Profilbild von Zeilenliebe

Zeilenliebe

Lesejury Star
offline

Zeilenliebe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Zeilenliebe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2018

Die Geschichte des Wassers

Die Geschichte des Wassers
0

Allgemeines:

Maja Lunde hat mit Die Geschichte des Wassers ihren zweiten Roman für Erwachsene veröffentlicht. Er dürfte ebenso erfolgreich werden wie ihr Erstlingswerk Die Geschichte der Bienen, für das ...

Allgemeines:

Maja Lunde hat mit Die Geschichte des Wassers ihren zweiten Roman für Erwachsene veröffentlicht. Er dürfte ebenso erfolgreich werden wie ihr Erstlingswerk Die Geschichte der Bienen, für das sie mit dem Norwegischen Buchhändlerpreis ausgezeichnet wurde.

Die Geschichte des Wassers ist am 19.03.2018 als gebundenes Buch auf Deutsch bei btb erschienen und umfasst 480 Seiten. Beide Bücher sind Teile eines „Klimaquartetts“. Man darf sich also auf zwei weitere Bände freuen. Meine Rezension zum ersten Teil findet ihr hier.

Inhalt:

„Norwegen, 2017. Die fast 70-jährige Umweltaktivistin Signe begibt sich auf eine riskante Reise: Mit einem Segelboot versucht sie die französische Küste zu erreichen. An Bord eine Fracht, die das Schicksal des blauen Planeten verändern kann.

Frankreich, 2041. Eine große Dürre zwingt die Menschen Südeuropas zur Flucht in den Norden, es ist längst nicht genug Trinkwasser für alle da. Doch bei dem jungen Vater David und seiner Tochter Lou keimt Hoffnung auf, als sie in einem vertrockneten Garten ein uraltes Segelboot entdecken. Signes Segelboot.

Virtuos verknüpft Maja Lunde das Leben und Lieben der Menschen mit dem, woraus alles Leben gemacht ist: dem Wasser. Ihr neuer Roman ist eine Feier des Wassers in seiner elementaren Kraft und ergreifende Warnung vor seiner Endlichkeit.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Bereits in Die Geschichte der Bienen hat Maja Lunde mit einer Handlung auf mehreren Zeitebenen gespielt und durch die Verbindung von Fiktion und Realität ein sehr überzeugendes Buch geschrieben. Mit Die Geschichte des Wassers greift sie erneut ein Thema auf, das von existentieller Bedeutung für die Menschheit ist. Durch ihre fesselnde Art zu schreiben lässt sie dieses Thema zunächst „leicht“ erscheinen. Ein genialer Schachzug, denn unversehens ist der Leser drin im Thema und kommt nicht mehr raus aus diesem Buch. Er ist gefangen von Handlung und Erzählstil. Schon im Jahr 2006 hat Wolfgang Schorlau in seinem packenden „Realthriller“ Fremde Wasser dieses wichtige Thema aufgegriffen und mich mit Entsetzen auf die Wassermafia blicken lassen, die tatsächlich existiert. Gegen Schorlau wurden mehrfach schlimmste Drohungen ausgesprochen. (Auch dieses Buch ist sehr zu empfehlen!) Lunde geht einen anderen, aber ebenso packenden Weg.

Die Handlung beginnt mit Signe im Jetzt, die nach vielen Jahrzehnten ihre Heimat Norwegen wieder besucht. Man weiß noch nicht, warum und beginnt zu spekulieren, denn man hat ja den Klappentext gelesen. Signe verliert sich in Kindheitserinnerungen und man ahnt schon eine gewisse Tragik. Der zweite Handlungsstrang ist im Jahr 2041 in Frankreich angelegt. Irgendetwas ist geschehen auf der Erde, das zu einer Dürre geführt hat. Menschen verlassen ihre Heimatorte und müssen in Anlaufpunkten registriert werden, um weiterziehen zu dürfen. Einer von ihnen ist David mit seiner Tochter Lou, der einen Teil seiner Familie sucht, da er von ihr getrennt wurde. Es kommen beim Leser starke Emotionen hoch, denkt man doch sofort an die aktuelle Flüchtlingskrise und kann sich auf einmal ziemlich gut in die Rolle der Flüchtlinge hineinversetzen. Das alles in der Zukunft spielen zu lassen ist ein kluger Schachzug Lundes, so schafft sie wieder Distanz und man hält alles besser aus.

