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Veröffentlicht am 25.01.2022

Für SammlerInnen und Herr der Ringe-Fans ...

Der Hobbit
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Bei dieser wunderschönen Luxusausgabe handelt es sich um ein wahres Schmuckstück. Mit echtem Ledereinband und hochwertigen Prägungen erstrahlt das Buch in einem einzigartigen Buchrückenkleid und zwischen ...

Bei dieser wunderschönen Luxusausgabe handelt es sich um ein wahres Schmuckstück. Mit echtem Ledereinband und hochwertigen Prägungen erstrahlt das Buch in einem einzigartigen Buchrückenkleid und zwischen den Seiten finden sich immer wieder farbige Illustrationen aus der originalen Erstausgabe von 1937. Zwei auffaltbare, detailreiche Karten von Mittelerde dürfen natürlich auch nicht fehlen. Bevor die tatsächliche Geschichte des "Hobbits" beginnt, gibt es einige Informationen über den Autor und die Entstehung der Geschichte mit einigen Original-Skizzen und Abbildungen aus der Feder des einzigartigen J.R.R.Tolkiens. Geschützt wird das Schmuckstück von einem stabilen Schuber mit Ausstattung, wodurch der Titel des Buches trotzdem gut zur Geltung kommt. Das Design des Covers ist klassisch schlicht, aber trotzdem edel und sehr hochwertig. Es erinnert an Bücher aus den typischen Bibliotheken des 20. Jahrhunderts.

Zum Inhalt werde ich nicht viel sagen, weil mittlerweile so ziemlich jeder den "Hobbit" kennt. Zumindest jeder, der zu dieser Luxusausgabe greift, sollte die Geschichte schon einmal gelesen haben, denn bei einem stolzen Preis von € 80,00 würde ich das Buch nur LiebhaberInnen des Tolkien-Universums empfehlen. Da es sich um ein Kinderbuch aus dem Jahre 1937 handelt, sollte einem bewusst sein, dass die Sprache und Schreibart eine ganz andere war als heute. Die Geschichte weist eher märchenhaft, kindliche Züge auf und die Abenteuer von Bilbo Beutlin sind bei weitem nicht so brutal wie die Verfilmungen. Mit den Hollywood-Filmen sind die Bücher somit überhaupt nicht zu vergleichen. Der Autor J.R.R.Tolien hat aber eine einzigartiges Fantasy-Universum geschaffen, dass an Magie, Komplexität und Einfallsreichtum kaum zu übertreffen ist und zu Recht zählen diese Meisterwerke mittlerweile zu den Klassikern des 20. Jahrhunderts.

Da es sich bei dieser Ausgabe um eine limitierte Version handelt, ist der Preis dementsprechend hoch. Der Verlag hat nur eine Anzahl von 9.999 Exemplaren produziert und mittlerweile sind diese auch schon vergriffen. Wer also irgendwo noch ein Buch ergattern kann, sollte auf jeden Fall zugreifen.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Teil 3 und Finale der Kurz-Manga-Reihe ...

Mit dir im Wunderland 03
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Mit dem dritten Band endet die Shojo-Manga-Reihe "Mit dir im Wunderland" von der japanischen Mangaka Kana Watanabe. "Mit dir im Wunderland" ist eine süße, kurzweilige Geschichte für Zwischendurch. Obwohl ...

Mit dem dritten Band endet die Shojo-Manga-Reihe "Mit dir im Wunderland" von der japanischen Mangaka Kana Watanabe. "Mit dir im Wunderland" ist eine süße, kurzweilige Geschichte für Zwischendurch. Obwohl die Reihe sehr zuversichtlich startete und einiges zu bieten hatte, wurde das Potential leider nicht ausgeschöpft und der finale Band hat mich mehr enttäuscht als zufrieden gestellt.

