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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2021

Ein absolutes Herzensbuch. Selten hab ich so sehr gezittert und war in Tränen aufgelöst.

Between Your Words
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Emma Scott ist ganz vorne dabei, wenn es um herzzerreißende und zutiefst bewegende Liebesromane geht.
Auch ihr neues Buch, musste ich unbedingt lesen. Und mein Gott, wie großartig es ist. Ich finde keine ...

Emma Scott ist ganz vorne dabei, wenn es um herzzerreißende und zutiefst bewegende Liebesromane geht.
Auch ihr neues Buch, musste ich unbedingt lesen. Und mein Gott, wie großartig es ist. Ich finde keine Worte um das auszudrücken, was man dabei empfindet.

Thea hat nach einem Unfall ihr Erinnerungsvermögen verloren. Genau 5 min bleibt sie bei dir und dann ist alles wieder weg. Genau nach 5min hat ihr Gehirn einen Neustart.
Jedes Mal die Worte: Wann ist es passiert?
Alleine diese Thematik ergreift mich unglaublich intensiv. Dabei ist es wirklich verdammt schwierig ,den Leser mit Theas Neustarts nicht zu langweilen. Und das macht Emma Scott einfach perfekt.
Ich muss dazu sagen, dass ich das Hörbuch gehört habe. Und Hannah Shepmann verkörpert Thea so perfekt. Ehrlich, diese Stimme. Ich könnte sterben, so sehr verliere ich mich in ihr.
Sanft, zerbrechlich und so unglaublich süß und verletzlich zugleich. Ich spüre Theas Freude und Angst. Es ist als würdest du einem kleinen Kind dabei zusehen, wie es die Welt erkundet. Und es gibt einfach so viel. Was sie nicht versteht. Nicht verstehen kann.
Mit jeder Faser meines Herzens verankern sich diese Worte mehr in mir.
Man spürt wie sehr sie gefangen ist und möchte sie einfach nur halten und beschützen.
So wie Jim es tut. Selten hab ich einen Charakter gesehen, der mich so tief berührt, wie Jim es tut.
Selbstlos, mutig,sensibel und einfach so einfühlsam.
Jim ist niemand, nach dem man sich umdrehen würde. Aber Jim geht für Thea bis zum Himmel und noch viel weiter.
Mein Herz zersplittert jedes Mal ein Stückchen mehr.
Jim schenkt ihr Hoffnung, beschützt sie und wird für sie zum festen Anker.
Und mein Gott, es gab Szenen, da hätte ich ihn küssen mögen. Weil er so wunderbar, so liebevoll mit ihr umgeht und gleichzeitig versucht, die Gefahren vor ihr zu verbannen.
Und Gefahren gibt es. Mehr als man möchte. Mehr als das Herz bereit ist zu tragen.
Und Jim zeigt einfach Größe und tut mehr, als er darf.
Er kämpft für sie, weil es sonst niemand tut.
Er gibt ihr ein Licht am Horizont, auch wenn sie keine Ahnung hat, dass er das tut.
Aber er ist immer da, um sie aufzufangen, um bei ihr zu sein.
Und ich liebe ihn einfach dafür.
Es ist egal, was mit ihm passiert.
Wichtig ist nur Theas Glück.
Ich habe diese Story so unglaublich in mein Herz geschlossen. Nicht nur Hannah Shepmanns Stimme macht etwas mit dir.
Es wühlt auf, lässt dich so viel fühlen und du hast einfach das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. Dich komplett zu verlieren.
Weil es so sehr brennt und dich nicht loslässt.

