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Veröffentlicht am 15.11.2022

Erneut wurden Gefahren im geborgenen Land sichtbar

Das Herz der Zwerge 1
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Die Geschichte schickte mich erneut durch das geborgene Land und ließ mich dabei erkennen, dass noch lange nicht alle Gefahren gebannt sind. Teils überraschte mich die Handlung sehr, ob sie mir gefallen ...

Die Geschichte schickte mich erneut durch das geborgene Land und ließ mich dabei erkennen, dass noch lange nicht alle Gefahren gebannt sind. Teils überraschte mich die Handlung sehr, ob sie mir gefallen hat, erzähle ich dir unten im Text.

Meine Meinung zum Cover:
Das erste Cover des Doppelbandes zeigt vermutlich einen Ork, über den ich mir denken kann, wer es ein soll. In meinen Augen ist er ziemlich gut getroffen und lässt damit ahnen, wer von wichtiger Bedeutung ist. Die Axthälfte steht für mich für die Zwerge. In Summe wurden somit stimmige Motive für die Gestaltung verwendet. Einzig die blaue Farbe finde ich nicht wirklich passend.

Meine Meinung zum Inhalt:
Bei diesem Band fiel es mir sehr schwer meine Meinung in Worte zu fassen. Ich fand einfach nicht die richtigen Formulierungen für das, was ich während dem Lesen erlebt habe. Einerseits war die Geschichte sehr spannend und aufregend. Anderseits gab es einige Längen. Der Schreibstil von Markus Heitz hat mich durch seine Bildhaftigkeit und dem umfangreichen Weltenbau begeistert. Zeitgleich erschuf er mit den parallelen Handlungssträngen gekonnt Verbindungen zu einander.

Der Prolog gab mir ein Rätsel auf und schickte dennoch eine Vermutung voran, die ich alsbald wieder vergas. Kurz darauf gab es ein Wiedersehen mit Goïmron und Rodana. Genauso wie mit Tungdil Goldhand, Barbandor und vielen mehr. Gerade Barbandor ist einer meiner liebsten Protagonisten in der gesamten Geschichte. Seine Persönlichkeit ist aufrichtig, fair und zielgerichtet. Gleichzeitig trägt er eine gesunde Portion Misstrauen in sich. Goïmron hat ein weiches Herz, neigt jedoch zu starker Eifersucht und wird dadurch in seinem Handel sprunghaft. Auch auf den selbsternannten Magus traf ich, von dem Meinung im Verlauf noch tiefer sank und den ich zu hassen begann. Auch Klaey verlor die wenigen Sympathiepunkte, die er sich erobert hatte. Stémna hingegen stieg in meiner Gunst, wobei ihre Motive mehr als fraglich sind. Ich fand sogar etwas über Sónuk heraus. Am meisten alarmierte mich jedoch der Handlungsstrang mit Ascatoîa. Bei ihr passierte viel, was von größer Tragweite sein könnte. Auch Gatas Verhalten beunruhigte mich. Vraccimbur war ein Zwerg, den ich nicht einschätzen konnte. In ihm tobten wohl zwei Seiten, weshalb ich vermutete, dass er etwas verbarg. Dann wäre da noch die Sumpfhexe…

Wie du siehst, wird die Geschichten an allen Ecken und Enden fortgesetzt. Friede herrscht noch lange nicht im geborgenen Land. Ich reiste kreuz und quer zu den verschiedenen Handlungsorten. Eine Person weckte meine Neugier an einem verwunschenen Ort. Langsam konnte ich die Zusammenhänge zwischen den Geschehnissen herstellen und erkannte natürlich mehr als die handelnden Protagonisten. Mittlerweile ergab so einiges einen Sinn für mich, wobei es mich auch in Aufregung versetzte. Im Hintergrund bzw. in Vergessenheit geraten, scheint etwas zu sein, dass alles, was bisher erreicht wurde, zerstören könnte. Hervortraten einige Pläne, deren Ausgang noch ungewiss sind.

Abgesehen von den vielen spannenden Abschnitten gab es leider einige Szenen, die sich in die Länge zogen. Ein Beispiel wären dafür die Geschehnisse in der freien Stadt Malleniaswacht bei Goïmron. Gerade dort wünschte ich mir eine kompaktere Erzählung. Trotzdem hatte ich ein starkes Leseerlebnis, dass mich durch seine vielfältige Erzählweise begeisterte. Kurioserweise behielt ich trotz der vielen Handlungsstränge stets die Übersicht und verwechselte nichts. Es ist schwierig, dir über die Handlung zu erzählen, ohne zu spoilern. Das Ganze ist so umfassend, dass man es selbst erleben muss. Während der letzten Seiten kam die Vermutung aus dem Prolog wieder in meine Gedanken zurück und ließ mich aufhorchen.

