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Veröffentlicht am 26.03.2018

Das Mädchen Red

Blood Destiny - Bloodfire
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Im Südwesten Englands lebt das Rudel der Gestaltenwandler, unter Ihnen auch Mackenzie die auch Red nach Ihren Haaren genannt wird. Eigentlich gehört Sie nicht das Rudel, da Sie menschlich ist, aber das ...

Im Südwesten Englands lebt das Rudel der Gestaltenwandler, unter Ihnen auch Mackenzie die auch Red nach Ihren Haaren genannt wird. Eigentlich gehört Sie nicht das Rudel, da Sie menschlich ist, aber das Alphatier des Rudels musste Ihre Mutter damals das versprechen abnehmen, dass er auf Sie achten wird, wenn Sie einmal nicht mehr ist. Jahrelang ging das Versteckspiel gut, jetzt ist das Rudeloberhaupt ermordet worden und der neue Rudelführer scheint was zu ahnen, aber Red kann nicht einfach die Füße ruhig halten.

Irgendwie kam ich nicht ganz in die Geschichte rein, ich hatte das Gefühl durch die Geschichte zu fliegen. Ja, so als hätte man es eilig gehabt alles aufzuschreiben. Dabei ist die Idee an sich gut und man hätte das Potenzial deutlich mehr ausschlachten können. Die Beschreibung der Charaktere gingen so, da hätte man sicherlich auch noch etwas mehr ausschmücken können. Ansonsten gefiel mir die Story zwar gut, aber Sie war halt rasant geschrieben und auch gelesen.

Deswegen muss ich hier leider 2 Sterne abziehen.

Veröffentlicht am 08.06.2025

Viel Atmosphäre, sympathische Figuren – aber noch Luft nach oben

Geheimnisse des Nil, Band 1 - What the River Knows
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What the River Knows klang für mich nach genau der richtigen Mischung aus historischem Abenteuer, Magie und einer starken Heldin – und auch wenn einiges davon erfüllt wurde, konnte mich die Geschichte ...

What the River Knows klang für mich nach genau der richtigen Mischung aus historischem Abenteuer, Magie und einer starken Heldin – und auch wenn einiges davon erfüllt wurde, konnte mich die Geschichte nicht komplett überzeugen.

Inez ist eine mutige, junge Protagonistin, die ich grundsätzlich mochte. Sie ist willensstark, neugierig und bringt frischen Wind in die Handlung. Allerdings war mir ihr Verhalten an vielen Stellen etwas zu impulsiv oder naiv – besonders angesichts der Gefahren, in die sie sich begibt. Ihre Entwicklung im Laufe des Buches war glaubwürdig, aber gerade zu Beginn hätte ich mir mehr Tiefe und weniger Trotz gewünscht.

Sehr gelungen fand ich dagegen die Darstellung des Settings: Kairo, das Tal der Könige, der Nil – die Autorin hat mit vielen Details und lebendiger Sprache eine wirklich eindrucksvolle Kulisse geschaffen. Auch die kritischen Töne zum Thema Kolonialismus und Ausgrabungen fand ich wichtig und gut eingebaut.

Die Handlung selbst war stellenweise spannend, aber nicht durchgehend packend. Vieles wirkte etwas vorhersehbar, und die magischen Elemente kamen für meinen Geschmack zu kurz – da wurde einiges angedeutet, aber nicht konsequent verfolgt. Auch der Ring, der eine zentrale Rolle spielen sollte, geriet oft in den Hintergrund.

Die Chemie zwischen Inez und Whit war unterhaltsam, besonders ihre Dialoge – allerdings blieb auch diese Beziehung relativ oberflächlich und hätte mehr emotionale Tiefe vertragen.

Fazit: Eine schöne Idee mit starker Atmosphäre und guten Ansätzen, aber mit Luft nach oben bei der Umsetzung. Ein solider Reihenauftakt – ich bin neugierig, ob Band 2 mehr aus dem Potenzial herausholt.

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Veröffentlicht am 08.06.2025

Düster, spannend und voller Charakter – Kosara bleibt im Kopf

Tage einer Hexe
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Schon nach wenigen Seiten war ich voll drin in dieser eigenwilligen Welt zwischen Monsterhorror und Magie. Kosara ist eine erfrischend unkonventionelle Protagonistin – sarkastisch, kämpferisch, aber auch ...

