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Veröffentlicht am 03.08.2017

Der absolute Wahnsinn!

Dark Elements 3 - Sehnsuchtsvolle Berührung
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Allgemeines:

Titel: Dark Elements - Sehnsuchtsvolle Berührung (Band 3)
Autorin: Jennifer L. Armentrout
Verlag: HarperCollins (15. August 2016)
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3959670203
Seitenzahl: 304 Seiten
Preis: ...

Allgemeines:

Titel: Dark Elements - Sehnsuchtsvolle Berührung (Band 3)
Autorin: Jennifer L. Armentrout
Verlag: HarperCollins (15. August 2016)
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3959670203
Seitenzahl: 304 Seiten
Preis: 16,90€ (gebundene Ausgabe)
Weitere Bände: Dark Elements - Steinerne Schwingen;
Dark Elements - Eiskalte Sehnsucht



Inhalt:

- Wer die Wahl hat, hat die Qual –

Layla weiß bald nicht mehr, wo ihr der Kopf steht, vom Herzen ganz zu schweigen. Die dunkle Seite der Macht lockt in Gestalt des sexy Dämonen-Prinzen Roth, der die Abgründe ihrer Seele besser kennt als jeder andere. Aber da ist auch noch der attraktive Wächter Zayne, ihre plötzlich gar nicht mehr so unerreichbare Jugendliebe. Während sie noch mit ihren verwirrenden Sehnsüchten ringt, droht ein höllischer Feind alles zu vernichten, was ihr wichtig ist. Hoffnungslos verstrickt in ein Gespinst aus Lügen und Geheimnissen, bleibt Layla nur die Flucht nach vorn – in einen Krieg, den sie unmöglich allein gewinnen kann …


Meine Meinung:

DISCLAIMER: Das ist eine Rezension eines 3. Bandes! Wenn du die Reihe bis hierhin noch nicht gelesen hast dann schau doch einfach bei unserer Rezi zu Teil 1 vorbei.

WOW! Also ich weiß wirklich nicht wo ich bei diesem wundervollen Buch anfangen soll. Am besten ich starte mit einer kleinen Zusammenfassung.

Nachdem Layla von den Wächtern verraten wurde, ist sie bis auf weiteres bei Roth untergekommen. Doch eine neue Bedrohung hat natürlich nicht lange auf sich warten lassen: Die Lilin. Sie versucht mit aller Macht eine Apokalypse herbeizuführen, damit sie in aller Ruhe ihre Mutter Lilith befreien kann.
Doch das ist nicht Laylas einziges Problem! Sie muss sich endlich entscheiden. Für ihren Kindheitsschwarm und Wächterfreund Zayne oder für Roth. Roth der unglaublich gut aussehende Kronprinz der Hölle, der ihr Herz zum rasen bringt...

Nachdem Teil 2 ja mit einem Cliffhanger geendet hat, wird diese Problematik natürlich zuerst aufgegriffen. Das Buch setzt nahtlos an und ich habe mich gefühlt, als wäre ich nie weg gewesen.

Jedoch passieren im 1. Drittel nicht sehr viele gravierende Dinge. Trotzdem habe ich mich zu KEINEM Augenblick gelangweilt! Ganz im Gegenteil. Layla setzt sich mehr damit auseinander, für wen ihr Herz denn nun wirklich schlägt und trifft eine, meiner Meinung nach, komplett richtige Entscheidung ;)

Im 2. Teil des Buches geht es jedoch sehr viel rasanter zu! Die Problematik mit der Lilin spitzt sich immer weiter zu und man bangt an nicht wenigen Stellen um das Leben der über alles geliebten Protagonisten. Kurzum, das Buch hat mich einfach nur geflasht! Ich hatte selten so viel Spaß ein Buch zu lesen. Ich habe dank der beibehaltenen, sarkastischen und liebevollen Konversationen zwischen Layla und Roth sehr viel gelacht! Allerdings ist dieses Buch um einiges emotionaler als die Vorgängerbände. Durch die geballten Emotionen und Gefühle in dieser Geschichte saß ich nicht selten mit Pipi in den Augen da, weil die Szene entweder sehr traurig oder einfach nur super rührend war!


Fazit:


Der absolute Wahnsinn! Ein Buch vollgepackt mit Action, Romantik und einer menge Emotionen! Ein mehr als gelungenes Ende einer phänomenalen Reihe!

Veröffentlicht am 03.08.2017

Ein typischer All-time-favourite!!!

Dark Elements 2 - Eiskalte Sehnsucht
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Allgemeines:

Titel: Dark Elements - Eiskalte Sehnsucht
Autor: Jennifer L. Armentrout
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3959670044
ISBN-13: 978-3959670043
ASIN: B00YP13YD0
Preis: 16,90€ (gebundene Ausgabe)
14,99€ ...

Allgemeines:

Titel: Dark Elements - Eiskalte Sehnsucht
Autor: Jennifer L. Armentrout
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3959670044
ISBN-13: 978-3959670043
ASIN: B00YP13YD0
Preis: 16,90€ (gebundene Ausgabe)
14,99€ (Kindle-Edition)
17,99€ (Audio - CD)
Weitere Bände: Dark Elements - Steinerne Schwingen;
Dark Elements - Sehnsuchtsvolle Berührung



Inhalt:

„Was du bist, ändert nichts daran, wer du bist.“

Layla ist verzweifelt und einsam! Sie vermisst Roth, den teuflisch attraktiven Dämonen-Prinzen. Und ihr bester Freund Zayne, der sie vielleicht über den Verlust hinwegtrösten könnte, bleibt dank ihrer seelenverschlingenden Küsse für sie tabu. Dass ihre sonst so fürsorgliche Gargoyle-Ersatzfamilie auf einmal Geheimnisse vor ihr hat, macht alles schlimmer. Schließlich entdeckt sie auch noch neue Kräfte an sich. Dann taucht völlig unerwartet Roth wieder auf. Aber bevor Layla die Zweisamkeit mit ihm genießen kann, bricht die Hölle los.



Bewertung:

Prolog:
Das Brennen bewegte sich in meiner Brust, wie ein leises Brodeln in den Adern, das man nicht vergessen kann."

Diese Rezension muss ich als kurzen Nachtrag verfassen, da mir eben aufgefallen ist, dass ich schlichtweg vergessen habe, eine Rezension zu diesem zweiten Teil zu schreiben. Da diese Reihe zu meinen absoluten Favoriten gehört, musste ich das natürlich sofort nachholen. Vielleicht weiß ich nicht mehr alles zu hundert Prozent genau, da es ja schon eine Weil her ist, dass ich das Buch gelesen habe, doch eines weiß ich noch sicher: Ich habe diesen zweiten Teil gelieeeebt!

DISCLAIMER: Das ist der zweite Teil der Dark Elements Trilogie von Jennifer L. Armentrout, Spoiler über der ersten Teil können nicht auszuschließen sein!

Das Cover ist mal wieder wunderbar. Diesmal ist es in einem hübschen rot-violett gehalten und mit der Schlange, wahrscheinlich Bambi, passend zum ersten Teil gestaltet. Das Cover greift wieder eines der magischen Tiertattoos auf, auf die ich so neidisch bin.
Der Titel passt auch hervorragend und macht Lust auf mehr.


"Ich habe dich nicht verdient"
"Siehst du, und genau da irrst du dich. [...]
Du verdienst alles."