Maja Lundes wirklich guter Erzählstil und die hochbrisante Thematik entschädigen für einige Schwächen. Manchmal blitzt der moralische Zeigefinger zu sehr auf und ich kann mir vorstellen, dass dieses zum Problem werden kann, wenn sie ihre zwei weiteren Bücher der Reihe ähnlich schreibt. Ich hoffe allerdings, dass hier nur Schwächen des typischen zweiten Bandes eine Rolle spielen – wie bei so vielen anderen Autoren auch.

Das Cover ist toll: Wüstensand, darin ein Boot, bunt, erhaben und ganz verloren in der Trockenheit. Kein Wasser weit und breit. Ein echter Hingucker, der sehr gut zum Titel passt. Zudem wird die Gestaltung des Covers von Die Geschichte der Bienen wieder aufgenommen, was einen hohen Wiedererkennungswert hat.

Fazit:

Ich habe das Buch gerne gelesen, finde es aber nicht so gelungen wie Die Geschichte der Bienen.

Veröffentlicht am 23.03.2018

Ein Stück in Worten wahrgewordene Fantasie

Die Legende von Shikanoko - Fürst des schwarzen Waldes
0

Diese Rezension ist eine Gastrezension für Janine von Büchersüchtiges Herz³. Sie wird sowohl auf meinem als auch auf ihrem Blog erscheinen.

Die Legende von Shikanoko – Fürst des schwarzen Waldes ist der ...

Diese Rezension ist eine Gastrezension für Janine von Büchersüchtiges Herz³. Sie wird sowohl auf meinem als auch auf ihrem Blog erscheinen.

Die Legende von Shikanoko – Fürst des schwarzen Waldes ist der zweite und abschließende Teil einer Reihe. Wissen aus dem ersten Band wird zum Lesen benötigt und vorausgesetzt. Meine Rezension zum Auftaktband findet ihr hier.


Allgemeines:

Die Legende von Shikanoko – Fürst des schwarzen Waldes ist Ende Februar 2018 bei Fischer Sauerländer, also in den Fischerverlagen, erschienen. Es ist der zweite und abschließende Band der Reihe um die Legende von Shikanoko von Bestsellerautorin Lian Hearn. Von ihr haben einige von euch bestimmt bereits den Clan der Otori gelesen.

Das gebundene Buch hat 528 Seiten und wird ab einem Lesealter von 14 Jahren empfohlen. Dieses Lesealter möchte ich schon im allgemeinen Teil meiner Rezension nach oben korrigieren, denn Die Legende von Shikanoko ist stellenweise sehr brutal, behandelt vielfach sexuelle Themen und ist zudem in einem Schreibstil geschrieben, der sich einem 14-jährigen Leser nicht unbedingt erschließen wird. Bereits die komplizierte und sich innerhalb der Handlung verändernde Namensgebung schließt Leser, die über wenig Leseerfahrung verfügen, vom wahrhaftigen Lesegenuss dieses Buches aus. Aus diesem Grund ist Fürst des schwarzen Waldes mit Sicherheit auch nicht in der Jugendabteilung der Fischerverlage erschienen, sondern bei Fischer Sauerländer.

Die Gestaltung des zweiten Bandes ließ mein Herz höherschlagen. Grün ist meine Lieblingsfarbe und seien wir mal ehrlich, das Buch ist doch einfach ein wahrer Hingucker oder?

Inhalt:

„Inmitten eines mystisch-mittelalterlichen Japans lebt Shikanoko, das Kind des Hirsches, zurückgezogen im Schwarzen Wald – voller Trauer um die umgekommene Prinzessin Aki. Um ihn herum wird das Land von Katastrophen heimgesucht, und der unerbittliche Kampf um den legendären Lotusthron erreicht seinen Höhepunkt. Diejenigen, die nach Macht dürsten, schrecken vor nichts zurück. Nur die Krönung des rechtmäßigen Thronfolgers Yoshimoro kann dem Töten ein Ende bereiten. Doch dieser lebt weiter im Verborgenen. Es bedarf Shikanokos magischer Fähigkeiten, Yoshimoros Existenz aufzuspüren, seine Feinde zu besiegen und das gesamte Reich vor dem sicheren Untergang zu bewahren.“ (Quelle: Fischerverlage, Fischer Sauerländer)

