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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2021

ein sehr rasanter, kurzweiliger, aber sehr spannender Thriller, der zwar etwas vorhersehbar ist, aber mit exzellenten Ermittlungen punktet.

Dein böses Herz
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"Dein böses Herz ” von Paul Buderath ist ein Thriller, der mich schon vom Klappentext her unglaublich angesprochen hat.

Der Schreibstil ist sehr einnehmend und fließend, wodurch ich relativ schnell in ...

"Dein böses Herz ” von Paul Buderath ist ein Thriller, der mich schon vom Klappentext her unglaublich angesprochen hat.

Der Schreibstil ist sehr einnehmend und fließend, wodurch ich relativ schnell in der Story verschwunden war.
Der Prolog hat mich sofort neugierig gemacht, wodurch ich diesen Thriller in einem Zug verschlungen habe.
Wozu auch die sehr kurzen Kapitel beigetragen haben.
Interessant fand ich hier die Perspektiven, weil es die Vermutung nahelegt, dass es sich um eine Reihe handeln könnte.
Was ich ziemlich gut finden würde, weil Sandra eine großartige Protagonistin ist, die mir sofort ans Herz gewachsen ist.
Das ganze Ermittlerteam könnte unterschiedlicher kaum sein und wirkt gerade dadurch sehr vielseitig und authentisch.
Daneben erhalten wir auch andere Perspektiven , die interessant gestaltet sind und das Ganze facettenreicher machten.
Insgesamt kann man sich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen und ihre Handlungen und Gedankengänge nachvollziehen.
Von der emotionalen Seite her hat jedoch Sandra den meisten Eindruck auf mich gemacht, vielleicht weil man viel aus ihrem Leben erfährt. Sie nicht unbedingt die typische Ermittlerin ist und darüber hinaus über reichlich Ecken und Kanten verfügt.
Sie sich als Frau, in ihrem beruflichen Umfeld immer wieder beweisen muss.

Dieser Thriller ist relativ komplex und der Autor geht dabei rasant zu Werke.
Manchmal fast schneller, als man gucken kann.
Für mich war es relativ schnell offensichtlich worauf das Ganze hinausläuft, dennoch gelang es ihm mit gut platzierten Wendungen, für einige Überraschungen zu sorgen, die ich anfangs nicht vermutet habe.
Es entwickelt eine Dimension, in dem klar wurde, dass es um mehr als Rache geht.
Es geht um Obsession, fast manisch, krankhaftes Verhalten, es hat einen Ursprung, der alles in einem völlig neuem Licht erscheinen lässt und deswegen teilweise auch sehr erschüttert.
Die Hintergründe werden sehr gut durchleuchtet, dennoch fehlte mir der Ursprung des Ganzen.
Wodurch dieses Verhalten erklärt werden kann.
Denn diese tiefe Tragik, die Empathielosigkeit und das daraus resultierende manisch, fast krankhafte Verhalten, war für mich bis zum Schluss zu nebulös. Zu unausgereift.

Die zwischenmenschlichen Aspekte hebt der Autor sehr gut in Sandras Umfeld hervor.
Ich mochte sie einfach so unglaublich gern.
Ihre Verletzlichkeit, ihre Stärke und das sie allem strotzt.
Daneben wird sehr gut klar gemacht, was Gewaltverbrechen für das Umfeld der Opfer bedeutet und das dieses völlig verquer wahrgenommen werden kann.
Insgesamt ein leichter,aber dennoch spannender und vielschichtiger Thriller für zwischendurch.
Ich hoffe, wir bekommen noch mehr von Sandra und ihrem Team zu lesen.

Fazit:
"Dein böses Herz ” von Paul Buderath ist ein Thriller, der mit fast manisch, krankhaften Zügen einhergeht und sich zu einer wahren Obsession ausweitet.
Sandra, Ermittlerin in diesem Thriller, konnte mich am meisten begeistern, weil sie allem strotzt ,was sich ihr entgegenstellt.
Insgesamt ein sehr rasanter, kurzweiliger, aber sehr spannender Thriller, der zwar etwas vorhersehbar ist, aber mit exzellenten Ermittlungen punktet.
Bitte mehr von Sandra und ihrem Team.

