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Veröffentlicht am 25.02.2025

Interessanter Blick in die Unterwelt der Wiener Nachkriegszeit

Internationale Zone
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Als der 43-jährige Boris Kostoff, in Bulgarien einst ein Doktor der Veterenärmedizin, nach dreieinhalb Jahren vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird, hat er nur ein Ziel. Er möchte sich das Geld holen, ...

Als der 43-jährige Boris Kostoff, in Bulgarien einst ein Doktor der Veterenärmedizin, nach dreieinhalb Jahren vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird, hat er nur ein Ziel. Er möchte sich das Geld holen, das sein ehemaliger und inzwischen toter Kompagnon im Wiener Schmuggelgeschäft auf einem Schweizer Bankkonto gebunkert hat und damit ein neues Leben beginnen. Während er die Vorbereitungen dafür trifft, wird die Geschichte des Schwarzhändlers Georgi Manius erzählt, dessen rechte Hand Kostoff vor seiner Verurteilung nicht nur beim Schmuggeln von Zigaretten, sondern auch beim Verkauf von Menschen an die sowjetischen Besatzer war …

Leicht und flüssig konnte ich diese in der dritten Person aus den Perspektiven verschiedener Protagonisten geschriebene Geschichte lesen. Die ersten und letzten Kapitel sind zeitlich ca. 1953 angesiedelt. Die dazwischen im Jahr 1949 oder 1950. Die Kapitelüberschriften sind in Versalien ohne Zeitangaben gedruckt. Als die Rückblenden begannen, war ich erst mal ein bisschen verwirrt, fand mich aber dennoch recht schnell wieder zurecht.

Insgesamt hatte ich persönlich ein bisschen das Problem, dass es nur ganz wenige sympathische Charaktere gab und ich die Hauptfiguren aufgrund ihrer menschlichen Gleichgültigkeit eher verabscheute. Trotzdem war die Geschichte insgesamt sehr interessant und teilweise auch spannend. Ich sah das Buch jedoch sowieso eher als historischen Roman und nicht wirklich als Krimi. Klassische Ermittler, die einen Fall aufklären, gibt es nicht. Dafür etliche gewissenlose Glücksritter auf der Jagd nach schnellem Geld und bei den Besatzern einen korrupten Sumpf.

Dass sich die Handlung in der Realität tatsächlich so abgespielt haben könnte und was den beiden Autoren als Ideengeber zu dem Buch diente, erklärt das überaus interessante Nachwort von Günther Stocker. Ich habe dieses Buch über eine Zeit, in der ich noch nicht geboren war (und die ich so auch keinesfalls jemals erleben möchte) auf jeden Fall sehr gern gelesen und kann die Lektüre, obwohl sie schon mehr als 70 Jahre alt ist, mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 18.02.2025

Ein Wohlfühlkrimi, der sich richtig schön lesen ließ

Tod im Piemont - Trüffel, Nougat und Barolo
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Ich bin zwar oft im Genre Krimis und Thriller unterwegs, lese jedoch wesentlich häufiger Thriller als Krimis und noch viel seltener las ich bisher ich sogenannte Cosy-Krimis. Dennoch reizte mich, als ich ...

Ich bin zwar oft im Genre Krimis und Thriller unterwegs, lese jedoch wesentlich häufiger Thriller als Krimis und noch viel seltener las ich bisher ich sogenannte Cosy-Krimis. Dennoch reizte mich, als ich dieses Buch im NetGalley Adventskalender entdeckte, die Inhaltsangabe. Ich entschied mich fürs Lesen des Buches und habe es nicht bereut.

Als ein Fremder im kleinen Café von Sofia Dalmasso die junge Frau um einen Mokka bittet, hat sie, die das Kaffeesatzlesen von ihrer Großmutter erlernte, ein schlechtes Gefühl und würde am liebsten ablehnen. Da er jedoch hartnäckig darauf besteht, kommt sie letztendlich seiner Bitte nach und sieht erstmals in ihrem Leben einen Tod vorher. Sie bittet den Mann zwar, auf der Hut zu sein, doch als er kurze Zeit später ermordet aufgefunden wird, plagen sie heftige Schuldgefühle, weil sie ihn nicht deutlicher gewarnt hat.

Obwohl in Sofias Bergdorf Carazzo Klatsch und Tratsch sonst in Windeseile die Runde machen, hüllen sich die meisten Bewohner zu diesem Mord in Schweigen. Erst recht, als Sofia außerdem noch Fragen nach einem 23 Jahre zurückliegenden schlimmen Ereignis stellt. Doch warum? Was haben die Menschen, die sie ihr Leben lang kennt, zu verbergen?