Mein Fazit:
Der erste Band um das Herz der Zwerge holte mich mit seinen vielen Handlungssträngen zurück in das geborgene Land und zeigte mir, was an allen Fronten geschah. Ich verlor niemals den Überblick, erlebte gefährliche, wie schöne Szenen und deckte Geheimnisse auf. Zwischendurch gab es leider ein paar langwierige Abschnitte, doch konnten diese mein Leseerlebnis nicht schmälern. Es gelang mir mit zu fiebern und das Geschehen aufmerksam zu verfolgen. Gleichzeitig stellte ich Zusammenhänge her und hatte einen AHA-Effekt. Dennoch begann ich mir über bestimmte Protagonisten Sorgen zu machen. Nach dem Ende bin ich mehr als gespannt, wie es weitergehen wird. Die Zeichen standen auf Gefahr und Untergang.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch stammt aus meinem eigenen Besitz und wurde von mir nach dem Lesen freiwillig rezensiert.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Zurück in die Vergangenheit

Rendezvous mit dem Tod
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In diesem Buch erzählt uns die Autorin die Geschichte von Lisa, welche nur widerwillig Veränderungen zu lässt und dabei erkennt, wie schön das Leben sein kann. Wenn du weiterliest, erzähle ich dir spoilerfrei ...

In diesem Buch erzählt uns die Autorin die Geschichte von Lisa, welche nur widerwillig Veränderungen zu lässt und dabei erkennt, wie schön das Leben sein kann. Wenn du weiterliest, erzähle ich dir spoilerfrei mehr darüber.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover war der Grund, warum ich auf das Buch aufmerksam wurde. Die Gestaltung, zusammen mit dem Titel brachten mich dazu, den Klappentext zu lesen. Ich kann gar nicht genau sagen, welche Elemente mich am meisten angesprochen haben. Es wird an der Gesamtkomposition und der damit verbundenen Wirkung liegen.

Meine Meinung zum Inhalt:
Ich muss gestehen, dass ich eine etwas andere Geschichte hinter dem Cover und Klappentext vermutet habe. Im Nachhinein wundere ich mich selbst, warum ich in eine Fantasy-Richtung gedacht habe. Ich hatte erwartet, dass die fantastische „Seite“ mit dem Tod mehr Raum einnehmen würde. Getäuscht hatte ich mich dabei selbst, schließlich las ich hier einen Liebesroman. Dennoch konnte mich die Autorin Sabine Buxbaum mit ihrer Geschichte überzeugen.

Es ging um Lisa, die durch einen schweren Unfall eine Begegnung hat, die ihr Leben für immer verändert wird. Nach und nach erfuhr ich mehr über ihre „Dämonen der Vergangenheit“ und wie sie zum heutigen Menschen wurde. Mir zeigte sich eine Person, die ihr Herz fast komplett verschlossen hatte und nur noch für ihre Arbeit lebte. Durch den fremden Mann war Lisa gezwungen, sich mit ihrem Leben auseinander zu setzen. Ob sie es wollte oder nicht.

Das Geschehen um Lisa wird relativ schnell erzählt. Zwischendurch sind die Szenen gut und intensiv beschrieben. Dann wiederum werden die Ereignisse wortkarg aneinandergereiht und erinnern an eine Aufzählung, was an dem Tag geschehen war. Mir persönlich fehlte oftmals das Gefühl. Ich hatte mir an mancher Stelle mehr Worte gewünscht, die die Szenen verlängerten und das Gefühlserleben vertieften würden. Am meisten Emotionen fand ich in den Szenen mit dem Tod. Lisas sprunghaften Gefühlsausbrüche passte zur ihrem Verhalten. Zuerst wehrte sie alles ab, dann brach es aus ihr heraus.