Veröffentlicht am 05.06.2021

Eine Liebesgeschichte, die zwar mit Klischees behaftet ist, sich aber gleichzeitig so wahnsinnig gut anfühlt

Kissing in the Rain
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Ich liebe ja die Redwood Reihe der Autorin, daher habe ich mich auch unglaublich auf ihren neuen Stand Alone gefreut.
Denn dieser versprach Herzflattern, eine bittersüße Liebesgeschichte und vor allem ...

Ich liebe ja die Redwood Reihe der Autorin, daher habe ich mich auch unglaublich auf ihren neuen Stand Alone gefreut.
Denn dieser versprach Herzflattern, eine bittersüße Liebesgeschichte und vor allem Wohlfühlatmosphäre.
Und genau das, hat man in meinen Augen auch bekommen.
Eine humorvolle, spritzige und emotionale Story, die zu Herzen geht.

Der Einstieg fiel mir gleich enorm leicht. Weil Kelly Moran einfach einen unverwechselbaren Schreibstil hat, der mich locker und flockig durch die Seiten geführt hat.
Man trifft hier auf einen bunten Haufen an Charakteren. Verrückt und Katastrophal trifft es wohl verdammt gut. Denn Cams Familie ist schon eine Sache für sich.
Man muss sie nicht alle mögen, tut man auch nicht. Aber man schließt sie irgendwann trotzdem ins Herz.
So eine große Familie zu haben, ist eine verdammt tolle Sache. Denn es ist immer jemand da, der dich hält und dich unterstützt.
Doch in Cams Augen ist ihre Familie eine absolute Katastrophe.
Wenn man dann noch alleine zur Hochzeit der eigenen Schwester gehen soll, gleicht das einem Spießrutenlauf, dem sich Cam unter keinen Umständen aussetzen will.
Zu Recht.
Ich hatte hier eine Person, der hätte ich regelmäßig gern eins überbraten.
Worte sind so machtvoll. Sie können verletzen, dich angreifbar machen und deinen eigenen Wert untergraben.
Diesen Aspekt fand ich tatsächlich ziemlich schlimm, ununterbrochen hab ich mich darüber aufgeregt.
Aber zurück zu Cam.
Ich mochte Cam sofort. Verschlossen, unnahbar, aber auch unglaublich verletzlich. Eine junge Frau, die sich ständig selbst untergräbt und das tut einfach so furchtbar weh.
Cam kann mitunter schon anstrengend sein. Aber so ist Cam. Doch hat man die Fassade erstmal zum Einsturz gebracht, gibt es kein Halten mehr.
Troy empfand ich dagegen als sehr erfrischend und wohltuend. Der perfekte Gegenpart zu Cam.
Er hält sie, wenn es sonst niemand tut.
Er glaubt an sie und gibt ihr Hoffnung.
Zu guter letzt muss ich unbedingt Emily erwähnen. Ich fand die Passagen mit ihr so süß und erfrischend, aber leider war es mir manchmal etwas zu viel des Guten.
Insgesamt sehr authentische Charaktere, die unweigerlich ans Herz wachsen.

Die Story selbst ist einfach sehr humorvoll und erfrischend.
Es gibt verdammt viele Klischees, aber mich haben sie nicht gestört.
Sie sind schön, herzergreifend und bringen die ganze Geschichte viel besser zum Vorschein.
Dadurch das man sowohl Cams ,als auch Troys Perspektive erfährt, lernt man die Menschen dahinter auch sehr gut kennen.
Besonders Troys Hintergrund hat mich dabei wirklich beschäftigt. Dadurch erhält seine ganze Persönlichkeit einen völlig neuen Blickwinkel. Es brachte Werte in ihm zum Vorschein, die man vorher nicht gesehen hat.
Aber auch die anderen Charaktere erzählen eine Geschichte, wodurch vieles nachvollziehbarer ,aber auch tragender wird.