Die Zeit, die ich warten musste, bis diese Geschichte endlich weiter ging war eine schiere Qual für mich. Nicht nur dass der erste Teil mit einem abartigen Cliffhanger endete, ich habe die Charaktere so vermisst, dass ich den ersten Teil gleich nochmal lesen musste. Dark Elements – Eiskalte Sehnsucht ist eine gelungene und von der ersten bis zur letzten Seite packende Fortsetzung, die man kaum aus der Hand legen kann und sogar eindeutig stärker ist, als der erste Teil. Wieso? Es fängt schon beim Inhalt an:

Nachdem Layla glaubt, dass sie Roth für immer verloren hat, trauert sie heftig um ihn. Der heiße Prinz der Hölle war der einzige, der Layla so akzeptiert hat, wie sie ist, und ihm konnte sie, anders als Zayne, nahe kommen ohne sein Leben in Gefahr zu bringen. Seit er sich geopfert hat um Paimon in die Hölle zu schicken, hofft Layla daher verzweifelt auf seine Rückkehr. Doch noch bevor sie den Verlust überwunden hat, muss sie sich neuen Problemen stellen: Ihre Fähigkeiten beginnen sich zu verändern, der Clan hat auf einmal Geheimnisse vor ihr und merkwürdige Ereignisse häufen sich. Als Roth dann plötzlich wieder vor dem Haus der Wächter steht, zusammen mit zwei weiteren Hohedämonen, ist sie zuerst überglücklich. Doch statt eines glücklichen Wiedersehens tischt er Layla eine Geschichte auf, die sie zutiefst verletzt. Als würde die ganze Dämonen-Geschichte nicht schon genügen, findet sie sich plötzlich zwischen Roth und Zayne wieder, dessen Gefühle sich für sie gewandelt zu haben scheinen...

Erster Satz: "Kurz nachdem Mrs. Cleo ins Klassenzimmer geschlendert war, den Projektor ein- und das Licht ausgeschalten hatte, hatte Bambi offenbar keine Lust mehr, länge um meine Taille gewickelt zu sein..."

Mal wieder wird man von der Autorin einfach voll in die Geschichte rein geworfen: ohne jegliche Vorwarnung findet man sich mit Layla im Bio Unterricht wieder.

Das Buch beginnt einige Tage später als der letzte Band aufgehört hatte und so geht es sofort wieder los. Etwas seltsam fand ich, dass Roth gleich wieder da war, nachdem Teil 1 mit dem mega "Hilfe-er-ist-für-mich-in-die-Hölle-gegangen-und-ich-werde-ihn-nie-mehr-wiedersehen-Cliffhanger" geendet hatte. Da ich ihn aber sehr mag und jede Seite ohne ihn eine langweilige Seite ist, hat mich das absolut nicht gestört

Wie auch schon im ersten Teil, kann man das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Die Handlung hat mich von Anfang an gefesselt. Sie ist logisch, nachvollziehbar und höchstspannend. Es wird nicht langweilig und wartet sowohl mit romantischen, als auch mit actionreichen Szenen auf. Roths Sarkasmus, seine Zweideutigkeit, den vielen Insiderwitzen und den unglaublich lustigen und auch oft peinlichen Konversationen haben mir zusätzlich praktisch ein Dauergrinsen ins Gesicht tapeziert.

Jennifer L. Armentrout hat eine große Begabung dafür, nicht nur ein Buch so enden zu lassen, dass ich am liebsten sofort weiter lesen würde, sondern auch die Kapitel. Ich fand kaum eine Gelegenheit, eine kurze Pause zu machen um zu essen und zu schlafen (alles andere wurde verdrängt) und musste mich förmlich dazu zwingen, wie so eine Drogenabhängige auf Entzug.

Beispiel:

"Aber Roth war wieder der kleine Teufel, der auf der Schulter saß und mich dazu drängte, böse zu sein und jeden Moment zu genießen. Nur war das nicht irgendein kleiner Teufel, sondern der Kronprinz der Hölle.
Meine Vernunft musste sich wohl in diesem Moment aus dem Fenster gestürzt haben und mit dem Gesicht voran auf dem Betonboden gelandet sein, denn auf einmal nickte ich. "Okay."


Ihr Schreibstil ist gewohnt locker und flüssig, daher konnte ich das Buch wirklich sehr schnell lesen. Mal wieder voller Andeutungen, Metaphern und mit grandiosen Beschreibungen von Landschaft, Handlung, Emotionen und magischen Elementen war das Abenteuer, in das wir entführt wurden. Ich weiß absolut nicht, wie diese Frau das immer schafft, aber ihre Charakter wirken immer absolut lebendig und ernstzunehmend, vor allem die männlichen... ;)
Geschrieben ist dieser zweite Teil mal wieder aus Sicht von Layla. Die Atmosphäre besticht durch eine angenehme Düsternis, die über all jene Geschehnisse zu liegen kommt, die sich mit der Haupthandlung befassen. Die kleineren romantischen Momente sorgen für eine schöne Emotionalität, aber auch Dramatik, die vor allem zum Ende hin, ihre Gesamtheit immer weiter offenbart.

"Und wie soll das passiert sein? Bist du etwa rumgelaufen und hast wahllos Leute geküsst? Falls ja, bin ich verdammt sauer, dass du mich ausgelassen hast!"


Die junge Halb Dämonin und Halb Wächterin ist mit ihrem männlichen Begleiter (kurzer Tipp: ich meine nicht Zayne. ) das absolute Highlight dieser Reihe. Sie gibt sich immer sehr taff im Umgang mit Dämonen, wurde jedoch nie wirklich richtig für den Kampf ausgebildet, so wie alle anderen Wächter. Dennoch scheut sie nie davor an den Seiten ihrer Freunde zu kämpfen, wenn es dann wirklich hart auf hart kommt. Mit ihrem trockenen Humor und dem Sarkasmus war sie mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist ein Charakter mit viel Tiefe, der mir schon im ersten Teil ans Herz gewachsen ist. Sie versucht es ihrer Familie immer recht zu machen und wird trotzdem nicht akzeptiert und reitet sich immer mehr ins Unglück. Trotz dass sie immer weiter verstoßen wird, gibt sie sie nicht auf, da sie die einzige Familie ist die sie kennt. Das lassen die Wächter und ihr Anführer sehr kalt wirken, obwohl sie ja eigentlich "Die Guten" sein sollen. Schon hier nimmt man Laylas Konflikt wahr, denn sie ist weder das eine wirklich, noch das andere. Sie entwickelt sich während des Buches immens weiter, nicht zuletzt auch wegen Roth, welcher ihr zusammen mit Zayne viel Halt gibt. Umso verwirrender ist es für sie, sich plötzlich nicht nur zwischen den beiden Männern zu stehen, sondern auch im totalen, dämonischen Chaos, ihren Weg finden muss. Ihre dämonische Seite nimmt immer mehr die Überhand, sie verändert sich stark, womit sie sich auch erst zu Recht finden muss. Die Spannung zwischen Layla, Zayne und Roth ist vorprogrammiert und gleichzeitig sehen sie sich mit einer dämonischen Macht konfrontiert, von der niemand gedacht hat, dass sie jemals auftaucht...

Dazu ist mein Blut fähig?", fragte ich.
"Unter bestimmten Umständen kann das wohl möglich sein." Roth ging weiter. "Ziemlich cool, wenn du mal überlegst."
Ich rümpfte die Nase. "Es ist nichts cooles daran, dass mein Blut eine Kapsel entstehen lassen kann, die aussieht, als würde sie aus Alien stammen".


An ihrer Seite steht ihr bester Freund und "Stiefbruder" Zayne. Irgendwie ist er mir ein klein wenig unsympathisch in seiner Rolle als bester Freund, und später mehr... Natürlich ist er nett, schützend und witzig, wirkt aber im Vergleich zu Roth einfach ziemlich langweilig und träge. Ich konnte keine Sekunde nachvollziehen, warum Layla ihn so anhimmelt und solch eine hohe Meinung von ihm hat. Er ist einfach der Inbegriff von einem Softy. Der Spitzname "Stony" der Roth ihm deshalb gegeben hat, hat mir deshalb jedes Mal ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert, weil ich ihn so treffend finde. Hier steht er endlich zu seinen Gefühlen zu Layla, denn -huch, was für eine Überraschung - er ist auch in sie verliebt. Doch natürlich können die beiden aus vielen Gründen nicht zusammen sein: Layla kann durch einen Kuss die Seele einer anderen Person stehlen, ihre Wächter Familie steht ihnen im Weg und dann gibt es da auch noch Roth, der ein wichtiger Teil von Laylas Leben geworden ist...

"Ich habe mich in dem Moment verloren, in dem ich dich gefunden habe."