Leicht und flüssig konnte ich diesen Wohlfühlkrimi lesen, der in der norditalienischen Region Piemont, nahe des Lago Maggiore spielt. Verfasst ist er in der dritten Person, mit wechselnden Perspektiven und Rückblenden ins Jahr 2001. Die Sprache empfand ich als einfach, aber sehr bildhaft. Mich fesselten sowohl die Kriminalfälle und die Ermittlungen, als auch die Wohlfühlmomente in Sofias zauberhaftem Café oder der malerischen Umgebung. Längen empfand ich nicht und kaum hatte ich das Buch begonnen, hatte ich es auch schon wieder ausgelesen.

Ich hatte immer das Gefühl, dass die Autorin das Piemont und die Menschen dort sehr gut kennt – ich habe auf der Verlagsseite gelesen, dass sie sogar eine Zeit lang dort gelebt hat – und ich würde auch behaupten, dass sie diesen Landstrich liebt. Die Örtlichkeiten sind sehr anschaulich beschrieben und bei mit den ebenfalls hervorragend beschriebenen leckeren, von Sofia zubereiteten Speisen, lief mir nicht nur einmal das Wasser im Mund zusammen. Außerdem waren mir die Hauptfiguren richtig sympathisch und die beginnende Romanze zwischen Sofia und dem Commissario, die gänzlich ohne Bettszenen auskommt, ging mir ans Herz.

Ich empfand dieses Buch als eine gelungene Mischung zwischen Spannung und Lebensfreude, die mich hervorragend unterhalten hat. Es war zwar mein erstes Buch der Autorin, die hier unter einem Pseudonym schrieb, aber bestimmt nicht mein Letztes.

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Veröffentlicht am 17.02.2025

Wieder sehr spannend und unterhaltsam

Dämonenmagie und ein Martini
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Die ersten drei Teile der der im englischen Original bereits aus acht Teilen bestehenden Urbanfantasy-Reihe „The Guild Codex: Spellbound“ in deutscher Übersetzung begeisterten mich und ich fühlte mich ...

Die ersten drei Teile der der im englischen Original bereits aus acht Teilen bestehenden Urbanfantasy-Reihe „The Guild Codex: Spellbound“ in deutscher Übersetzung begeisterten mich und ich fühlte mich von ihnen exzellent unterhalten. Jedes dieser Bücher verschlang ich an einem Tag und wartete dann wieder sehnsüchtig auf die Fortsetzung. Als der vierte Teil, Dämonenmagie und ein Martini, ein paar Wochen vor dem Erscheinungstermin bei NetGalley als Rezensionsexemplar angeboten wurde, bewarb ich mich dafür. Meine Freude über die Bestätigung war riesig und da ich gerade ein anderes Buch fertiggelesen hatte, begann ich damit sofort.

Tori hat inzwischen einen festen Platz in der Crow and Hammers Magiergilde. Gerade noch ist sie in der Vorbereitung einer Halloween-Party und streitet sich mit ihren besten Freunden, weil sie sich nicht kostümieren will und im nächsten Moment platzt alles, weil ein freier Dämon gesichtet wurde. Plötzlich sind alle Magier der Gilde in Aufruhr. Auch die anderen Gilden schließen sich der Suche nach dem Ungetüm an. Das Crow and Hammers wird zum Basislager. Während zwei ihrer Magierfreunde für die Suchtrupps eingeteilt werden, bleibt einer zurück. Doch warum verhält dieser sich plötzlich so eigenartig?

Auch dieses Buch habe ich wieder innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Wie bereits die anderen Teile ist es in der ersten Person aus der Perspektive von Tori geschrieben. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, die Sprache einfach aber sehr bildhaft und die Handlung richtig spannend. Mit den Dämonen kommt eine in den Vorgängern bislang nicht behandelte Spezies dazu und gleichzeitig wird das Geheimnis einer mir inzwischen ebenfalls sehr lieb gewordenen anderen Hauptfigur gelüftet.

Tori ist nach wie vor taff und mir sehr sympathisch. Allerdings wird es doch langsam Zeit, dass sich ihre Figur noch etwas weiterentwickelt. Bislang überstand sie gefährliche Situationen ja immer nur, weil sie eher zufällig das Richtige tat. Ich hoffe nun sehr, dass das im nächsten Buch passiert, damit ihr Charakter glaubwürdig bleibt. Der Weg dafür ist geebnet. Schön finde ich nach wie vor, dass die Geschichte keiner ausführlich beschriebenen Bettszenen bedarf, um aufregend zu sein. Das gelegentliche erotische Knistern finde ich bislang viel interessanter.

Insgesamt hat mir auch dieser vierte Teil wieder richtig gut gefallen und ich warte nun erneut sehnsüchtig auf Teil fünf. Angekündigt ist der leider noch nicht. Freunden des Genres gebe ich für dieses 4. Buch gern wieder eine dicke Empfehlung mit. Allerdings rate ich Neueinsteigern auch dringend, mit dem ersten Teil dieser Reihe zu beginnen, weil sonst ggf. Verständnisprobleme aufkommen könnten oder Manches nicht im richtigen Licht gesehen wird.

