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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2019

Riverside Bookshop

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse
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Die Schwedin Charlotte erbt überraschend eine alte Buchhandlung in London von ihrer Tante, die sie gar nicht kannte. Als sie nach London kommt, um sich einen Überblick zu verschaffen, begegnen ihr die ...

Die Schwedin Charlotte erbt überraschend eine alte Buchhandlung in London von ihrer Tante, die sie gar nicht kannte. Als sie nach London kommt, um sich einen Überblick zu verschaffen, begegnen ihr die beiden Angestellten Martinique und Sam mit Misstrauen, da sie befürchten, Charlotte könnte die Buchhandlung verkaufen. Nach anfänglichen Missverständnissen sind ihr die Menschen dort ans Herz gewachsen und sie beginnt in der Buchhandlung auszuhelfen und sich einen Überblick der Finanzen zu verschaffen. Vor allem der Mieter William, ein erfolgloser Schriftsteller, hat es Charlotte angetan.

Nette Story, am Anfang allerdings etwas schwerfällig, ab Seite 150 hat es mich dann gepackt und ich habe mit Schmunzeln die Geschichte von dem Riverside Bookshop verfolgt, die erst durch die Buchhandlung ans Lesen gekommen ist. Charlotte hätte ich am liebsten einige Male geschüttelt, weil sie den Mund nicht aufgemacht hat weder über die Finanzen geredet noch über ihre eigene Situation, wo so oft es nötig gewesen wäre, man muss schon etwas Geduld haben, um die Menschen zu verstehen. Wirklich realistisch ist die Geschichte nicht, aber nett zu lesen, vor allem, wenn man Bücher und Buchhandlungen mag.

Veröffentlicht am 23.10.2019

Zimmer 19

Zimmer 19
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Der Eröffnungsfilm auf der Berlinale entpuppt sich als Schocker. Ein Snuff-Film sorgt im Publikum für Entsetzen und die Zuschauer stürmen aus dem Theater. Als das Opfer des Snuff-Films als Tochter des ...

Der Eröffnungsfilm auf der Berlinale entpuppt sich als Schocker. Ein Snuff-Film sorgt im Publikum für Entsetzen und die Zuschauer stürmen aus dem Theater. Als das Opfer des Snuff-Films als Tochter des Bürgermeisters erkannt wird, werden Tom Babylon vom LKA und Sita Johanns als Polizeipsychologin für die Ermittlungen angefordert. Trotz der Unsicherheit ist jedem klar, dass der Snuff-Film ein echtes Verbrechen darstellt. Bei ihren Ermittlungen stoßen Tom und Sita auf eine Mauer des Schweigens, der Bürgermeister und sein näheres Umfeld hat einiges zu verbergen. Als noch ein Mord geschieht und 2 Mädchen verschwinden, sehen Tom und Sita in den Gesichtern der Befragten nackte Angst. Eine junge Zeugin sieht so aus wie Toms verschwundene Schwester, die Spur verliert sich allerdings. Die Verbrechen haben einen Bezug zur ehemaligen DDR und wie auch schon im ersten Band spielt eine Zahl die tragende Rolle.

Man sollte schon den ersten Teil der Serie gelesen haben, um alles zu verstehen und der Geschichte komplett folgen zu können. Der zweite Teil ist sogar noch spannender als der erste und flüssiger geschrieben.

Während der erste Teil sich auf Toms Vergangenheit und Geheimnisse beschränkt, geht es in dem zweiten Teil um Sitas Vergangenheit, auch sie hat einiges zu verbergen. Wie auch im ersten Teil spielt die Geschichte auf 2 Zeitebenen. Marc Raabe versteht es rasant mit einigen Wendungen durch die Story zu galoppieren ohne den Spannungsbogen zu unterbrechen. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Besonders gelungen ist hier der Cliffhänger am Ende, so dass wir uns bis zum dritten Teil gedulden müssen.

Veröffentlicht am 23.10.2019

Ein Albtraum aus dem es kein Erwachen gibt

Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)
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Harry Hole ist ganz unten. Job verloren, von seiner Frau Rakel vor die Tür gesetzt, fängt er wieder an zu trinken. Nun will er den Vergewaltiger Svein Finne zur Strecke bringen, der seiner Meinung nach ...