Diese Story selbst ist in drei Teile gegliedert, was auch absolut Sinn ergibt.
Denn es ist eine weite Reise die man hier mitmacht.
Mit Thea, mit Jim.
Ich empfand es als sehr vielschichtig, denn es geht hier nicht in erster Linie um eine Liebesgeschichte. Es geht um Mut, Stärke und auch darum, dem anderem die Kontrolle zu überlassen und einfach zu vertrauen.
Aber die Autorin macht auch sehr deutlich klar, dass es nicht nur um Thea und Jim geht.
Es geht auch um das Umfeld, was es mit diesem macht. Wie leicht Theas Schicksal ausgenutzt werden kann. Es geht darum, dass das Leben selten gerade verläuft und das man manchmal einfach vertrauen muss.
Auch wenn es der schlimmste Schmerz von allen ist.
Thea möchte leben. Wirklich leben. Mit all ihren Sinnen.
Und das führt im Laufe der Story zu einigen Konflikten. Richtig toll fand ich, dass auch der medizinische Aspekt beleuchtet wird und das nicht alles gleich funktioniert.
Das wirkt einfach sehr authentisch und lässt doch eine große Verletzlichkeit zu.
Es ist ein Auf und Ab an Emotionen.
Ein Kampf, ein tiefes Brennen ,das sich immer wieder wiederholt und ständig mitreißt.
Man fühlt so sehr mit Thea und Jim mit.
Dabei erfährt man auch von beiden die Perspektiven, was Ihnen einfach mehr Raum und Tiefe verschafft.

Das Ende ist insgesamt wirklich gut gelungen. Aber, für mich wäre es perfekt ohne Epilog gewesen. Manchmal ist genau dieses Ende nicht nur genau richtig, sondern gibt auch dem Leser sehr viel Interpretationsspielraum. Und das finde ich wichtig.
Insgesamt ein großartiges und zutiefst bewegendes Buch, das auch nachdenklich stimmt.

Fazit:
"Between your Words ” ist ein Buch ,das mich so unglaublich brutal gepackt hat und nicht mehr gehen ließ.
Nicht eine Sekunde.
Thea und Jim.
Zwei Herzen, ein Takt.
Eine Story über Gedächtnisverlust, aber auch über eine große Verbindung, die Freude, Glück und Hoffnung schenkt.
Denn manchmal ist es genau das, was man mehr als alles andere brauch.
Aber auch über Stärke, Mut, Vertrauen und eine unsagbar große Verletzlichkeit.
Ein absolutes Herzensbuch.
Selten hab ich so sehr gezittert und war in Tränen aufgelöst.
Eine absolute Empfehlung.

Veröffentlicht am 25.05.2021

eine Mischung zwischen Drama, Obsession, Selbstfindung und der Erkenntnis, dass man niemanden wirklich kennt

Wer zuletzt lügt
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Bei “Wer zuletzt lügt” bin ich warum auch immer, von einem Thriller ausgegangen.
Vielleicht weil der Titel und auch das Cover bezeichnend sind.
Vielleicht weil man gewisse Erwartungen diesbezüglich hat. ...

Bei “Wer zuletzt lügt” bin ich warum auch immer, von einem Thriller ausgegangen.
Vielleicht weil der Titel und auch das Cover bezeichnend sind.
Vielleicht weil man gewisse Erwartungen diesbezüglich hat. Und dabei steht nichts von einem Thriller auf dem Cover.
Es wird jedoch angepriesen mit: “Ein fesselnder Psychothriller, auf wechselnden Zeitebenen erzählt – bald weißt du nicht mehr, wem du noch trauen kannst …”
Und das trifft es in meinen Augen, einfach perfekt auf den Punkt.
Es ist eine Mischung zwischen Drama, Obsession, Selbstfindung und der Erkenntnis, dass man niemanden wirklich kennt.
Niemand wirklich kennen kann.
Denn jeder hat seine Geheimnisse. Ob nun zum eigenen Schutz oder Schutz für andere, aber sie sind da und dürfen niemals ans Licht kommen.

