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Veröffentlicht am 10.03.2022

Unabhängig lesbar

Die Rückkehr der Zwerge 1
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Tatsächlich bin ich bei Zwergen Geschichte immer etwas befangen. Genauso bei Elfen, Ogern und wie sie nicht alle heißen. Die einen sind dies weil sie "Herr der Ringe" liebten, die anderen - wie ich -, ...

Tatsächlich bin ich bei Zwergen Geschichte immer etwas befangen. Genauso bei Elfen, Ogern und wie sie nicht alle heißen. Die einen sind dies weil sie "Herr der Ringe" liebten, die anderen - wie ich -, weil sie viel zu viel Respekt vor diesem Epos hatten. Tja, vielleicht sollte die letzte Kategorie einfach viel öfter über ihren Schatten springen, denn zu meist wurde ich bisher immer sehr positiv überrascht. Auch bei diesem Buch. Da es sich um den sechsten Band einer Reihe handelte war ich zuerst etwas befangen, doch diese Bedenken wurden mir vom Verlag genommen. Und wenn die es nicht wissen, dann weiß ich auch nicht. Man kann das Buch tatsächlich sehr gut unabhängig von den vorherigen Bänden lesen. Es fehlt einem an nichts - außer, dass man sich vielleicht noch nicht so gut in der Welt auskennt, aber da gibt's dann wirklich schlimmeres.

Das Einzige, bei dem ich mich richtig schwer tat, war, dass ich mir die Zwerge nur selten als solche vorstellen konnte. Sicher, wenn Goïmron lieber auf einem Esel als auf einem Pferd ritt, dann wurde mir das schon bewusst, aber ansonsten waren sie für mich eher kräftige, nicht ganz so große Krieger. Vielleicht so einen halben Kopf bis ganzen Kopf kleiner als ich mir die Menschen vorgestellt habe. Das tat der Geschichte aber keinen Abbruch, wirklich nicht. Am Ende hatte sie mich so gepackt, dass ich sogar kurzzeitig ins Hörbuch schaltete, weil ich wissen wollte wie es weiter geht. Wobei die Geschichte am Ende auch ziemlich an Tempo vorlegt. Die ersten beiden Drittel fühlten sich wesentlich detaillierter an, was vielleicht auch am Erzähltempo als solches lag. Beim Ende hatte ich zwischendurch das Gefühl, dass Kapitel fehlen, weil alles so schnell ging.

Dennoch fand ich es großartig diese neue Welt kennen zu lernen. Der Stil war sehr angenehm zu lesen und die Welt wurde, obwohl viele sie vielleicht schon kennen, großartig dargestellt. Ebenso die Charaktere bekamen ein Gesicht, sodass man sich auf ein Wiedersehen in Band 2 freuen kann. Außerdem, so finde ich, macht es neugierig zu erfahren was in den vorherigen Zyklen geschehen ist. Obwohl ich aufgrund zweier Flops des Autors schon versucht war ihm zukünftig aus dem Weg zu gehen, weswegen ich sehr froh bin, dass mich dieses Buch vom Gegenteil überzeugen konnte.

Fazit:

Großartiges Worldbuilding, tolle Geschichte und unabhängig lesbare Fortsetzung, die überzeugt.

Veröffentlicht am 10.03.2022

Tolle Geschichte

Violet und Bones Band 1 - Der lebende Tote von Seven Gates
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Ein wirklich sehr zauberhaftes Buch über ein junges Mädchen, dass entgegen aller Regeln handelt. Sie ist 13 Jahre alt und soll ein braves Mädchen sein. Es ziemt sich nicht mit dem Jungen Oliver über den ...

Ein wirklich sehr zauberhaftes Buch über ein junges Mädchen, dass entgegen aller Regeln handelt. Sie ist 13 Jahre alt und soll ein braves Mädchen sein. Es ziemt sich nicht mit dem Jungen Oliver über den Friedhof zu streifen und schon gar nicht in einem Mordfall zu ermitteln. Bücher, die zu Zeiten spielen, in denen Frauen noch keine wirklichen Rechte hatten - da braucht man oft gar nicht so weit zurück gehen - finde ich immer unglaublich spannend, wenngleich auch erschreckend. Bedenkt man, dass das Buch vermutlich irgendwann zwischen 1837 und 1901 handelt, so ist das im Grunde ja erst gestern gewesen, aber die Lebensweisen waren doch komplett unterschiedlich. Bedenkt man jedoch, dass Violet mit ihrem Hund fröhlich über den Friedhof schlendert, so kann man sich dies heute gar nicht mehr vorstellen. Das Setting ist der Autorin aus meiner Sicht sehr gut gelungen.