Meine Meinung:

Die Legende von Shikanoko – Fürst des schwarzen Waldes ist ein sehr lesenswerter, sehnsüchtig von mir erwarteter, zweiter und abschließender Teil aus der Feder von Lian Hearn. Nach dem Lesen blicke ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf die Lektüre zurück. Ich würde dieses Buch zum einen gerne noch einmal lesen – so, als ob ich es nicht kennen würde. Aber das funktioniert ja leider nicht. Und zum anderen bin ich Hearn wahrhaftig dankbar für dieses Stück Literatur. Dankbar für die Legende, die sie uns Lesern erzählt hat. Dankbar für die Kultur, die sie mir in ihren Erzählungen nähergebracht hat. Dankbar für das Niveau, auf dem sie den Fürst des schwarzen Waldes erzählt hat. Dankbar für die verwendete Sprache. Bin ich eigentlich dankbar? Ja. Für dieses Buch.

Hearn ist es glanzvoll gelungen, an das hohe Niveau des Vorgängerbandes anzuschließen. In meinen Augen hat sie dieses Niveau sogar übertroffen, was beinahe unmöglich zu sein scheint. Neue Charaktere, Erlebnisse, Emotionen, schonungslose Spannungen und Entwicklungen erwarten den Leser. Dafür muss der Leser aufmerksam, willig und interessiert sein. Sonst hat er keine Möglichkeit, Hearns Buch völlig zu durchdringen, zu verstehen und zu lieben. Auch Fans vom Clan der Otori (und solche, die es noch werden wollen,) werden mit diesem Buch auf ihre Kosten kommen. Ich bin richtig angespornt, den Clan der Otori noch einmal zu lesen. Ich verrate nur so viel: Es gibt gewisse Andeutungen… Ein wahrer Hochgenuss des Lesens.

Der Versuch, die Protagonisten dieses Buches zu beschreiben, ist zum Scheitern verurteilt. Euch erwarten verschiedene Erzählperspektiven, die von authentischen Charakteren, Charakteren, die ihren eigenen Weg gehen, erfüllt werden. Von Charakteren, die an Traditionen gebunden sind und Charakteren, die diese durchbrechen. Von Göttern, Prinzessinnen, Kaisern und Fürsten. Sie alle spielen (ihre) eine eigene Rolle. Anders kann ich den Zauber, den Hearn durch ihre bildgewaltige Sprache und ihren fantastischen Schreibstil um ihre Protagonisten webt, nicht zusammenfassen.

Fazit:

Die Legende von Shikanoko – Fürst des schwarzen Waldes ist ein Stück in Worten wahrgewordene Fantasie. Lesen.

Veröffentlicht am 21.03.2018

Nach wie vor liebe ich die Geschichte um Protagonistin Feja

Die Feuerdiebin
0

Allgemeines:

Die Feuerdiebin ist als zweiter Band in der Reihe um den Grauen Orden am 19.02.2018 als Paperback bei Blanvalet erschienen. Auf 576 Seiten könnt ihr das zweite Abenteuer von Protagonistin ...

Allgemeines:

Die Feuerdiebin ist als zweiter Band in der Reihe um den Grauen Orden am 19.02.2018 als Paperback bei Blanvalet erschienen. Auf 576 Seiten könnt ihr das zweite Abenteuer von Protagonistin Feja lesen. Es empfiehlt sich dringend, den ersten Band der Reihe, Die Dunkelmagierin, zu lesen, bevor ihr mit der Lektüre des zweiten Bandes beginnt. Aber das versteht sich ja auch eigentlich von selbst. Meine Rezensionen zum ersten Band findet ihr hier.

Nach wie vor ist unbekannt, wer sich hinter dem Namen Arthur Philipp verbergen könnte. Es soll ein bekannter deutscher Autor sein, der 1965 geboren worden ist. Es handelt sich jedoch um ein Pseudonym. Natürlich stellt sich dann immer die Frage, warum für genau dieses Buch ein Pseudonym verwendet wird. Und warum dann damit Werbung gemacht wird, dass sich hinter dem Pseudonym ein erfolgreicher deutscher Autor verbirgt. Aus Verkaufsgründen? Soll die Reihe dadurch bekannter werden? Ist das gelungen?