Der Einstieg in die Story fiel mir zunächst gar nicht mal so leicht. Er war unnahbar, trocken, melancholisch und man fühlte sich dabei, als wäre man ein stiller Beobachter.
Und trotzdem. Obwohl ich dadurch anfangs Schwierigkeiten hatte, so ist es dennoch genau richtig. Denn anders hätte sich diese Geschichte nicht so intensiv und bahnbrechend entfalten können, wie sie es letztendlich getan hat. Denn gerade dadurch kommt die Verletzlichkeit und Verlorenheit sehr gut hervor.
Der Schreibstil der Autorin hat mir jedoch unglaublich gut gefallen.
Einnehmend, fesselnd und mitreißend. Es entwickelte sich ein Sog, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte.
Obwohl die Spannung eher unterschwellig spürbar war. So gab es in den Tiefen der Stille so unsagbar große Kämpfe und dramatische Augenblicke.
Es ist unheimlich schmerzhaft und tragend zugleich, wenn man glaubt jemanden zu kennen und es dann doch nicht tut.
Was sagt das über die Verbindung zueinander aus?
Es zerbricht etwas in einem ,weil man das Gefühl hat, nicht genug zu sein. Nicht wichtig zu sein.
Man verliert sich völlig und befindet sich auf einem aussichtslosen Kampf, der das eigene Ich nur noch mehr zerstört.
Bis man am Ende erkennt, dass man einfach keine Kraft mehr hat.
Wahrheit und Lüge verschwimmen immer mehr ineinander, bis man das eine von dem anderen nicht mehr unterscheiden kann.

Wir erfahren hierbei alles aus Fionas Sicht. Ich hatte zu ihr ein sehr zwiespältiges Verhältnis. Denn einerseits lässt sie Nähe nicht zu und zum anderen hat mich ihre Geschichte einfach nicht losgelassen.
Fiona hat alles wovon man nur träumen kann.
Sie ist beliebt, Cheerleaderin, verliebt in einen Footballstar und sie liebt ihr Leben.
Bis eine Lebensmittelvergiftung und eine neue Freundschaft alles auf den Kopf stellen.
Sie macht einen Cut und dadurch zersplittert ihr Leben komplett.
Man hat das Gefühl, Fiona verliert sich völlig und sie kann einfach nicht mehr genug sein.
Und plötzlich gibt es zwei Vermisstenfälle und Fiona möchte wissen, was mit ihrer besten Freundin passiert ist.
Aber die viel wichtigere Frage: Wer ist Diona wirklich?

Obwohl Fiona als Erzähler sehr im Fokus steht, so konnte ich mich auch sehr gut in die anderen Charaktere hineinversetzen.
Sie haben alle eine Geschichte und je tiefer man gräbt, umso mehr erkennt man, dass die schöne Fassade nur Schall und Rauch ist und sich dahinter nichts als Unsicherheit und Unzulänglichkeiten verbergen.
Darüber hinaus erhalten manche Verbindungen einen ungesunden Beigeschmack.
Freundschaft und Nähe wird zur Obsession und plötzlich ist nicht mehr in erster Linie wichtig, die Wahrheit herauszufinden.
Plötzlich ist viel wichtiger, dass man sich mit diesem Verhalten nicht selbst zerstört.

Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wohin mich das alles führen würde.
Es war sehr beklemmend, verstörend, was für manische Züge es annahm.
Denn je weiter man Schritt, umso heftiger und tragender wurde das Ganze.
Man hat das Gefühl, Fiona versuche verzweifelt Halt bei Trixie zu finden, weil es sonst nichts mehr gab, woran sie Halt finden konnte.
Alles ging bergab und löste sich auf.
Und das trifft auch auf die Charaktere zu.
Die immer mehr eine komplette Wandlung vollziehen.
Dabei war auch der psychologische Aspekt sehr bezeichnend. Denn irgendwo in den Tiefen hatte man sich verfangen und konnte einfach nicht mehr auftauchen.
Jeder misst sich am Leben des anderen,aber niemand ist sich selbst genug.
Das hat etwas Verlorenes, Unwiderrufliches und Zerstörerisches an sich, das einfach nicht gesund sein kann.
Die Zeitsprünge fand ich enorm interessant und vielschichtig, weil man so nicht nur die Hintergründe beleuchtet hat, sondern auch mehr über die Charaktere erfahren hat.
Dabei bindet die Autorin auch sehr wichtige Themen mit ein, die nicht nur wichtig sind, sondern auch in diesem Alter Gefahren darstellen.
Es ist so leicht, sich in diese Abwärtsspirale zu begeben und sich völlig zu zerstören und niemand ist da, der dich hält und beschützt.
Der dir Hoffnung, Glück und Nähe schenkt.
Das Ende bietet keinen Knalleffekt.
Gibt aber genau das wider, was es geben sollte.
Es ist nachvollziehbar, authentisch und einfach sehr gelungen.
Auch wenn es völlig anders war, als erwartet, so haben mich die Tiefen dahinter doch sehr beeindruckt und nachdenklich zurückgelassen.

