Profilbild von Wuschel

Wuschel

Lesejury Star
offline

Wuschel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Wuschel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2022

Märchen mal anders.

Fabula – Eine Braut für den Prinzen
0

Müsste ich das Buch mit einem Wort beschreiben, dann würde ich vermutlich "erfrischend" wählen. Ich hatte so gar keine Ahnung was mich erwarten wird und war schlussendlich sehr begeistert, denn diese Kombination ...

Müsste ich das Buch mit einem Wort beschreiben, dann würde ich vermutlich "erfrischend" wählen. Ich hatte so gar keine Ahnung was mich erwarten wird und war schlussendlich sehr begeistert, denn diese Kombination aus allen möglichen Märchen war einfach grandios. Besonders, weil die Autorin das so nebenher macht und im Grunde lebt man auch in einer Welt der Märchen, nur wissen die Bewohner das natürlich nicht wie es der oder die Lesende weiß. So hat man beispielsweisen den Prinzen, der eine Jungfrau in Nöten retten muss, damit er sie ehelichen kann. Diese Kombination und das Zusammenspiel fand ich einfach nur erfrischend und schön zu lesen.

Auch die Handlung selbst. war doch recht unspektakulär, gemächlich und unterhaltsam. Selbst in kritischeren Situationen kam die Erzählung nicht aus dem Trott, oder entwickelte gar das Gefühl von Stress. Vielleicht ist es auch der Gedanke, den man durch all die Märchen im Hinterkopf hat; diesen berühmten Schlusssatz. Ich weiß es nicht, aber es ist nun mal so. Das Lesen hat mir viel Freude bereitet und war das perfekte Mittel um Abends mit einem vollen Kopf abzuschalten. Es hatte weder unnötige Längen, noch war es zu undetailliertet. Die Charaktere waren greifbar, besonders da sie ihre eigenen Vorstellungen vom Leben hatten und die Atmosphäre gut getroffen.

Fazit:

Eine erfrischende und unterhaltsame Kombination aus diversen Märchen.

Veröffentlicht am 18.05.2022

Liebe auf das erste Wort.

Der Salon. Wunder einer neuen Zeit
0

Nach dem Buch "Die Dorfschullehrerin" wagte ich einen erneuten Ausflug aus meiner Komfortzone und war noch begeisterter, denn das Buch ist einfach ein Traum. Wobei ich hier anmerken möchte, dass ich stark ...

Nach dem Buch "Die Dorfschullehrerin" wagte ich einen erneuten Ausflug aus meiner Komfortzone und war noch begeisterter, denn das Buch ist einfach ein Traum. Wobei ich hier anmerken möchte, dass ich stark voreingenommen bin, denn ich liebe jegliche Form der bayrischen Sprache und diese wird in diesem Buch gelebt. Doch keine Sorge, man kann es lesen. Es ist kein tiefer Dialekt und durchaus verständlich. Wer gehört damit besser klar kommt als geschrieben, dem kann ich das Hörbuch von ganzem Herzen empfehlen, denn Julia Fischer - ja, die Autorin selbst - hat es unfassbar toll eingesprochen. Da ich den Klang tatsächlich schöner finde, als das ganze in geschriebener Form, bin ich oft und gerne mit dem Hörbuch versackt.

Das Buch erzählt die Geschichte der jungen Leni, die auf dem Weg ist sich ihren Traum eines eigenen Friseursalons zu erfüllen. Durch ihre offenherzige, aber nicht naive Art tut sie sich nicht schwer die entsprechenden Kontakte zu knüpfen um im Leben weiter zu kommen, aber auch ganz besondere Freundschaften. Ebenso wird auch die Geschichte ihres Bruders sowie ihrere Mutter erzählt und deren Freunden. Man ist stets mitten drin statt nur dabei und wird ein Teil dieser ganz besonderen Dynamik. Es war wiedereinmal erschreckend wie die Frauen zu dieser Zeit mitunter behandelt wurden, wenn sie nicht gerade schon auf eigenen Beinen standen, da sie durch den Krieg dazu gezwungen waren. Die Parallelen zu heutigen Ereignissen sind nicht von der Hand zu weisen. Denn so oft wie wir an die spanische Grippe im Zusammenhang mit Corona dachten, so oft verloren wir die asiatische Grippe aus den Augen. Ich hatte mehr als einmal Gänsehaut, dass ich euch versichern. Zu guter Letzt habe ich auch einige Tränen verdrückt.