Roth, der dritte im Bunde sozusagen, ist so ziemlich das, was man von einem Dämon erwartet - nur nicht böse: Schwarzer Humor, auf liebevolle, witzige Art überheblich, ironisch, zweideutig schlagfertig und einfach sexy.
Im ersten Teil hat man ihn schon lieben gelernt, da man ihn gerade weil er so undurchschaubar ist, zusammen mit Layla einfach ins Herz schließen musste. Und das setzt sich auch fort - egal was er tut, man muss sich Stück für Stück weiter in ihn verlieben. Natürlich ist klar, dass er etwas für Layla empfindet und auch im Grunde seines Herzens ein aufrichtiges und mitfühlendes Wesen ist. So ist es keine Frage, dass er mit seiner miesen Aktion zu Beginn des Buches nur Gutes im Sinn hatte und sie schützen wollte. Trotzdem stellt an sich die ganze Zeit die Frage, was er im Schilde führt und noch vorhat. Doch neben seinen Witzen und Sprüchen zeigen sich hier immer mehr einfühlsame, verständnisvolle und sogar (ein bisschen) verantwortungsbewusste Seiten an ihm. Wenn er zum Beispiel Layla auf die Jagd nach... Okay, das mit dem verantwortungsbewusst nehme ich zurück, aber er kann auch nett sein!
Auf jeden Fall ist er mit Sicherheit das absolute und unumstrittene Highlight des Buches. Der Hohedämon, der immer einen Spruch auf Lager hat, der seine dämonischen Haustiere nach Disney-Figuren benennt und einfach unwiderstehlich ist. Roth ist einer der besten männlichen Charaktere, die ich in Büchern bisher erlebt habe und ganz ehrlich: durch ihn wird die Reihe erst so richtig gut.


"Die Liebe ist ein seltsames Wesen, von dem man glaubt, man hätte es im Griff und man würde es verstehen, aber dann muss man feststellen, dass es nur ein winziger Hauch von dem gewesen war, was wahre Liebe sein konnte. Ich wusste zumindest, dass es unzählige Arten von Liebe gab, aber ich hatte keine Ahnung, wo ich die zu Roth einordnen sollte."


In diesem Teil entwickeln sich so eine Art Dreiecksbeziehung und ein ständiges Hin und Her. Eigentlich fand ich das ein kleines bisschen unnötig, da sowieso schon glasklar war, für wen sie sich entscheiden würde, aber die Umsetzung dieser Dreiecksgeschichte fand ich wirklich gut gemacht. Man kann als Leser wirklich jede Anziehung verstehen und den Konflikt nachempfinden, in den Layla sich manövriert. Aber falls jemand wirklich auch nur im Entferntesten auf die Idee kommen sollte, DIE Frage zu stellen: TEAM ROTH!!!!

Bauchschmerzen bereiten mir zusehends die Wächter. Vor allem das Verhalten von Abbot gegenüber Layla - sein ständiges Misstrauen, sein verschobenes Weltbild und seine Grausamkeit - ging mir mit der Zeit wirklich auf die Nerven! Interessant fand ich aber, dass diese steinernen Gorgoyles ja eigentlich die "Guten" sein sollten, am Ende aber immer mehr in einer dunklen Grauzone verschwinden. Daran sieht man mal wieder sehr schön, dass es nichts bringt, Charaktere und Lager in Fiction in Labels wie "Schwarz und Weiß" oder "Gut und Böse" einzuteilen. Ein paar andere Wächter stiegen im weiteren Verlauf dagegen in meinem Ansehen, darunter Nicolai, Dez und selbst Danika, die Layla trotz ihrer nachvollziehbaren Eifersucht nie etwas Böses will und schließlich sogar eine Art Freundin wird. Sie alle stehen ihr, genau wie Stacey, stets bei und halten zu ihr.


"Ihre Seelen sind rein, Roth. Und sie beschützen die Menschen vor Wesen wie dir."
"Diejenigen mit den reinsten Seelen sind zu den schlimmsten Schandtaten fähig. Niemand ist vollkommen, egal was jemand ist oder aus wessen Seite er kämpft."


Gut gefallen hat mir außerdem die sich entwickelnde Verbindung zwischen Stacey und Sam. Was diese allerdings für eine Wendung nimmt.... lest selbst!
Denn zu alldem kommt eine neue,....nennen wir es "Spezies"... mit ins Geschehen, die die Wächter in einem gänzlich anderem Licht darstellt, ebenso wie die Dämonen. Es geschehen Dinge, mit denen niemand - egal ob Wächter oder Hohedämonen - gerechnet hätte.

Das Ende trumpft dann noch mal mit einem fesselnden, geradezu verstörenden Showdown auf, der einige Enthüllungen mit sich bringt, mit denen man so nie gerechnet hätte. Die größte Bombe lässt Jennifer L. Armentrout aber erst ganz zum Schluss platzen. Sie schockiert und überrascht mit einer Wendung, die einem so richtig den Boden unter den Füßen wegzieht und einen völlig sprachlos macht. Das ist dann zwar kein wirklicher Cliffhanger, aber doch ein unverschämt spannende und abruptes Ende, das einen Jennifer L. Armentrout gleichzeitig vergöttern und verfluchen lässt.

"Roth war so angezogen, als sei er auf dem Weg zu einem Zirkel voller Hexen. Er trug Lederhose und dunkles T-Shirt, ein Outfit, das für Gefahr und Chaos stand. Meine Jeans und der blaue Rollkragenpullover standen dagegen für Plätzchenteig und Selbstgestricktes."


Fazit:

Die wundervolle Fortsetzung einer fantastischen Reihe: ein typischer All-time-favourite!!

Veröffentlicht am 03.08.2017

Ein schöner aber recht flacher Romantasy-Roman

Wenn du mich siehst
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Allgemeines:

Titel: Wenn du mich siehst
Autor: Tara Hudson
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3453267230
ISBN-13: 978-3453267237
Originaltitel: Hereafter
Preis: 11,99€ (Kindle-Edition)
14,95€ (gebundene Ausgabe) ...

Allgemeines:

Titel: Wenn du mich siehst
Autor: Tara Hudson
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3453267230
ISBN-13: 978-3453267237
Originaltitel: Hereafter
Preis: 11,99€ (Kindle-Edition)
14,95€ (gebundene Ausgabe)



Inhalt:

Eine Liebe, die selbst den Tod besiegt

Amelia ist 18 – zum Zeitpunkt ihres Todes. Seitdem streift sie als ruheloser Geist durch die Kleinstadt, in der sie einst zur Schule ging, mit Freunden die Nachmittag verbrachte, lernte, lachte, liebte: All dies scheint ihr unwiderruflich verloren. Doch dann lernt sie Joshua kennen, der mit seinem Wagen über die Böschung schießt und beinahe ertrinkt – in jenem Fluss, in dem Amelia ihren Tod fand. In letzter Minute wird er gerettet. Tief in den dunklen Fluten aber erblickt er für einen Sekundenbruchteil Amelia, die ihm in dem verzweifelten Versuch zu helfen hinterhergesprungen ist. Und das Wunder geschieht: Die Gabe, Amelia sehen, hören und sogar berühren zu können, bleibt Joshua erhalten. Er trifft sich mit ihr und die anfängliche Beklommenheit beider weicht bald einer zarten Liebe. An seiner Seite kann Amelia das unheimliche Zwischenreich, in dem sie einer Gefangenen gleich orientierungslos umherirrte, verlassen und ein Stück weit ins Leben zurückkehren. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer: Denn da ist noch jemand, der Amelia sehen kann, jemand, der Böses im Sinn hat und sie endgültig ins Jenseits befördern will …



Bewertung:

"Zugleich kam ich mir ein wenig töricht vor, weil ich Angst gehabt hatte. Schließlich kann man nicht zweimal sterben.
Und ich war längst tot, so viel stand fest."

Dieses Buch habe ich auf eine sehr positive Rezension hin gelesen und wurde insgesamt gesehen nicht enttäuscht!
Denn "Wenn du mich siehst" ist nicht nur ein zauberhafter Fantasy-Roman, sondern auch eine wunderbare Liebesgeschichte, die das Herz eines jeden Romantikfans höher schlagen lässt. Zwar hat das Buch einige Schwächen, bietet aber dennoch viel gute Unterhaltung!
"Wenn du mich siehst" lockt zuerst mit einem schön ausgestalteten Cover. Zwar ist es nicht besonders ungewöhnlich mit dem zarten Mädchengesicht und den vielen Wirbeln, mit den Nebelschwaden, die sich auf einer Wasseroberfläche spiegeln, passt es aber wunderbar zur Geschichte: zart, geisterhaft verschleiert und magisch. Auch der Titel passt perfekt, meiner Meinung nach sogar noch besser als der englische Titel "Hereafter".