In kürzester Zeit hatte ich die 234 Seiten gelesen und freute mich über den lockeren und flüssigen Schreibstil der Autorin. Das Geschehen konnte ich ohne Probleme verfolgen. Die Autorin arbeitete einige Klischees ein, doch tat sie dies mit gutem Maße. Der Tod tauchte immer auf und war ganz anders, als man sich das meistens vorstellt. Gerade das hat mich besonders angesprochen. Auch in meinen Augen muss der Tod nicht immer negativ vertreten werden. Eine unerwartete Wendung fand sich im letzten Drittel der Geschichte. Das Buch endete mit einem schönen Happy End, das mir ein Lächeln entlocken konnte. Es wurde zwar gefühlsmäßig und erzähltechnisch zu schnell abgehandelt, dennoch empfand ich es als Abschluss.

Mein Fazit:
»Rendezvous mit dem Tod« führte Lisa zurück in ihre Vergangenheit und machte ihr bewusst, dass sie eigentlich nicht glücklich ist. Der Unfall und vor allem der Tod brachten sie zum Umdenken. Sie versuchte etwas zu ändern, verfiel in alte Muster und stand doch wieder auf. Die Geschichte ließ sich locker und sehr schnell lesen. Am besten gefiel mir, dass der Tod nicht „das Böse“ war, sondern half. Was mir fehlte waren oftmals gefühlvolle Beschreibungen, denn ich fand sie nur sehr selten. Ein paar Worte mehr hätten der Geschichte definitiv gutgetan. Auch, dass so manches Erlebtes wie eine Aufzählung klang, hat mir nicht wirklich gefallen. Aufgrund der beiden Aspekte ziehe ich jeweils einen halben Stern für die Gesamtbewertung ab. Dennoch hatte ich ein gutes Leseerlebnis und freute mich über das Happy End.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch stammt aus meinem eigenen Besitz und wurde von mir nach dem Lesen freiwillig rezensiert.

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Veröffentlicht am 30.09.2022

Eine Geschichte von besonderer Art

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
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Diese Geschichte ist von ganz besonderer Art und zeigt dabei eine Intensität, die ihresgleichen sucht. Was mir genau gefiel, berichte ich dir im Text.

Meine Meinung zur Geschichte:
Ich begann diese Geschichte, ...

Diese Geschichte ist von ganz besonderer Art und zeigt dabei eine Intensität, die ihresgleichen sucht. Was mir genau gefiel, berichte ich dir im Text.

Meine Meinung zur Geschichte:
Ich begann diese Geschichte, weil mich der Klappentext sofort angesprochen hat. Was ich dann zu hören bekam, war anders als erwartet. Dennoch überzeugte mich das Hörbuch mit der tiefsinnigen Story und den komplexen Fäden, die mit Raffinesse zusammengeführt wurden. Die Erzählweise der Autorin ist wortgewandt und umfangreich.

Der Mittelteil zog sich für mich leider massiv in die Länge. Viele Szenen waren mir zu ausführlich beschrieben und wirkten langwierig. Das facettenreiche Gefühlschaos von Joe war berührend, doch hätten man aus meiner Ansicht die Gedankengänge und die verschiedenen Geschehnisse kompakter erzählen können. Denn das was passiert ist Besonders. Das Buch setzt sich mit Identitäts- und Zugehörigkeitskonflikten auseinander. Ängste vor einer Invasion und Krieg, Verluste und Schmerz werden ebenso behandelt. Joe versucht in dem Buch herauszufinden, wer er ist oder war.

Ich fand mich als Hörerin auf einer Reise wieder, die mich sehr tief in die Geschichte hineinzog. Durch mehrere Handlungsstränge wurde das Gesamtbild sehr umfangreich. Immer mehr Vergangenes und Gegenwärtiges ergab Sinn. Was einen bestimmten Protagonisten anging, schockierte mich die Art und Weise, wie er behandelt wurde – selbst von einer nahen Verwandten. Da wundert es kaum, was aus ihm wurde. Was sollte ich mit den Persönlichkeiten der anderen Figuren anfangen? Sie entsprachen erschreckend realitätsnah dem Denken und Verhalten der Menschen im 18. und 19. Jahrhundert. Vor allem sieht man, was der Krieg aus einem macht.

Es ist schwierig über die Geschichte zu schreiben, ohne zu viel zu verraten. Ich denke, du musst sie selbst erleben. Das einzige Fantasy-Element ist die Zeit, welche eine wichtige Rolle im Geschehen hat. Es dreht sich um die Schicksale und den Erlebnisse der Protagonisten. Es werden Erinnerungen aus der Sicht wechselnder Protagonisten erzählt und heftige, vor allem blutige Kämpfe beschrieben. Krieg und Tod beherrschen einen bitteren Kampf um den Sieg. Joe stand vor moralischen und persönlichen Problemen.