Inhalt: Als Nobara plötzlich wieder Geräusche wahrnimmt, gelten ihre ersten Gedanken Ko. Denn wenn ihr Gehör zurückgekehrt ist, würde das bedeuten, dass Ko wieder seine ursprüngliche Gestalt als Hund annehmen muss. Dieses Ziel hatten Nobara und Co eigentlich vor Augen, doch mittlerweile ist sie gar nicht mehr bereit dazu, Ko zu verlassen.

Cover und Design: Das Cover des dritten und finalen Bandes spricht mich leider überhaupt nicht an. Hätte der erste Band so ein Cover gehabt, dann hätte ich niemals zu dieser Reihe gegriffen. Wo der erste und zum Teil auch der zweite Band noch ein wenig verwunschen und lieblich verspielt waren, finde ich das Cover des dritten Bandes total langweilig und null ansprechend. Ein Bild auf dem Nobara und Ko gemeinsam zu sehen gewesen wären, hätte mir sehr viel besser gefallen.

Meine Meinung: Im Finale der Reihe wurde alles für ein Happy-End gegeben, dabei wurde aber der Tiefgang der Story vergessen. Kos tragische Vergangenheit wurde erörtert, was mir sehr gut gefallen hat, jedoch wurde zwanghaft versucht alles positiv enden zu lassen, anstatt die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen.
Nobaras neu gewonnenen Freunde kamen leider so gut wie gar nicht mehr vor und sie hat auch keine neuen charakterlichen Fortschritte gemacht.
Anstatt das Buch mit Story zu füllen, wurde der Großteil der Seiten mit netten Nebensächlichkeiten gefüllt. Auch das Ende konnte mich nicht wirklich zufrieden stellen - es war zwar nett, aber leider auch nicht mehr. Ich hätte mir für das Finale sehr viel mehr gewünscht.

Auch der Zeichenstil der Mangaka konnte mich nicht zu 100 % ansprechen. Bei manchen Szenen wurde sehr viel Wert auf eine romantisch, liebliche Zeichenausführung gelegt, dann wirkten die Zeichnungen wieder skizzenhafter und schleissiger, als hätte sich die Autorin nicht wirklich bemüht.

Die Reihe ist zwar nicht schlecht, kann jedoch story- und zeichentechnisch nicht mit anderen Mangas dieses Genres mithalten. Es gab zwar einige süße und humorvolle Momente, vor allem im zweiten Band, der Verlauf der Geschichte war aber mehr langweilig als fesselnd. Sehr schade, da der Auftakt so einiges zu bieten und sehr viel Potential hatte. Wenn man auf der Suche nach netten, anspruchslosen Mangas ist, dann kann ich die Reihe zwar empfehlen, aber viel mehr hat die Geschichte leider nicht zu bieten.

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Eine perfekte Mischung zwischen Geschichte und Romantik ...

Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen
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"Verwegen" ist der erste von bisher vier angekündigten historischen Liebesromanen, genannt "Die Rebellinnen von Oxford", von der englischen Autorin Evie Dunmore. Ich liebe historische Liebesromane und ...

"Verwegen" ist der erste von bisher vier angekündigten historischen Liebesromanen, genannt "Die Rebellinnen von Oxford", von der englischen Autorin Evie Dunmore. Ich liebe historische Liebesromane und "Verwegen" hat mich absolut begeistert. Ich würde das Buch als Neuinterpretation von "Stolz und Vorurteil", gemischt mit Feminismus und Frauenrechte, beschreiben - sehr gut gelungen!

Inhalt: Annabelle Archer ist eine der ersten Frauen, die in Oxford studieren darf und sie ist überglücklich ihrer Berufung folgen zu können. Mit dem Stipendium für das Studium ist eine Mitgliedschaft bei den Suffragetten, der Frauenbewegung Englands, verbunden. Bei der Ausübung ihrer feministischen Pflichten trifft sie auf den einflussreichen Herzog Sebastian Devereux und sofort sprühen die Funken zwischen den Beiden. Aber Annabelle steht die größte Prüfung bevor, denn der kühle Herzog steht für alles, gegen das sie kämpft.

