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Veröffentlicht am 06.09.2017

…und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie heute noch

Töte mich
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Graf Neville lebt mit seiner Familie in einem Schloss, das er wahrscheinlich wegen Geldmangels aufgeben muss. Doch das ist nicht die einzige Sorge des Grafen: Seine 17-jährige Tochter Sérieuse glaubt, ...

Graf Neville lebt mit seiner Familie in einem Schloss, das er wahrscheinlich wegen Geldmangels aufgeben muss. Doch das ist nicht die einzige Sorge des Grafen: Seine 17-jährige Tochter Sérieuse glaubt, empfindungslos geworden zu sein. Sie verletzt sich selber, um etwas zu spüren. Eines Abends geht sie in einen Wald und wäre fast erfroren, hätte nicht eine Wahrsagerin sie gefunden. Diese nimmt sich ihrer an und lässt den Grafen seine Tochter abholen. Bei dieser Gelegenheit prophezeit sie ihm, dass er bei seinem in Kürze stattfindenden Gartenfest jemanden töten wird. Als Sérieuse das hört, versucht sie ihren Vater zu überzeugen, sie zu töten, denn sie möchte nicht mehr weiterleben. Eine schreckliche Situation für den Grafen…
„Töte mich“ ist ein kleiner Roman der erfolgreichen Autorin Amélie Nothomb. Sie entführt uns in eine Welt, die die meisten von uns wohl so nicht kennen. Das Leben auf dem Schloss der Nevilles ist von Entbehrungen gezeichnet, den Schein zu wahren ist das wichtigste, dem hat sich alles unterzuordnen. Mit den Personen in diesem Buch konnte ich nicht so recht warm werden, dafür ist ihr Handeln in meinen Augen zu unrealistisch. Der Schreibstil hingegen gefällt mir recht gut, er ist flüssig und passt zu den Schlossbewohnern. Die 111 Seiten dieses Büchleins sind schnell gelesen. Für mich liest sich dieses Buch eher wie ein langes Märchen als wie ein Roman. Gerade zum Schluss wird es ziemlich märchenhaft.
Das Cover ist typisch für den Diogenes-Verlag: Das Coverbild ist in einen dünnen „Rahmen“ eingefasst. Das Foto darauf ist super gemacht, es zeigt eine Frau, die dadurch, dass ihr Kleid das gleiche Muster wie die Wand dahinter hat, fast unsichtbar wird. Der Titel macht neugierig und passt zum Buch.

Veröffentlicht am 31.08.2017

Die zwei Seiten des Zack Herri

Die Fährte des Wolfes
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Zack Herry ermittelt in Stockholm als Mitglied einer Sondereinheit in einem Fall von vierfachem Mord. Opfer sind thailändische Masseurinnen, die brutalst hingerichtet wurden. Erstmal tappen die Ermittler ...

Zack Herry ermittelt in Stockholm als Mitglied einer Sondereinheit in einem Fall von vierfachem Mord. Opfer sind thailändische Masseurinnen, die brutalst hingerichtet wurden. Erstmal tappen die Ermittler im Dunkeln, was das Motiv und den oder die Täter angeht. Nur langsam ergeben sich erste Spuren. Doch welche dieser verschiedenen Fährten führen wirklich zum Ergebnis? Schließlich könnten viele Motive ausschlaggebend sein: Fremdenhass, Bandenkrieg, Frauenhandel, Frauenhass… Die Ermittler geben alles, um die Mordserie zu stoppen.
Mons Kallentoft und Markus Lutteman haben mit Zack Herri in dem Thriller „Die Fährte des Wolfes“ einen neuen Typ Ermittler geschaffen: tagsüber fähiger Polizist, nachts auf Drogen in zwielichtigen Clubs unterwegs. Als Leser fürchtet man jederzeit den totalen Zusammenbruch. Scheinbar hat er den frühen Mord an seiner Mutter nicht verkraftet. Doch auch seine Kollegen haben teilweise eine traumatische Vergangenheit. Das macht die Personen menschlicher, auch wenn hier doch sehr viele schwerwiegende Probleme zusammenkommen. Zacks Arbeitsweise ist nicht immer teamtauglich, manchmal sind seine Alleingänge etwas unrealistisch. Die Geschichte ist spannend erzählt, der flotte Schreibstil gefällt mir gut. Außerdem finde ich gut, dass die Umstände, unter denen diese asiatischen Frauen nach Europa kommen und hier arbeiten müssen, thematisiert werden. Es fließt viel Blut in diesem Buch, wer das nicht mag, sollte besser die Finger davon lassen… Mir als ausgewiesener Thriller-Leserin hat aber auch das gut gefallen, das Kopfkino hatte gut zu tun.
Das Cover ist mit einem Wolfskopf relativ schlicht gehalten, da stechen vor Allem die gelben Augen heraus. Der Titel in blutroter Farbe setzt den zweiten Akzent, das Gesamtbild ist ansprechend und macht neugierig. Der Titel ist nicht besonders aussagekräftig, bildet aber mit dem Coverbild ein gutes Gesamtpaket.

