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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2019

Lehrreich und unterhaltsam

Komisch, alles chemisch
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Heute möchte ich euch ein sehr lehrreiches Hörbuch vorstellen, geschrieben und gesprochen von Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, die unter anderem die Wissenschaftssendung Quarks & Co. moderiert. Daneben klärt sie ...

Heute möchte ich euch ein sehr lehrreiches Hörbuch vorstellen, geschrieben und gesprochen von Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, die unter anderem die Wissenschaftssendung Quarks & Co. moderiert. Daneben klärt sie Menschen auf ihrem YouTube-Kanal über ihr Lieblingsthema auf – die Chemie.
Anhand von alltäglichen Beispielen, wie der morgendlichen Tasse Kaffee, dem Akku in unserem Handy oder dem einfachen Händewaschen mit Seife erklärt sie komplexe chemische Zusammenhänge, die wird jeden Tag erleben, ohne darüber nachzudenken. Denn chemische Prozesse finden die ganze Zeit um uns herum und in uns statt, ohne das wir es bewusst wahrnehmen.
Manch einer mag jetzt denken, dass ein Sachhörbuch bestimmt langweilig und dröge ist und höchstens als Einschlafhilfe taugt – dem ist in diesem Fall nicht so.
Ganz im Gegenteil habe ich mich beim Hören gut unterhalten gefühlt und noch so einiges gelernt. (Der Chemieunterricht in der Schule ist schließlich schon ein Weilchen her)
Nguyen-Kim erzählt lebhaft und mit merkbarer Leidenschaft für ihr Thema und wählt lebensnahe Beispiele. Sie nimmt ihr Nerd-Dasein mit Humor und lässt uns ein wenig an ihrem Alltag teilhaben. Manchmal gefühlt mit einem Hauch Arroganz gegenüber Nichtwissenschaftlern, der mir nicht so gut gefiel. Ansonsten habe ich mich aber gut unterhalten gefühlt.

Fazit:
Wer seine Umwelt besser verstehen lernen möchte, ist mit diesem wirklich lehrreichen Buch gut bedient. Kurzweilige Unterhaltung mit hohem Lernfaktor.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Alte Schule

Dreizehn Gäste
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Bei „Dreizehn Gäste“ handelt es sich um die Neuauflage, eines bereits 1936 erstmals veröffentlichten Krimis. Der Autor Farjeon darf mit mehr als 60 veröffentlichten Krimis/Thrillern dabei durchaus zu den ...

Bei „Dreizehn Gäste“ handelt es sich um die Neuauflage, eines bereits 1936 erstmals veröffentlichten Krimis. Der Autor Farjeon darf mit mehr als 60 veröffentlichten Krimis/Thrillern dabei durchaus zu den großen Vertretern dieses Goldenen Zeitalters der Kriminalromane gezählt werden.
Die Neuauflage bleibt optisch dem Stil der damaligen Zeit treu, was sich so natürlich auch in der Geschichte widerspiegelt. Die Haptik hingegen hebt sich von der Masse ab. Das Buch wirkt im ersten Moment wie ein klassisches Hardcover, ist aber eigentlich ein leinengebundenes „Softcover“. Beim Ersten in die Handnehmen war ich überrascht von der Beweglichkeit, finde die Kombi aus Optik und Haptik aber sehr gelungen.

Die Geschichte im Stile einer Agatha Christie oder eines Arthur Conan Doyle gefiel mir im Ansatz ebenso gut.