Inhalt:

„Feja hat sich vom grauen Orden und seinen Intrigen abgewandt und ist auf der Flucht. Doch nicht nur die grauen Magier jagen sie, sondern auch die Soldaten des Königs und seine Feuermagier, da sie den Kronprinzen ermordet haben soll. Während sich alle auf die Verfolgung der jungen Magierin konzentrieren, setzt der Abot des grauen Ordens einen Plan in Gang, der die grauen Magier wieder zu alter schrecklicher Macht führen soll. Er ahnt nicht, dass ausgerechnet Feja dazu ausersehen ist, ihn aufzuhalten …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Die Feuerdiebin stand schon lange auf meiner Leseliste. Vom Auftaktband der Reihe, Die Dunkelmagierin, war ich wirklich begeistert. Ich habe ihn in meiner Rezension als „ein[en] fantastisch[en] Reihenauftakt für Fans komplexer magischer Geschichten“ bezeichnet und das Buch mit fünf Herzen bewertet. Nach dem Lesen des zweiten Bandes war ich jedoch ehrlich gesagt ernüchtert. Dieser zweite Band kann leider nicht an das (hohe) Niveau des ersten Bandes anschließen. Warum das so ist, möchte ich euch gerne heute in meiner Rezension erklären.

„Auf der Suche nach ihrer Vergangenheit rettet sie die Zukunft.“ (Buchrücken)

Feja haben wir im ersten Band der Reihe als starke Protagonistin kennengelernt, die innerhalb der Handlung des Buches auf sehr viele interessante und durchaus eigenwillige (bis hin zu „etwas kauzig verrückte“) Charaktere trifft. Genau das finden wir auch im zweiten Band der Reihe vor. Erneut könnt ihr euch über die (sympathischen und besonderen) Charaktere einen Überblick verschaffen, indem ihr nach hinten blättert und in der Klappenbroschur das Verzeichnis der Dramatis Personae durchstöbert. Diese Art von Übersicht über die auftretenden Charaktere finde ich sehr schön. So etwas habe ich bisher in keinem anderen Buch gesehen. In diesem Verzeichnis wird ein guter Überblick gegeben, auch wenn nicht alle Charaktere dort aufgeführt sind. Da wir in Die Feuerdiebin nicht nur auf alte, sondern auch auf neue Protagonisten treffen, erscheint ein lückenloses Auflisten der Charaktere auch schier unmöglich. Aufgrund der Übersichtsliste ist mir der Einstieg in den zweiten Band recht leicht gefallen, obwohl die Lektüre des komplexen ersten Bandes bereits ein ganzes Jahr zurückliegt.

Der Schreibstil von Arthur Phillip ist nach wie vor flüssig und angenehm zu lesen. Obwohl Die Feuerdiebin in einer so magischen und komplexen Welt spielt, fällt es dem Leser durch den gewählten Schreibstil leicht, der Handlung zu folgen. Als Leser lernt man mit dem Fortschreiten der Handlung immer mehr von der Welt der Magier kennen. Dabei werden wichtige Details enthüllt, die das Gesamtverständnis begünstigen. Vor allem zu der ganz eigenen Magie der Welt werden viele interessante Aspekte hinzugefügt.

Zunächst klingt das doch alles sehr positiv oder?

Aber nun kommen wir zu dem Grund, aus dem ich diesem Buch am Ende nur drei Herzen geben werde. Es ist zu lang. Das macht ja eigentlich überhaupt nichts, ich lese sehr gerne sehr, sehr lange Bücher. Aber ich meine wirklich die Grundbedeutung des Wortes lang… Die Feuerdiebin ist zu lang. Langwierig, in die Länge gezogen und an einigen Stellen dadurch auch nicht nur ein wenig langweilig. Das hätte nicht sein müssen. Aber irgendwie ist es dazu gekommen. Die Handlung ist an vielen Stellen so sehr in die Länge gezogen, dass man sich fragt, warum das so ist. Ist das die immerwährende Krux eines Mittelteils? Sind die Erwartungen zu hoch und ist es zu schwer, auf allen Ebenen an das Niveau des ersten Bandes anzuknüpfen? Warum musste dieser Band genauso viele Seiten haben wie der erste Band? Die Geschichte hätte man mit Sicherheit auch auf weniger Seiten erzählen können und es hätte der Qualität keinen Abbruch getan, nein sogar im Gegenteil. Nur weil ein erster Teil 576 Seiten hat, muss der zweite Teil doch nicht ebenfalls 576 Seiten haben – oder? Fragen über Fragen, die hoffentlich mit einem fulminanten dritten Teil der Reihe beantwortet werden!