"Er lächelte und streckte unvermittelt die Hand aus, um sie mir auf die Wange zu legen. Ich spürte seine Haut warm auf der meinen. Unwillkürlich legte ich meine Hand auf die seine. Sein Lächeln wurde breiter, als ich ihn berührte.
Er sah mich!
Er sah mich, er sah mich, er sah mich.
Mein regloses, nicht schlagendes Herz tat einen Sprung. Und dann tat seines das Gleiche."


Seit ihrem grauenvollen Tod streift Amelia als ruheloser Geist durch die Stadt, in der sie einst gelebt hat, und deren Umgebung. Wann sie gestorben oder wie genau sie in den Fluss gelangt ist, in dem sie schließlich ertrank, weiß sie nicht mehr. Das einzige, woran sie sich noch erinnern kann, sind ihr Name und dass sie zum Zeitpunkt ihres Todes achtzehn Jahre alt war.
Das alles ändert sich jedoch als sie Joshua begegnet, der nach einem Autounfall im gleichen Fluss zu ertrinken droht, in dem Amelia ihren Tod fand. Obwohl sie ihn nicht berühren oder gar aus dem Wasser ziehen kann, versucht sie voller Verzweiflung ihn zu retten, damit er nicht das gleiche Schicksal erleidet Und nachdem sein Herzschlag unter Wasser für einen kurzen Moment ausgesetzt hat, kann er Amelia plötzlich sehen als er wieder die Augen aufschlägt.
Nach seiner Rettung macht er sich auf die Suche nach dem Mädchen, das mit ihm im Wasser war - und er findet sie. Denn im Gegensatz zu anderen Menschen, kann er Amelia nun sehen, mit ihr sprechen und sie sogar berühren...


"Dieser Junge darf nicht sterben. Ich konnte nicht mit ansehen, wie er starb. Nicht hier, nicht so."


Die Handlung ist von Beginn an fesselnd. Man befindet sich gleich mitten im Geschehen, da die Autorin sich nicht lange mit der Beschreibung von Amelias Leben als Geist aufhält. Schon nach wenigen Seiten kommt das erste Mal Spannung auf als Amelia Joshua begegnet. Seit ihrem Tod ist er die erste Person, mit der sie kommunizieren kann und schon bald verändert er Amelias Dasein von Grund auf. Plötzlich kann sie wieder etwas empfinden, tatsächlich spüren, vor allem, wenn sie Joshua berührt, und auch ein paar kostbare Erinnerungen kehren nach und nach zu ihr zurück. Die "Geist-verliebt-sich-in-einen-Mensch-oder-andersrum-Geschichte" ist zwar nicht wirklich eine neue Idee, hier aber wirklich herzergreifend umgesetzt. In den ersten 100 Seiten dachte ich wirklich durchgängig und voller Hoffnung "OMG das kann ein neues Lieblingsbuch werden, OMG".
Doch dann ließ die Qualität des Buches leider irgendwie nach und ich hatte eine wahre Leseflaute. Amelia verwandelte sich von der geheimnisvollen Schönen mit dem düsteren Geheimnis zu einer verliebten und etwas schmalzigen Jugendlichen. Die geheimnisvolle und ergreifende Atmosphäre verblasste immer mehr, als die Liebesgeschichte etwas übertrieben in den Vordergrund trat, was ich etwas schade fand. Nachdem man sich gefühlte hundert Male durchgelesen hat, welch großes Feuer ihre innige Liebe entfacht und wie glücklich Amelia und Joshua darüber sind, sich gefunden zu haben, geht es dann auch endlich mit der Haupthandlung weiter. Und als ich schon fast all meine Hoffnung aufgegeben hatte, nimmt die Handlung wieder Fahrt auf.

Danach bleibt das Buch spannend eigentlich recht konstant und die Handlung wird stetig durch weitere Aspekte aus dem Fantasy Bereich ergänzt. Als düstere Gestalten auftauchen, die Amelias endgültigen Tod fordern, ein herrischer Geist sein Unwesen treibt, der versucht, Amelia zu besitzen und eine durchgedrehte Oma mit einer Art Hexenzirkel aufkreuzt, bekam der Plot wieder etwas mehr Pepp, wenn auch aus einer ganz anderen Richtung, als ich angenommen hatte.


"Ich würde immer das Leben nach dem Tod wählen, wenn es sich um ein Leben nach dem Tod handelte, das ich mit ihm verbrachte."


Die Charaktere haben mir im Großen und Ganzen durchschnittloch gut gefallen. Die Geschichte wird aus Amelias Sicht erzählt, was ich zu Beginn wirklich gefeiert habe. Hallo ein Geist, dessen Gedanken man folgen, Ängsten lauschen und sich von der gesamten melancholischen Atmosphäre mitreißen lassen konnte? Her damit! Ich konnte ihre Einsamkeit und Ratlosigkeit sehr gut nachvollziehen und man erhält auch einen guten Einblick in ihr trostloses Leben. Doch immer mehr verwandelt sie sich in ein verliebtes perfektes Püppchen, das mich zwischenzeitlich wirklich genervt hat. Natürlich ist sie wunderhübsch, intelligent und sowieso fehlerfrei genervt seufz .

Mit Joshua hat die Autorin einen noch perfekteren Traumprinz - Charakter erschaffen. Er nimmt die Sache mit Amelias Geisterleben sehr gelassen und kaum verwundert auf, lässt sich davon nicht abhalten und tut alles für Amelia großer genervter Seufzer.

Nebencharaktere gibt es in "Wenn du mich siehst" nur sehr wenige, da die Handlung wirklich sehr auf Joshua und Amelia fokussiert ist. Da wäre zum Beispiel Eli, ein weiterer Geist und Möchtegern Rockstar, dann Ruth, Joshuas Großmutter, die ebenfalls Geister sehen kann. Doch die beiden sind die einzigen nennenswerten Rollen neben den Protagonisten. Mit ihnen habe ich durch ihre authentische Art viel mehr anfangen können und sie somit zu meinen heimlichen Stars des Romans erklärt. Ich fand die beiden eigentlich sehr interessant, da sie einfach ein bisschen schräg waren und die Geschichte aufgelockert haben. Leider ist für beiden nur sehr wenig Platz bestimmt gewesen und sie gehen komplett unter.


"Als ich noch einmal darüber nachdachte, wurde mir klar, dass ich mich, vor die Wahl gestellt, immer für die Dinge entscheiden würde, die ich hier und heute besaß. Binnen eines Augenblicks. Binnen eines Herzschlags."


Der Schreibstil ist für eine Debutautorin wirklich gut. Durch detaillierte und emotionsbetonte Beschreibungen wird es niemals langweilig und eine lockere Atmosphäre erzeugt. Tara Hudson wählt ihre Wörter und Formulierungen sehr abwechslungsreich und passend. So kann man das Buch schnell durchlesen.

Ein weiterer Punkt, der mir nicht so zugesagt hat, war das Ende! Nicht das mein Leserherz sich nicht über das Happy End gefreut hätte (elender Verräter XD), doch für mich hat dieses typisch amerikanische Happy-happy-End einfach nicht in die sonst recht gut ausgearbeiteten Geschichte gepasst. Doch das Buch ist ja der Auftakt einer Trilogie, also können die folge Bände ja noch alles halten, was die ersten Kapitel dieses Buches versprochen, aber später nicht geliefert hatten.

Nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht: Trotz der vielen negativen Punkte, die ich genannt habe, muss ich doch klar sagen, dass ich das Buch wirklich genossen und gerne gelesen habe. Es war eine wirklich positive Überraschung, bei der ich anfangs etwas zu optimistisch war und dann etwas enttäuscht war. Das ruhige unkomplizierte Buch ist super für Zwischendurch und super als leichte Lektüre. Die Geschichte bietet einige sehr berührende Szenen, leider aber auch unlogische Handlungsstränge und einige Flauten. Hier kann ich wirklich nur sagen: bildet euch selber eine Meinung, denn das ist ein Buch, an dem die Meinungen sich spalten können!