Fazit:
"Wer zuletzt lügt” mag nicht das sein, was ich erwartet habe. Aber in meinen Augen ist es dennoch unglaublich gut gelungen.
Wer jedoch Tempo und Nervenkitzel erwartet, wird vergeblich danach suchen.
Dennoch ist es sehr nervenaufreibend und erschütternd.
Die schöne Fassade bekommt immer mehr Risse, bis sie sich vollends auflöst.
Es ist eine Mischung zwischen Drama, Obsession, Selbstfindung und der Erkenntnis, dass man niemanden wirklich kennt.
Wahrheit und Lüge verschwimmen immer mehr ineinander, bis man das eine nicht mehr von dem anderen trennen kann.
Laurie Elizabeth Flynn gelingt ein spannendes Psychogramm verschiedener Charaktere, sie dringt dabei bis in die Tiefen ihres menschliches Seins hervor.
Schmerzhaft, beklemmend und zutiefst bewegend.
Eine beeindruckende Story,die mich nachdenklich zurückgelassen hat.

Veröffentlicht am 22.05.2021

Für Romantiker, Träumer und all diejenigen, die großen Wert auf den Wohlfühlfaktor legen

True Blue Love. Der Glanz der Tiefe
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Wenn es ums Meer oder generell die Unterwasserwelt geht, bin ich definitiv dabei und so musste ich einfach unbedingt “True Blue Love ” von Lillemor Full lesen.
Es klang einfach so schön, magisch und verheißungsvoll.

Es ...

Wenn es ums Meer oder generell die Unterwasserwelt geht, bin ich definitiv dabei und so musste ich einfach unbedingt “True Blue Love ” von Lillemor Full lesen.
Es klang einfach so schön, magisch und verheißungsvoll.

Es ist mein erstes Buch der Autorin, aber sicher nicht mein letztes. Sie hat einen wunderbaren Schreibstil, der einfach enorm fesselt.
Leicht, locker und dabei wahnsinnig atmosphärisch.
Mir hatte es ganz besonders das Setting angetan. Die Geschichte spielt auf der Azoreninsel Faial und mein Gott, allein diese Atmosphäre ist so unglaublich schön und magisch zugleich.
Allein diese Kulisse, hat dieses Buch zu etwas besonderem für mich gemacht.
Denn man fühlt sich unglaublich wohl, gerät ins träumen, aber zugleich spürt man auch das geheimnisvolle und unheilvolle, dass dieser Story zugrunde liegt.
Und die Idee dahinter hat mir einfach enorm gut gefallen.
Bei den Hintergründen hätte man jedoch meiner Meinung nach, noch mehr ins Detail gehen können, das war mir an einigen Stellen etwas zu flach.