Fazit:

Nach wie vor liebe ich die Geschichte um Protagonistin Feja. Leider konnte mich Die Feuerdiebin nicht so sehr überzeugen wie Die Dunkelmagierin. Der zweite Teil der Reihe weist zu viele Längen auf, die dem Buch die Spannung nehmen.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Leigh Bardugo erzählt eine fantastische Geschichte mit einem tollen Setting und einer großartigen Heldin

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
0

Allgemeines:

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen (im Original Wonder Woman – Warbringer) ist am 06.02.2018 als gebundenes Buch im dtv Verlag erschienen. Das Buch hat 448 Seiten und wird vom Verlag ab ...

Allgemeines:

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen (im Original Wonder Woman – Warbringer) ist am 06.02.2018 als gebundenes Buch im dtv Verlag erschienen. Das Buch hat 448 Seiten und wird vom Verlag ab 13 Jahren empfohlen. Diese Leseempfehlung möchte ich bereits an dieser Stelle ein wenig nach oben korrigieren, da Wonder Woman an vielen Stellen durchaus brutal ist.

Wonder Woman gehört zur DC-Icons-Superhelden-Serie. In der Icons-Serie werden in der nächsten Zeit einige weitere vielversprechende Titel erscheinen. Batman (August 2018), Catwoman (Dezember 2018) und Superman (Frühjahr 2019). Und haltet euch fest, zu den großartigen Autoren zählt nicht nur Leigh Bardugo, aus deren Feder Wonder Woman stammt, nein, Göttin Sarah J. Maas, Marie Lu und Matt de la Peña werden diese von Superhelden inspirierten Bücher schreiben. Klingt gut oder?

Inhalt:
„Wonder Woman – als Heldin geboren, zur Legende geworden



Eigentlich will Diana, Tochter der Amazonenkönigin, nur eines: das Rennen gewinnen, in dem sie gegen die schnellsten Läuferinnen der Insel antreten muss. Doch dann erblickt sie am Horizont ein untergehendes Schiff und bewahrt Alia, ein gleichaltriges Mädchen, vor dem Tod. Doch wie Diana vom Orakel erfährt, ist es Alias Bestimmung, die Welt ins Unglück zu stürzen und Krieg über die Menschheit zu bringen. Um dies zu verhindern, reist Diana mit Alia ins ferne New York – und wird unversehens mit einer Welt und Gefahren konfrontiert, die sie bislang nicht kannte …“ (dtv Verlag)

Meine Meinung:

Meine Faszination für (Marvel-)Helden ist tief in meiner Kindheit verwurzelt. Schon früh habe ich mit meinem Bruder zusammen die X-Men-Filme gesehen und sie waren meine absoluten Lieblingsfilme. Ich kann euch nicht sagen, wie oft ich sie gesehen habe. Eigentlich muss ich meinen Bruder damit ja tierisch genervt haben, aber für eine kleine Schwester tut man wohl sehr viel. Auch Wonder Woman ist eine Heldin, von der ich vor der Lektüre des Buches schon einiges gehört hatte. Doch irgendwie hat sie mich bis zu diesem Zeitpunkt nicht so sehr fasziniert wie beispielsweise Spiderman. Woran das lag, kann ich euch eigentlich gar nicht sagen. Aber aus diesem Grund habe ich den Film, der vor kurzem in die Kinos kam, auch nicht gesehen. Nachdem Wonder Woman dann beim dtv Verlag angekündigt worden ist, war ich weiterhin skeptisch. Aber ich habe das Buch auf Instagram bei so vielen tollen Bloggern gesehen, dass ich einfach neugierig geworden bin und es auch lesen musste. Autorin Leigh Bardugo war natürlich ebenfalls ein überzeugendes Argument, Das Lied der Krähen habe ich schlicht und ergreifend geliebt. Meine Rezension dazu findet ihr hier.

