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Veröffentlicht am 29.04.2019

4,5 Sterne

On The Come Up
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Da mir The Hate U Give sehr gefallen hat, wollte ich auch unbedingt das neuste Werk von Angie Thomas lesen. Wobei mich hier zunächst die Thematik nicht so sehr angesprochen hat, doch konnte mich die Geschichte ...

Da mir The Hate U Give sehr gefallen hat, wollte ich auch unbedingt das neuste Werk von Angie Thomas lesen. Wobei mich hier zunächst die Thematik nicht so sehr angesprochen hat, doch konnte mich die Geschichte wieder an die Seiten fesseln.

Bri ist 16 Jahre alt und lebt in ärmlichen Verhältnissen, ihr Vater, ein Rapper der kurz vor dem großen Durchbruch stand wurde vor ihrer Haustür erschossen und ihre Mutter verfiel den Drogen, hat sich nun aber wieder im Griff. Der Bruder hat zwar einen tollen Abschluss am Collage hingelegt, findet aber trotzdem nur einem Job als Pizza Bäcker und dafür muss er schon dankbar sein. Ihre Mutter ist seit Jahren clean, trotzdem hat sie es schwer, weil sie auf ihre Sucht reduziert wird und nicht darauf, dass sie es geschafft hat, erfolgreich davon wegzubleiben. Ihre Tante ist ein Gangmitglied und verkauft Drogen um über die Runden zu kommen.

Ja, man kann wohl sagen, Bri hat es nicht einfach. Sie und ihre zwei besten Freunde gehen auf eine Schule in einem "besseren" Viertel. Dort fühlen sie sich unter den weißen Schülern oft als Außenseiter und werden anders behandelt. So wird Bri für jeden frechen Kommentar sofort ins Sekretariat geschickt, wobei frech hier auch oft Auslegungssache ist. Aber wenn Jugendliche sagen was sie denken, werden sie ja oft als frech betitelt. Und Bris Hautfarbe macht es noch schlimmer.

Die Musik scheint der einzige Ausweg für Bri. Sie möchte unbedingt als Rapperin erfolgreich sein, nicht nur um ihre Familie zu ernähren. Ja ernähren ist hier wörtlich gemeint, denn hier wird ganz deutlich und realistisch gezeigt, wie es Familien / Menschen in Amerika gehen kann. Bri möchte sich auch einfach selbst verwirklichen, das machen, was ihr Spaß macht und allen zeigen, dass auch ein 16-jähriges Mädchen eine erfolgreiche Rapperin sein kann.

Man könnte Bri als zu temperamentvoll, zu aggressiv bezeichnen. Aber ganz ehrlich, ich habe sie sehr gut verstanden und weiß nicht, ob ich mit 16 Jahren in ihrer Situation es geschafft hätte meinen Mund zu halten. Vielleicht würde ich es selbst heute nicht schaffen. Bei so viel Ungerechtigkeit fällt es einem wirklich schwer still zu bleiben, auch wenn es viel klüger wäre.

Ich fand die Geschichte sehr fesselnd, obwohl wenn man den Spannungsbogen betrachtet nicht viel passiert. Ich habe gelesen und gelesen und dann war ich auf Seite 400 und habe mich gefragt, wann denn das große Drama kommt? Ihr wisst schon, diese typischen Szenen, die den Leser schocken sollen, für zusätzliche Spannung sorgen und so weiter. Aber diese blieben aus, was ich wirklich sehr angenehm fand, ja ich habe immer darauf gewartet, aber gerade, dass die Autorin nicht auf so etwas zurückgegriffen hat, fand ich sehr positiv.

Auch die dezente Liebesgeschichte hat mir gefallen. Die Nebencharaktere fand ich gut herausgearbeitet und vor allem Sunny und Bris Bruder mochte ich. Am Ende es Buches gibt es ein Glossar, in dem Begriffe erklärt werden. Ich fand den Gebrauch der Sprache authentisch und nicht störend, wobei ich manchmal wirklich nachschlagen musste, um zu verstehen, was gemeint ist. Gut fand ich auch, dass Bris Texte nicht übersetzt wurden, da dies wohl die Texte zerstört hätte, doch für Leser wie mich, die wirklich schlecht in Englisch sind, hätte ich mir eine kleine sinngemäße Übersetzung auf Deutsch gewünscht, vielleicht am Ende des Buches.