Am Ende des Buches gibt es noch die Leseprobe zu einem Buch der Autorin mit dem Titel: Ein Cookie für den Dämon. Dort agieren jedoch andere Hauptfiguren und es handelt sich um den ersten Teil der (bislang?) vierteiligen Spinoff-Reihe „The Guild Codex: Demonized“ in deutscher Übersetzung, der im Juli dieses Jahres erscheinen soll. Lesen möchte ich auch diese Spinoff-Reihe. Ganz sehr freue ich mich jedoch, dass mit „Alchemie und ein Amaretto“ im Oktober 2025 auch noch eine weitere Fortsetzung dieser Spellbound-Reihe erscheinen soll.

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Veröffentlicht am 17.02.2025

Düster spannende Fantasy, nicht nur für junge Leser interessant

To Kill A Shadow (Die verfluchten Lande, Band 1)
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Ich lese sehr gern Bücher aus dem Fantasy-Genre und - obwohl der Zielgruppe längst entwachsen – greife ich dabei auch gern mal zu solchen Werken aus dem Jugendbuchregal. Dieses Buch entdeckte ich Ende ...

Ich lese sehr gern Bücher aus dem Fantasy-Genre und - obwohl der Zielgruppe längst entwachsen – greife ich dabei auch gern mal zu solchen Werken aus dem Jugendbuchregal. Dieses Buch entdeckte ich Ende letzten Jahres im NetGalley Adventskalender. Da mich der Klappentext ansprach, lud ich mir das E-Book als Rezensionsexemplar auf meinen Kindle.

Vor 50 Jahren ist die Sonnengöttin Raina aus dem Königreich Asidia verschwunden und mit ihr auch die Sonne. Seitdem ist das Land von einem tödlichen Nebel umgeben und die Nahrungsmittel werden aufgrund von Missernten wegen des fehlenden Lichts immer knapper. Immer wieder werden Ritter auf Missionen in den Nebel geschickt, in der Hoffnung, die Dunkelheit zu besiegen. Doch nur wenige von ihnen kehrten zurück. Daher werden immer neue Rekruten für die Armee des Königs gebraucht.

In diesem Jahr soll ein Kind jeder Familie aus Kiaras Dorf eingezogen werden. Eigentlich war dafür ihr kränklicher Bruder Liam vorgesehen. Doch als die Ritter des Königs die neuen Rekruten einsammeln, kommt es zu einem Vorfall und Kommandant Jude Maddox entscheidet spontan, stattdessen das kämpferische 18-jährige Mädchen mitzunehmen. Schon bald merkt er, dass sie in ihm Gefühle weckt, die er längst verloren glaubte und schneller als gedacht müssen sie gemeinsam im Nebel um ihr Überleben kämpfen…

To Kill A Shadow ist der Auftakt einer ziemlich düsteren zweiteiligen Jugend Fantasy Geschichte. Erzählt wird diese hauptsächlich in der ersten Person, abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Hauptfiguren. Allerdings gibt es am Anfang jedes Kapitels noch Einschübe in Form von geheimen Botschaften, Briefen oder Auszügen aus Legenden, die anscheinend nicht immer einen direkten Bezug zu Kiara oder Jude haben, die Geschichte jedoch nach und nach komplettieren. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, die Sprache einfach, aber bildhaft.

Von Anfang an verspürte ich eine permanente Grundspannung, die mich an das Buch fesselte und die mich auch über ein paar im Mittelteil empfundene Längen hinwegsehen ließ. Die beiden Hauptfiguren wurden mir schnell sympathisch. Das Knistern zwischen ihnen wird recht früh spürbar. Es mangelt aber auch nicht an fantastischen Elementen und aufregenden Kämpfen. Die von der Autorin erschaffene Fantasy-Welt mit Göttern, Legenden, Schattenbestien, Dunkelheit und Licht gefällt mir. Im packenden Showdown gab es dann einige Überraschungen und der Cliffhanger am Ende, lässt mich gespannt auf die Fortsetzung warten, die im Mai 2025 erscheinen soll.

Die Altersempfehlung des Buches, für Jugendliche ab 14 Jahren, finde ich auch in Ordnung. Es geschehen zwar durchaus grausame Dinge, aber die empfinde ich nicht wirklich schlimmer, als das, was man täglich so als Nachrichten zu hören oder sehen bekommt. Auch die Romanze der beiden Hauptfiguren geht nicht bis zum Äußersten.

