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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2025

Wow, immer noch steigerungsfähig!

Eisland
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Sieben Jahre ist es her, dass Signe und Junker den toten in einem Keller Lukas tot aufgefunden haben.
Aber heute wird der ermittelte Mörder, nachdem ein neuer Alibizeuge aufgetaucht ist, freigesprochen ...

Sieben Jahre ist es her, dass Signe und Junker den toten in einem Keller Lukas tot aufgefunden haben.
Aber heute wird der ermittelte Mörder, nachdem ein neuer Alibizeuge aufgetaucht ist, freigesprochen und entlassen.
Signe und Junker sind entsetzt und ermitteln heimlich weiter gegen Robert Danius. Wenige Tage nach seiner Entlassung verschwindet ein Staatsanwalt, der vor sieben Jahren Danius‘ Verteidiger war, Entführung oder Flucht?


Wow, ich bin immer wieder begeistert von der Signe-Junker-Serie. Auch der fünfte Band ist wieder spannend, persönlich in der Hintergrundgeschichte der Ermittler, aktuell und immer realitätsnah.
Obwohl die Kriminalfälle in jedem Band abgeschlossen werden, bietet es sich an die Reihe in der vorgegebenen Reihenfolge zu lesen. Man kann auf diese Weise die Entwicklung der Ermittler beobachten und die manchmal dramatischen privaten Ereignisse verfolgen.
In einer Beziehung verändern sich die Ermittler aber nie. Sie sind zäh, verbissen, wenn sie eine Spur wittern und empathisch gegenüber ihren Kollegen und den Opfern.
In diesem Band müssen sie einen sieben Jahre alten Fall und mehrere aktuelle Fälle lösen. Mehr darf man nicht schreiben, nur so viel, diese Fälle schicken den Leser auf eine Achterbahnfahrt mit ungewissem Ausgang. Die Ermittler, zu denen auch Nabiha Khalid gehört, werden beruflich und auch privat an ihre Grenzen gebracht.
Ich wünsche viel Vergnügen und gute Nerven für diesen Thriller.

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Veröffentlicht am 20.11.2025

Absolut nicht mein Ding

Intermezzo
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Zwei Brüder Peter und Iwan, die ungleicher kaum sein können, versuchen jeder auf seine Art den Tod des geliebten Vaters zu verarbeiten. Peter, der charismatische, aber desillusionierte Menschenrechtsanwalt, ...

Zwei Brüder Peter und Iwan, die ungleicher kaum sein können, versuchen jeder auf seine Art den Tod des geliebten Vaters zu verarbeiten. Peter, der charismatische, aber desillusionierte Menschenrechtsanwalt, verliert seinen Halt, trinkt immer mehr und pendelt zwischen seiner Partnerin Naomi, eine junge Studentin und seiner ersten Liebe Sylvia hin und her.
Iwan, der ersthafte und introvertierte Schachspieler, lernt nach einem anstrengenden Simultan-Schachturnier die frisch geschiedenen Margeret kennen. Trotz des großen Altersunterschied verlieben sich die Beiden ineinander, aber zumindest Margret traut dieser Liebe nicht wegen des Altersunterschieds.
Beide Brüder treiben zwischen Liebe, Hass, Reue und der Suche nach dem Sinn des Lebens hin und her.

Ich habe mich wirklich bemüht. Nach dem ersten Schock über die ellenlangen, atemlosen Sätze habe ich mich durchgekämpft bis etwa zur Mitte des Romans. Dann habe ich aufgegeben.
Diese endlosen Sätze, manchmal vollkommen zusammenhangslos aneinandergereiht, haben mich teilweise überfordert und vor allem ermüdet. Die Geschichte fand ich sehr interessant. Die ungleichen Brüder, die auch mit dem Tod des Vaters verschieden umgehen, das erhoffte wieder Zusammenwachsen der Beiden, haben mich vom Klappentext her neugierig gemacht.
Ich hatte vorher kein Buch von Sally Rooney gelesen, was mich unvorbereitet in dieses Buch getrieben hat. Leider

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Veröffentlicht am 07.11.2025

Düster und beklemmend

Welcome Home – Du liebst dein neues Zuhause. Hier bist du sicher. Oder?
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Für Ines und Marco Winkler beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Sie beziehen mit ihrer kleinen Tochter Emilia ihr neues Heim. Aber schon nach wenigen Nächten fühlt Ines sich beobachtet und glaubt eine dunkle ...

Für Ines und Marco Winkler beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Sie beziehen mit ihrer kleinen Tochter Emilia ihr neues Heim. Aber schon nach wenigen Nächten fühlt Ines sich beobachtet und glaubt eine dunkle Gestalt an ihrem Bett stehen zu sehen.
Die neue Siedlung Mons wirkt plötzlich für ihre Bewohner unheimlich. Panik beherrscht, als in Winklers unbewohnten Nebenhaus eine Leiche entdeckt wird. Jetzt werden Ines Beobachtungen, sie hatte auch eine dunkle Gestalt im Nachbarhaus gesehen, real und noch bedrohlicher.