Schon nach wenigen Seiten war ich voll drin in dieser eigenwilligen Welt zwischen Monsterhorror und Magie. Kosara ist eine erfrischend unkonventionelle Protagonistin – sarkastisch, kämpferisch, aber auch verletzlich. Gerade diese Mischung hat sie für mich so greifbar gemacht.

Die Geschichte spielt in einer düsteren Version eines slawisch inspirierten Settings, das mit eigenen Regeln, Mythen und Kreaturen punktet. Der Kontrast zwischen dem bedrohlichen Chernograd und dem glattgebügelten Belograd ist gelungen – man spürt in jedem Kapitel die Spannung zwischen Licht und Schatten.

Der Humor kam trotz ernster Themen nicht zu kurz, was für eine tolle Balance sorgte. Besonders schön: Das Buch verzichtet weitgehend auf klassische Romantik und setzt stattdessen auf zwischenmenschliche Dynamiken und persönliche Entwicklung.

Kleine Abzüge gibt’s für teils verwirrende Handlungsstränge und ein Magiesystem, das nicht in allen Punkten klar durchdacht wirkt. Dennoch bleibt die Geschichte durchgehend spannend, mit vielen überraschenden Momenten. Der Anhang mit dem Hexenhandbuch und den Monstern war ein gelungenes Extra, das mir beim Eintauchen in die Welt sehr geholfen hat.

Fazit: Ein ungewöhnlicher, vielschichtiger Fantasy-Roman mit starker Heldin, bissigem Humor und düsterer Atmosphäre – kleine Schwächen verzeihlich, Vorfreude auf Band zwei garantiert.

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Veröffentlicht am 08.06.2025

Ein finster-schönes Märchen mit Gänsehautmomenten und kleinen Längen

Gilded – Die Versuchung des Goldes (Gilded 1)
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Marissa Meyer hat mich erneut überrascht – und tief beeindruckt. Schon bei ihren Luna-Chroniken war ich vom Ideenreichtum und dem atmosphärischen Stil begeistert, aber Gilded hat nochmal eine ganz andere, ...

Marissa Meyer hat mich erneut überrascht – und tief beeindruckt. Schon bei ihren Luna-Chroniken war ich vom Ideenreichtum und dem atmosphärischen Stil begeistert, aber Gilded hat nochmal eine ganz andere, düstere Tiefe. Ich habe das Buch mit wachsender Faszination gelesen und konnte mich kaum dem Sog dieser finsteren Märchenwelt entziehen.

Die Idee, das bekannte Rumpelstilzchen-Motiv mit der düsteren Gestalt des Erlkönigs zu verknüpfen, ist grandios umgesetzt. Es entsteht eine ganz eigene Mythologie – voller unheimlicher Wesen, Göttersagen und schauriger Nächte, durchzogen von alter Magie und unheilvoller Stimmung. Die Geschichte lebt von genau dieser düsteren Atmosphäre, die einen nicht loslässt.

Serilda ist keine typische Heldin. Mit ihrer blühenden Fantasie und ihrer Neigung zum freien Erzählen gerät sie schnell zwischen Wahrheit und Fiktion – was sie zur Zielscheibe macht. Und doch bewahrt sie sich Mut, Herz und eine erstaunliche Willensstärke. Ich mochte an ihr besonders, wie sie mit den Kindern umgeht – warmherzig, beschützend, voller Geschichten. Ihre Gabe (oder Bürde?) wird ihr zum Schicksal – und genau das macht sie so spannend.

Gild ist eine der charmantesten und gleichzeitig tragischsten Figuren, die ich seit Langem gelesen habe. Er bringt Humor und Leichtigkeit in die Geschichte, ohne je oberflächlich zu wirken. Seine Geheimnisse, seine Vergangenheit – all das gibt ihm Tiefe. Die Chemie zwischen ihm und Serilda entwickelt sich ruhig, aber glaubwürdig – nie zu dick aufgetragen, sondern mit feinem Gespür.

Der Schreibstil hat mich wirklich gepackt. Sprachlich kraftvoll, oft poetisch und mit vielen bildhaften Momenten – ich war mehrmals richtig ergriffen von der Art, wie Marissa Meyer Szenen beschreibt oder Emotionen in Worte fasst. Das war für mich mit das Highlight des Buches.