Das Ende erleichterte mein Hörerinnenherz. Natasha Pulley gehört zu den wenigen Autoren, die derart viele Fäden so stimmig und beeindruckend zusammenführen können. Ich war erleichtert, dass sie die Geschichte es auf diese bestimmte Weise zum Abschluss brachte.

Meine Meinung zum Sprecher:
Jonas Minthes Vorlesen gefiel mir bereits bei »Der Uhrmacher in der Filigree« sehr gut. Seine ruhige und neutrale Art den Text zu sprechen, führte mich durch das gesamte Geschehen. Ohne ihn hätte ich es über den langatmigen Mittelteil nicht hinausgeschafft. Er holte mich an die Seite von Joe und ließ mich dessen Kampf um Erinnerungen und seinem Ich miterleben.

Mein Fazit:
Die Geschichte um den Leuchtturm an der Schwelle der Zeit entpuppte sich als tiefsinniges Buch, dass von Schicksalen, Kämpfen und verschiedener Leben erzählte. Ich hatte etwas anderes erwartet, dennoch wollte ich mehr erfahren und hörte mit Bedacht zu. Der Mittelteil zog sich leider massiv in die Länge und ich hatte Probleme meine Aufmerksamkeit darauf zu fokussieren. Dank Jonas Minthe gelang mir dies jedoch ganz gut, sodass ich im letzten Drittel mitfiebern konnte. Die Sache mit der Zeit ist von großer Bedeutung und auch Wissen spielt eine Rolle. Das Ende ist ein passender Abschluss, der unerwartet zu einem Happy End führte und alle Fäden zusammenlaufen ließ.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Eine Geschichte mit vielen Wendungen

Daresh - Im Herz des Weißen Waldes
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Renas Geschichte führte mich quer durch Daresh, während derer sie einiges erlebte und noch mehr dazulernen musste. Unten verrate ich dir mehr.

Meine Meinung zur Geschichte:
Cover und Klappentext hatten ...

Renas Geschichte führte mich quer durch Daresh, während derer sie einiges erlebte und noch mehr dazulernen musste. Unten verrate ich dir mehr.

Meine Meinung zur Geschichte:
Cover und Klappentext hatten meine Aufmerksamkeit auf dieses Hörbuch gezogen und so wollte ich in die Geschichte eintauchen. Katja Brandis hat einen klaren und bildgebenden Schreibstil. Der Anfang war etwas irritierend, weil ich mich mitten im Geschehen wiederfand und noch nichts von der Welt kannte. Nach einer Orientierungsphase kam ich ganz gut hinein. Bald nach Renas Erlebnissen in der Burg nahmen die Folgen ihren Verlauf und das Mädchen befand sich auf der Flucht. Schnell fiel mir auf, dass Renas Charakter noch nicht gefestigt war. Sie hatte kaum Selbstbewusstsein und schien ihre Identität noch nicht gefunden zu haben. Durch die Flucht war sie gezwungen aus ihrem Schneckenhaus heraus zu kommen. Man merkte auch, dass sie eben noch nicht erwachsen war.

Ihr war ehrlich überrascht, welche Wendungen die Geschichte nahm. Eine Zeit lang wirkten sie zusammenhangslos, doch mit dem Voranschreiten erkannte ich, wohin die Geschehnisse gelenkt werden sollen. Der Klappentext lässt aus, dass es viel braucht, um die vier Protagonisten zusammen zu bringen. Alix‘ Figur gefiel mir auf Anhieb, den der „Reibeisen-Charakter“ hatte etwas für sich. Zudem war mir klar, dass sie im Grunde ein weiches Herz hat. Der Mittelteil zog sich für mich zu einer gefühlten Ewigkeit. Ich war froh, als Rowan endlich zum „Team“ gehörte. Das Grasmeer war zwar faszinierend, doch hätte man das in meinen Augen kompakter erzählen können. Während der Ereignisse dort begann eine zarte Blume der Liebe zu wachsen und erstarkte mit den weiteren Kapiteln immer mehr.