Veröffentlicht am 31.08.2017

Abenteuer in Schottland

Last Secrets - Das Rätsel von Loch Ness
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Franzi und Fynn sind 12-jährige Zwillinge und verstehen sich fast ohne Worte. Die beiden verbringen viel Zeit mit ihren Freunden Lena und Cornelius. In den Träumen der Zwillinge taucht ein alter Mann auf, ...

Franzi und Fynn sind 12-jährige Zwillinge und verstehen sich fast ohne Worte. Die beiden verbringen viel Zeit mit ihren Freunden Lena und Cornelius. In den Träumen der Zwillinge taucht ein alter Mann auf, der behauptet, ein Urahn der beiden zu sein und nicht nur das: er war auch der erste Detektiv der Welt! Und er hat eine Aufgabe für seine Nachfahren: sie sollen das Rätsel um das Ungeheuer von Loch Ness lösen. Das ist eine schwierige Herausforderung für die vier Freunde, aber sie stürzen sich mutig ins Abenteuer.
„Last secrets Das Rätsel von Loch Ness“ ist ein spannendes Jugendbuch von Richard Dübell. Der Autor hat die Geschichte flüssig und in einer altersgemäßen Sprache geschrieben. Mit viel Fantasie wird ein Abenteuer beschrieben, dass die jugendlichen Leser mitzureißen vermag. Die Illustrationen von Max Meinzold sind in Grau und Schwarztönen gehalten und passen gut zum Abenteuer der Freunde. Im Anhang gibt es dann noch Rätsel zum Buch, eine erklärende Nachbemerkung des Autors und Urzeitkrebse samt Futter! Das alles ist sehr nett gemacht und schön kurzweilig. Das Cover mit dem riesigen Ungeheuer und den vier Freunden davor sieht sehr gut und etwas furchteinflößend aus. Es macht neugierig auf dieses Buch – und auch auf die Nachfolgebände. Den Titel für die Reihe, „Last secrets“, finde ich gut und passend.
Ich empfehle diesen Abenteuerroman gerne für Kinder ab 10 Jahren.

Veröffentlicht am 24.08.2017

Leben mit Sauriern

Supersaurier - Kampf der Raptoren
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Bea ist ein abenteuerlustiges Mädchen, das mit ihrer Großmutter Bunty und dem Freund der Familie Theodore nach einer langen Seereise auf einer Insel landet, auf der ihnen nicht alle Einwohner wohl gesonnen ...

