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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2018

Auch das nächste Abenteuer überzeugt ..

Herrscher des Nordens - Odins Blutraben
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In Band zwei der Trilogie um Harald Hardrada begleiten wir ihn und seine Männer auf ihren weiteren Lebenswegen.

König Knut, der Sieger von Stikla Stad, ist gestorben und hat sich wenig beliebt gemacht. ...

In Band zwei der Trilogie um Harald Hardrada begleiten wir ihn und seine Männer auf ihren weiteren Lebenswegen.

König Knut, der Sieger von Stikla Stad, ist gestorben und hat sich wenig beliebt gemacht. Daher wollen die norwegischen Jarls Magnus, den Sohn von Haralds Bruder Olav, als König.
Doch sein Neffe ist noch minderjährig und eigentlich wäre Harald gerne König. Nach langem Ringen mit sich selbst, verzichtet Harald zu Gunsten von Magnus auf den Thron. Immerhin hat er es ja Olav versprochen, auf Magnus acht zugeben.
Nach der verlorenen Schlacht von Stikla Stad verdingen sich Harald und seine Männer als Söldner des Großfürsten der Rus, Jarosleif. Sie treiben Steuern ein und werden zur Verstärkung nach Kiew geschickt. Die Verteidigung der Stadt gelingt, jedoch zahlt Harald den höchsten persönlichen Preis. Denn die feindlichen Petschenegen entführen und ermorden seine Aila. Ausgerechnet Intimfeind Sigurd bringt die misshandelte Leiche zurück. Er schließt sich zur Überraschung aller, Haralds Truppen an und verteidigt an Haralds Seite Kiew. Unmittelbar nach dem Sieg verschwindet Sigurd wieder.

Wütend über die Machtspielchen von Jarosleifs Sohn Ilya, verlässt er Kiew mit den wenigen Männern, die ihm noch verblieben sind.

Das nächste Ziel: Das sagenumwobene, reiche Konstantinopel. Dort werden kampferprobte Männer immer gebraucht und das glänzende Gold lockt auch.
Doch kaum angekommen, werden Harald und seine Männer in mächtige Palastintrigen verwickelt, aus denen es kaum Auswege gibt, zumal Sigurd wieder einmal seine Finger im Spiel hat.

Meine Meinung:

Autor Ulf Schiewe beeindruckt wieder durch seine fesselnde Erzählkunst. Wie schon im ersten Teil, ist der Leser hautnah am Geschehen. Wir können das Klirren der Waffen hören, riechen den Gestank der verfaulenden Leichen und den Rauch der brennenden Stadt. Die Ohnmacht Haralds der Intrigen ist eindrücklich dargestellt. Die Wut, die Verzweiflung als sein Intimfeind Sigurd die ermordete Aila zurückbringt – all das ist greifbar und glaubhaft dargestellt.
Obwohl es aus dieser Zeit wenige schriftliche Quellen gibt, sind die historischen Details gut recherchiert.

Einige Charaktere, vor allem Harald selbst, machen Wandlungen durch. So wird auch aus dem ursprünglich religiös fixierten Patriarchen von Kiew, ein Mann der Tat. Zwar beteiligt er sich nicht aktiv an den Kämpfen sondern erledigt im Hintergrund die Arbeit.

Ich persönlich finde ja die geradlinige Art der Nordmänner sympathischer als die hinterhältige Vorgehensweise der, ach so zivilisierten, Byzantiner. Besser ein Kampf Mann gegen Mann als ein Gifterl hier und eine Seidenschnur dort.

Fazit:

Eine dramatische Fortsetzung des Lebens von Harald. Bin schon auf den dritten Teil gespannt, dessen Titel „Die letzte Schlacht“ nichts Gutes ahnen lässt. Gerne gebe ich wieder 5 Sterne und eine absolute Lesempfehlung.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Eine aufwändige Spurensuche ...

Der Untergang der Habsburgermonarchie
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Autor Hannes Leidinger ist ein profunder Kenner der Materie. In diesem Buch begeben wir uns mit ihm auf die Spurensuche über das Scheitern und dem Ende der Habsburgermonarchie.

Im Vorwort beschreibt ...

Autor Hannes Leidinger ist ein profunder Kenner der Materie. In diesem Buch begeben wir uns mit ihm auf die Spurensuche über das Scheitern und dem Ende der Habsburgermonarchie.

Im Vorwort beschreibt Leidinger sein Buch als „Trilogie“ und so lesen wir die Ereignisse, die zum Untergang der Donaumonarchie führten, in drei großen Teilen, die in Kapitel unterteilt sind.


Zu Beginn irritiert der Autor mit vielen Zitaten und Querverweisen auf Robert Musils „Mann ohne Eigenschaften“. Doch nicht ohne Grund, wie wir später lesen werden. Der Vielvölkerstaat gleicht dem Kakanien in Musils Werk.