Allein die klassische Szenerie eines abgelegenen Herrenhauses, einer Party und einem plötzlichen Mord schickte mich in das Zeitalter zurück.
Sein Übriges tat der Schreibstil dazu, der für mich typisch für dieses Erscheinungsjahr ist. Nicht immer ganz einfach zu lesen, stets gewählt ausgedrückt, manchmal etwas verschroben. Genau wie die Charaktere. Wir treffen auf eine sehr bunte Mischung bei den besagten dreizehn Gästen, die alle auf ihre Art Interesse wecken. Besonders John als stiller Beobachter der Szene, macht den Plot deutlich interessanter, da er viel über sein Gehör arbeitet und sich so manches blind zusammenreimt. Abgesehen davon liebe ich klassische Detektivarbeit, die hier nicht zu kurz kommt.
Selbiges kann man von der Spannung aber leider nicht behaupten. Der Autor lässt den Bogen immer wieder sinken, sodass ein dauerhaftes Gefühl der Neugierde bei mir nicht aufkommt. Dies ist in meinen Augen allerdings in diesem Genre ein zentraler Punkt, der erfüllt sein sollte, weshalb ich am Ende nur bei einer leicht überdurchschnittlichen Wertung lande. Etwas mehr Spannung und die Geschichte hätte ein Volltreffer sein können.

Fazit:
Für Freunde von Hitchcock, Christie, Doyle und Co. auf jeden Fall einen Versucht wert. Mir hat zum Highlight die Spannung gefehlt.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Gutes Thema, leider zäh erzählt

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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In "Die Frauen vom Löwenhof" geht es um die junge Agneta die eigentlich vorhatte sich selbst zu verwirklichen. Als Malerin wollte sie unabhängig in Stockholm leben und sich ihren Partner frei aussuchen ...

In "Die Frauen vom Löwenhof" geht es um die junge Agneta die eigentlich vorhatte sich selbst zu verwirklichen. Als Malerin wollte sie unabhängig in Stockholm leben und sich ihren Partner frei aussuchen können. Als ihr Vater stirbt bleibt ihr aber nichts anderes übrig, als nach Hause zurückzukehren und ihr Erbe anzutreten. Ab jetzt muss sie die Rolle der Gutsherrin ausfüllen, die sie immer abgelehnt hatte, weil sie sich davon eingeengt fühlte. Auch in der Liebe wird es nun schwierig für sie und es brechen neue Zeiten an, die für Agneta vor allem von Pflichtbewusstsein geprägt werden und nicht immer einfach zu bewältigen sind.

Meinung:
Dieser historische Roman verfolgt eine Grundidee die ich als Frau nur gutheißen kann - nämlich den Weg einer selbstbewussten Frau, die sich in alten Zeiten zu emanzipieren versucht und ihr Schicksal selbstbewusst meistert. In Ansätzen trifft das auf diese Geschichte auch zu, doch leider wird Agenta allzu oft weich und verfällt in Rollenmuster. Anfangs war sie noch selbstbewusst und eine gestandene Frau, zum Ende hin wurde sie für mich unglaubwürdig. Hier hätte ich mir mehr erhofft. Gleiches gilt für die Spannung, die nur an manchen Stellen zu mir durchgedrungen ist. Insgesamt habe ich das Werk als relativ zäh und belanglos empfunden.

Positiv werten möchte ich den Bezug zu politischen Themen und Geschehnissen, ebenso wie die Erwähnung von technischem Fortschritt. Das Aufkommen von z.B. Autos oder Röntgengeräten stellen sicherlich Meilensteine da, die vor dem historischen Hintergrund eingebunden gehören.
Die Bilder im Kopf, für die die Autorin bekannt ist, funktionieren auch in diesem Roman, sodass man sich alles bildlich vorstellen kann. Was die Charaktere betrifft, habe ich nur von den Frauen (die ja hier auch die Hauptpersonen sein sollten) ein gutes Bild bekommen. Die Männer blieben irgendwie blass, was ich bedauere.

Die Sprecherin Nora Jokhosha macht einen mittelmäßigen Job. Agneta gelingt ihr zumindest meistens ganz gut. Oft neigt sie aber dazu Frauen einen zickigen Touch zu geben, der mir nicht zugesagt hat, da er nicht immer passte.

Fazit:
Mir passierte zu wenig und ich hätte gerne einige Seiten gespart. Gekürzt, insbesondere bei den Liebesgeschichten, wäre es aber eine Geschichte geworden, die mir durchaus Freude gemacht hätte.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Zeitlos stilsicher

Dress like a Parisian
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Mit diesem Ratgeber der französischen Mode bekommen alle Fashionistas dieser Welt, einen guten Leitfaden für die tägliche Garderobenauswahl an die Hand.
Übersichtlich dargestellt befasst sich das Buch ...

