Nett für Zwischendurch
Emma BellDas Buch startet relativ langsam und ich wusste ungefähr bis zur Hälfte nicht, in welche Richtung es sich entwickeln wird. Auch später blieb die Handlung eher langsam - bis zum großen Plotttwist, wo sich ...
Das Buch startet relativ langsam und ich wusste ungefähr bis zur Hälfte nicht, in welche Richtung es sich entwickeln wird. Auch später blieb die Handlung eher langsam - bis zum großen Plotttwist, wo sich alles überschlagen hat. Der Plotttwist war für mich unvorhersehbar, im Nachhinein aber total logisch. Die Entwicklung danach hat mir dann am besten gefallen und das Buch hätte ruhig noch weitergehen können.
Der Schreibstil hat mich direkt von Beginn überzeugt, er ist geprägt von sehr detaillierten Beschreibungen und zaubert eine fast schon magische Atmosphäre - unterstützt von wirklich wunderschönen Tuschezeichnungen von der Autorin selbst - meine größte Bewunderung dafür. Für meinen Geschmack waren es aber ein paar zu viele, manchmal wurde der Lesefluss dadurch ein bisschen gestört.
Es ist der Autorin auch sehr gut gelungen, Gefühle in mir auszulösen - vor allem Unwohlsein, Fassungslosigkeit und Angst waren ganz oben mit dabei.
Das, was mich leider nicht ganz überzeugen konnte, waren die Protagonistin und Emma Bell, die zwei wichtigsten Figuren im Buch. Über das ganze Buch hinweg kamen sie mir eher distanziert vor, außer ganz am Ende, da habe ich einen Zugang zu Ruth gefunden. Besonders die Gefühle zwischen den zwei kamen fast wie aus dem Nichts, alles passierte sehr plötzlich und ich fühlte mich fast wie überfahren davon.
Dafür mochte ich die Nebencharaktere, sie waren sehr detailreich aufgebaut und vor allem Clara habe ich ins Herz geschlossen.
Insgesamt liest sich das Buch sehr schnell und ist auch nicht so lang, plus es ist eine queere Geschichte in historischem Setting, was ich (glaube ich) noch nie gelesen habe - es lohnt sich also auf jeden Fall, mal reinzulesen.