Die Gründe warum die Habsburgermonarchie zerbricht, sind vielfältig. Sie werden dem Leser in vielen Alltagsgeschichten vor Augen geführt. Durch Inkompetenz, Intrigen, Überheblichkeit und Nicht-Erkennen der Wirklichkeit werden seit langem Teilchen für Teilchen – wie bei einem Puzzle – aus dem Vielvölkerstaat herausgebrochen. Da geht es nicht einmal so direkt um die Gebietsverluste, die tatsächlich aus dem Staatengebilde herausgelöst werden, sondern vielmehr um die Geisteshaltung der Regierenden. Der greise Kaiser, die intriganten, auf ihren eigenen Vorteil bedachten Hofschranzen, das Erwachen des Nationalbewusstseins – all das führt nach dem Tod Franz Josefs zur Implosion des Reiches. Denn, der Kaiser ist jene Klammer, die die unterschiedlichen Teile der Monarchie zusammenhält. Als der Kaiser stirbt, dreht sich die Abwärtsspirale schneller. Das ungeschickte Agieren von Kaiser Karl und seiner ehrgeizigen Frau Zita beschleunigt den Untergang noch zusätzlich.


Doch gleichzeitig lebt die Monarchie noch lange in den Köpfen der Menschen weiter, obwohl schon längst die Republik ausgerufen ist. Das eine oder andere lässt sich bis in die Gegenwart verfolgen.


Leidingers Buch zeigt viele kleine und größere Details zum Scheitern der Donaumonarchie auf. Dass das Ende des Ersten Weltkriegs eine völlige Neuordnung Europas hervorbringen würde, hat vermutlich vorher niemand geglaubt.

Ein Zusammenschluss der ehemaligen Kronländer einem „Commonwealth der Donauländer“ ähnlich wäre vermutlich möglich gewesen. Doch diese Chance wurde nicht aufgegriffen und damit vertan.


Meine Meinung:


Zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie gibt es eine Menge Bücher. Dieses hier bereitet die Vorgänge rund um den Zerfall detailliert und doch verständlich auf. Die unterschiedlichen Sichtweisen sind gut dokumentiert und nachvollziehbar.

Das Werk bietet mit seiner fundierten Recherche und der Darstellung von breiten Querverbindungen eine sorgfältige Aufarbeitung des Endes der Donaumonarchie. Vieles, was in späteren Jahren passiert, nimmt hier seinen Ausgang.


Fazit:


Wer sein Wissen über den Untergang des Habsburgerreiches erweitern will, kommt an diesem penibel recherchierten Buch nicht vorbei. Gerne gebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Fesselnde Fortsetzung ..

Mordsschnee
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Das Autoren-Duo Michaela Grünig und Marc Giradelli versorgt auch in seinem zweiten Krimi rund um Schistar Marc Gassmann die Leser mit Details aus dem Weltcupzirkus.

Doch nicht nur die Rennen sind diesmal ...

Das Autoren-Duo Michaela Grünig und Marc Giradelli versorgt auch in seinem zweiten Krimi rund um Schistar Marc Gassmann die Leser mit Details aus dem Weltcupzirkus.

Doch nicht nur die Rennen sind diesmal ein heißes Thema sondern auch der Umweltschutz.

Doch kurz der Reihe nach:

Andrea Brunner zieht als Marcs Begleiterin von einem Schirennen zum anderen. Die ehemalige Polizistin fühlt sich in dieser Rolle allerdings nicht wohl und grübelt.

Da kommt ihr die Ermordung der Journalistin Lara Frey in St. Moritz gerade Recht. Das Blöde ist nur, Marc wird als Hauptverdächtiger verhaftet. Da die Staatsanwältin der fixen Meinung ist, den Mörder bereits gefasst zu haben, muss Andrea ihre alten Netzwerke aktivieren, um Marcs Unschuld zu beweisen.
Bei ihren Recherchen entdeckt sie ein Komplott, an dem ihr Kollege Oberleutnant Passini auch beteiligt scheint.
Und was hat der überdurchschnittlich intelligente Jonas mit dem Mord an der Journalistin zu tun?

Wird es Andrea gelingen, Marcs Unschuld zu beweisen und den richtigen Mörder zu überführen? Und wie geht die Beziehung zwischen dem Schistar und der toughen Polizistin weiter?

Frage über Fragen, die euch nur das Lesen des Krimis beantworten kann.