Im Zentrum des Ganzen steht Ana. Dadurch das man ihre Perspektive erfährt, erhält sie enorm viel Raum und Tiefe.
Ana ist sehr sensibel und man hat das Gefühl, sie lebt in ihrer eigenen kleinen Welt. Sie braucht andere Menschen nicht unbedingt. Dafür den Ozean umso mehr.
Ihre Leidenschaft für das Wasser ist unglaublich gut spürbar und das hat mir einfach unglaublich gut gefallen.
Daneben spielt Merio eine zentrale Rolle. Geheimnisvoll, faszinierend und unglaublich sympathisch.
Daneben trifft man auf die unterschiedlichsten Meeresbewohner und das ist ein Aspekt des Ganzen, der mich enorm fasziniert hat. Diese Fülle, diese Magie. Die Beschreibungen, die das Ganze noch intensiver und lebendiger gestaltet hat.
Das nicht alles nur wunderschön ist, sondern auch so viele Gefahren birgt.
Über die etwas furchteinflößenden Meeresbewohner hätte ich gern noch mehr erfahren. Denn so richtig greifen konnte ich sie leider nicht. Sie stellen das Grauen sehr gut dar, aber sonst ist da meiner Meinung nach wenig. Was ich hier wirklich schade fand.
Insgesamt wirkt es sehr authentisch und reißt daneben einfach so unglaublich mit.

Die Story selbst liest sich fast von selbst.
Es wird von einer unglaublichen Wohlfühlatmosphäre begleitet, die nicht eine Sekunde weicht.
Die Story rund um Ana und den Ozean hat mich sehr begeistert. Man hatte fast das Gefühl, es wäre der Ort, wo sie immer sein sollte. Wo sie im Herzen Zuhause ist.
Das sie Gefahren abwehren muss, und dabei nicht nur mehr über sich selbst herausfindet ,sondern allem strotzt, was sich ihr entgegenstellt.
Dabei wird sehr gut klar gemacht, worin die Gefahren bestehen und das es dabei um einfach alles geht.
Dabei gibt es auch brenzlige Situationen, die mein Herzschlag immer wieder beschleunigt haben und für unglaublich große Emotionen sorgten.
Der leichte kriminalistische Spürsinn wird ebenfalls herausgefordert und das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht.
Es geht keineswegs nur um die Gegenwart.
Es geht um die Vergangenheit, Geheimnisse, Hoffnung und Loyalität.
Und eine Wahrheit die, die ganze Welt verändern könnte.
Und daneben wird eine sehr sanfte Liebesgeschichte eingewoben, die gerade durch das zarte Prickeln für so große Emotionalität sorgt.
Dabei spürt man besonders Anas Impulse sehr stark und welche Verbindung sie einfach zu allem hat.

Insgesamt sehr gelungen. Es gibt zwar nicht allzu viele Überraschungen, aber man fühlt sich so unglaublich wohl in dieser Geschichte, dass man freiwillig nicht mehr gehen möchte.
Für Romantiker, Träumer und all diejenigen, die großen Wert auf den Wohlfühlfaktor legen.

Fazit:
“True Blue Love” von Lillemor Full ist eine unglaublich süße und leichte Story, die gerade mit der malerischen Kulisse besticht, den Adrenalinspiegel immer wieder nach oben schießen lässt und von einer sehr leichten und sanften Lovestory begleitet wird.
Bis auf kleiner Schwächen, eine absolut süße Story, die sich fast von selbst liest.
Für Romantiker, Träumer und all diejenigen, die großen Wert auf den Wohlfühlfaktor legen.

Veröffentlicht am 22.05.2021

Grausam, faszinierend und wunderschön zugleich

The Second Princess. Vulkanherz
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Wie sehr hab ich mich auf “The Second Princess ” von Christina Hiemer gefreut .
Nicht nur das Cover ist unglaublich schön.
Auch der Inhalt muss sich definitiv nicht verstecken.
Und ich finde es einfach ...

Wie sehr hab ich mich auf “The Second Princess ” von Christina Hiemer gefreut .
Nicht nur das Cover ist unglaublich schön.
Auch der Inhalt muss sich definitiv nicht verstecken.
Und ich finde es einfach mal wunderbar erfrischend, dass es ein Einzelband ist und man somit nicht auf die Fortsetzung warten muss.