Mit diesem Ratgeber der französischen Mode bekommen alle Fashionistas dieser Welt, einen guten Leitfaden für die tägliche Garderobenauswahl an die Hand.
Übersichtlich dargestellt befasst sich das Buch mit dem, was den Stil der Pariserinnen ausmacht – schlichte Eleganz, natürlich Verführung und Alltagstauglichkeit. Dabei umfasst die Themenauswahl alles Notwendige, worüber ich euch hier eine kurze Übersicht geben möchte.

1. Farben
2. Muster
3. Silhouette
4. Basics
5. Stoffe
6. Accessoires
7. Styles
8. Schönheit für dich (Körperform, Hautton etc.)

Jedes Kapitel gibt dabei wirklich umfangreiche Auskünfte darüber, wie ein Kleidungsstück beschaffen sein sollte, wie es kombiniert werden kann und was in jedem Kleiderschrank enthalten sein sollte. Für Menschen, die wenig modeaffin sind, werden einige Begriffe wohl unbekannt sein, sodass hier selbstständig recherchiert werden muss. In der Menge dieser verwendeten Begriffe sehe ich einen kleinen Kritikpunkt. Ebenso in den Fotos, die als gute Beispiele dienen sollen. Als Idee absolut sinnvoll, die Auswahl lässt allerdings manchmal zu wünschen übrig. Einige Fotos wirken doch recht unvorteilhaft und animieren mich nicht dazu, mich entsprechend zu stylen.
Sehr gut dagegen gefielen mir die Illustrationen, die das Buch hochwertiger machen.
Allgemein ist die Qualität des Buches – beispielsweise die Bindung – wirklich gut, was als Tipp auch immer wieder für die Klamotten gelten sollte. Lieber ein teures Teil für Jahre geshoppt, als ständig billigen Tand. Dies ist nur einer von vielen goldrichtigen Ratschlägen, die auch dem größten Modemuffel helfen sollten, seinen Kleiderschrank entsprechend zu bestücken.

Fazit:
Nicht nur für Modefreaks geeignet. Von diesem wertigen Ratgeber hat der Anfänger, wie auch der Profi in Sachen Outfit lange etwas.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Highlight

Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern
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Dark Palace erzählt eine Geschichte, die mit Macht, Intrigen und Magie zu tun hat, statt eine Dreieckslovestory unter Teenager zu erzwingen, wie man es im Moment so häufig antrifft. Hier überlager keine ...

Dark Palace erzählt eine Geschichte, die mit Macht, Intrigen und Magie zu tun hat, statt eine Dreieckslovestory unter Teenager zu erzwingen, wie man es im Moment so häufig antrifft. Hier überlager keine Liebelei, die ausgeklügelte Idee, die zugegeben aber auch nichts komplett Neues darstellt. Der klassische Kampf, Macht gegen Ohnmacht, Widerstand und Rebellion, Ränkeschmiede und Skrupellosigkeit.
Als eher ungewöhnlich empfand ich hingegen die verschiedenen Sichtweisen, die sich normalerweise auf deutlich weniger Figuren beschränken. Hier kommen viele Charaktere zu Wort, was manchen Leser vielleicht verwirren mag, was für mich aber vor allem für mehr Nähe und unterschiedliche Blickwinkel gesorgt hat. Eine Idee, die mich bei einer komplexeren Story auf jeden Fall überzeugt.
Ebenso überzeugt haben mich die Figuren selbst. Sehr viele unterschiedliche, aber in sich stimmige Charaktere. Allen voran gefielen mir die Brüder Jardien, von denen ich mir im nächsten Teil noch viel erhoffe.
Gleiches gilt für die Story. Die Weltenbeschreibung und die Ansätze am Ende lassen jede Menge Raum und Möglichkeiten für einen kreativen zweiten Band.

Fazit:
Ich kann jedem Dystopienfan nur zu diesem Buch raten. Greift zu, von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ich freue mich schon auf Teil 2, den ich mir dringend besorgen muss.