Fazit:
Absolut Lesenswert.
Ich fand die Geschichte unglaublich authentisch, die Armut und Hilflosigkeit, die Ungerechtigkeit und der Rassismus, all dies kam durch die Erzählungen von Bri sehr gut beim Leser an.
Auch wenn man nie Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt hat, konnte man sich doch durch die Worte von Angie Thomas in Bri hinein fühlen.
Und so sorgt das Buch auch dafür, dass man sein eigenes Denken und Handeln reflektiert und überdenkt.
4,5 Sterne

Veröffentlicht am 29.04.2019

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Ein Happy End ist erst der Anfang
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Ich liebe Nur drei Worte, habe es mittlerweile zweimal gelesen und ganz besondere hat mir diese positive Grundstimmung in dem Buch gefallen. Dem entsprechend war ich dann auch enttäuscht von der Stimmung ...

Ich liebe Nur drei Worte, habe es mittlerweile zweimal gelesen und ganz besondere hat mir diese positive Grundstimmung in dem Buch gefallen. Dem entsprechend war ich dann auch enttäuscht von der Stimmung hier im Buch. Leah mochte ich gerne, sie eckt an und so was mag ich. So habe ich kein Problem mit unbequemen Charakteren. Womit ich aber ein Problem habe ist, wenn man etwas verurteilt, es dann aber selbst macht. Sei es, Menschen auf ihr Äußeres zu reduzieren oder Schubladen denken. Kurz um, ich mochte Leah in ihrem eigenen Buch leider nicht mehr so sehr.

Trotzdem habe ich das Buch in einem Rutsch gelesen, weil es wieder so toll geschrieben war. Becky Albertalli kann einfach schreiben. Die Seiten fliegen nur so dahin und man ist mitten dabei, kein Zuschauer am Rande. Dies war wieder klasse. Ich möchte zum Inhalt gar nicht zu viel verraten, um nicht zu spoilern. Manches fand ich ein bisschen zu gewollt, gerade im Bezug auf die Lovestory.

Simon und ***** wieder zu sehen fand ich richtig toll. Ich mag die beiden so. Auch war es schön die anderen Charaktere aus Nur drei Worte wieder zu sehen, auch wenn ich sie hier anderes wahrgenommen habe. Vielleicht haben sie sich in dem Jahr, was zwischen den Büchern liegt ja verändert, aber irgendwie mochte ich sie und die ganze Gruppe davor lieber. Hier gab es so viele unausgesprochene Worte, Gefühle die verrückt spielen und Dinge, die man einfach hätte klar sagen sollen.

Würde ich das Buch empfehlen? Ja, denn das ich mit Leah nicht klarkam, ist ja meine Sache und kann euch ganz anders gehen. Der Schreibstil war wieder toll und nichtsdestotrotz kommen wichtige Themen in dem Buch vor und alleine schon deswegen lohnt es sich, sich das Buch näher anzuschauen.

Fazit:
Ich kam leider nicht mit Leah klar, in Nur drei Worte mochte ich sie noch total, doch hier fiel es mir echt schwer.
Ich konnte oft nicht verstehen, warum sie so reagiert, wie sie reagiert (z.B. Stichwort ihre Mutter) und mir fehlte auch die Entwicklung bei ihr.
Und da es in der Geschichte sehr stark um sie geht, könnt ihr euch vorstellen, dass dies meinen Lesespaß gemindert hat.
Trotzdem habe ich das Buch gerne lesen, der Schreibstil war wieder super und ich habe das Buch am Stück verschlungen.

Veröffentlicht am 29.04.2019

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Nightmare Alley
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Hier hat mich sofort das Cover angezogen, es wirkt so geheimnisvoll und ausdrucksstark. Man fragt sich, welches Gesicht versteckt sich hinter dem tief sitzenden Hut. Und es passt einfach super, denn in ...

Hier hat mich sofort das Cover angezogen, es wirkt so geheimnisvoll und ausdrucksstark. Man fragt sich, welches Gesicht versteckt sich hinter dem tief sitzenden Hut. Und es passt einfach super, denn in der Geschichte geht es auch um Sein und Schein, um Illusion und Realität.

Das Buch spielt in einer anderen Zeit, geschrieben wurde es 1946 und das merkt man auch. Das Rollenbild der Frau ist noch ein ganz anderes und allgemein das Lebensgefühl. Es gibt kein Internet und keine Smartphones, Informationen sind nicht nur einen klick entfernt. Und auch sieht die Unterhaltung noch anders aus, die Menschen gehen in (Wander-) Zirkusse um etwas zu erleben, neue und bizarre Dinge zu sehen. Dieser Ausflug in die Vergangenheit hat mir gefallen.

Stan ist unser Protagonist, es gibt auch noch einige interessante Nebencharaktere, doch fand ich ihn am interessantesten. Nicht sympathisch nein, aber ich wollte immer mehr über ihn erfahren. Er hat sich dem Jahrmarkt angeschlossen, möchte Freiheit, aber giert auch nach Erfolg und Ruhm. Der amerikanische Traum. Er verstrickt sich immer mehr in seinen Illusionen, doch ist es der Erfolg nicht wert?