Hier geht es nicht unbedingt nur um eine Liebesgeschichte.
Es geht um Akzeptanz, Weiterentwicklung und zu erkennen, dass man immer genug ist.
Das Fehler den Menschen nicht schwächen, sondern interessanter und vielseitiger machen.
Es geht um Neuanfänge. Denn manchmal ist das alles, was man braucht, um endlich und wahrhaftig anzukommen.
Das Familie alles ist und wir uns diesen Wert einfach vergegenwärtigen sollten.
Ich mochte die Dialoge, die mich immer wieder zum lachen brachten.
Die Konflikte, die dem Ganzen mehr Auftrieb und Dramatik verliehen haben.
Ich mochte die Anziehungskraft zwischen Cam und Troy, denn manchmal sagen Gesten, mehr als Worte es je könnten.
Und vor allem mag ich die Wohlfühlatmosphäre, die mich immer wieder aufgefangen hat.
Es ist keine besonders anspruchsvolle Story. Sie unterhält unglaublich gut, fesselt und man kann einfach so unglaublich mitfühlen.
Perfekt um dem Alltag zu entfielen.

Fazit:
"Kissing in the Rain ” ist eine erfrischende, humorvolle , aber auch bittersüße und emotionale Story, die einfach unglaublich mitreißt und zum lachen bringt.
Ein verrückter und katastrophaler Haufen, der immer wieder Auftrieb gibt und dazwischen zwei Menschen gefangen zwischen Herz und Verstand.
Eine Liebesgeschichte, die zwar mit Klischees behaftet ist, sich aber gleichzeitig so wahnsinnig gut anfühlt.
Es geht um Akzeptanz, Weiterentwicklung, Neuanfänge und zu erkennen, dass man immer genug ist.
Zwar nicht ganz so gut wie Redwood, aber definitiv lesenswert.
Einfach perfekt um dem Alltag zu entfliehen.

Veröffentlicht am 01.06.2021

Psychologisch perfekt ausgearbeitet, mit einer Beklemmung, die dir die Luft abschnürt

Augen ohne Licht
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Zum 175jährigen Jubiläum hat sich der Knaur Verlag etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Eiskalte Thriller ,namenhafter Autoren, die dich das fürchten lehren.

Meinen ersten Ausflug hab ich mit “Augen ...

Zum 175jährigen Jubiläum hat sich der Knaur Verlag etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Eiskalte Thriller ,namenhafter Autoren, die dich das fürchten lehren.

Meinen ersten Ausflug hab ich mit “Augen ohne Licht” von S.K. Tremayne gewagt.
Der Klappentext klang einfach so unglaublich genial, dass ich direkt neugierig wurde.
Stille, langanhaltende brutale Stille, die bis in dein Innerstes dringt und dir alles zu nehmen droht.
Genau das passiert einer jungen Frau und es gibt keinen Ausweg.
Keine Hoffnung. Keine Lösung.
Gefangen, und doch ist ausbrechen unmöglich.
Du bist eingesperrt, allein, zweifelst an dir und deinen Instinkten und dein Martyrium findet keine Ende.

Was der Autor hier geschaffen hat, hat mich von erster Sekunde an unglaublich gefesselt.
Dabei erfährt man alles aus der Sicht der jungen Frau. Dadurch erfährt man auch viel über sie selbst und ihrem Leben, was ihr enorm viel Tiefe verschafft.
Wirkt sie zunächst noch sehr unsicher und ängstlich, so wird man doch im Laufe des Geschehen ordentlich überrascht.
Nicht nur was die Hintergründe angeht.
Es stellt sich mitunter die Frage, was Schein und was Sein ist.
Was Realität und was der Vorstellungskraft entsprungen ist.