Aber wir hat mir Wonder Woman denn nun gefallen?

Ich habe die Grundstory der Geschichte ebenfalls geliebt. Protagonistin Diana ist zu Beginn der Geschichte das Sinnbild einer antiken Heldin.

„Man tritt nicht zu einem Wettlauf an, um zu verlieren.“ (S. 9)

Zudem hat mich die sagenumwobene Insel Themyscira sofort in ihren Bann gezogen. In mir wurde bereits nach wenigen Seiten das Bedürfnis geweckt, zu recherchieren. Ich wollte mehr über die Legende der Amazonen wissen. Mehr über die Geschichte dieser starken Frauen lesen. Wie konnte der Mythos der Amazonen nur bisher an mir vorbeigehen? Das Setting kann ich also kurzum als großartig bezeichnen. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, hat mir Wonder Woman unglaublich gut gefallen.

Ich habe bisher von Bardugo nur Das Lied der Krähen gelesen und hatte deshalb hohe Erwartungen an Wonder Woman. Hohe Erwartungen an alles. An die Geschichte, die Protagonisten und die magischen Elemente. Die Helden aus dem Lied der Krähen sind eben einfach einzigartig. Bardugo hat dort ein Szenario geschaffen, das stimmig ist und seinesgleichen sucht. Ziemlich schwer, an Erwartungen anzuknüpfen, die eine solch großartige Leistung hervorgerufen hat. In Wonder Woman wirkt manches leider nicht so, als hätte Bardugo ihre Finger im Spiel gehabt. Einige Charaktere legen sehr jugendliches Verhalten an den Tag. Gleichzeitig ist das Buch oftmals brutal. Dadurch entsteht an einigen Stellen des Buches eine recht große Diskrepanz zwischen dem, was eigentlich in der Handlung geschieht, und dem Verhalten der Charaktere. Einige Dialoge sind schwer zu ertragen und triefen leider vor Trivialität. Das ist also etwas, das so gar nicht stimmig ist, da hätte ich von Bardugo mehr erwartet.

Abgesehen davon ist Wonder Woman ein tolles, ein lesenswertes Buch, das den Leser mitnimmt – in eine Welt voller wahrgewordener Mythen. Wonder Woman hat mich vor allem gegen Ende der Geschichte positiv überrascht. Ich bin gespannt, wie die Reihe weitergehen wird. Als nächstes erscheint Batman von Marie Lu. Vorher werde ich auf jeden Fall erst einmal den Film von Wonder Woman schauen. Kennt ihr ihn?

Fazit:

Leigh Bardugo erzählt eine fantastische Geschichte mit einem tollen Setting und einer großartigen Heldin. Diese Heldin hat im gesamten Superheldenuniversum eindeutig mehr Aufmerksamkeit verdient. Nichtsdestotrotz kann Bardugo es besser. Das hat sie mit dem Lied der Krähen bewiesen. Aus diesem Grund gibt es für Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen vier Herzen von mir.

Veröffentlicht am 16.03.2018

Ich habe dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite geliebt

Kranichland
0

Allgemeines:

Autorin Anja Baumheier wurde 1979 in Dresden geboren und hat ihre Kindheit in der DDR verbracht. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Berlin und arbeitet als Lehrerin für Französisch und Spanisch ...

Allgemeines:

Autorin Anja Baumheier wurde 1979 in Dresden geboren und hat ihre Kindheit in der DDR verbracht. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Berlin und arbeitet als Lehrerin für Französisch und Spanisch an einer Berliner Schule. Kranichland ist ihr erster Roman. Er ist am 13.03.2018 bei Wunderlich (Rowohlt Verlag) erschienen und umfasst 430 Seiten.