Ich mochte die Protagonisten, weil sie unfassbar greifbar waren, genau wie deren Geschichte. Obwohl diese Geschehnisse scheinbar eine Ewigkeit zurückliegen, sich gravierend von heute unterscheiden, so sind sie doch oft aktueller als man eigentlich meint. Einzig die Menschlichkeit scheint uns vergleichsweise immer mehr verloren zu gehen. Die Erzählung war einfach unglaublich bildhaft und packend. Von mir gibt's auf jeden Fall eine klare Herzensempfehlung.

Fazit:

Einfach ein zauberhaftes Buch, dass es sich zu lesen/ hören lohnt.

Veröffentlicht am 23.03.2022

Weniger Input als erwartet

Genderleicht
0

Tatsächlich frage ich mich heute, was ich von diesem Buch erwartet hatte. Scheinbar war es zu viel, denn das meiste sprach mich nicht an, oder war einfach nichts neues für mich. Kleine Grundregeln, wie ...

Tatsächlich frage ich mich heute, was ich von diesem Buch erwartet hatte. Scheinbar war es zu viel, denn das meiste sprach mich nicht an, oder war einfach nichts neues für mich. Kleine Grundregeln, wie oft man in einem Absatz mit Sternchen gendern sollte, damit es übersichtlich bleibt, fand ich ganz spannend, wobei dies auch keine feste Regel ist, wie sich die Autorin des Öfteren wiederholt, denn für das Gendern gibt es schlichtweg keine offiziellen Regeln, nur Empfehlungen. Das man diverse Dinge umschreiben kann, das weiß ich leider selbst, dafür muss ich mich nicht durch 200 Seiten Sprachgeschichte quälen. Dafür lese ich dann entsprechend andere Bücher. Spätestens, als sie dann "das Fräulein" auspackte, um korrekterweise eine Seite später zu erwähnen, dass dieses in den 70er Jahren abgeschafft wurde, hatte ich dann endgültig nur noch wenig Lust auf dieses Buch.

Ich meine, Entschuldigung, aber wir wissen doch, dass die Frau in der deutschen Sprache - oder aber auch vielen anderen Sprachen - zu kurz kommt. Deswegen, und wegen der vermehrten Akzeptanz der nicht-binären Menschen, gibt es doch das Gendern überhaupt. So etwas hervor zu heben sehe ich tatsächlich als Lückenfüller, der mich einfach kostbare Zeit kostet. Wie erwähnt, das Buch gibt eine handvoll interessanter neuer Informationen mit auf den Weg, aber den Rest fand ich schlichtweg ermüdend, weil es nichts neues oder einfach uninformativ war.

Fazit:

Irgendwie hatte ich einfach mehr erwartet.

Veröffentlicht am 21.03.2022

Wenig Mehrwert, aber viel Unterhaltung.

Mätsch
0

Eines muss ich dem Buch ganz klar lassen: Endlich verstehe ich wie diese Kartenspiele funktionieren. Nicht, dass ich in meiner Jugend nicht leidenschaftlich Pokemon Karten gesammelt hätte, aber wirklich ...

Eines muss ich dem Buch ganz klar lassen: Endlich verstehe ich wie diese Kartenspiele funktionieren. Nicht, dass ich in meiner Jugend nicht leidenschaftlich Pokemon Karten gesammelt hätte, aber wirklich verstanden habe ich das Prinzip noch nie. Das Buch ist also nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich. Ob das Wissen schlussendlich wirklich von Nutzen ist, sei mal dahin gestellt. Die Zeichnungen sind absoluter Zucker. Besonders gut gefällt mir, dass es die Sicht der Kinder unglaublich gut wiederspiegelt, denn für diese sind wir ja oftmals kleine Riesen. Den Stil fand ich zumeist angenehm zu lesen und ich denke, dass viele Kinder mit dem Buch Freude haben können. Ich werde auf jeden Fall kein Meister im "Mätsch" spielen, da mir schon die Kreativität zum Zeichnen fehlt, finde die Idee hinter dem Buch wirklich süß.