"Die lebenden Menschen, die in meine Nähe gerieten, gingen nicht durch meinen Körper hindurch, sondern schienen stattdessen achtlos um mich herumzugehen, als sei ich bloß ein Hindernis in ihrem Weg."


Fazit:

Ein schöner aber recht flacher Romantasy-Roman mit einem vielversprechenden Anfang, einem enttäuschenden Mittelteil und einem durchschnittlichen Abschluss.
Definitiv Weiterverfolgungsbedarf der Reihe!

Veröffentlicht am 03.08.2017

Eine wunderschöne Ode an das Leben

Als der Tod die Liebe fand
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Allgemeines:

Titel: Als der Tod die Liebe fand
Autor: Mariella Heyd
Verlag: Epubli (04. Januar 2017)
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3742700988
Seitenzahl: 432 Seiten
Preis: 12,99€ (Taschenbuch)
2,99€ (Kindle-Edition) ...

Allgemeines:

Titel: Als der Tod die Liebe fand
Autor: Mariella Heyd
Verlag: Epubli (04. Januar 2017)
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3742700988
Seitenzahl: 432 Seiten
Preis: 12,99€ (Taschenbuch)
2,99€ (Kindle-Edition)



Inhalt:

Muss man gesund sein, um stark zu sein? Muss man zwingend fremde Welten erkunden, um Abenteuer zu erleben?

„Als der Tod die Liebe fand“ beweist, dass man die stärkste Kraft aus den schwierigsten Situationen schöpft und sich die Wunder dieser Welt direkt vor den eigenen Augen abspielen.
Die 18-jährige Mila genießt ihr Leben, bis sie von ihrer Krebsdiagnose überrumpelt wird. Innerhalb weniger Sekunden steht alles auf dem Kopf. Alles, was zuvor ihrem Alltag Farbe verliehen hat, verliert plötzlich an Intensität. Mila merkt schnell: Der Krebs ist ein Egoist, der alles an sich reißt. Im Krankenhaus trifft sie auf Mikael, der ihr über die Widrigkeiten der Chemotherapie und die Eintönigkeit des Krankenhausaufenthaltes hinweghilft. Allerdings steckt in Mikael mehr, als Mila ahnt. Er ist kein Mensch. Er ist gekommen, um Mila mit sich zu nehmen.



Bewertung:

DISCLAIMER: Vielen Dank an die liebe Mariella Heyd, dass ich nach "Elfenfehde" 1 und 2, sowie "Touch of Flames" auch noch dieses Buch lesen durfte! Ich bin mittlerweile ein richtiger Fan dieser Autorin geworden und warte mit Spannung auf weitere Bücher!

Bevor ich mit der Rezension beginne, einige Worte zum Cover, das ich wunderschön finde. Eigentlich ist es total kitschig, strahlt aber durch das hübsche violett-blau, der verschnörkelten Uhr und den zwei Personen vor dem Sternenhimmel eine romantische Magie aus, der man sich einfach nicht einziehen kann. Auch der Titel ist super treffend. Zuerst war ich etwas skeptisch, da ich gar nicht verstanden habe, was er soll und ihn komplett falsch verstanden habe, doch in der Mitte des Buches ist mir dann ein Lichtlein aufgegangen und jetzt liebe ich ihn einfach! Ich habe das Buch leider nur als E-Book gelesen, doch auf vielen Bildern gesehen, dass die Kapitel sehr schön mit Motiven und Schnörkeln ausgestaltet sind. Ich finde die ganze Darstellung mal wieder sehr gelungen! Den Klapptext finde ich auch gut, da er den fantastischen Teil der Geschichte schon andeutet, aber noch nicht komplett vor dem Leser ausbreitet.
Erster Satz: "Langsam trotteten Mila und der Rest der zwölften Klasse des Queen's College nacheinander aus dem Bus, und sahen sich mit hängenden Mundwinkeln um."


Denn das hat mich zuerst sehr verwirrt. Das Buch beginnt bodenständig, "normal", mit dem Alltag der lebensfreudigen jungen Mila, die sich auf einer Schulfreizeit in ihren Klassenkameraden und Freund Josh verliebt. Sie zofft sich mit ihren Eltern, geht nachts feiern, liebt Kleidung, Schönheit, Musik und das Leben - bis ihr eine niederschmetternde Diagnose ein Strich durch die Rechnung macht. Sie hat Krebs, sagt der Arzt, Blutkrebs mit einer guten zwar Prognose, doch ihr Leben dreht sich trotzdem um 360 Grad. Plötzlich geht es nur noch um ihre Krankheit, alles dreht sich um Chemos, Keimfreiheit und lange Krankenhausaufenthalte bei denen sie sich schon wie tot fühlt.


"Krebs. Mila stockte der Atem. Krebs kannte sie nur aus dem Fernsehen. Blasse Leute mit Glatze, die mit dem Leben abgeschlossen hatten. Krebs, wer bekommt schon Krebs? Krebs kriegen doch immer nur die anderen. (...) "Und das denken die anderen auch."


Dabei ist es keine Hilfe, dass ihre beste Freundin Niki und ihre eigene Familie mit der Situation nicht klarkommen und mehr Ballast als Hilfe sind. Josh bleibt dennoch an ihrer Seite, während Mila zwischen Krankenhausessen, Desinfektionsmittel und Infusionsständern hart um einen letzten Rest Normalität kämpft. Doch dann begegnet sie Mikael, der in ihr nicht nur die Kranke sieht, sondern einfach nur Mila, der den Krebs als Normalität erkennt und sie nicht mit Samthandschuhen anfasst. Bei ihm fühlt sie sich geborgen, denn er scheint der einzige zu sein, der sie in der jetzigen Lage versteht. Mit ihm kommt wieder Hoffnung, ihr Überlebenswille, Freude und Leben in Mila zurück - eigentlich eine schreckliche Ironie, wo er doch ihr Tod ist...


"Ich glaube, man rasiert sich nur einem im Leben eine Glatze. Das lass ich mir doch nicht entgehen." In jedem dieser Sprüche steckte ein Funke Wahrheit, ein Funke Angst, ein Funke Neugier, ein Funke Verlust und ein Funke Mut. Zusammen war es ein großes Gefühlsfeuerwerk."


Und ab da wandelt sich das Buch dann sehr krass. Zuerst hat man es mit einem typischen Krebsbuch zu tun, detailliert bekommt man Milas Situation geschildet, versetzt sich in ihre Lage und leidet mit ihr, an der Hoffnungslosigkeit - ein trauriger aber realer Roman. Doch als Mikael auftaucht, wendet sich das Blatt und Fantasy Elemente heben die Stimmung. Er kommt als übersinnliches Wesen, einer der Söhne des Todes, der Mila in die Ewigkeit begleiten soll. Mit ihm erscheint die kleine Hoffnung, die Mila als Kampfgeist zur Seite steht, auch wenn sie sie nur für ein Hirngespinst sieht. Die beiden stellen Milas Leben völlig auf den Kopf und rufen Gefühle in ihr hervor, wo zuvor nur Wut und Verzweiflung gewesen waren. Doch auch Mikael beginnt mehr für Mila zu empfinden, als er sollte, denn als Tod hat er eine festgelegte Aufgabe, von der er kein Entkommen gibt. Ein Wettlauf gegen den Krebs, gegen den Tod, gegen die Zeit beginnt...


"Ich bin der Tod. Ich spiele mit der Endlichkeit der Menschen und auf der anderen Seite gehört mir die Unendlichkeit."

An manchen Stellen hat mich das Buch etwas verwirrt, da die Perspektiven mitten in der Szene mehrmals von Mila zu Mikael verwischen und man manchmal nicht genau zu ordnen kann, in wessen Gedanken- und Gefühlswelt man sich gerade befindet. Zudem ist der Übergang von Traum und Fantasy zur Realität oft etwas undeutlich, sodass man ein bisschen im Unklaren ist, was gerade wirklich passiert und was nicht. Das ruft aber den interessanten Effekt hervor, dass man wie Mila, die ebenfalls nicht an die Fantasyelemente glauben kann, denen sie begegnet, ein wenig verwirrt ist und im Dunkeln tappt, auch wenn man schon mehr weiß, als sie. Schade fand ich nur, dass die Handlung vor allem gegen Ende etwas zu rennen scheint. Die Autorin beweist sehr viel Fingerspitzengefühl, ich hätte mir aber ab dem Fantasy-Übergang etwas mehr Details und Zeit gewünscht. Die Story ist ansonsten super konstruiert, auch wenn mich der Übergang von Krebsroman zur Fantasy ein wenig überrascht hat.