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Veröffentlicht am 16.02.2025

Eigentlich eine schön erzählte Familiengeschichte, aber auch ein bisschen realitätsfremd

Yoga Town
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In der letzten Zeit habe ich mich lesetechnisch relativ selten außerhalb meiner Lieblingsgenres – Thriller und Krimis sowie Fantasy – bewegt. Als „Yogatown“ entdeckte, überlegte ich auch noch ein bisschen, ...

In der letzten Zeit habe ich mich lesetechnisch relativ selten außerhalb meiner Lieblingsgenres – Thriller und Krimis sowie Fantasy – bewegt. Als „Yogatown“ entdeckte, überlegte ich auch noch ein bisschen, bevor ich es auf meinen Kindle lud. Von Daniel Speck hatte ich vorher noch nichts gelesen und kann daher auch keinerlei Vergleiche anstellen. Die Passagen des Klappentextes mit der Fahrt auf dem Hippie-Trail und dem Treffen der Beatles gaben dann den Ausschlag, dass ich das Buch lesen wollte.

2019 – Die Yoga-Lehrerin Lucy ist mit ihrem Leben unzufrieden. Sie hat sich gerade von der Familie getrennt, mit der sie seit 7 Jahren zusammenlebte und merkt, dass sie auch in ihrer Arbeit nicht mehr die Erfüllung finden kann, die sie noch vor Kurzem verspürte. Als plötzlich ihr Vater Lou auftaucht, vom Verschwinden ihrer Mutter Corinna berichtet und die einzige Spur beim Suchen nach ihr in den indischen Ort Rishikesh führt, reist sie kurzentschlossen mit dem eher widerwilligen Lou dorthin, in der Hoffnung Corinna zu finden.

1968 – Die Brüder Marc und Lou reisen nach einem Streit mit ihrem Vater zusammen mit Lous Freundin auf dem Hippie-Trail nach Indien. Auf dem Weg dahin begegnen sie einer weiteren jungen Frau, die sich ihnen anschließt und im indischen Rishikesh treffen sie sogar auf ihre Idole, die Beatles. Zurück nach Deutschland kehren sie ebenfalls zu dritt, aber in anderer Besetzung. Corinna ist schwanger und Lou hat eine große Schuld im Gepäck. Doch darüber sprachen die beiden nach Lucys Geburt nie wieder…

Jetzt, nachdem ich das Buch ausgelesen habe, bleibe ich etwas zwiegespalten zurück. Mir hat diese Geschichte insgesamt durchaus gefallen. Ich konnte sie flüssig lesen, verspürte immer eine gewisse Grundspannung und wollte auch unbedingt wissen, wie sie ausgeht. Allerdings trafen gerade der Gegenwartsstrang und die Ich-Erzählerin Lucy bei mir auch einen sehr persönlichen Nerv und das war nicht nur mit der Tatsache zu begründen, dass wir ungefähr das gleiche Alter haben. Das triggerte mich anfangs ziemlich und ich brauchte recht lange, ehe ich überhaupt mit ihr warm wurde und sie einfach nur als Teil der Geschichte sehen konnte. Wäre es nur um Lucy selbst gegangen, hätte ich dieses Buch wahrscheinlich ziemlich schnell abgebrochen.

Den Alt-Hippie Lou mochte ich jedoch auch in der Gegenwart sofort und mit den Geschehnissen im Handlungsstrang der Vergangenheit kam ich auch von Anfang an deutlich besser zurecht. Bei der Musik, die die Brüder hörten und die auch ich selbst heute noch am liebsten höre, verbindet mich mit ihnen zwar auch etwas, aber ihre Lebenssituation damals war deutlich weiter weg von meiner eigenen. Ich fand es ziemlich spannend, sie auf ihrer spontan begonnenen Indienreise zu begleiten, auch wenn mir sehr schnell klar wurde, dass auch das Treffen mit ihren Idolen ihnen nicht unbedingt die beste Zeit ihres Lebens bescherte, wie es im Klappentext hieß und wie es Lucy als Kind erzählt wurde. Dennoch klebte ich an diesem Handlungsstrang und wollte vor allem wissen, wie es zum vorweg genommenen, ziemlich traurigen Ende dieser Reise kam.

Mit dem Ende im Gegenwartsstrang haderte ich dann allerdings wieder ein bisschen und das hatte auch wieder mit Lucys persönlichem Drama zu tun. Ich empfand den Ausgang zwar durchaus als irgendwie gefällig, aber in Bezug auf sie halt auch wieder ziemlich realitätsfremd. Insgesamt hätte mir persönlich die Geschichte noch einmal deutlich besser gefallen, wenn sie sich auf die Erlebnisse der Eltern und die Suche nach der Mutter in der Gegenwart beschränkt hätte. Dass Lucy, nur, weil sie jetzt die ganze Wahrheit kennt, plötzlich wieder gesundet und so einfach an ihr vorheriges Leben anknüpfen kann, halte ich nämlich für unmöglich.

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