Was mich persönlich etwas gestört hat - was sicher daran liegt, dass ich erwachsen bin, aber glücklicherweise konnte mich niemand vom Lesen abhalten -, waren die etlichen unterstrichenen Worte. Ich fand das aber tatsächlich schon immer ganz schrecklich, außer vielleicht in Gesetzestexten, mit denen ich aber erst in meiner späten Jugend in Berührung kam. Vielleicht hätte ich mir noch einen kurzen Anmerk am Ende gewünscht, dass es nicht gut ist, dass man anderen Mitschülern das Essen klaut oder sie als Spaßobjekt betrachtet, weil sie schwitzen, einfach damit die Kids nach dem Lesen nicht bestärkt werden so etwas zu tun, denn in der Geschichte war das ja super cool. Auch wenn die betroffene Person schlussendlich dann wirklich ein Teil der Gemeinschaft war, hätte ich es schön gefunden. Im Grunde wäre ein bisschen mehr Mehrwert nicht verkehrt gewesen, aber dafür gab es ganz viel Unterhaltung.

Fazit:

Wenig Mehrwert, aber viel Unterhaltung.

Veröffentlicht am 21.03.2022

Naja

Ancora
0

Die Sprecherin fand ich sehr angenehm, wobei ich bei einem anderen Buch unlängst das Gefühl hatte, dass sie sehr aggressiv rüber kommt, was hier jedoch gar nicht der Fall war. Auch der Schreibstil war ...

Die Sprecherin fand ich sehr angenehm, wobei ich bei einem anderen Buch unlängst das Gefühl hatte, dass sie sehr aggressiv rüber kommt, was hier jedoch gar nicht der Fall war. Auch der Schreibstil war angenehm zu lesen. Und jetzt kommt das große ABER. Die Idee der Geschichte fand ich grandios, aber ehrlich gesagt, fand ich die Umsetzung selbst eher mäßig spannend. Anfangs war ich auf jeden Fall neugierig, aber mit der Zeit flachte die Spannung ab obwohl mehr als genug passierte. Sicher war es interessant was Romy dort erlebte und wie sich alles entwickelte, aber ich war in der Tat neugieriger auf die Hintergründe als auf das eigentliche Geschehen. Irgendwie fehlte mir die Struktur. Es passierte etwas, das wurde kurz aufgegriffen und dann ging es mit dem nächsten weiter. Ein bisschen wie das Abarbeiten einer To-Do Liste und nicht dem Erleben eines mysteriösen Abenteuers.

Sehr schade fand ich, dass die Charaktere mitunter etwas blass blieben. Anfangs hatte ich wirklich das Gefühl ganz in der Geschichte abzutauchen, aber irgendwann ging das komplett verloren. Aurel und Romy, die hatten eine Beziehung, oder auch nicht, man weiß es nicht genau. Dinge, die Romy am Ende über Jannis sagt, kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen, weil sie entweder so unscheinbar im Buch vermittelt wurden, dass das bei mir nicht ankam. Selbst diese subtile Beziehung, die Romy scheinbar zu einem Mädchen aus dem Dorf aufbaut, verschwindet mit der Zeit zwischen den Zeilen um am Ende noch einen Gastauftritt zu bekommen. Die Geschichte und alles drum herum hätte aus meiner Sicht unglaublich viel Potential, aber leider wurde es nicht richtig ausgeschöpft. Das Ende hat einen gewissen Tiefgang, des ich irgendwie gut fand, aber im Verhältnis zum Rest auch einfach super unpassend. Zudem war es das Drama der andere 300 Seiten nicht unbedingt wert.

Fazit:

Irgendwie war die Idee ja gut, aber leider konnte mich die Umsetzung nicht wirklich abholen.