Sascha Rotermund ist der richtige Erzähler für diesen düsteren Thriller. Seine spannungsgeladene Stimme verstärkt jeden Horror und Grusel um ein Vielfaches.
Eigentlich mag ich Arno Strobels Psychothriller sehr gerne. Sie entführen uns in Situationen, die eigentlich normal und erstrebenswert sind, um dann tief in einem Abgrund zu münden. Dieses Mal fand ich den Psychothriller sehr düster und beklemmend. Mit Sascha Rotermunds Stimme im Ohr konnte ich mich manchmal von dieser Düsternis nicht mehr befreien. Während einer mehrstündigen Zugfahrt nach einer mehrstündigen Wartezeit auf den Zug, habe ich das Hörbuch fast in einem Rutsch gehört und war am Ende fix und fertig. Das mag für den Autor zwar ein Erfolg sein, aber mir war es zu heftig. Das mag vielleicht damit zusammenhängen, dass ich dreifache Mutter bin und Thriller mit kleinen Kindern eh nicht so gut vertrage, aber ich hatte während der achteinhalb Stunden das Gefühl, dass alles immer schlimmer wird und kein Hoffnungsschimmer zu sehen ist. Mit dem Epilog versucht Arno Strobel offensichtlich eine gute Perspektive zu schaffen, die Verluste und Dunkelheit war meiner Meinung zu groß.

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Veröffentlicht am 03.11.2025

Schwieriges Thema, gut aufbereitet

Der Junge, der Rache schwor
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Er quält und ermordet ein älteres Ehepaar. Warum?
Die Journalistin Kajsa Coren wohnt in der Nähe des ermordeten Paares, ist besorgt und bringt sich gegen den Willen ihres Mannes (Polizeipsychologe) in ...

Er quält und ermordet ein älteres Ehepaar. Warum?
Die Journalistin Kajsa Coren wohnt in der Nähe des ermordeten Paares, ist besorgt und bringt sich gegen den Willen ihres Mannes (Polizeipsychologe) in die Ermittlungen ein.
Vordergründig recherchiert sie über Missbrauchsfälle in Kinderheimen, die vor Jahren geschahen, aber nie geahndet wurden. Hängen die Verbrechen zusammen?

Band 1 der Kajsa Coren Reihe ist ein packender Krimi.
Die Figur der Journalistin ist sensibel und tiefgreifend aufbereitet worden. Ihre privaten Eigenheiten (allein bei Kälte und Regen auf ihrer Terrasse sitzend), ihre Ehe-und Alltagsprobleme, ihre akribische Recherchearbeit und ihr unnachgiebiges Nachfragen, lassen sie lebendig, real und sympathisch wirken.
Im Laufe der Story wird immer deutlicher, wie nachhaltig der Missbrauch und die Demütigungen die Opfer ihr Leben lang quälen. Als Erwachsene sind sie genauso hilflos wie in ihrer Kindheit.
In diesem Krimi werden nicht nur die Peiniger bloßgestellt, sondern auch die Verantwortlichen, die nie etwas unternommen haben. Die Opfer bekommen nicht nur keine Entschädigung, sondern sie werden auch nicht mehr als Opfer anerkannt.
Mir hat der Krimi sehr gut gefallen, weil er nicht nur spannend war, sondern auch sensibel mit diesem schwierigen Thema umgegangen ist.

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Veröffentlicht am 02.11.2025

Habe ich mit gefremdelt

Der Pudel des Staatsführers
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Zagreb: Ein junger Mann wurde im Park einer psychiatrischen Klinik erstochen aufgefunden.
Bei den Ermittlungen stellen Inspektor Branko Rakitic und sein Kollege Marko Ancic schnell fest, dass sich alles ...

Zagreb: Ein junger Mann wurde im Park einer psychiatrischen Klinik erstochen aufgefunden.
Bei den Ermittlungen stellen Inspektor Branko Rakitic und sein Kollege Marko Ancic schnell fest, dass sich alles um Politik und Parteien dreht.
Der Ermordete war Vorsitzender einer rechtsextremen Jugendbewegung, wollte diese aber verlassen. Während der Patient, der sein Freund war und den er regelmäßig besuchte, sich einbildete, der Pudel von Ante Pavelic zu sein.
Keine leichte Aufgabe.

Es war auch keine leichte Aufgabe für mich, dieses Buch zu lesen. Die politischen Verhältnisse, auf die sich Edo Popovic ständig bezieht und die auch wichtig für die Ermittlungen waren, sind mir nicht bekannt. Auch bei den vielen für mich fremdartigen Namen fehlte mir schnell die Zuordnung. Für meine Unkenntnis kann der Autor nichts, aber es hat natürlich meinen Lesegenuss und meine Beurteilung beeinflusst.
Es hatte einen gewissen Charm, wie Inspektor Rakitic sich durch alle Beeinflussung, Einschüchterung und Druck von oben durch diese Ermittlung schlängelt. Mal übt er selbst Druck aus, mal zeigt er Verständnis und versucht eine Verbindung zu den Zeugen bzw. Verdächtigen aufzubauen.

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