"Es ist schon komisch", sagte sie mehr zu sich selbst als zu Mikael, "man merkt erst, wie sehr man am Leben hängt, wenn man über das Ende nachdenken muss."


Die achtzehnjährige Mila hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Wir erfahren sehr viel von ihren Gedanken und Gefühlen, auch wenn mittels eines personalen Erzählter und erst im letzten Kapitel aus der Ich-Perspektive heraus erzählt wird. Am Anfang erschien sie mir etwas oberflächlich mit ihrer Liebe für Schminke, schöne Kleidung, Clubs und der Angewohnheit, sich mit den Freunden anderer Mädchen zu amüsieren, als sie dann aber ihre Diagnose bekommt und sich ihr Leben schlagartig verändert, habe ich verstanden, dass das einfach nur Lebenslust war, die Suche nach Normalität, die jeden Jugendlichen beschäftigt. Mir gefällt ebenfalls die Art es sehr, auf die Mariella Heyd die restlichen Probleme von Mila schildert, die nichts mit ihrer Diagnose zu tun haben. Nicht übertrieben oder zwanghaft lehrreich, aber doch irgendwie ernstzunehmenden und mit einem kleinen Hauch an Zuversicht.


"Diese Scheißwelt ist scheiße unfair", nuschelte Mila und zog die Nase hoch. "Ja das stimmt. Diese Scheißwelt ist scheiße unfair."


Ihre Diagnose hat aber nicht nur ihr Leben umgekrempelt, sondern auch ihren Charakter bleibend verändert. Sie reagiert zuerst sehr tapfer auf ihre Diagnose und möchte, dass der Krebs nicht ihr, noch das Leben ihrer Familie noch Freunde bestimmt. Doch immer mehr muss sie einsehen, dass das nicht so funktionieren kann, wie sie sich das vorgestellt hat. Zu sehen, wie sie sich dann doch mit ihrer Krankheit auseinandersetzt, sich mit dem Thema "Tod", "Zukunft" und "Abschied" befasst, ist wirklich sehr herzergreifend und spannend. Mikael hilft ihr, sich selber weiterentwickelt und das Leben zu genießen. Sie schafft es nicht zuletzt durch seine Liebe und die Unterstützung ihrer Familie, zu einer erwachsenen und starken Frau heran zu reifen, die ihr Schicksal mit hoch erhobenem Haupt erträgt. Beeindruckend!


"Mila verstand inzwischen, dass sich Normalität und Routine im Laufe eines Lebens ständig veränderten und somit wusste sie nun auch, dass ihre jetzige Normalität irgendwann der Vergangenheit angehören würde..."


Auch ihr Umfeld wurde meiner Meinung nach authentisch aufgebaut: Ihre Eltern, ihre kleine Schwester Emma, ihre beste Freundin Nicki, ihr Freund - alle reagieren entsetzt auf die Diagnose und lassen sich von ihrem eigenen Schmerz so sehr ablenken, dass sie teilweise vergessen, Mila in ihrem eigenen Schmerz beizustehen. Denn während die Angehörigen, Freunde und Bekannte nach einem anstrengenden Krankenbesuch wieder nach Hause gehen können, muss der Patient im Krankenhaus bleiben. Für ihn bleibt die Zeit stehen und sein ganzes Dasein dreht sich nur noch um den Überlebenskampf. Viel zu oft laufen sie vor der Krankheit weg, wo Mila nicht weglaufen kann. Dadurch wirken die genannten Charaktere ein klein bisschen unsympathisch, wenn auch realistisch dargestellt. Das kann man als Zuschauer von außen ganz leicht feststellen und kritisieren, ich glaube aber, wenn man wirklich selbst in so einer Situation ist, ist es unfassbar schwierig, nicht so zu reagieren. So hinterlässt die Diagnose auch bei ihnen ihre Spuren und sie und ihr Verhältnis zu Mila verändern sich stark. Zum Guten wie auch zum Schlechten.

Der Krebs ist hier sehr negativ dargestellt, als wahrer Feind, wobei es je eigentlich die eigenen Körperzellen sind, die sich gegen einen wenden und kein von außen gesteuerter Geist, auf den man wütend sein könnte. Das hat mich ein bisschen gestört, auch wenn es wahrscheinlich realistisch ist, einen Hass auf die Krankheit zu entwickeln, die einen dahinrafft. Sonstige Randinformationen sind gut mit eingebracht, stehen aber nicht im Vordergrund. Es geht hier nämlich eigentlich mehr um den Tod als um Krebs.


"Er war wie Lakritz. Irgendwie mochte man es und konnte es sich aus dem Süßwarensortiment nicht mehr wegdenken, aber freiwillig kaufte man es nie." (...) "Doch manchmal muss es eben echt Lakritz sein!"


Die Idee, den Tod als Person darzustellen, ist nicht neu, aber wunderbar gemacht. Mikaels Charakter ist sehr interessant und geheimnisvoll, da nie viel über ihn verraten wurde, konnte man schön mit rätseln. Besondern gut aber fand ich an ihm die Rolle, die er verkörpert hat: Genau wie der kleine Kampfgeist Hoffnung ist er eigentlich ein Boten des Todes, bringt Mila aber gleichzeitig auch viel Hoffnung, Erlösung und Leben. So lernt man den Tod aus einer komplett anderen Perspektive kennen, mal nicht als erbarmungsloser Feind, sondern als ein alltäglicher Begleiter, der nichts Schlechtes sein muss, sondern einen begleitet, bis die eigene Zeit gekommen ist. Wie der Tod beschrieben wird, friedvoll, fair, erlösend, wunderschön, macht Hoffnung und nimmt die Angst vor dem Thema. Das finde ich sehr wichtig, da der Tod immer noch ein wenig als Tabu-Thema gilt und mit Schrecken erwartet wird, obwohl man nicht mit Sicherheit sagen kann, was danach passiert. Das "Danach", dass in "Als der Tod die Liebe fand" präsentiert wird, ist einfach wunderschön und macht Mut beim Lesen. Viele Autoren lassen ihre Bücher vor dem Jenseits enden, da sie sich nicht genau festlegen wollen, doch das umgeht Mariella Heyd nicht und ich habe es geliebt!!!


"Die Menschen haben Angst vor dem Tod, weil sie ihn nicht kennen, sagen sie. Sie mögen nur den Schutzengel, der Tag für Tag an ihrer Seite ist und sie im rechten Moment beschützt, bevor sie auf die Straße stolpern, während ein Wagen heranrast. Sie verstehen nicht, dass es ein und dieselbe Gestalt ist. Der Tod ist ein guter Geist, der die Menschen täglich beschützt, bis es soweit ist und er sie begleitet."

Der Schreibstil ist wie gewohnt angenehm zu lesen – locker, leicht, bildhaft – alles was das Leserherz begehrt. Mariella Heyd schafft es, ohne lange umschweifende Beschreibungen eine gewissen Grundspannung zu erzeugen. Trotz des eigentlich traurigen Inhalts, ist das Buch unwahrscheinlich lebendig und fröhlich erzählt, sodass man mit einem lebendigen, gestärkten Gefühl das Buch beenden kann.

Das Ende war dann ganz anders, als ich gedacht hatte, mit einer kleinen Wendung darin, eigentlich wenig spektakulär aber sehr herzergreifend mit einem wunderschönen Epilog.

Und die Moral aus der Geschicht´:

"Ich will tanzen. Koste es, was es wolle."
"Gute Einstellung. Man sollte das Leben nicht zu ernst nehmen."
"Im Ernst? Man hat nur das eine", protestierte Mila ein wenig verwundert.
"Ja genau. Man hat nur das eine Leben und überleben tut man es eh nicht", feixte er.
"Also tanze!"