Den Schreibstil der Autorin empfand ich als wunderbar leicht, bildgewaltig und absolut mitreißend. Hat man erstmal mit der Story begonnen, kann man es nur schwer wieder aus der Hand legen.
Besonders Saphina mochte ich so unglaublich gern. Man erfährt dabei ihre Perspektive, was mir sehr gut gefallen hat. Man erfährt mehr über sie selbst, aber auch die Hintergründe von dem großen Ganzen werden nach und nach offenbart.
Sie ist sehr stur, eigensinnig und ja, auch etwas naiv. Aber gerade ihr oft unüberlegtes und gefühlsbetontes Handeln, hat sie in meinen Augen einfach so authentisch und sympathisch gemacht. Besonders den Sarkasmus mochte ich unsagbar gern.
Gerade die Ecken und Kanten, die im Laufe des Geschehen immer mehr hervorkommen, sorgen dafür, dass sie nicht nur wächst und sich entfaltet. Sie wird dadurch auch ein Stück weit erwachsener.
Aber Saphina hat auch eine sehr verletzliche und sensible Seite, die sie immer wieder beeinflussen, aber nicht schwächer machen.
Daneben ist Dante ein unglaublich toller Charakter. Geheimnisvoll, charismatisch und mit Facetten in seinem Wesen, die stetig überraschen.
Die Nebencharaktere müssen sich keinesfalls verstecken. Sie sind einnehmend, ausdrucksstark und überzeugen auf ihre eigene Art und Weise.
Nicht besonders tiefgründig, aber das muss es in diesem Fall auch nicht sein.
Eine Schwäche hatte ich besonders für die Dämonen und den herrlich sarkastischen Humor, zudem punktet die Autorin einfach mit jugendlicher Frische.

Christina Hiemer gelang es eine wunderbar düstere und geheimnisvolle Atmosphäre zu zaubern, die mich sofort mitten ins Geschehen riss.
Die Story selbst ist durchweg spannend, mysteriös und geheimnisvoll.
Es geht nicht nur darum, dass Saphina ihrer Bestimmung folgen muss. Eine Bestimmung zu der sie keinesfalls bereit ist.
Trauer und Angst ist über sie hereingebrochen und niemand versteht, was es für sie bedeutet.
Was sie im Inneren fühlt.
Wie es sie zerreißt.
Wie sie immer mehr in Trauer versinkt.
Was die Frage aufbringt, wer sich tatsächlich für Saphina, ihr Wesen, ihre Seele interessiert.
Sie fühlt, sie atmet und kämpft und trotzdem soll sie weitermachen.
Aber wie, das erklärt ihr niemand.
Sie wird mit einer Aufgabe bedacht, die zu viel ist. Die ihr menschlich alles abverlangt. Aber gerade weil sie so unglaublich menschlich agiert, hab ich so sehr mit ihr gefühlt ,ihre Tränen getrocknet.

Es bringt sie an die Grenzen von allem.
Denn es geht um mehr ,als die Menschen um sie herum.
Es geht um sie selbst.
Dass sie sich nicht selbst verliert. Sie droht an allem zu zerbrechen.
Aber Dante ist wie ein Anker, der sie stetig hält und stützt. Er ist da, wenn es sonst niemand ist.
Ich mochte ihre Verbindung so gern und manchmal hat es mir fast das Herz zerrissen, wie Angst und Verzweiflung fast alles zu zerstören drohen.
Eine Liebesgeschichte dominiert keinesfalls das Geschehen. Sie ist da. Sie kommt leise, sanft und offenbart so viel mehr, als man zunächst erkennt.
Loyalität, Halt, Vertrauen und Hoffnung.
Und daneben entdeckt man so viel unglaubliches in dieser Welt.
Teilweise hat es mich echt geschockt.
Auch wenn es mich nicht überraschen sollte.
Aber die Abgründe die man erklimmt, sind faszinierend, grausam und verhängnisvoll zugleich.
Saphina beweist Stärke und Mut.
Es werden Wendungen eingewoben, die man niemals erwarten würde, die so viel Gier, Manipulation und Intrigen ans Licht bringen.
Aber die auch die Augen öffnen und endlich all das Brutale, Ungesagte ans Licht zerren.