Man fühlt sich als wäre man in einem sterilen Labyrinth gefangen und findet einfach nicht hinaus.
Dabei gelang es dem Autor vor allem die psychologischen Aspekte perfekt auszuarbeiten und zu durchleuchten.
Man fühlt und zittert stetig mit, hinterfragt aber gleichzeitig alles und kommt doch auf keinen Nenner.
Ich fand die düstere und beklemmende Atmosphäre großartig. Nervenkitzel und Hochspannung pur.
Ein Thriller, der nicht nur Urängste weckt , sondern verdammt unter die Haut geht.
Die Auflösung war eine absolute Überraschung, damit hätte ich niemals gerechnet.
Ganz großes Kino.
Ein Thriller, der kein Blut braucht, um ordentlich an die Nieren zu gehen.
Ich bin verdammt nochmal extrem begeistert und bin schon riesig gespannt auf den nächsten Short Thriller.

Fazit:
Wow. Wow. Wow.
Mehr fällt mir dazu wirklich nicht ein.
S.K. Tremayne spielt mit deinen Urängsten und bringt einen Thriller zu Papier, der sich so real und intensiv anfühlt.
Psychologisch perfekt ausgearbeitet, mit einer Beklemmung, die dir die Luft abschnürt.
Ich bin verdammt nochmal extrem begeistert und riesig gespannt auf den nächsten Short Thriller.

Veröffentlicht am 31.05.2021

Ich bin absolut beeindruckt von dieser facettenreichen, emotionalen und düsteren Story

Askeria: Die letzte Generation
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Der erste Band der Askeria Reihe von Juliet May hat mich vor allem durch das wunderschöne Cover angesprochen, aber auch der Klappentext weckte sofort in mir die Neugier auf mehr.

Der Schreibstil der Autorin ...

Der erste Band der Askeria Reihe von Juliet May hat mich vor allem durch das wunderschöne Cover angesprochen, aber auch der Klappentext weckte sofort in mir die Neugier auf mehr.

Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich fesselnd und einnehmend. Es ist mit 544 Seiten ein ziemlich dickes Buch, was sich aber so gut wie gar nicht bemerkbar macht.
Ich mochte die düstere und unheilvolle Atmosphäre sofort, denn es haucht dem Ganzen noch mehr Brisanz und Intensität ein.
Großartig fand ich in erster Linie die Charaktere. Ganz besonders Piara zieht sofort in den Bann und weckt den Beschützerinstinkt.
Durch ihre Zeichnung, ihr sanftes und verletzliches Wesen, hab ich sie sofort ins Herz geschlossen.
Man lernt sie als unschuldiges Mädchen kennen und es ist unglaublich beeindruckend, welche Entwicklung sie durchmacht.
Auf bittere Art und Weise muss sie erwachsen werden und das ist einfach sehr prägnant für die ganze Geschichte.
Ich habe mit ihr gezittert, wollte sie nicht loslassen. Fühlte ihren Schmerz, ihre Angst und Verzweiflung.
Daneben hat mich vor allem Rigoras beeindruckt. Ein sehr vielschichtiger Charakter, der so viel in sich trägt, dass immer wieder emotional ergreift.
Ineas und Soutas konnten mich leider nicht ganz so begeistern wie erhofft. Man erfährt zwar auch viel von Ihnen, aber sie blieben mir dennoch seltsam fremd. Dennoch mochte ich es unfassbar gern, welche Intention sie hatten und wie einfühlsam sie mit ihrer Schwester umgegangen sind.
Ganz besonders die Hintergründe empfand ich als sehr tragend und emotional. Weil man sich auf einer gewissen Ebene direkt hineinversetzen kann und das Dahinter umso intensiver und tiefer spürt.
Die vielen Namen bereiteten mir jedoch am Anfang etwas Probleme, so das ich mich etwas daran gewöhnen musste.
Man wird mit ziemlich vielen Namen und Örtlichkeiten, sowie unterschiedlichen Wesen konfrontiert, was schon sehr viel an Aufmerksamkeit erfordert. Dadurch erreicht es eine ziemliche Komplexität. Auch die Handlungsstränge sind recht unterschiedlich und bringen immer wieder neue Erkenntnisse.