Cover und Design: Das Cover des broschierten Taschenbuchs finde ich für einen historischen Liebesroman sehr schön gewählt. Es ist ansprechend für das gewählte Lesepublikum und doch nicht so kitschig wie so viele andere Bücher dieses Genres. An der altertümlichen Kleidung der Dame am Cover kann man die Zeit erahnen, in der das Buch spielt und auch dass Bildung und Feminismus eine Rolle spielen werden. Ich finde es sehr ansprechend, dass man das Gesicht der Dame nicht erkennen kann. Ich bin nämlich überhaupt kein Freund von Gesichtern auf Buchcovern.
Das Buch ist hochwertig verarbeitet und ich bin mit der Qualität sehr zufrieden.

Meine Meinung: Ach wie wundervoll diese Geschichte war. Sie vereinte alles, was ich an einem guten Frauenroman schätze: eine kitschige Liebesgeschichte mit ganz vielen Gefühlen und Leidenschaft, eine einzigartige, starke Protagonistin, die auch mal Fehler macht und nebenbei ein paar historische Fakten und wissenswerte Informationen.
Der Schreibstil der Autorin ist schlicht und trotzdem sehr gefühlvoll. Das Buch lässt sich super schnell weglesen und ist auch richtig fesselnd. Wer denkt, dass Feminismus im 19.Jahrhundert noch nichts zu suchen hat, der irrt sich, denn die englische Frauenbewegung, die Suffragetten, kämpften bereits tatkräftig für die Rechte der Frauen. Dies wird in die Geschichte eingebaut, so dass die Story trotz historischem Setting fast moderne Züge aufweist.

Die eingebaute Liebesgeschichte ist unglaublich süß. Bereits zu Beginn sprühten die Funken zwischen Annabelle und Sebastian und die Gefühle trafen mich ständig mitten ins Herz. Die Autorin hat die Emotionen so gut rübergebracht, dass einerseits eine wunderbare Wohlfühl-Stimmung herrschte und ich völlig von der Liebesgeschichte hingerissen war. Die Story hat mich immer wieder an Jane Austen's "Stolz und Vorurteil" erinnert. Ich habe mich gemeinsam mit der Protagonistin verliebt und mein Herz hat auch mal einen Sprung erhalten, bevor es schlussendlich wieder zusammengesetzt wurde.

Historische Liebesromane triefen ja meist vor Kitsch und Intrigen, was schnell zu viel werden kann. Hier hat das Verhältnis zur Realität aber gestimmt und die Romantik-Schnulze war nicht zu übertrieben, sondern im Gegenteil unschuldig süß. Das Historische ist auch nicht zu kurz gekommen - wir erfahren einiges über die Politik und Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts in England, der die Frauen von heute sehr viel zu verdanken haben. Auch der Konflikt zwischen Monarchie und Sozialismus spielt eine Rolle. Ich habe neben dem Lesen gewisse Fakten nachgeschlagen und bin beeindruckt von den Suffragetten und deren Überzeugungen.

Das Ende hätte ich mir zwar ein bisschen anders gewünscht, ich war aber trotzdem damit zufrieden und kann mit einem Lächeln an dieses Buch zurück denken. Ich habe das neue Jahr 2022 mit einem kleinen Highlight gestartet. 😊
Eine perfekte Mischung zwischen Geschichte und Romantik - eine leichte Wohlfühl-Lektüre fürs Herz. Sehr empfehlenswert für Fans von "Bridgerton", "Downton Abbey" und "Stolz und Vorurteil".

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Veröffentlicht am 20.01.2022

Die Chroniken von Siala starten in die zweite Runde ...

Schattenstürmer
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"Schattenstürmer" ist der zweite Band der "Chroniken von Siala" vom russischen Fantasy-Autor Alexey Pehov. Während mich der erste Band dieser Reihe sehr positiv überraschen konnte, hat mich der zweite ...