Mir hat die Atmosphäre in dem Buch sehr gefallen. Alleine schon dieses Gefühl auf dem Jahrmarkt und zu der damaligen Zeit, es hatte etwas unterschwellig bedrückendes, aber auch faszinierendes. Als wäre alles möglich, das Scheitern aber nur einen Schritt entfernt. Auch war es interessant mitzuverfolgen, wie einfach die Menschen manipuliert werden konnten, wie sehr der Wunsch nach etwas größeren, einem Sinn im Leben und dem Wiedersehen geliebter Menschen, alle Vorsicht und gesunde Skepsis im Keim erstickte.Und natürlich fragt man sich dann auch, inwieweit hat sich dies in der heutigen Zeit geändert.

Leider konnte mich die Geschichte aber nicht durchgehend fesseln. Hin und wieder gab es Passagen, die ich als nicht so spannend bzw. zu nebensächlich empfand. Dafür hatte ich ein tolles Kopfkino und konnte mir alles sehr gut vorstellen. Ich habe Stan in seiner eindrucksvollen Kleidung förmlich vor mir gesehen, wie er seine Tricks vollführt und das Publikum in staunen versetzt.

Fazit:
Eine tolle Atmosphäre, düster und bedrückend, man wartet nur darauf, dass etwas passiert.
Die Charaktere, allen voran Stan fand ich interessant.
Manchmal fehlte mir etwas die Spannung, besonders wenn von Nebensächlichkeiten erzählt wurde.
Dafür konnte ich mir alles sehr gut vorstellen und habe mich gefühlt, als würde ich auch im Publikum sitzen.

Veröffentlicht am 29.04.2019

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Die Legende der vier Königreiche - Besiegelt
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Gefühlt habe ich diesem Reihenabschluss eine Ewigkeit entgegengefiebert, doch in Wirklichkeit war es nur ein Jahr. Wenn man aber sofort wissen möchte, wie eine Geschichte weiter geht, kann auch ein Jahr ...

Gefühlt habe ich diesem Reihenabschluss eine Ewigkeit entgegengefiebert, doch in Wirklichkeit war es nur ein Jahr. Wenn man aber sofort wissen möchte, wie eine Geschichte weiter geht, kann auch ein Jahr lange sein. Und ich war dann wirklich froh, als das Buch erschien und noch mehr habe ich mich gefreut, dass es mich auch überzeugen konnte.

Vorsicht, dies ist Band 3 einer Trilogie und die nachfolgende Besprechung enthält mögliche Spoiler für Band 1 und 2, aber keine für Band 3

Trotz das ein Jahr zwischen Band 2 und 3 lag, kam ich wieder sehr gut in die Geschichte. Ich war sofort wieder mitten drinnen im Geschehen. Olivia und Em sind zwar Schwester, trotzdem sind sie in ihrem Wesen sehr unterschiedlich. Em hat zwar auch eine harte Seite, aber Olivia ist da nochmal ein ganz anderes Kaliber. Wie auch schon in Band 2, hatte ich Angst davor was Oliver anstellen könnte. Ihre Macht ist sehr stark und sie kann Menschen mit nur einem Blick das Herz aus der Brust reißen. Dies sorgte bei mir für viel Spannung. Nicht nur einmal habe ich die Luft angehalten und wollte nicht weiter lesen, aus Angst, dass ein von mir geliebter Charakter grausam das zeitliche segnen muss.

Diese Spannung, um die lieb gewonnen Charaktere machte für mich auch einen Großteil des Spannungsbogens aus. Die Handlung geht zwar auch voran, aber nicht mehr in so großen Schritten hatte ich das Gefühl. Manches hätte einfacher bereinigt werden können, aber trotzdem war es auch verständlich, wieso diese Wege nicht beschritten wurden.

Wie gesagt, sind mir einige Charaktere sehr ans Herz gewachsen, was nicht unbedingt selbstverständlich ist bei einem Jugend High-Fantasy Buch, meistens fiebere ich da nicht so mit und sehne einer Lovestory entgegen. So machen die Charaktere für mich dieses Buch / Reihe auch besonders. Die Nebencharaktere sind auch sehr gut herausgearbeitet und in diesem Band bekommen sie sogar eigene Abschnitte gewidmet, in denen der Leser sie begleiten darf.