Meine Meinung:

Der Krimi lässt sich wie sein Vorgänger „Abfahrt in den Tod“ leicht lesen.
Spannend sind die kursiv gesetzten Gedanken/Zeilen. Der Leser kann zu Beginn noch nicht erahnen, wie der Zusammenhang mit dem Mord sein könnte. Die Autoren führen die Leser ein wenig an der Nase herum, legen falsche Fährten bis dann doch der Fall geklärt wird.

Gut eingearbeitet sind die heißen Themen wie Raubbau an der Natur, Kunstschnee, Massentourismus und die Folgen für die Natur. Auch das eine oder andere fehlgeschlagene Marketingkonzept kommt zum Vorschein.
Mir hat der Krimi wieder sehr gut gefallen und ich habe gelernt, dass Kunstschneeerzeugung mittels Bakterien als Kondensationskeime in Österreich verboten ist.

Fazit:

Wieder ein spannender Krimi aus dem Hause Emons, der auch durch das tolle Cover besticht. Gerne gebe ich 5 Sterne und hoffe auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Ein unkonventioneller Krimi

Verborgen
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Dieter Aurass beschenkt seine Leser mit einem unkonventionellen Krimi.

Drei von einander unabhängige Personen brechen aus unterschiedlichen Motiven beinahe gleichzeitig in die Villa Helmholtz ein.

Nach ...

Dieter Aurass beschenkt seine Leser mit einem unkonventionellen Krimi.

Drei von einander unabhängige Personen brechen aus unterschiedlichen Motiven beinahe gleichzeitig in die Villa Helmholtz ein.

Nach und nach erfährt der Leser die Beweggründe für den Einbruch, die so unterschiedlich gar nicht sind.
Herrlich finde ich Benjamin, der seinem Tick, jede und jeden zu verbessern, ausgiebige frönen kann.
Katrin ist mir ein wenig zu blass geraten.
Kalle macht für mich die größte Wandlung durch – vom etwas dümmlich wirkenden Hobby-Einbrecher zum Regisseur.

Amüsant sind die Szenen in denen Helmholtz im fernen Amerika weilt und via Webcam den Dreien zusehen muss.

Dieser Krimi kommt ohne Blutvergießen aus. Trotzdem ist er extra spannend. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Fazit:

Wer einen fesselnden Krimi ohne Mord und Totschlag lesen möchte, ist hier gut bedient. Gerne gebe ich fünf Sterne.

Veröffentlicht am 02.12.2017

Für's Schreiben brennen

Businessplan: Mord
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Monika Mansour, erfolgreiche Autorin von vier Krimis plaudert aus dem Nähkästchen.

In ihrem Ratgeber, der nicht nur Anleitung zur Schreibarbeit liefert, beleuchtet sie auch die Dinge rundherum: Ohne Agentur ...

Monika Mansour, erfolgreiche Autorin von vier Krimis plaudert aus dem Nähkästchen.

In ihrem Ratgeber, der nicht nur Anleitung zur Schreibarbeit liefert, beleuchtet sie auch die Dinge rundherum: Ohne Agentur ist es heute fast nicht möglich, ein Manuskript in einem Verlag unterzubringen. Sie geht auf die Arbeit von Lektoren ein und warnt vor Zuschussverlagen. Sie nimmt auch Selbstverlage unter die Lupe und bereitet angehende Autoren darauf vor, dass sie hier das Marketing usw. selbst erledigen müssen.

Manch Leser wird nun sagen: “Schon einmal dagewesen und gelesen! Was gibt es Neues?”

Das Argument stimmt schon, aber warum tappen dann soviele Newcomer in die Falle?
Warum überschwemmen dann soviele Manuskripte die Verlage und werden nicht angenommen?

Detailliert geht die Autorin auf die Darstellung der Figuren ein. Sie rät “Steckbriefe” anzulegen (Im Anhang gibt es hierzu Muster.) Ja, auch das kennen wir aus anderen Ratgebern. Doch bei Monika Mansour wirken die Ratschläge authentisch, nicht angelesen oder aufgesetzt. Sie weiß, wovon sie spricht, äh schreibt.

Ein größerer Abschnitt ist auch den Dialogen gewidmet, die immer wieder auf ihre Rolle im Buch abgeklopft werden sollten. Bringt das Gespräch die Handlung weiter oder füllt es nur die Seiten?

Immer kehrt sie auch zur Gretchfrage zurück: Schreibt du, weil das Feuer in dir brennt oder weil du viel Geld mit dem Schreiben verdienen willst?

Auch Kritiken widmet sie breiten Raum. So teilt sie Kritik in drei Kategorien:

• Subjektive Kritik
• Kontroverse Kritik
• Objektive Kritik

Was Monika Mansour genau darunter versteht, lest bitte selbst.

Fazit:

Ein sehr anschaulicher, mit guten Beispielen durchsetzter Schreibratgeber, der auf den persönlichen Erfahrungen der Autorin beruht.