"Schattenstürmer" ist der zweite Band der "Chroniken von Siala" vom russischen Fantasy-Autor Alexey Pehov. Während mich der erste Band dieser Reihe sehr positiv überraschen konnte, hat mich der zweite Band leider ein bisschen enttäuscht. Trotzdem freue ich mich schon sehr auf den dritten Band und das Finale der Trilogie, weil die Story so viel einzigartiges Potential hat.

Inhalt: Garrett und seine Gefährten sind auf dem Weg ins gefährliche Hrad Spine um das Horn des Regenbogens zu finden und Siala vor dem Unaussprechlichen zu retten. Doch unterwegs wird der Schlüssel zu den Beinernen Palästen gestohlen und Garrett muss seine Künste als Meisterdieb unter Beweis stellen.

Cover und Design: Obwohl diese Trilogie bereits älter ist, finde ich das Cover des Taschenbuchs noch immer sehr ansprechend für diese Art von Fantasy. Am Cover ist der Meisterdieb Garret zu sehen, verpackt in einer düster-fantastischen Stimmung. In grün gehalten, kann man trotzdem die Schatten erkennen, in denen sich Garrett bei seiner Arbeit hüllt. Einzig die Schriftart des Titels gefällt mir nicht so gut, passt aber irgendwie trotzdem zum Buch.
Am Ende des Buches gibt es wieder ein Glossar und Anmerkungen des Autors für alle Namen, Begriffe und Ortschaften, die in der Geschichte vorkommen. Da es sich um eine erfundene Welt mit allerhand Geschichte und magischen Kreaturen handelt, ist dieses Verzeichnis sehr hilfreich um die Erinnerungen aufzufrischen.

Meine Meinung: Nach dem super spannenden Auftakt, kann Teil zwei mit der Faszination des ersten Bandes leider nicht mithalten. Nachdem Garrett und seine Gefährten die Hauptstadt verlassen und sich auf den gefährlichen Weg nach Hrad Spine aufmachten, habe ich im zweiten Band mit einer gefährlichen Wanderung zu den tödlichen Katakomben gerechnet, gespickt mit allerhand Abenteuern und Gefahren. Leider kommt es aber erst im zweiten Teil des Buches zu dieser Art von Abenteuern. Es beginnt in einer Großstadt am Weg nach Hrad Spine, wo der Schlüssel, der ihre Aufgabe erleichtern soll, gestohlen wird. Zu Beginn wird aber alles bisher Geschehene noch einmal anschaulich wiederholt und es gibt ein ausführliches Kennenlernen aller Gefährten von Garrett. In Band 1 hat man die Persönlichkeiten der vielen Charaktere noch nicht so gut kennen lernen können, das ändert sich nun. Der Großteil des Buches ist dazu gedacht die zahlreichen Charaktere kennen und lieben zu lernen. Bei diversen Kneipenschlägereien, Verfolgungsjagden und Albereien wachsen einen einige Charaktere sehr schnell ans Herz. Leider geschah bis zur Hälfte des Buches nicht unbedingt viel, was die Geschichte sehr zäh gemacht hat. Die Story startet zwar recht ansprechend, verliert dann aber den Fokus aus den Augen und plätschert langweilig vor sich hin. Der zweite Teil des Buches war dann aber wieder sehr anspruchsvoll und spannend. Die Reise geht weiter und auf dem Weg zu den Katakomben Hrad Spines lauert eine Gefahr nach der Anderen. Spätestens am Ende des Buches wird klar, dass die Geschichte einen sehr ernsten Verlauf nimmt und blutiger ist, als zuerst gedacht.