Danach ging es jedenfalls schneller voran und in einer spektakulären Szene stieß Dagua zum Team. Das Wie überraschte mich sehr und war gleichermaßen faszinierend, wie eigenwillig. Auf der Reise ging es tatsächlich quer durch Daresh und ich sah viel von diesem Land und lernte, wie die einzelnen Gilden übereinander dachten. Kein Wunder, dass der fragile, eigentlich nicht vorhandene Friede so brüchig war. Zurück im Herz des Waldes kam es zu einer neuerlichen Wendung. Damit begann für mich der aufregendste Abschnitt überhaupt. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich, wie zuvor erhofft, doch noch mitfiebern. Neue Informationen und vor allem eine weitreichende Wahrheit wurden aus dem Dunkeln geholt. Das Finale war vielleicht etwas ruhiger, als ich erwartet hatte. Dennoch wohnte dem ein guter Spanungsbogen inne. Vor allem eine Person traf ein Verrat tief. Auffallend war am Ende, wie sehr sich Rena veränderte hatte. Mit dem verängstigten Mädchen vom Anfang hatte sie kaum mehr etwas gemein.

Schlussendlich war die Geschichte vorbei und ein persönliches, kleines Happy End war neben dem großen Ganzen auch noch möglich. Dennoch war ich mir nicht sicher, ob das Glück nun wirklich auf ihrer Seite ist. Leider ist mir nicht bekannt, ob es weitere Bände geben wird. Irgendwie ist die Geschichte abgeschlossen und doch gibt es Möglichkeiten, sie fortzusetzten.

Meine Meinung zur Sprecherin:
Tanja Gekes Stimme kam mir augenblicklich kann vor. Noch immer kann ich allerdings nicht sagen, aus welcher Filmproduktion, von welcher Rolle oder ihrer anderen Tätigkeiten. Die Stimme ist so markant, dass ich sofort aufmerkte und zu überlegen begann. Gleichzeitig ist ihre Stimmfarbe perfekt als Erzählerin von Geschichten. Ich genoss das Hören des Hörbuches mit ihrem Vorlesen sehr und konnte auch mitfiebern. Sie gehört wahrlich zu den besten Sprecherinnen, die ich kenne und zu meinen Top 10-Lieblingssprecher*innen.

Mein Fazit:
Die Geschichte von Rena war mit vielen Wendungen gespickt und zeigte mir lange Zeit nicht, wohin die Wege uns führen würden. Mit der Zeit erkannte ich, was die Autorin Katja Brandis vorhatte. Der Mittelteil zog sich für mich in die Länge und ich musste die Hörgeschwindigkeit schneller stellen, um weiter zu kommen. Das letzte Drittel gefiel mir dann wiederum besonders gut, weil die Geschichte ein großes Stück vorankam. Überhaupt waren mehr spannende und tragende Ereignisse vorhanden. Renas Plan mochte gewagt sein, doch nicht unmöglich. Das Finale deckte wichtige Wahrheiten auf und doch mussten danach noch ein Verräter enttarnt werden. Mit dem gesamten Geschehen war auch eine zarte Liebesgeschichte verwoben worden. Einfach war sie, doch glaubwürdig gemacht und nicht zu sehr im Vordergrund.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Ein Krimi mit klassischen Elementen

Die Toten von Fleat House
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Der einzige Krimi der Autorin zeigte, dass sie auch in diesem Genre Fähigkeiten hatte. Hat er mir gefallen? Finde es im folgenden Text heraus.

Meine Meinung zur Geschichte:
Nachdem mir meine Mutter begeistert ...

Der einzige Krimi der Autorin zeigte, dass sie auch in diesem Genre Fähigkeiten hatte. Hat er mir gefallen? Finde es im folgenden Text heraus.

Meine Meinung zur Geschichte:
Nachdem mir meine Mutter begeistert von einer Leseprobe dieses Buches erzählt hat, wurde ich auf den Krimi aufmerksam. Ich wollte herausfinden, ob er mir gefällt. Schnell wurde mir klar, dass Lucinda Riley ausführlich und bildhaft erzählt. Dabei bemerkte ich, dass es ihr wichtig war, den Protagonisten eine Persönlichkeit zu verpassen.

