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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2017

Ein starker zweiter Teil mit gut durchdachtem Plot

Die Verschworenen (Eleria-Trilogie - Band 2)
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Bei die Verschworenen handelt es sich um den zweiten Band der Eleriatriologie. Überraschend ist es dabei, das es sich nicht um einen klassischen Mittelband handelt, der nur zur Überbrückung dient. Das ...

Bei die Verschworenen handelt es sich um den zweiten Band der Eleriatriologie. Überraschend ist es dabei, das es sich nicht um einen klassischen Mittelband handelt, der nur zur Überbrückung dient. Das Gegenteil ist hier der Fall. Das große Rätsel des ersten Teils wird mit einem tollen Showdown aufgelöst und es bleibt für den Abschlussband nur noch die Frage wie man mit den neuen Erkenntnissen umgehen sollte. Dies vermindert die Neugierde auf den letzten Teil aber keineswegs.

Des Rätsels Lösung erfahren wir aber erst zum Ende des Buches. Die Spannung nimmt bis dahin kontinuierlich zu, wobei der Anfang etwas schwächelt. Hier gibt es die ein oder andere Länge. Ab der Mitte des Buches findet der Leser aber wieder die gewohnte Qualität der Autorin und der Schluss kann mich restlos überzeugen.
Der Schreibstil ist wie immer schön zu lesen und es gibt nichts zu meckern.

Die Protagonisten die wir bereits aus dem ersten Band kennen, bleiben nahezu identisch bestehen. Nach wie vor habe ich ein gespaltenes Verhältnis zu Ria, das sich im Laufe des Bandes aber wenigstens etwas verbessert hat. Die Randfiguren die neu dazukommen, sind gekonnt platziert und gefallen mir gut.

Besondere Erwähnung sollte bei diesem Teil die Moral bekommen. Die Autorin zeigt wunderbar, das nicht alles ist wie es scheint und Gut und Böse manchmal schwer zu unterscheiden sind.

Fazit:
Ein toller zweiter Band, einer wirklich schönen Triologie. Ich bin gespannt auf das große Finale.

Veröffentlicht am 06.12.2017

Spannende und vor allem erschreckende reale Möglichkeiten

Das Joshua-Profil
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Mit dem Joshua Profil greift Fitzek tief in die Kiste der Tabuthemen. Pädophilie, Kindesmisshandlung und Big Data sind dabei die beherrschenden Themen. Eingebaut ist das Ganze in ein Szenario was es so ...

Mit dem Joshua Profil greift Fitzek tief in die Kiste der Tabuthemen. Pädophilie, Kindesmisshandlung und Big Data sind dabei die beherrschenden Themen. Eingebaut ist das Ganze in ein Szenario was es so bereits geben könnte oder was zumindest im Rahmen der zukünftigen Möglichkeiten liegt. Das macht den Thriller gleichzeitig erschreckend real und sehr spannend. Man leidet mit Max (dem Protagonisten) mit und möchte nicht in seiner Haut stecken.
Die Ich-Perspektive die Fitzek verwendet verstärkt diesen Effekt noch zusätzlich.

Allgemein ist man nah an den Charakteren dran und selbst eine eher unangenehme Figur wie Max Bruder Cosmo wird durch die Geschichte abgemildert. Teilweise so weit das er einem Leid tut, obwohl man ihn verdammen möchte.

Im Gegensatz zu den meisten Werken von Fitzek gibt es hier relativ wenig Psychologische Aspekt und es geht fast in Richtung Wirtschafts/Technikthriller, was ungewohnt aber überraschend positiv daherkommt. Auch wenn er es manchmal übertreibt und der Zufall doch öfter eine Rolle spielt, ist die Geschichte gut durchdacht und ausgewogen. Mich hat das Buch auf jeden Fall so gefesselt, das die ersten 150 Seiten in einem Rutsch durch waren, was mir sonst selten passiert.

Fazit:
Ein toller Thriller, der wichtige Themen behandelt und versucht einerseits zu warnen und andererseits den richtigen Umgang mit dem Thema Pädophilie zu umschreiben. Hier ist besonders auch das Nachwort des Autors interessant.

Veröffentlicht am 28.11.2017

Eine leise Novelle über die große Liebe

Dshamilja
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Dshamilja erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die eine Entscheidung fürs Leben trifft.
Sie ist bereits verheiratet, kann mit ihrem Ehemann, der als Soldat an Front ist, aber wenig anfangen. Erst ...

Dshamilja erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die eine Entscheidung fürs Leben trifft.
Sie ist bereits verheiratet, kann mit ihrem Ehemann, der als Soldat an Front ist, aber wenig anfangen. Erst der schüchterne Danijar erobert Stück für Stück ihr Herz und zeigt ihr, wie die Liebe sein kann.

Erzählt wird dieser kurze Roman von dem 15-jährigen Said, ihrem Schwager. Er ist für sein Alter noch recht unbedarft was die Liebe angeht und beschreibt aus einer staunenden, kindlichen Perspektive von den Entwicklungen, die er beobachtet.
Dabei kommt die Liebesgeschichte eher unterschwellig daher. Hauptsächlich lernen wir etwas über die Lebensumstände der damaligen Zeit in Kirgisistan und die Liebe zu diesem hier wenig beachteten Land.