Bea ist ein abenteuerlustiges Mädchen, das mit ihrer Großmutter Bunty und dem Freund der Familie Theodore nach einer langen Seereise auf einer Insel landet, auf der ihnen nicht alle Einwohner wohl gesonnen sind. Was genau der Grund für ihre Reise ist, ist Bea nicht ganz klar. Jedenfalls geht es in den Dschungel, wo sie seltene Raptoren suchen. Doch sie sind nicht alleine im dichten Wald, es fragt sich nur: Wer ist hier Freund und wer der Feind?
Jay Jay Burridge hat mit „Super Saurier – Kampf der Raptoren“ einen spannenden und fantasievollen Jugendroman geschrieben. Die Idee, dass Menschen mit Sauriern zusammenleben, meist sogar friedlich, finde ich sehr originell. Bea ist ein mutiges Mädchen, mit dem sich der jugendliche Leser gut identifizieren kann. Gut und Böse ist schnell einzuordnen, das macht das Tun der Protagonisten nachvollziehbar. Die Beschreibungen der Saurier lassen tolle, farbenfrohe Bilder im Kopf entstehen, die nicht immer ganz mit den schwarz-weiß Illustrationen des Buches übereinstimmen – so ging es mir jedenfalls… Die Bilder von Chris West und Jay Jay Burridge gefallen mir aber meist ganz gut, sie illustrieren das Geschehen sehr anschaulich. Der weiß-graue Farbverlauf der Buchseiten erzielt ein „altes“ Aussehen, was ja zum Buch passt. Das Cover finde ich etwas zu reißerisch, der Saurier hat schon ein sehr furchteinflößendes Aussehen. Ein interessanter Anhang über die „Saurier der Welt“ rundet das Buch ab.
Ich empfehle dieses actionreiche Buch für LeserInnen ab zehn Jahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Supersaurier - Kampf der Raptoren?"
  • Cover "Last Secrets - Das Geheimnis von Loch Ness"
  • Unterhaltungswert der Box
  • Bastelspaß
  • Ausführen der Aufgaben
  • Für Kinder geeignet
  • Zeit für die Diskussion
Veröffentlicht am 02.08.2017

Zorns sechster Fall

Zorn - Wie du mir
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Dies ist Hauptkommissar Claudius Zorns sechster Fall: Die Leiche eines jungen Mannes wird an einem Baum gefesselt gefunden. Durch sein Bein wurde ein Nagel getrieben, er muss furchtbare Schmerzen gehabt ...

Dies ist Hauptkommissar Claudius Zorns sechster Fall: Die Leiche eines jungen Mannes wird an einem Baum gefesselt gefunden. Durch sein Bein wurde ein Nagel getrieben, er muss furchtbare Schmerzen gehabt haben. Zorn, gerade fünfundvierzig geworden und mit Staatsanwältin Frieda Borck im Bett gelandet, nimmt die Ermittlungen zusammen mit Schröder, seinem Partner, auf. Beim Durchsehen der Telefonnummern auf dem Handy des Toten gibt es eine Überraschung: Zorn kennt eine Nummer sehr gut. Nun folgt heikle Polizeiarbeit, denn dieser Fall reicht in Zorns Privatleben hinein.
„Zorn Wie du mir“ von Stephan Ludwig ist ein toll geschriebener Thriller. Die Protagonisten sind sympathisch, haben aber auch ihre Ecken und Kanten. Ganz besonders gut gefallen mir die Gespräche zwischen Zorn und Schröder, meist sind sie mit viel Witz geschrieben. Obwohl ich es normalerweise nicht so gut finde, wenn in einem Thriller sehr viel über das Privatleben der Ermittler erzählt wird, finde ich hier die Treffen der beiden Polizisten mit Zorns Sohn sehr passend, sie sind gefühlvoll beschrieben, man spürt die Liebe zu dem Kind. Doch auch die Spannung kommt nicht zu kurz: bis zum spektakulären Ende gibt es einige überraschende Wendungen. Aufgrund dieser Spannung und der flüssigen Schreibweise sind die 410 Seiten dieses Buches schnell gelesen. Die Idee dieser Geschichte finde ich originell, es ist eine besondere Geschichte, mehr wird hier natürlich nicht verraten. Diesen sechsten Fall für Claudius Zorn kann man ohne Verständnisschwierigkeiten lesen, auch wenn man die vorherigen Bände nicht kennt. Ein tolles Buch, das ich gerne weiter empfehle!
Das Cover mit dem „durchschossenen“ O und den klaren Farben ohne Firlefanz spricht mich ebenfalls an und passt gut in die Zorn-Reihe.