Ich bin absolut begeistert. Romantasy vom Feinsten, die sich so gut und richtig anfühlt und immer wieder für überraschende Momente sorgt.
Unbedingt mehr davon.

Fazit:
"The Second Princess ” von Christina Hiemer hat mich gleich auf mehreren Ebenen überrascht.
Grausam, faszinierend und wunderschön zugleich.
Saphina und ihr Weg zu ihrem eigenen Ich, kombiniert mit einer düsteren und geheimnisvollen Bestimmung, war ich absolut gefangen.
Eine leise und sehr sanfte Liebesgeschichte rundet es in meinen Augen perfekt ab.
Eine Story die temporeich, magisch und unglaublich emotional ist.
Denn es geht nicht nur um Saphinas Bestimmung. Es geht vor allem um sie selbst.
Das sie sich selbst im Inneren nicht verliert und zu dem heranwächst, was sie ausmacht.
Das sie sich ihre Reinheit bewahrt.
Das sie ihrer eigenen Bestimmung folgt.
Unbedingt mehr in dieser Richtung .

Veröffentlicht am 20.05.2021

Voller Feingefühl, Stärke und Mut

Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen
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Bereits als ich das Cover zum ersten Band von “Die Rebellinnen von Oxford ” gesehen habe war ich total begeistert und hoffte so sehr, die Story dahinter würde es ebenso sehr sein.
Umso schöner, dass mich ...

Bereits als ich das Cover zum ersten Band von “Die Rebellinnen von Oxford ” gesehen habe war ich total begeistert und hoffte so sehr, die Story dahinter würde es ebenso sehr sein.
Umso schöner, dass mich mein Gespür nicht getäuscht hat.

Evie Dunmore hat einfach einen unglaublich schönen Schreibstil. Wortgewandt, atmosphärisch und unglaublich intensiv und mitreißend.
Allem voran bin ich unglaublich begeistert von den Charakteren, die mich einfach wahnsinnig verzaubert haben.
Annabelle, deren Perspektive wir hier erfahren. Ist ein sehr starker und mutiger Charakter. Sie prescht voran und nichts kann sie aufhalten. Auch ein Herzog nicht. Besonders das sie kein Blatt vor den Mund nimmt und für ihre Träume kämpft, ist besonders in dieser Zeit sehr beeindruckend. Was sie aber auch angreifbar macht. Zudem zeigt Annabelle, dass sie auch eine verletzliche Seite hat, die sie nicht vor Schmerz und Verzweiflung schützt. Aber vor allem hat sie ein unsagbar großes Herz, dass mich einfach immer wieder zu Tränen gerührt hat.
Sebastian ist auf dem ersten Blick ein sehr kalter, unbeugsamer und stolzer Charakter.
Wenn man allerdings erstmal die Fassade durchbrochen hat, verliert man sich im Facettenreichtum seines Wesens. Und mein Gott, er hat mein Herz so sehr erobert.
Mit seiner Feinfühligkeit, seiner Stärke und einfach , in dem er alles von sich preisgegeben hat. Und vor allem wie er es getan hat.
Auch die Nebencharaktere haben mich absolut mitgerissen. So charmant, so authentisch und humorvoll. Besonders die Truppe um Annabelle mochte ich so unfassbar gern. Sie haben mich immer wieder zum lachen gebracht und ja, sie haben einfach gezeigt, was Vertrauen und Loyalität bedeuten. Und das ist einfach so verdammt viel wert.