Harry Hole ist ganz unten. Job verloren, von seiner Frau Rakel vor die Tür gesetzt, fängt er wieder an zu trinken. Nun will er den Vergewaltiger Svein Finne zur Strecke bringen, der seiner Meinung nach für einen furchtbaren Rache-Mord verantwortlich ist. Nach einer durchzechten Nacht kann sich Harry an nichts erinnern und hat Blut an seiner Hose. Ein schwerer Schicksalsschlag lässt ihn fast zusammenbrechen und nur die exzessive Suche nach dem Täter lässt ihn noch weitermachen.

Nach einem etwas holprigen Anfang, lässt sich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ständig gibt es neue Spuren, neue Verdächtige, Wendungen um Wendungen, Intrigen, Geheimnisse, die nicht aufgedeckt werden sollen und schließlich eine Auflösung, die man keinesfalls erwartet und nicht ahnen kann. Schließlich gibt es ein Bauernopfer, was eigentlich kein Opfer ist und ein Täter, der ein Opfer seiner Emotionen ist. Harry ist ein einsamer Wolf, der unfreundlich und betrunken den Menschen in seinem Leben den Umgang nicht gerade leicht macht und das macht ihn allerdings für einige Frauen in seinem Umfeld umso attraktiver.

Jo Nesbo hat mit dem 12. Teil eine großartige spannende Geschichte geschrieben und ich kann es kaum erwarten den 13. Teil zu lesen.

Veröffentlicht am 23.10.2019

Nichts ist okay

Alles okay
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Marin wächst nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrem Großvater auf. Dieser erwähnt ihre Mutter nie und hat auch keine Babybilder von ihr. Sonst ist ihre Welt in Ordnung, nicht zuletzt wegen ihrer besten Freundin ...

Marin wächst nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrem Großvater auf. Dieser erwähnt ihre Mutter nie und hat auch keine Babybilder von ihr. Sonst ist ihre Welt in Ordnung, nicht zuletzt wegen ihrer besten Freundin Mable und deren Eltern, die sie wie eine Tochter in die Familie aufgenommen haben.

Als ihr Großvater stirbt, stürzt ihre Welt zusammen und sie macht sich ohne Gepäck auf den Weg tausende Kilometer weit weg, um zu studieren und Abstand zu ihrem alten Leben zu bekommen. Auf Nachrichten von Mable reagiert sie nicht. Sie funktioniert wie eine Marionette. In den Weihnachtsferien ist sie ganz allein in dem eiskalten Wohnheim und dann steht Mable vor der Tür und bittet sie zurück zu kommen.

Die Beziehung von Marin und Mable ist speziell und wird in vielen Rückblenden thematisiert. Eine Geschichte wie ein Orkan, sie überrollt einen mit ihrer Melancholie und man möchte Marin einfach nur in den Arm nehmen. Trotz Belanglosigkeiten steckt man schon bald tief in Marins Traurigkeit und wird voll von den berührenden Worten abgeholt. Verstehen muss man Marins Verhalten nicht immer. Ich hätte mir ein ausführlicheres Ende gewünscht, mehr von der Weihnachtsfeier. Der Schreibstil ist toll, eine Geschichte, nicht nur für Teenager.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Absurde Geschichte mit spannendem Einstieg

Ich weiß, wo sie ist
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Francines Tochter Autumn ist seit 10 Jahren verschwunden. An diesem Schicksalsschlag zerbrach auch ihre Ehe. Sie ist fest davon überzeugt, dass ihre Tochter noch lebt. Als ein Zettel durch die Tür geschoben ...

Francines Tochter Autumn ist seit 10 Jahren verschwunden. An diesem Schicksalsschlag zerbrach auch ihre Ehe. Sie ist fest davon überzeugt, dass ihre Tochter noch lebt. Als ein Zettel durch die Tür geschoben wird mit der den Worten – Ich weiß, wo sie ist – findet sie ihre Hoffnung bestätigt. Lena, ein schwieriges, wortkarges Mädchen in heruntergekommenen Zustand, entpuppt sich als die Zettelschreiberin. Francines Exmann glaubt an einen schlechten Scherz und will Francine nicht bei der Suche nach der Tochter unterstützen.

Der Schreibstil ist gut und die Story sofort packend, da man doch wissen will, wie es weiter geht. Allerdings läuft die Geschichte aus dem Ruder und wird immer unrealistischer, je weiter sie fortschreitet und nimmt teilweise völlig absurde Züge an. Das Ende, so absurd es auch ist, bleibt offen, so dass einige Fragen unbeantwortet bleiben und somit ein zweiter Teil geplant sein könnte.