Fazit:

Eine wunderschöne Ode an das Leben, die dem Leser ein wenig Angst vor dem Tod nimmt und stattdessen Hoffnung und Mut schenkt.
Eine klare Leseempfehlung für einfach jeden. Ich denke jeder wird aus dieser Geschichte etwas für sich selbst mitnehmen können.

Veröffentlicht am 03.08.2017

Eine wunderschöne Ode an das Leben

Als der Tod die Liebe fand
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Allgemeines:

Titel: Als der Tod die Liebe fand
Autor: Mariella Heyd
Verlag: Epubli (04. Januar 2017)
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3742700988
Seitenzahl: 432 Seiten
Preis: 12,99€ (Taschenbuch)
2,99€ (Kindle-Edition) ...

Allgemeines:

Titel: Als der Tod die Liebe fand
Autor: Mariella Heyd
Verlag: Epubli (04. Januar 2017)
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3742700988
Seitenzahl: 432 Seiten
Preis: 12,99€ (Taschenbuch)
2,99€ (Kindle-Edition)



Inhalt:

Muss man gesund sein, um stark zu sein? Muss man zwingend fremde Welten erkunden, um Abenteuer zu erleben?

„Als der Tod die Liebe fand“ beweist, dass man die stärkste Kraft aus den schwierigsten Situationen schöpft und sich die Wunder dieser Welt direkt vor den eigenen Augen abspielen.
Die 18-jährige Mila genießt ihr Leben, bis sie von ihrer Krebsdiagnose überrumpelt wird. Innerhalb weniger Sekunden steht alles auf dem Kopf. Alles, was zuvor ihrem Alltag Farbe verliehen hat, verliert plötzlich an Intensität. Mila merkt schnell: Der Krebs ist ein Egoist, der alles an sich reißt. Im Krankenhaus trifft sie auf Mikael, der ihr über die Widrigkeiten der Chemotherapie und die Eintönigkeit des Krankenhausaufenthaltes hinweghilft. Allerdings steckt in Mikael mehr, als Mila ahnt. Er ist kein Mensch. Er ist gekommen, um Mila mit sich zu nehmen.



Bewertung:

DISCLAIMER: Vielen Dank an die liebe Mariella Heyd, dass ich nach "Elfenfehde" 1 und 2, sowie "Touch of Flames" auch noch dieses Buch lesen durfte! Ich bin mittlerweile ein richtiger Fan dieser Autorin geworden und warte mit Spannung auf weitere Bücher!

Bevor ich mit der Rezension beginne, einige Worte zum Cover, das ich wunderschön finde. Eigentlich ist es total kitschig, strahlt aber durch das hübsche violett-blau, der verschnörkelten Uhr und den zwei Personen vor dem Sternenhimmel eine romantische Magie aus, der man sich einfach nicht einziehen kann. Auch der Titel ist super treffend. Zuerst war ich etwas skeptisch, da ich gar nicht verstanden habe, was er soll und ihn komplett falsch verstanden habe, doch in der Mitte des Buches ist mir dann ein Lichtlein aufgegangen und jetzt liebe ich ihn einfach! Ich habe das Buch leider nur als E-Book gelesen, doch auf vielen Bildern gesehen, dass die Kapitel sehr schön mit Motiven und Schnörkeln ausgestaltet sind. Ich finde die ganze Darstellung mal wieder sehr gelungen! Den Klapptext finde ich auch gut, da er den fantastischen Teil der Geschichte schon andeutet, aber noch nicht komplett vor dem Leser ausbreitet.
Erster Satz: "Langsam trotteten Mila und der Rest der zwölften Klasse des Queen's College nacheinander aus dem Bus, und sahen sich mit hängenden Mundwinkeln um."


Denn das hat mich zuerst sehr verwirrt. Das Buch beginnt bodenständig, "normal", mit dem Alltag der lebensfreudigen jungen Mila, die sich auf einer Schulfreizeit in ihren Klassenkameraden und Freund Josh verliebt. Sie zofft sich mit ihren Eltern, geht nachts feiern, liebt Kleidung, Schönheit, Musik und das Leben - bis ihr eine niederschmetternde Diagnose ein Strich durch die Rechnung macht. Sie hat Krebs, sagt der Arzt, Blutkrebs mit einer guten zwar Prognose, doch ihr Leben dreht sich trotzdem um 360 Grad. Plötzlich geht es nur noch um ihre Krankheit, alles dreht sich um Chemos, Keimfreiheit und lange Krankenhausaufenthalte bei denen sie sich schon wie tot fühlt.


"Krebs. Mila stockte der Atem. Krebs kannte sie nur aus dem Fernsehen. Blasse Leute mit Glatze, die mit dem Leben abgeschlossen hatten. Krebs, wer bekommt schon Krebs? Krebs kriegen doch immer nur die anderen. (...) "Und das denken die anderen auch."


Dabei ist es keine Hilfe, dass ihre beste Freundin Niki und ihre eigene Familie mit der Situation nicht klarkommen und mehr Ballast als Hilfe sind. Josh bleibt dennoch an ihrer Seite, während Mila zwischen Krankenhausessen, Desinfektionsmittel und Infusionsständern hart um einen letzten Rest Normalität kämpft. Doch dann begegnet sie Mikael, der in ihr nicht nur die Kranke sieht, sondern einfach nur Mila, der den Krebs als Normalität erkennt und sie nicht mit Samthandschuhen anfasst. Bei ihm fühlt sie sich geborgen, denn er scheint der einzige zu sein, der sie in der jetzigen Lage versteht. Mit ihm kommt wieder Hoffnung, ihr Überlebenswille, Freude und Leben in Mila zurück - eigentlich eine schreckliche Ironie, wo er doch ihr Tod ist...


"Ich glaube, man rasiert sich nur einem im Leben eine Glatze. Das lass ich mir doch nicht entgehen." In jedem dieser Sprüche steckte ein Funke Wahrheit, ein Funke Angst, ein Funke Neugier, ein Funke Verlust und ein Funke Mut. Zusammen war es ein großes Gefühlsfeuerwerk."


Und ab da wandelt sich das Buch dann sehr krass. Zuerst hat man es mit einem typischen Krebsbuch zu tun, detailliert bekommt man Milas Situation geschildet, versetzt sich in ihre Lage und leidet mit ihr, an der Hoffnungslosigkeit - ein trauriger aber realer Roman. Doch als Mikael auftaucht, wendet sich das Blatt und Fantasy Elemente heben die Stimmung. Er kommt als übersinnliches Wesen, einer der Söhne des Todes, der Mila in die Ewigkeit begleiten soll. Mit ihm erscheint die kleine Hoffnung, die Mila als Kampfgeist zur Seite steht, auch wenn sie sie nur für ein Hirngespinst sieht. Die beiden stellen Milas Leben völlig auf den Kopf und rufen Gefühle in ihr hervor, wo zuvor nur Wut und Verzweiflung gewesen waren. Doch auch Mikael beginnt mehr für Mila zu empfinden, als er sollte, denn als Tod hat er eine festgelegte Aufgabe, von der er kein Entkommen gibt. Ein Wettlauf gegen den Krebs, gegen den Tod, gegen die Zeit beginnt...


"Ich bin der Tod. Ich spiele mit der Endlichkeit der Menschen und auf der anderen Seite gehört mir die Unendlichkeit."

An manchen Stellen hat mich das Buch etwas verwirrt, da die Perspektiven mitten in der Szene mehrmals von Mila zu Mikael verwischen und man manchmal nicht genau zu ordnen kann, in wessen Gedanken- und Gefühlswelt man sich gerade befindet. Zudem ist der Übergang von Traum und Fantasy zur Realität oft etwas undeutlich, sodass man ein bisschen im Unklaren ist, was gerade wirklich passiert und was nicht. Das ruft aber den interessanten Effekt hervor, dass man wie Mila, die ebenfalls nicht an die Fantasyelemente glauben kann, denen sie begegnet, ein wenig verwirrt ist und im Dunkeln tappt, auch wenn man schon mehr weiß, als sie. Schade fand ich nur, dass die Handlung vor allem gegen Ende etwas zu rennen scheint. Die Autorin beweist sehr viel Fingerspitzengefühl, ich hätte mir aber ab dem Fantasy-Übergang etwas mehr Details und Zeit gewünscht. Die Story ist ansonsten super konstruiert, auch wenn mich der Übergang von Krebsroman zur Fantasy ein wenig überrascht hat.