Auch wenn ich mir vom Storyverlauf des zweiten Bands etwas anderes erhofft habe, finde ich das World-Building großartig. Der Autor hat einen anspruchsvolleren Schreibstil, baut darin aber sehr viel Charme und schwarzen Humor ein. Zwischendurch, vor allem zu Beginn, war zwar meine Verwirrung groß, einerseits was die vielen Charaktere betrifft, als auch die Schattenwelt, in die Garrett hin und wieder eintaucht. Mit einiger Konzentration entwirrt sich das Chaos aber schnell und man wird in die einzigartige und fantastische Welt Sialas entführt. Mittlerweile habe ich meine Lieblingscharaktere, die ich nicht mehr missen möchte, wie den Zwergen Deler und sein ewiger Nebenbuhle, der Gnom Hallas, oder der Hofnarr Kli-Kli, hinter dem so viel mehr steckt als man zu Beginn denkt. Die Anzahl der Gefährten schrumpft innerhalb des Buches, so dass man sich auf die hinterbliebenen Charaktere besser konzentrieren kann. Es gibt einige super spannende Kampfszenen und das Ende verspricht noch sehr viel mehr für das Finale der Reihe.

Leider wird das Buch erst ab der Hälfte richtig gut, davor war die Geschichte zäh und langatmig, in der nicht wirklich was passierte. Ein typischer zweiter Band, der nicht an den überraschenden Auftakt der Geschichte rankommt. Eigentlich habe ich gehofft, dass wir die sagenumwobenen Totenhallen von Hrad Spine sehen werden, diese erreichen wir im zweiten Band aber leider noch nicht. Umso mehr freue ich mich auf den dritten Band und das Finale der Reihe, denn ich werde schon ganz hibbelig wenn ich an die düsteren Möglichkeiten, die Hrad Spine zu bieten hat, denke.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Tolles Finale mit fantastischer Story. Einziges Manko: Clary ist und bleibt genau so nervig wie bisher!

City of Glass
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"City of Glass" ist der dritte Band der "Chroniken der Unterwelt" von der amerikanischen Star-Autorin Cassandra Clare und das Finale des bisherigen Storyverlaufs. Es gibt zwar noch drei weitere Bände dieser ...

"City of Glass" ist der dritte Band der "Chroniken der Unterwelt" von der amerikanischen Star-Autorin Cassandra Clare und das Finale des bisherigen Storyverlaufs. Es gibt zwar noch drei weitere Bände dieser Reihe, diese beginnen dann aber mit einer neuen Hauptstory. "City of Glass" hat mir bisher am Besten von den bisherigen drei Bänden gefallen. Es ist spannend, hat einen grandiosen Showdown und sehr interessante Charaktere. Meine einzige Kritig: Clary gehört für mich zu den nervigsten Protagonistinnen aller Zeiten.

Inhalt: Während alle Schattenjäger des Instituts nach Idris reisen, besteht Jace darauf, dass Clary alleine in New York zurück bleibt. Doch heimlich begibt sie sich trotzdem auf den Weg nach Alicante, der Hauptstadt Idris, auch wenn sie dadurch uralte Gesetze bricht. Doch schon bald ist dieses Fehlverhalten ihr geringstes Problem, denn ein Dämonenheer droht Alicante zu überrennen. Die Schattenjäger haben nur eine Chance: sie müssen den tiefgründigen Hass gegenüber den Schattenweltlern endlich überwinden und Seite an Seite gegen Valentine kämpfen.

Meine Meinung: Lange habe ich gebraucht, bis ich mich endlich an den dritten Band der "Chroniken der Unterwelt" herangetraut habe, weil ich mich so sehr vor Clarys und Jace' Beziehung gefürchtet habe. Grundsätzlich war mir zwar so in etwa klar, wie das Ganze enden wird, aber dieses ganze Geschwisterdings war für mich wirklich abstoßend. Wäre ich nicht bereits durch den alten "City of Bones"-Film gespoilert worden, dann hätte ich das Buch vermutlich bei der Hälfte abgebrochen.
Die tatsächliche Geschichte und das Worldbuilding der Autorin finde ich aber großartig. Es gibt alle möglichen Fantasy-Kreaturen, Fabelwesen und mythologischen Symbole und es wurde eine komplexe Geschichte mit den Schattenjägern und deren Aufgaben gewoben. Die Grundstory hat mir wirklich unglaublich gut gefallen und Valentine ist einer der besten Bösewichte aller Zeiten, weil er mich so stark an unsere tatsächliche Vergangenheit erinnert.