Lustigerweise, und obwohl ich das Buch nie gelesen haben, musste ich des Öfteren an Oliver Twist denken, wenngleich unser Protagonist kein Waisenjunge war, sonder lediglich viel auf der Straße unterwegs war um Schuhe zu putzen. Zeitlich gesehen könnte es aber passen. Die beiden jungen Ermittelnden fand ich auf jeden Fall sehr erfrischend, wenngleich ihr Kampf gegen die Regeln oftmals etwas frustrierend war. Ihre Ideen- bzw. Beweisfindung ist vielleicht nicht immer ganz logisch, aber dafür zumeist kreativ. Die Geschichte ist aus meiner Sicht super für junge Leser geeignet. Die kurzen Kapitel laden zum Lesen ein, genauso wie der angenehme Schreibstil. Die Atmosphäre ist oft recht düster und etwas beklemmend, aber genau das erwarte ich bei einer Geschichte, die hauptsächlich auf einem Friedhof bzw. in einem Bestattungsinstitut spielt. Man lernt noch das eine oder andere dazu - in meinem Fall waren es die Totenzüge. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt ob es noch weitere Abenteuer mit Violet und Bones zu erleben gibt und freue mich schon sehr darauf, falls dies der Fall ist.

Fazit:

Eine tolle Detektivgeschichte mit einer starken Protagonistin und dem etwas anderen Schauplatz.

Veröffentlicht am 10.03.2022

Mehr erwartet

Taras Augen
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Ich hätte es nicht erwartet, weil ich mich schon wirklich sehr auf das Buch gefreut hatte, aber es hat mich wirklich nur mäßig überzeugt. Die Idee fand ich grandios, den Schreibstil weitestgehend angenehm. ...

Ich hätte es nicht erwartet, weil ich mich schon wirklich sehr auf das Buch gefreut hatte, aber es hat mich wirklich nur mäßig überzeugt. Die Idee fand ich grandios, den Schreibstil weitestgehend angenehm. Jedoch fand ich den englisch-deutsch-Mischmasch nicht gerade motivierend. Bis zur Hälfte der Geschichte hatte ich auch wirklich meine Probleme die Charaktere zu greifen. Auch so blieben sie relativ blass, aber ich konnte sie etwas besser verstehen. Die Thematik ist sehr ernst, das Setting eher dystopisch, wobei auch dieses für mich eher schemenhaft dargestellt war.

Eben wegen der ernsten Thematik hatte ich gewisse Erwartungen bzw. auch wegen der Beschreibungen wie "sprachgewaltig" oder "eindringlich erzählt". Sicher entstand in meinem Kopf das ein oder andere "uff", vor allem als die Folgen des Unfalls klar wurden, aber mehr auch nicht. Auch sprachlich fand ich es absolut nicht gewaltig, was mitunter auch dem Sprachen-Mix geschuldet ist. Als Tara die Folgen am eigenen Leib zu spüren bekam, hätte ich mir so viel mehr erhofft, denn dies ist ein Lebensumstand, an den man sich nicht einfach mit ein bisschen einigeln und schmollen gewöhnt. Es fällt mir auch ungemein schwer, meine Meinung nieder zu schreiben, zumindest spoilerfrei, da es für mich einfach ein nettes Buch war, auf das ich jedoch auch gut hätte verzichten können. Vielleicht war es der falsche Zeitpunkt für uns, wer weiß.

Fazit:

Tolle Idee, aber mich hat es leider nicht richtig überzeugt.

Veröffentlicht am 10.03.2022

Ganz nett.

Der kleine Buddha auf der Reise nach Hause
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Ich weiß nicht was ich von dem Buch erwartet hatte, aber vom Gefühl her war es etwas anderes. Das heißt nicht, dass ich das Buch richtig schlecht fand, es war nur anders, ein wenig enttäuschend. Durch ...