Aber: Die Handlung hat zwischendurch ein paar Längen. Gerade im Mittelteil zieht sich die Geschichte etwas, es wird viel erzählt, aber nicht immer etwas vorangetrieben. Ich hätte mir stellenweise ein strafferes Tempo gewünscht – oder zumindest mehr Dynamik. Zum Glück nimmt die Story gegen Ende wieder richtig Fahrt auf, und das Finale hat mich auf die Fortsetzung neugierig gemacht.

Fazit: Gilded ist ein faszinierendes, bildgewaltiges Märchen voller Dunkelheit, Magie und Emotion. Marissa Meyer verwebt gekonnt bekannte Motive mit originellen Ideen und lässt daraus eine neue, spannende Geschichte entstehen. Trotz kleiner Längen ein atmosphärisch starkes Fantasy-Erlebnis – besonders für Fans düsterer Märchenwelten.

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Veröffentlicht am 08.06.2025

Ein letztes Mal zurück nach Dresden – ein emotionales, fesselndes Finale mit Tiefgang

Das Opernhaus: Samtschwarz die Nacht
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Auch mit diesem dritten Band der Trilogie hat mich Anne Stern wieder vollkommen in den Bann gezogen. Kaum hatte ich die ersten Seiten gelesen, war ich erneut in dieser besonderen Atmosphäre gefangen – ...

Auch mit diesem dritten Band der Trilogie hat mich Anne Stern wieder vollkommen in den Bann gezogen. Kaum hatte ich die ersten Seiten gelesen, war ich erneut in dieser besonderen Atmosphäre gefangen – zwischen Musik, politischen Umbrüchen und persönlichen Konflikten. Es ist, als würde man alte Freunde wiedersehen, mit all ihren Ecken, Stärken und Schwächen.

Was mich besonders berührt hat, war erneut der herausragende Schreibstil der Autorin. Anne Stern erzählt mit einer solchen Feinfühligkeit und emotionalen Klarheit, dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Ihre Sprache ist poetisch, aber nie überladen – sie trifft genau den Ton, der den Figuren Tiefe verleiht und historische Ereignisse lebendig macht. Oft hatte ich das Gefühl, selbst inmitten der dampfenden Straßen Dresdens zu stehen oder mit Elise am Klavier zu sitzen. Ihre Worte malen Bilder, die lange im Gedächtnis bleiben.

Elise selbst ist für mich eine der eindrücklichsten Frauenfiguren, die mir in der historischen Literatur begegnet sind. Ihre inneren Konflikte – zwischen dem geordneten Leben an der Seite ihres Mannes Leopold und den unausgesprochenen Gefühlen für Christian – waren so menschlich und nachvollziehbar erzählt, dass ich regelrecht mitgelitten habe. Es ist dieser stille Schmerz, diese Zerrissenheit, die mir noch lange nachging.

Auch Julius’ Liebesgeschichte mit Rahel fand ich besonders gelungen – nicht nur, weil sie romantisch ist, sondern weil sie mutig gesellschaftliche Grenzen in Frage stellt. Rahel hat mich mit ihrer Klugheit und ihrem Freiheitsdrang sofort fasziniert. Sie steht für all die Frauen, die mehr wollten als die Rolle der braven Tochter oder Ehefrau. Dass sie für ihre Überzeugungen einsteht, obwohl sie dadurch viel zu verlieren hat, hat mich tief beeindruckt.

Der Brand des Hoftheaters ist ohne Zweifel der dramatische Höhepunkt – und Stern beschreibt ihn so eindringlich, dass ich beim Lesen den Atem angehalten habe. Diese Katastrophe steht sinnbildlich für einen Moment des Übergangs, in dem nicht nur Gebäude, sondern ganze Lebensentwürfe ins Wanken geraten. Und doch keimt daraus etwas Neues: Hoffnung, Wandel, vielleicht auch Vergebung.

Mein Fazit: Dieser Roman ist viel mehr als ein historisches Porträt einer Stadt – er ist ein bewegendes Stück Zeit- und Familiengeschichte, geschrieben mit außergewöhnlichem Gespür für Charaktere, Stimmungen und leise Zwischentöne. Ich bin wieder einmal tief beeindruckt, wie kunstvoll Anne Stern Geschichte und Gefühl miteinander verwebt. Ein würdiger Abschluss der Trilogie – und ein Buch, das lange nachhallt.

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