Der Schreibstil der Autorin ist locker leicht für ein Jugendbuch und nicht unbedingt besonders. Man kommt beim Lesen ohne viel Aufmerksamkeit schnell und einfach voran. Diesmal bekommen wir mehr Blickwinkel auf die Story, da man die Geschichte aus viel mehr Charakter-Perspektiven verfolgt als bisher.

Der Großteil der Story spielt sich in Idris ab und es war so toll endlich das Heimatland der Schattenjäger kennen zu lernen. Es erinnerte mich an ein mittelalterliches Europa und ich habe die Zeit in Alicante sehr genossen. Die Autorin hat auch einen besseren Überblick in die Politik der Schattenjäger gegeben, dadurch wurde die ganze Story überzeugender und realistischer.

In den beiden vorherigen Bänden hat die Autorin es am Ende der Bücher schon krachen lassen, aber der Showdown in "City of Glass" hat ca. nach zwei Drittel des Buches gestartet und bis zum Schluss angehalten. Es war unglaublich fesselnd, eine spannende Wendung kam nach der Nächsten und ich wurde an die Seiten gefesselt bis das Buch zu Ende war. Das letzte Kapitel hätte zwar ein bisschen gekürzt werden können, aber viele mögen ja diese ausführlichen Aufklärungen am Ende eines Staffelfinales.

Kommen wir zum einzigen Problem, dass ich hatte: CLARY. Dieses Mädchen geht für mich wohl als eine der nervigsten Protagonistinnen aller Zeiten in meine Buch-Vergangenheit ein. Als unsympathisch würde ich sie zwar nicht bezeichnen, jedoch ging mir ihre egoistische, naive und trotzige Art dermaßen auf die Nerven, dass ich oftmals das Gefühl hatte nicht weiterlesen zu können. Es beginnt bereits mit einer Handlung von Clary, die mich ernsthaft an ihrem Verstand zweifeln ließ. Also nicht nur ein naiver und selbstbezogener Teenager, sondern auch noch geistig beschränkt. Während alle anderen Charaktere eine Persönlichkeitsentwicklung erlebten, hat sich Clary auch kein bisschen verändert. Am Ende ging sie mir noch genau so auf die Nerven als zu Beginn. Jace hat sich zwar stark zum Positiven verändert und seine Fassade der Arroganz ist ins Bröckeln geraten, aber mein Fall ist er auch nicht unbedingt.
Meine Lieblingscharaktere: Simon und Magnus. Ich liebe diese beiden abgöttisch und als ich erfahren habe, dass die zukünftigen Bücher Großteils aus Simons Sicht erzählt werden, habe ich mich riesig gefreut. Simon war mir auf Anhieb sympathisch und ich konnte mich so gut in ihn hineinversetzen. Und Magnus gehört für mich zur Elite und ist eine der besten Nebencharaktere überhaupt. Schade, dass die Hauptcharaktere nicht so viel Persönlichkeit abbekommen haben.

Eine grandiose Grund-Geschichte mit unglaublich spannendem Showdown. Die Autorin beendet zwar die bisherigen Story, legt aber den Grundstein für viele weitere fantastische Abenteuer. Clary und ich sind zwar keine Freundinnen, aber das Buch trumpft mit einzigartigen Nebencharakteren und einem weitreichenden Worldbuilding. Die Reihe lohnt sich auf jeden Fall, trotz der nervigen Protagonistin und ich würde sie vor allem jüngeren LeserInnen empfehlen.

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