Der Roman ist leise und gefühlvoll, obwohl er die meiste Zeit eher nüchtern von der täglichen Plackerei erzählt. Die größte Liebesgeschichte aller Zeiten, sowie es im Vorwort angepriesen wird, ist es für mich nicht. Trotzdem ist es ein Buch was mit wenigen Worten überzeugt.

Fazit:
Ein kleiner Einblick in ein Land und eine Liebe die viel Mut erfordert.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Du musst sie zurückholen...

Amnesie
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Mit Amnesie geht der Autor Michael Robotham auf Spurensuche in die Vergangenheit. Sein Protagonist Detective Inspector Ruiz verliert nach einem Schusswechsel seine Erinnerungen an die Zeit vor dem gefährlichen ...

Mit Amnesie geht der Autor Michael Robotham auf Spurensuche in die Vergangenheit. Sein Protagonist Detective Inspector Ruiz verliert nach einem Schusswechsel seine Erinnerungen an die Zeit vor dem gefährlichen Ereignis und versucht mit Hilfe von Psychologe Joe O´Loughlin die Bruchstücke zusammen zu setzten. Das hat höchste Priorität. Nicht für ihn selbst, sondern für ein kleines totgeglaubtes Mädchen, das vielleicht doch noch leben könnte.

Meinung:
Michael Robotham hat einen cleveren Weg gewählt diesen Kriminalroman zu schreiben. Durch die Erinnerungslücken des Protagonisten erfährt der Leser im Prinzip zeitgleich mit dem Detective die Einzelheiten, die durch die Amnesie nur langsam zurückkommen. So erlebt man den Fall Schritt für Schritt und wird durch die Story hindurchgeführt. Für mich ein gelungenes Mittel, um den Leser hautnah dabei sein zulassen.

Leider sorgt diese Art des Schreibens zeitweise auch für Langeweile, denn sie schwankt sehr im Tempo. Wenn eine Welle an Erinnerung zurückkommt, kann es plötzlich ganz schnell gehen und die Ereignisse überschlagen sich. Diese Stellen sind natürlich richtig spannend. Zeitweise kämpft der Protagonist aber immer wieder mit den selben Wissenslücken und das Tempo wird sehr gedrosselt. Ein Auf und Ab also. Über den Roman hinweg überwiegen allerdings die spannenden Teile. Was unter anderem auch dem Schreibstil des Autors zu verdanken ist. Dieser liest sich für mich besser als im ersten Teil der Reihe.

Die Geschichte selbst kann mit interessanten Ideen und unerwarteten Wendungen überzeugen. Ein buntes Geflecht aus Intrigen und fiesen Machenschaften bringt Abwechselung und die handelnden Charaktere tragen ihren Teil bei (auch wenn Ruiz als alternde Polizist mit versautem Privatleben ein wandelndes Klischee ist)

Fazit:
Ein solider Thriller der die meiste Zeit punkten kann, ab und zu aber langweilig wird. Daher gute 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.11.2017

Fesselnd

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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Meinung:

Bei Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken handelt es sich um mein erstes gelesenes Buch von John Green. Durch viele positive Meinungen zu seinen anderen Büchern, war ich sehr gespannt was mich wohl ...

Meinung:

Bei Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken handelt es sich um mein erstes gelesenes Buch von John Green. Durch viele positive Meinungen zu seinen anderen Büchern, war ich sehr gespannt was mich wohl erwartet.

Bekommen habe ich einen Roman über Ängste im Allgemeinen und die Angst vor der Angst im Speziellen. Die Protagonistin Aza steht dabei sprichwörtlich für Jene, die unter besonders starken Ängsten leiden und sich damit teilweise sogar selbst schaden zufügen.
Azas größte Furch besteht vor ihrem eigenen Körper. Sie ekelt sich vor sich selbst, handelt zwangsweise und schafft es im wahrsten Sinne des Wortes nicht aus ihrer Haut heraus. Der Autor beschreibt eindrücklich die Gedankenspirale mit der das Mädchen zu kämpfen hat und dokumentiert welche zwischenmenschlichen Probleme daraus resultieren. Die Beschreibungen der Gedankengänge sind dabei so deutlich, das ich als Leser manchmal selbst Platzangst bekomme und gerne rausmöchte. Diese Szenen sind einfach fesselnd, manchmal auf eine schöne Art, manchmal aber auch sehr unangenehm.

Verpackt ist dieses Tabuthema in eine Randgeschichte, die sich unterhaltsam liest, aber eher im Hintergrund bleibt. Auch die restlichen Figuren sind nett zu verfolgen, spielen aber im Endeffekt keine große Rolle. Der Fokus liegt klar auf Aza, um sie herum wurde eine Geschichte gestrickt.

Eine ungewöhnliche und interessante Art zu schreiben, die mich aber nicht vollständig überzeugen konnte. Stellenweise war ich sehr angetan, zeitweise aber auch genervt von Azas Verhalten. Wer selbst unter starken Ängsten leidet, wird sich sicherlich im Buch wiederfinden und nimmt vielleicht eine Art Trost mit. Wer diese Art von Ängsten nicht kennt, entwickelt vielleicht mehr Verständnis, was ja schon ein schöner Erfolg wäre.

Fazit:
Unterhaltsam und anstrengend gleichermaßen. Daher auch eine mittlere Bewertung von 3/5 Sternen. Trotzdem ein großes Lob an den Autor dafür, das er sich an ein so schwieriges Thema ranwagt.