Inhalt:

Eine packende Familiengeschichte über das geteilte Deutschland und die Mauern in unseren Herzen.
Die Groen-Schwestern wachsen im Ost-Berlin der sechziger Jahre heran. Unterschiedlicher könnten die beiden Mädchen nicht sein: Charlotte, die ältere, brennt ebenso für den Sozialismus wie ihr Vater Johannes, der am Ministerium für Staatssicherheit Karriere macht. Die künstlerisch begabte Marlene hingegen eckt überall an und verliebt sich Hals über Kopf in Wieland, einen Pfarrerssohn, der die DDR kritisch hinterfragt. Mit jedem Tag wächst die Sehnsucht nach einem Leben in Freiheit. Als das junge Paar beschließt, in den Westen zu fliehen, trifft Marlenes Vater eine Entscheidung – mit fatalen Folgen, die noch Jahrzehnte später spürbar sind …
„Kranichland“ erzählt anhand des bewegenden Schicksals der Familie Groen fast achtzig Jahre deutsche Zeitgeschichte: von Bombennächten und Vertreibung, Wiederaufbau und Gründung der DDR, über das geteilte Deutschland und die Wende bis heute. (Quelle: Rowohlt Verlag)

Meine Meinung:

Kranichland ist zurzeit in vielen Feuilletons zu finden und wird anlässlich der Leipziger Buchmesse hochgelobt. Zurecht, wie ich finde.

Eigentlich gibt es schon so viele Romane, die die Wendezeit, den Mauerfall beschreiben. Auch im Fernsehen ist durch die Serie Weißensee oder die Verfilmung von Tellkamps Der Turm eine eindrucksvolle Darstellung dieses Themas erfolgt. Warum also nun wieder ein Wenderoman? Weil er einfach gut ist! Richtig gut!

Die Handlung beginnt im Jahr 1936 mit dem Geburtstag des kleinen Johannes, der anders verläuft als gedacht, weinen möchte man mit diesem Jungen. Die andere Zeitebene ist „heute“. Im Handlungsverlauf nähern beide Zeitstränge sich einander an. Man muss als Leser sehr aufmerksam sein, um nicht durcheinander zu kommen, so kann man aber auch jede Seite genießen. Außerdem ist man immer darüber informiert, wo man sich zeitlich befindet, da auf jeder Seite Ort und Jahr angegeben sind.

Es sind anfangs viele Personen, die man sich merken muss, man blättert des Öfteren zurück, um sich besser erinnern zu können. Das gibt sich allerdings bald und man taucht ein in die Welt der Schwestern Charlotte, Marlene und Theresa. Stück für Stück puzzelt man sich die Zusammenhänge zusammen, wird wieder zurückgeworfen, weil doch alles anders ist, als man denkt. Sehr gut konstruiert! Ein anderer wichtiger Aspekt von Kranichland ist der zeitgeschichtliche. Eine Familie mit vielen Charakteren, die unterschiedliche Meinungen zu Sozialismus, Unterdrückung und Demokratie haben. Jeder ist von seinen Lebenserfahrungen geprägt und entscheidet auf dieser Grundlage. Sehr realistisch und glaubwürdig! Ein gutes Beispiel für die Herausforderungen des Alltags ist die folgende Unterhaltung zwischen Marlene und ihrem Jugendfreund Wieland:

„Auf dem Kieker haben? Was meinst du damit?“

„Na ja, nicht bei den Pionieren, keine Jugendweihe. Und dann mein Artikel über Dubček. Ich weiß, ich bin zu weit gegangen, und es ist ein Wunder, dass ich nicht geflogen bin. Aber trotzdem, auch wenn ich noch so gut in der Schule bin, werden sie mich nicht zur Uni lassen. Das war bei Lars genauso. Er wollte eigentlich Medizin studieren. Und jetzt arbeitet er als Friedhofsgärtner ins Weißensee.“ (S. 160)

Das Buch hat eine schöne Sprache, man merkt Baumheier an, dass Worte ihr wichtig sind. Sie schreibt sachlich und direkt, kein Wort dort, wo es nicht hingehört – Lesegenuss pur. Ihre Charaktere sind gut konstruiert, jeder hat gute sowie weniger gute Seiten. Das Cover scheint mir symbolische Bedeutung zu haben: Zwei Frauen, eine blond, die andere dunkel, beide nicht zu identifizieren, beide schauen aufs Meer. Man kann denken, sie stehen für das geteilte Deutschland, sind aber geeint durch ihre Sehnsüchte. Eine schöne Vorstellung!

Fazit:

Ich habe dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite geliebt.