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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2017

Aufwühlendes und spannendes historisches Porträt

Mudbound – Die Tränen von Mississippi
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Die Geschichte dreht sich um zwei Familien in den Südstaaten der 1940er Jahre. Eine Zeit und ein Ort, die schon in anderen Erzählungen Sklaverei und Rassenhass zum Thema hatten. Historisch gesehen eine ...

Die Geschichte dreht sich um zwei Familien in den Südstaaten der 1940er Jahre. Eine Zeit und ein Ort, die schon in anderen Erzählungen Sklaverei und Rassenhass zum Thema hatten. Historisch gesehen eine bedeutende Epoche, thematisch gesehen auch bedeutend für die heutige Zeit und daher lesenswert wie nie. Nicht zuletzt, weil die Geschichte authentisch und spannend erzählt wird. Die Personen, ihre Beziehungen untereinander und die zahlreichen Probleme werden detailliert und anschaulich beschrieben, man ist den Personen schon bald sehr nah.
Auf der Baumwollplantage „Mudbound“ will Lauras Ehemann Fuß fassen. Für sie eine Herausforderung, das Leben dort ist hart und entbehrungsreich, es gibt keinen Strom und kein Wasser. Unterstützt werden die beiden von ihren farbigen Pächtern. Missstände, Missgunst und Ausgrenzung liefern eine aufgeladene Stimmung und bieten zahlreiche Konflikte.
Interessant ist auch der Aufbau der Geschichte. Man erfährt zunächst das Ende, an das man nach und nach herangeführt wird. Sehr spannend gemacht!
Das Hörbuch wird durch die unterschiedlichen hervorragenden Sprecher zu einem echten Erlebnis. Die lebendigen Schilderungen reißen mich von Minute 1 bis Minute 586 mit.

Veröffentlicht am 16.12.2017

Einzigartiges Ermittlerduo bietet Spannung pur

Dunkel Land
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Verena Hofer hat nach dem Tod ihrer Schwester deren kleine Tochter, ihre Nichte, bei sich aufgenommen. Dafür hat sie einiges auf sich genommen – den Verlust ihres Jobs an der Uni sowie die Trennung von ...

Verena Hofer hat nach dem Tod ihrer Schwester deren kleine Tochter, ihre Nichte, bei sich aufgenommen. Dafür hat sie einiges auf sich genommen – den Verlust ihres Jobs an der Uni sowie die Trennung von ihrem Partner. In ihrer Not nimmt sie einen gut bezahlten Job als Kindermädchen an, der ihr neben der Unterkunft auch die Betreuung ihrer Nichte bietet. Nach ihrer Ankunft muss sie feststellen, dass sich das vermeintliche Dorf als Gut und das Kind als erwachsener Mann herausstellt. Der Mann, ein vor kurzem angeschossener Kriminalist, leidet unter Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und lehnt den Plan seiner Tante ab. Die beiden arrangieren sich: Verena hilft ihn bei seinen Ermittlungen und er lässt sie den Job machen.
Die Dynamik dieses Duos ist von Anfang an bestechend, mit Witz, Charme und Klugheit liefern sie sich einen Schlagabtausch nach dem anderen. Ich bin sofort bei den Figuren. Auch der Fall ist spannend, wenn auch einige Dinge leicht vorhersehbar sind. Das Ende lässt auf eine Fortsetzung der Beiden hoffen und da muss ich nicht lange überlegen – die würde ich sofort lesen wollen!

Veröffentlicht am 16.12.2017

Auch für "Außenstehende" lesenswert

Verschieben Sie die Deutscharbeit - mein Sohn hat Geburtstag!
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Selbst Menschen ohne Kinder kommen an diesem Thema nicht vorbei – Erziehung. Momentan laufen zig Sendungen im TV und den Begriff Helikopter-Eltern hat sicherlich fast jeder schon einmal gehört. Das Thema ...

Selbst Menschen ohne Kinder kommen an diesem Thema nicht vorbei – Erziehung. Momentan laufen zig Sendungen im TV und den Begriff Helikopter-Eltern hat sicherlich fast jeder schon einmal gehört. Das Thema löst Diskussionen aus, 1000 Meinungen prallen aufeinander. Besonders interessant ist es dabei, einen Blick aus der Sicht derjenigen zu wagen, die beruflich mit Kindern und Eltern zu tun haben – Hebammen, Ärzte, Erzieher, Lehrer, Trainer und Professoren sowie SPIEGEL-ONLINE Leser erzählen ihre lustigsten, skurrilsten und unglaublichsten Erfahrungen.
Herausgekommen ist eine wirklich unterhaltsame Sammlung, die kurzweilig zu lesen ist und Spaß macht (und zwar auch, wenn man keine Kinder hat). Was schade ist: Der Lesefluss wird durch die blockhafte Aufteilung einzelner Notizen gestört und ich brauche ein bisschen länger, um mich zurechtzufinden und den Aufbau zu verstehen.

Veröffentlicht am 16.12.2017

Wunderschön still

Stille
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In der heutigen Welt viel zu selten zu finden und doch wichtiger denn je - Stille. Das schlicht gehaltene und passend ruhig anmutende Buchcover stimmt gleich auf die Thematik ein. Weltenwanderer Erwin ...

In der heutigen Welt viel zu selten zu finden und doch wichtiger denn je - Stille. Das schlicht gehaltene und passend ruhig anmutende Buchcover stimmt gleich auf die Thematik ein. Weltenwanderer Erwin Kagge ist weit gereist, hat sich an den verschiedensten Orten, von Nord- und Südpol bis zum Mount Everest, mit Fragen rund um das Thema Stille beschäftigt und Antworten gefunden. Genauer gesagt 33 Antworten in Form von Kurzgeschichten. Alle, die nicht am Nord- und Südpol wohnen, sondern in der Stadt, müssen sich nicht erst auf die Reise machen, auch für sie gibt es Antworten. Klug geschrieben, mit vielen Aha-Momenten packt mich dieses Buch, macht mich abenteuerlustig und ganz ruhig, wenn ich mir Stille schaffe, sie bewusst wahrnehme. Dazu trägt auch die ruhige, auf dem Boden gebliebene Erzählart des Autors bei.
Nettes, gut durchdachtes und vielsagendes Detail: Nimmt man den weißen Schutzumschlag ab, kommt ein buntes Bild aus der Stadt zum Vorschein.