All you need is love
Als Yogalehrerin glaubt Lucy über eine gewisse mentale Stabilität zu verfügen, doch ein scheinbar unbedeutendes Erlebnis lässt ihre kleine, heile Welt aus den Fugen geraten. Warum fühlt sie sich so fremd ...
Als Yogalehrerin glaubt Lucy über eine gewisse mentale Stabilität zu verfügen, doch ein scheinbar unbedeutendes Erlebnis lässt ihre kleine, heile Welt aus den Fugen geraten. Warum fühlt sie sich so fremd im eigenen Leben? Und was ist damals passiert, als ihre Eltern in den wilden 60er Jahren nach Indien reisten, um den berühmten „peace of mind“ zu finden und stattdessen mit einem Baby im Bauch zurückkamen?
Als Lucys Mutter spurlos verschwindet, machen sie und ihr Vater sich auf die Suche. In Indien. Was als Rettungsaktion beginnt, wird zur spirituellen Reise in die Vergangenheit - nicht nur für Lucy, sondern auch für ihren Vater Lou …
Als ich „Yoga Town“ anfing zu lesen, hatte ich keine Ahnung, was für eine Art von Buch mich erwartet. Es hat mich voll erwischt. Ich bin komplett rein in die Geschichte, wurde gepackt von Daniel Specks eindringlichem Schreibstil und mitten in die Wildwasserbahn der Gefühle geschleudert. Erzählt wird in zwei Zeitsträngen. Einmal aus Lucys Ich-Perspektive in der Gegenwart und aus Lous personalem Erzähler 1968. Besonders spannend war es natürlich, mit Lou in die Love&Peace-Zeit einzutauchen und ihn in das magische Indien der Hippies und der Beatles zu begleiten. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder und zwei Frauen gerät er in die wildesten Situationen. Sie suchen nach der Erleuchtung, suchen nach Liebe.
Ich mochte Lou. Den großen Bruder, den liebevollen Vater. Einer, der alles richtig machen will und nie so ganz über seine Ernsthaftigkeit und sein Verantwortungsbewusstsein hinwegkommt. Ich habe sehr mit ihm gefühlt. Auch Lucy war mir sympathisch, aber ihre Rolle ist weniger intensiv. Dennoch fand ich es sehr bewegend, wie sich am Ende alles zusammenfügte. Mir gefielen besonders Daniel Specks faszinierende und weise Gedanken. Nicht nur die Figuren gehen auf eine spirituelle Reise, auch der Leser kann sich dazu eingeladen fühlen.