Was mir auch sehr gefallen hat ist, dass nicht Cas, der Prinz / König, diese typische Rolle hatte. Oft ist es ja so, dass der Prinz der super tolle Hecht ist, er durchschaut alles, ist abgebrüht und muss das kleine naive und manchmal dumme Mädchen retten, welches ohne seine Hilfe ja so verloren wäre. Dem ist hier nicht so, Em übernimmt ganz klar die Rolle der Strategien und Denkerin, sie weiß sich zu helfen, kann kämpfen und schreckt auch nicht davor zurück unbeliebte Entscheidungen zu treffen. Cas hingehen ist manchmal ziemlich naiv und gutgläubig, und das finde ich besonders toll, er weiß es auch. Die Autorin hat hier bewusst das sonst so typische Rollenbild umgedreht.

Sehr positiv fand ich auch, dass es gleichgeschlechtliche Beziehungen in der Geschichte gab, diese aber in keinster weise thematisiert wurden, es war einfach völlig normal.

Fazit:
Mit Spannung habe ich dem Finale hingegen gefiebert und ich wurde nicht enttäuscht.
Die Geschichte konnte mich durchgehend fesseln und auch die Weiterentwicklung lieb gewonnenen Charaktere hat mir gefallen.
Es gab nicht nur eine, sondern gleich drei Lovestory, die ich mit viel Herzblut verfolgt habe.
Hoffentlich liest man noch mehr von dieser tollen Autorin.
Die Perfekte Mischung aus High-Fantasy, Spannung, Action und Gefühlen.

Veröffentlicht am 29.04.2019

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Hades' Hangmen - Flame
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Kaum tauchte Flame in Band 1 auf, wusste ich, ich brauche, nein ich muss seine Geschichte erfahren. Deswegen war ich auch so gespannt auf Flame und habe dem Buch entgegengefiebert und ich wurde nicht enttäuscht.

Dass ...

Kaum tauchte Flame in Band 1 auf, wusste ich, ich brauche, nein ich muss seine Geschichte erfahren. Deswegen war ich auch so gespannt auf Flame und habe dem Buch entgegengefiebert und ich wurde nicht enttäuscht.

Dass ich Biker Bücher mag, ist kein Geheimnis und auch Sons of Anarchy gehört zu meinen Lieblingsserien. Alleine schon aufgrund der Thematik hatte das Buch schon einen Stein im Brett bei mir. Die Kombination von Biker und Sekte finde ich immer noch sehr spannend und interessant. Die Autorin bringt die Themen sehr gut in die Geschichte ein und man merkt, dass sie, was sie auch erwähnt, mit ehemaligen Sektenmitgliedern gesprochen hat und weiß, wovon sie da schreibt. Wobei sie natürlich auch Dinge erfunden hat.

Aber auch wenn man weiß, es ist eine fiktive Geschichte, trifft sie einen doch mitten ins Herz. Die Geschichte von Flame und Maddie. Zwei gebrochene Menschen, die sich gegenseitig wieder heil lieben. Dem stehe ich in der Regel eher skeptisch gegenüber, sich und seinen Zustand so von einem anderen Menschen abhängig zu machen, na ja. Aber hier passte der Kontext einfach. Die beiden haben so viele schlimme Dinge erlebt und man wünsch ihnen einfach nur ihr Happy End, weil sie es so verdient haben.


Besonders Flame hat mir das Herz gebrochen, die Szenen aus seiner Vergangenheit waren echt schlimm. Sie haben mich so traurig, aber auch wütend gemacht, wütend, dass ihn niemand beschützt hat, wütend, dass ihm so etwas passiert ist. Maddie erscheint hier, trotz ihrer Vergangenheit, die nicht minder schlimm war, als starke Protagonistin, sie wächst über sich hinaus, um Flame zu helfen. Und es gab so einige Herz berührende Szenen zwischen den beiden. Besonders hat mir hier das Tempo gefallen, es geht dem Umständen entsprechend sehr langsam zu, was so realistischer wirkt.

Die Bücher sind aber nichts für schwache Gemüter, sexueller Missbrauch von Kindern wird thematisiert. Über dies sollte man sich bewusst sein, bevor man das Buch / Die Reihe liest. Die Autorin merkt dieses aber auch am Anfang an, also am besten einen Blick in die Leseprobe werfen.

Es gab auch die eine oder andere Überraschung und besonders eine gegen Ende hat mich auch wieder sehr gerührt und ich bin gespannt, wie sich das noch Entwickeln wird.

Fazit:
Flame, ich habe so auf seine Geschichte hin gefiebert und wie erwartet, hat sie mir das Herz gebrochen.
Seine und auch die Geschichte von Maddie hat mich sehr berührt.
Ich mag die Reihe unheimlich gerne und auch dieser Band konnte mich wieder begeistern, auch wenn er mal wieder nichts für schwache nerven ist.