Ich weiß nicht was ich von dem Buch erwartet hatte, aber vom Gefühl her war es etwas anderes. Das heißt nicht, dass ich das Buch richtig schlecht fand, es war nur anders, ein wenig enttäuschend. Durch die Reise des kleinen Buddha lernt man, wie jeder "Zuhause" anders definiert. Optisch und vom Stil her würde ich es tendenziell eher als Kinderbuch ein ordnen, weil es recht einfach geschrieben ist und die Kapitel sich mit unter sehr zum Vorlesen eignen. Für mich war jetzt tatsächlich nicht wirklich was Neues dabei, weswegen es eine weniger spannende Lektüre war, aber wenn man sich daran erfreuen kann immer mal wieder ein Kapitel zu lesen, dann passt das.

Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass ich kein weiteres Buch der Reihe lesen werde, einfach weil mir zu oft die Motivation fehlte weiterzulesen, so denke ich, dass es für manchen sicher aufschlussreich und auch interessant ist. Man reist mit dem kleinen Buddha durch die Welt, lernt Lebens- und Sichtweisen anderer Menschen kennen. Es sensibilisiert dahin gehend, dass es nicht nur eine Definition für zuhause gibt, sondern, dass dies jeder für sich selbst definiert. Außerdem, und das fand ich sogar besonders schön, vermittelt das Buch ganz viel Menschlichkeit, denn der kleine Buddha wird überall mit offenen Armen empfangen, wofür er im Gegenzug hilft wo er kann. An sich ein zauberhaftes Buch, aber ich konnte mich eben nur mäßig dafür begeistern, weil es für mich zu wenig Neues war und entgegen meiner Erwartungen auch etwas zu kindlich.

Fazit:

Eine zauberhafte Geschichte mit unfassbar viel Mehrwert, besonders, wenn man selbst vielleicht noch seinen Platz in der Welt sucht.

Veröffentlicht am 10.03.2022

Actionreiche Unterhaltung

Das Babel Projekt – Lifelike
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Es ist zwar kein Meisterwerk des Autors, denn ausnahmsweise ist nicht alles logisch, aber hier liegt der Fokus auch ganz klar mehr auf den Charakteren als auf allem anderen. Ich will auch gar nicht sagen, ...

Es ist zwar kein Meisterwerk des Autors, denn ausnahmsweise ist nicht alles logisch, aber hier liegt der Fokus auch ganz klar mehr auf den Charakteren als auf allem anderen. Ich will auch gar nicht sagen, dass es vor Logikfehlern hagelt, keineswegs, eher ein gelegentliches Stirnrunzeln beim genaueren darüber Nachdenken. Beispielsweise wird erklärt, dass gewisse Zerstörungen durch eine Reaktorüberhitzung entstanden. Es gibt wohl gewisse Schäden, alles ist lustig verstrahlt, etc., aber die Gebäude in der näheren Umgebung und das mit in welchem der Reaktor ist haben lediglich ihre Scheiben verloren oder sind vielleicht ein bisschen angeknackst. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich in solchen Dingen unfassbar schlecht bin, aber es fühlte sich so nicht richtig an. Ich fand es persönlich nicht so tragisch, wollte es aber erwähnen. Ansonsten ist es durchaus mehr Jugendbuch als Erwachsenenbuch, was man recht schnell auf den ersten Seiten merkt. Der Stil ist gewohnt flüssig, die Geschichte spannend und actiongeladen, die Charaktere haben Tiefe, das Setting überzeugt, wenngleich dieses vergleichsweise blass ist. Dennoch ist es greifbar, furchteinflössend und dystopisch.

Die Geschichte selbst fand ich sehr gelungen. Jay Kristoff zaubert wieder unfassbar tolle Charaktere und hat einige Überraschungen in Petto. Ich könnte nicht mal sagen, welchen Protagonisten ich am meisten mochte, denn ich habe sie alle geliebt. Selbst die Bösen, denn auch sie bekommen ein Gesicht sowie Beweggründe. Besonders mit gefühlt habe ich natürlich mit Eve, die im Mittelpunkt der Geschichte steht. Sie kämpft für das Überleben ihres Großvaters, der schwer krank ist und stellt ihr eigenes Wohl dafür hinten an. Doch schlussendlich kämpft sie für noch so viel mehr, nämlich für ihre eigene Wahrheit. Zwar gibt es einiges an Blutvergießen, aber auch so unfassbar viele Emotionen und Geschichte auf diesen doch recht wenigen Seiten. Ich habe jede davon sehr gemocht und habe große Hoffnung, dass die Reihe weiter übersetzt wird.

Fazit:

Eine blutige und emotionale Reise durch eine Welt, die im Sterben liegt, auf der Suche nach der Wahrheit.