"Es ist schon komisch", sagte sie mehr zu sich selbst als zu Mikael, "man merkt erst, wie sehr man am Leben hängt, wenn man über das Ende nachdenken muss."


Die achtzehnjährige Mila hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Wir erfahren sehr viel von ihren Gedanken und Gefühlen, auch wenn mittels eines personalen Erzählter und erst im letzten Kapitel aus der Ich-Perspektive heraus erzählt wird. Am Anfang erschien sie mir etwas oberflächlich mit ihrer Liebe für Schminke, schöne Kleidung, Clubs und der Angewohnheit, sich mit den Freunden anderer Mädchen zu amüsieren, als sie dann aber ihre Diagnose bekommt und sich ihr Leben schlagartig verändert, habe ich verstanden, dass das einfach nur Lebenslust war, die Suche nach Normalität, die jeden Jugendlichen beschäftigt. Mir gefällt ebenfalls die Art es sehr, auf die Mariella Heyd die restlichen Probleme von Mila schildert, die nichts mit ihrer Diagnose zu tun haben. Nicht übertrieben oder zwanghaft lehrreich, aber doch irgendwie ernstzunehmenden und mit einem kleinen Hauch an Zuversicht.


"Diese Scheißwelt ist scheiße unfair", nuschelte Mila und zog die Nase hoch. "Ja das stimmt. Diese Scheißwelt ist scheiße unfair."


Ihre Diagnose hat aber nicht nur ihr Leben umgekrempelt, sondern auch ihren Charakter bleibend verändert. Sie reagiert zuerst sehr tapfer auf ihre Diagnose und möchte, dass der Krebs nicht ihr, noch das Leben ihrer Familie noch Freunde bestimmt. Doch immer mehr muss sie einsehen, dass das nicht so funktionieren kann, wie sie sich das vorgestellt hat. Zu sehen, wie sie sich dann doch mit ihrer Krankheit auseinandersetzt, sich mit dem Thema "Tod", "Zukunft" und "Abschied" befasst, ist wirklich sehr herzergreifend und spannend. Mikael hilft ihr, sich selber weiterentwickelt und das Leben zu genießen. Sie schafft es nicht zuletzt durch seine Liebe und die Unterstützung ihrer Familie, zu einer erwachsenen und starken Frau heran zu reifen, die ihr Schicksal mit hoch erhobenem Haupt erträgt. Beeindruckend!


"Mila verstand inzwischen, dass sich Normalität und Routine im Laufe eines Lebens ständig veränderten und somit wusste sie nun auch, dass ihre jetzige Normalität irgendwann der Vergangenheit angehören würde..."


Auch ihr Umfeld wurde meiner Meinung nach authentisch aufgebaut: Ihre Eltern, ihre kleine Schwester Emma, ihre beste Freundin Nicki, ihr Freund - alle reagieren entsetzt auf die Diagnose und lassen sich von ihrem eigenen Schmerz so sehr ablenken, dass sie teilweise vergessen, Mila in ihrem eigenen Schmerz beizustehen. Denn während die Angehörigen, Freunde und Bekannte nach einem anstrengenden Krankenbesuch wieder nach Hause gehen können, muss der Patient im Krankenhaus bleiben. Für ihn bleibt die Zeit stehen und sein ganzes Dasein dreht sich nur noch um den Überlebenskampf. Viel zu oft laufen sie vor der Krankheit weg, wo Mila nicht weglaufen kann. Dadurch wirken die genannten Charaktere ein klein bisschen unsympathisch, wenn auch realistisch dargestellt. Das kann man als Zuschauer von außen ganz leicht feststellen und kritisieren, ich glaube aber, wenn man wirklich selbst in so einer Situation ist, ist es unfassbar schwierig, nicht so zu reagieren. So hinterlässt die Diagnose auch bei ihnen ihre Spuren und sie und ihr Verhältnis zu Mila verändern sich stark. Zum Guten wie auch zum Schlechten.

Der Krebs ist hier sehr negativ dargestellt, als wahrer Feind, wobei es je eigentlich die eigenen Körperzellen sind, die sich gegen einen wenden und kein von außen gesteuerter Geist, auf den man wütend sein könnte. Das hat mich ein bisschen gestört, auch wenn es wahrscheinlich realistisch ist, einen Hass auf die Krankheit zu entwickeln, die einen dahinrafft. Sonstige Randinformationen sind gut mit eingebracht, stehen aber nicht im Vordergrund. Es geht hier nämlich eigentlich mehr um den Tod als um Krebs.


"Er war wie Lakritz. Irgendwie mochte man es und konnte es sich aus dem Süßwarensortiment nicht mehr wegdenken, aber freiwillig kaufte man es nie." (...) "Doch manchmal muss es eben echt Lakritz sein!"


Die Idee, den Tod als Person darzustellen, ist nicht neu, aber wunderbar gemacht. Mikaels Charakter ist sehr interessant und geheimnisvoll, da nie viel über ihn verraten wurde, konnte man schön mit rätseln. Besondern gut aber fand ich an ihm die Rolle, die er verkörpert hat: Genau wie der kleine Kampfgeist Hoffnung ist er eigentlich ein Boten des Todes, bringt Mila aber gleichzeitig auch viel Hoffnung, Erlösung und Leben. So lernt man den Tod aus einer komplett anderen Perspektive kennen, mal nicht als erbarmungsloser Feind, sondern als ein alltäglicher Begleiter, der nichts Schlechtes sein muss, sondern einen begleitet, bis die eigene Zeit gekommen ist. Wie der Tod beschrieben wird, friedvoll, fair, erlösend, wunderschön, macht Hoffnung und nimmt die Angst vor dem Thema. Das finde ich sehr wichtig, da der Tod immer noch ein wenig als Tabu-Thema gilt und mit Schrecken erwartet wird, obwohl man nicht mit Sicherheit sagen kann, was danach passiert. Das "Danach", dass in "Als der Tod die Liebe fand" präsentiert wird, ist einfach wunderschön und macht Mut beim Lesen. Viele Autoren lassen ihre Bücher vor dem Jenseits enden, da sie sich nicht genau festlegen wollen, doch das umgeht Mariella Heyd nicht und ich habe es geliebt!!!


"Die Menschen haben Angst vor dem Tod, weil sie ihn nicht kennen, sagen sie. Sie mögen nur den Schutzengel, der Tag für Tag an ihrer Seite ist und sie im rechten Moment beschützt, bevor sie auf die Straße stolpern, während ein Wagen heranrast. Sie verstehen nicht, dass es ein und dieselbe Gestalt ist. Der Tod ist ein guter Geist, der die Menschen täglich beschützt, bis es soweit ist und er sie begleitet."

Der Schreibstil ist wie gewohnt angenehm zu lesen – locker, leicht, bildhaft – alles was das Leserherz begehrt. Mariella Heyd schafft es, ohne lange umschweifende Beschreibungen eine gewissen Grundspannung zu erzeugen. Trotz des eigentlich traurigen Inhalts, ist das Buch unwahrscheinlich lebendig und fröhlich erzählt, sodass man mit einem lebendigen, gestärkten Gefühl das Buch beenden kann.

Das Ende war dann ganz anders, als ich gedacht hatte, mit einer kleinen Wendung darin, eigentlich wenig spektakulär aber sehr herzergreifend mit einem wunderschönen Epilog.

Und die Moral aus der Geschicht´:

"Ich will tanzen. Koste es, was es wolle."
"Gute Einstellung. Man sollte das Leben nicht zu ernst nehmen."
"Im Ernst? Man hat nur das eine", protestierte Mila ein wenig verwundert.
"Ja genau. Man hat nur das eine Leben und überleben tut man es eh nicht", feixte er.
"Also tanze!"


Fazit:

Eine wunderschöne Ode an das Leben, die dem Leser ein wenig Angst vor dem Tod nimmt und stattdessen Hoffnung und Mut schenkt.
Eine klare Leseempfehlung für einfach jeden. Ich denke jeder wird aus dieser Geschichte etwas für sich selbst mitnehmen können.