Das Setting ist einfach großartig und hat mich vor allem durch die vielen Details sehr begeistert.
Die Handlung selbst, hatte mich sofort direkt im Griff.
Es stürmt unglaublich viel auf einen ein und dennoch hab ich es inhaliert, als gäbe es kein Morgen mehr.
Piaras Schicksal hat mir keine Ruhe gelassen. Ihre besondere Erscheinung hat mich unendlich fasziniert, aber auch den Schmerz dessen in ihr spüren lassen.
Ich muss ganz ehrlich sagen, lange habe ich nichts mehr so kraftvolles und episches gelesen.
Die magischen Elemente sind nicht nur unglaublich faszinierend und interessant, darüber hinaus bringen sie auch so viel tragende Elemente mit sich.
Man verliert sich in den Abgründen, hinterfragt und erkundet ohne Unterlass.
Die Geheimnisse, die Tiefe der Abgründe haben mich begeistert.
Aber die Autorin hebt auch die psychologischen Aspekte sehr gut hervor. Dadurch wird man ein Teil von dem Ganzen und es reißt einfach unglaublich mit.

Es ist als würde man eine Reise ohne Wiederkehr antreten. Eine Reise, die auslaugtt, dir alles nimmt. Dich aber zugleich stärker und mutiger macht.
Das letzte Drittel hat mich besonders erschüttert und definitiv sprachlos gemacht.
Denn damit hab ich ganz sicher nicht gerechnet. Als fühlte sich an, als würde man einen Schlag in den Magen bekommen.
Es geht um Akzeptanz, Identität, den Mut sich den Prüfungen des Lebens zu stellen und weiterzuentwickeln.
Ich bin absolut beeindruckt von dieser facettenreichen, emotionalen und düsteren Story.
Ich bin schon riesig gespannt darauf, wie es weitergeht

Fazit:
Der erste Band der Askeria Reihe von Juliet May konnte mich absolut begeistern und definitiv überraschen.
Der Autorin ist hier ein genialer und epischer Auftakt gelungen, der mit einer faszinierenden und interessanten Grundidee punktet ,sowie mit einem rasanten und tragenden Verlauf in Aktion tritt.
Es geht um Akzeptanz, Identität, den Mut sich den Prüfungen des Lebens zu stellen und weiterzuentwickeln.
Ich bin absolut beeindruckt von dieser facettenreichen, emotionalen und düsteren Story.
Ich bin schon riesig gespannt darauf, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 31.05.2021

Beklemmend, düster und absolut verstörend

Broken Memory
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“Broken Memory ” hat mich vom Cover her schon unglaublich angesprochen,aber richtig überzeugen konnte mich letztendlich der Klappentext, denn die Geschichte klang so unglaublich beklemmend und vielversprechend.

Ich ...

“Broken Memory ” hat mich vom Cover her schon unglaublich angesprochen,aber richtig überzeugen konnte mich letztendlich der Klappentext, denn die Geschichte klang so unglaublich beklemmend und vielversprechend.

Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr gern. Einnehmend, fesselnd und sehr bildhaft.
Bereits zu Beginn versieht sie das Ganze mit einer Atmosphäre, der man sich unschwer entziehen kann.
Düster, unheilvoll und absolut beklemmend.
Richtig großartig fand ich die Charaktere, die einfach ausnehmend gut ausgearbeitet wurden. Angefangen bei ihrer Persönlichen bis hin zu ihren Ecken und Kanten, die sie nicht nur vielschichtig machen, sondern auch das ein oder andere Geheimnis ans Tageslicht zerren.
Allen voran fand ich Eloïse unglaublich beeindruckend. Eine Frau, die so perfekt ist, dass es fast zu schön ist um wahr zu sein.
Doch was verbirgt sich hinter dieser perfekten Fassade?
Eloïse empfand ich als sanft, verletzlich, gebrochen und so unglaublich verloren.
Eine junge Frau, die sich verloren hat und wie sehr sie auch kämpft und danach zehrt, sich nicht wiederfindet. Eloïse hat mich unsagbar beschäftigt, weil vieles so krass wirkte ,so beängstigend, so beklemmend und überaus verstörend, dass man es kaum erfassen kann.
Daneben erlebt man ihren Mann Lochlan, der nicht nur an der Suche von Eloïse fast verzweifelt, sondern dessen Leben Stück für Stück auseinanderbricht, ohne das er die Macht hat, etwas dagegen zu unternehmen.
Nach und nach erkennt er, daß er die Frau, die er liebt, überhaupt nicht kennt.
Was sagt das über die aus?
Von beiden erfährt man die Perspektiven, was unglaublich interessant war, da man auf diese Art und Weise immer tiefer in sie dringen und das ganze Ausmaß erfassen kann.
Daneben lernt man auch weitere Charaktere kennen, die absolut wichtig für diese Geschichte sind.
Am beeindruckendsten empfand ich Max und Sariah.