Die Story spielt Ende des 18.Jahrhunderts. Besonders diese Atmosphäre hat Evie Dunmore verdammt gut eingefangen, dabei passt sie sich auch sprachlich sehr gut an. Kombiniert mit den wahnsinnig tollen Beschreibungen von Umfeld und dem ganzen Setting an sich, verliert man sich völlig in dieser Zeit.
Die erste Begegnung von Annabelle und Sebastian hat mich unglaublich zum lachen gebracht. Weil sie so herrlich stolz und provokant war, er aber mindestens genauso sehr.
Und daneben bemerkt, könnten sie unterschiedlicher kaum sein, was es umso brisanter, aber auch reizvoller machte.
Ich hab ihre Dialoge geliebt.
So erfrischend, charmant und einfach mit dem gewissen Extra.
Die Liebesgeschichte liegt stark im Fokus. Was ich unglaublich geliebt habe.
Denn trotz allem zeigt die Autorin sehr gut die Klassenunterschiede auf und das man nicht vor Neid und Missgunst gefeit ist.
Jeder trägt seinen Kampf für sich aus, aber nicht, ohne den anderen aus den Augen zu verlieren.
Es ist einfach so herzzerreißend, dass es mich immer wieder tief berührt hat.
Ihre Menschlichkeit, ihr Mut und grenzenloses Vertrauen. Einfach diese Verbindung die sie haben und das sie jeglichen Widerständen trotzen.
Im Laufe des Geschehens erfährt man auch mehr über die Hintergründe der beiden, was mir sehr ans Herz ging. Aber auch nachvollziehbarer gemacht hat, warum sie eben sind, wie sie sind.
Dass das Leben ihnen Steine in den Weg gelegt hat und sie dadurch merklich verändert hat.
Aber diese Menschen ,die sich jetzt auf diese Art und Weise kennenlernen. Öffnen sich nicht nur für den anderen.
Sie verändern sich miteinander und erkennen, dass das Leben so viel mehr für sie bereit hält, als einem bewusst ist.
Und ja, vielleicht ist es nicht immer so, wie es der Ordnung nach sein sollte.
Doch was wird siegen?
Herz oder Verstand?

Aber außer einer sehr emotionalen Liebesgeschichte, findet man auch eine sehr wichtige Thematik. Frauenrechte. Und das fand ich verdammt gut umgesetzt. Zwar hätte noch etwas mehr Raum dem ganzen mehr Intensität und Brisanz verliehen, aber auch in dieser Form kommt alles Wichtige sehr gut zum Ausdruck.
Besonders durch Annabelle wird sehr gut bewusst, wie sehr die Frauen benachteiligt werden und wie leicht sie zu Opfern werden können. Was eine ziemlich Beklemmung in mir ausgelöst hat. Das Ganze entwickelt eine Tragweite, die mich erschüttert und zutiefst wütend gemacht hat. Allerdings kann man nicht absprechen, dass es durch die Liebesgeschichte etwas romantisiert wird. Der Kern kommt dennoch gut zum Ausdruck.
Es regt definitiv zum nachdenken an.

Ich bin absolut beeindruckt, wie facettenreich, wunderschön und herzzerreißend zugleich diese Story ist.
Es gibt keine Stellen, die zum Stillstand bringen, weil einfach immer etwas passiert.
Und darüber hinaus zeigt sie nicht nur was wahren Mut, Schönheit und Stärke ausmacht. Sie zeigt, dass man für seine Träume und Ziele kämpfen muss, um sich nicht selbst zu verlieren.
Ein absolutes Highlight. Ich bin unglaublich gespannt auf Band 2 und kann es kaum erwarten, bis dieser erscheint.

Fazit:
Wenn du das Gefühl hattest, diese Geschichte wird unglaublich und du am Ende einfach nur komplett aufgelöst und von der Rolle bist.
Evie Dunmore hat hier eine unglaublich schöne, wichtige und absolut herzzerreißende Geschichte geschrieben, die mir nicht nur unglaublich ans Herz ging, sondern auch zum nachdenken anregt.
Ich hab mich verloren, wiedergefunden.
War am Boden, den Tränen nah und gleichzeitig so voller Liebe und Glück.
Voller Feingefühl, Stärke und Mut.
Eine Geschichte, die zeigt ,dass man seinen Träumen und Zielen folgen sollte, um sich nicht selbst zu verlieren.
Ein absolutes Highlight. Ich kann es kaum erwarten bis Band 2 erscheint.