Heraus stach dabei natürlich Jazz, die nicht ganz freiwillig die Ermittlungen zum Tod von Charlie Cavendish übernahm. Ihre Erlebnisse des letzten Jahres steckten ihr noch tief in den Knochen, dennoch ließ sie sich darauf ein. Jazz war eine gute Ermittlerin, die allen Spuren nachging. Mir war sofort klar, dass sie sich durch ihre Hartnäckigkeit auszeichnete. Außerdem verurteilte sie niemanden vorab und hörte gründlich zu. Was ich von einigen ihrer Kollegen nicht behaupten konnte. Einen mochte ich trotzdem ziemlich gern. Die Anderen hatten allerlei Charakterzüge, die ich unsympathisch fand. Über die Polizeipsychologin musste ich immer wieder schmunzeln. Beim Hören erfuhr ich viel über das Opfer Charlie, aber auch über die Verdächtigen und weitere Protagonisten. Die Geschichte wurde nämlich aus der Sicht vieler erzählt.

In der ersten Hälfte kam sie nur träge voran. Mir ging die Autorin zu sehr ins Detail, wodurch sich einige Kapitel ziemlich in die Länge zogen. Besonders das Privatleben einiger Figuren interessierte mich nicht wirklich. Vom Setting her merkt man, dass der Roman bereits 2006 geschrieben wurde, was mein Leseerlebnis jedoch nicht beeinflusste. Es war nicht schlimm, dass die Technik auf einem anderen Stand war. Im Mittelteil nahmen die Ermittlungen an Fahrt auf. Durch weitere Tote kam man auf weitere Spuren. Ein Spoiler? Nein. Schließlich heißt das Buch »Die Toten von Fleat House«. Ein gewisses Hin und Her, dass schwer zu durchschauen schien, aber eigentlich ganz einfach war, nahm die Spannung ein wenig heraus.

Die zweite Hälfte fand ich wesentlich besser und konnte auch mitfiebern. Bei einer Protagonistin hatte ich ein seltsames Gefühl, beachtete es jedoch nicht weiter. Erst später kam ich auf diesen Gedanken zurück – als es eigentlich schon zu spät war. Zuvor war Jazz gezwungen einen hefigen Rückschlag hinzunehmen. Auch hier trat ihr Privatleben massiv in den Vordergrund. Ich habe kein Problem damit, wenn Privates eingeflochten wird, doch lenkte es hier viel zu sehr von der Hauptstory ab. Man merkt, dass die Autorin normalerweise in einem anderen Genre schrieb und eben gerne Dramas einbaute. Die später entstehende Differenzen zwischen einiger Firguren hätten den Fall beinahe in die falsche Richtung gelenkt. Es war vorhersehbar, dass sowas passieren wird. Zum Glück blieb Jazz ihrer Hartnäckigkeit treu und fand schließlich die Wahrheit heraus. Ein Teil davon schaffte es sogar, mich doch noch zu überraschen.

Ich war ein klein wenig enttäuscht, dass es dann bei entscheidenden Szenen zu Zeitsprüngen kam. Denn ich hätte diese Momente am liebsten miterlebt. Für mich persönlich sind sie enorm wichtig für einen Krimi. Trotz der kleineren Kritikpunkte hatte ich ein gutes Hörerlebnis.

Meine Meinung zur Sprecherin:
Simone Kabst ist eine herausragende Sprecherin, die mit ihrer Stimme Spannung erzeugen kann. Sie half mir über die langatmigen Stellen hinauszukommen. Wenn ich diese selbst hätte lesen müssen, hätte ich es vermutlich nur mühsam geschafft. Trotzdem musste ich die Hörgeschwindigkeit schneller stellen, weil Frau Kabst mir zu langsam las.

Mein Fazit:
Lucindas erster und einziger Krimi beinhaltet klassische Elemente und ist ein Landkrimi, mit einem soliden Maß an Spannung. Einen halben Stern ziehe ich für die Szenen ab, die sich durch zu viele Details in die Länge zogen. Noch einen weiteren halben Stern musste ich abziehen, weil die Autorin das Privatleben verschiedner Protagonisten teilweise zu stark in den Vordergrund stellte. Ich wollte ermitteln und mich nicht so intensiv damit beschäftigen bzw. fast darin verlieren. Trotzdem fand ich die Ermittlungen und vor allem Jazz‘ Spürsinn richtig gut. Sie ging jeder Spur akribisch nach, obwohl sie eine lange Weile im Trüben fischte. In der zweiten Hälfte gelangten wir nach einigem Hin und Her auf die richtige Spur. Dabei erlebte ich doch noch eine Überraschung. Die kleinen Zeitsprünge am Ende mochte ich nicht wirklich, dennoch war es ein Abschluss der ganz okay war.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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