Wer einen Thriller mit enorm viel Nervenkitzel und vielleicht auch etwas Blut erwartet, ist hier absolut fehl am Platz.
Die Spannung wird eher unterschwellig erzeugt und das ganze Grauen kommt quasi von unten nach oben.
Ebenso ist es nicht unbedingt mit Tempo erfüllt. Was aber nicht schlimm ist, weil man mit enorm viel Wissen gefüllt wird.
Dabei taucht man immer abwechselnd in Vergangenheit und Gegenwart ein, was mir verdammt gut gefallen hat.
Durch die Hintergründe die dadurch nach und nach immer mehr offenbart werden, entwickelt es eine Dimension, der man kaum etwas entgegensetzen kann.
Schicht für Schicht wird freigelegt und trotzdem versteht man es bis zum Schluss nicht.
Man weiß Eloïse ist verschwunden, man hat aber keine Ahnung, was tatsächlich dahintersteckt, bis man mit der brutalen Wahrheit konfrontiert wird.
Oh mein Gott, das hat mich wirklich kalt erwischt. Damit hätte ich definitiv niemals gerechnet. Wobei ich sagen muss, dass man es hätte ahnen müssen.
Denn die Autorin geht sehr feinfühlig mit den psychologischen Aspekten um.
Die zunächst durcheinandergewirbelten Fäden, werden nach und nach aufgelöst und das große Ganze wird immer mehr ersichtlich.
Es ist nicht so, dass es mich emotional total hinweggefegt hätte. Vielmehr ist es so, dass es sich langsam entwickelt hat.
Das ich mich immer mehr in Eloïse’ Erlebnissen verloren habe und zusammen mit ihr fast verzweifelt bin.
Weil diese Hintergründe mich beschäftigt und gleichzeitig verstört haben. Zum Glück geht die Autorin nicht allzu detailliert auf bestimmte Bereiche ein. Aber auch das, was sie offenbart, reicht, das man völlig geschockt und erschüttert zurückbleibt.
Sie begibt sich in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele. Zeigt, dass nicht das Böse der Ursprung sein muss.
Manchmal ist es Verlorenheit oder Einsamkeit und manchmal ist es vielleicht, weil man gar nicht anders kann.
Die Idee dahinter hat mir unglaublich gut gefallen und sehr fasziniert, zumal die Autorin es sehr nachvollziehbar veranschaulicht.

Insgesamt hat es mir wirklich gut gefallen. Eben weil es nicht der typische Psychothriller ist, sondern weil es viel tiefer geht und das ganze Grauen offenbart.

Fazit:
"Broken Memory” ist ein Psychothriller, der mich nicht sofort in Schockstarre versetzt hat,sondern mich nach und nach begeistert und nicht mehr losgelassen hat.
Eine Story mit einer unglaublich ernsten und faszinierenden Thematik dahinter, was die Autorin unglaublich gut umgesetzt hat.
Beklemmend, düster und absolut verstörend.
Wer auf Tempo und permanenten Nervenkitzel verzichten kann und lieber die psychologischen Aspekte mag, der sollte sich diese Story nicht entgehen lassen.