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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2017

Ohne jede Spur

Wo ist Jay
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Die Tierärztin Mia hat mit ihrem Mann Leon und den beiden Kindern Esther und Benny ein recht beschauliches Leben, bis ihre Freundin Jay plötzlich spurlos verschwindet. Mia befürchtet das Schlimmste und ...

Die Tierärztin Mia hat mit ihrem Mann Leon und den beiden Kindern Esther und Benny ein recht beschauliches Leben, bis ihre Freundin Jay plötzlich spurlos verschwindet. Mia befürchtet das Schlimmste und fordert ihren gemeinsamen Freundeskreis auf, Maßnahmen zu ergreifen, um Jay zu finden. Doch die Freunde reagieren seltsam teilnahmslos und plötzlich hat Mia das Gefühl, dass Jay vielleicht doch nicht bei allen so beliebt ist, wie sie immer vermutet hat. Langsam erscheint Mia die schöne, schlaue und charmante Jay in einem ganz anderen Licht, doch wem von ihren Freunden kann sie wirklich noch trauen? Haben sie eventuell gar kein Interesse daran, dass Jay wieder auftaucht? Mia nimmt den Wettlauf mit der Zeit auf und sucht verzweifelt nach ihrer Freundin.
Der Thriller „Wo ist Jay“ von Astrid Korten besticht durch eine unterschwellige Spannung, die den Leser durch das ganze Buch begleitet. Der flüssige, schnell lesbare Schreibstil lässt den Leser atemlos durch das Buch eilen, besonders in der zweiten Hälfte, wo die Spannung steigt. Und manch einer wird sich fragen, wie es in seinem eigenen Freundeskreis ist: Steht da wirklich jeder für jeden ein? Oder frisst Neid und Eifersucht schon Löcher in die schöne Fassade? Ja, die Autorin versteht es, Zweifel zu säen, da kommt der Begriff „Psychothriller“ ins Spiel, das Buch lebt von dunklen Geheimnissen, nicht von grausamen blutrünstigen Bildern. Dieses Spiel mit den Gefühlen der Leser ist der Autorin sehr gut gelungen.
Das Cover mit dem Nachtfalter (er symbolisiert die verborgene Seite des Menschen) ist ansprechend gestaltet. Der Titel könnte nicht passender sein, denn diese Frage „Wo ist Jay?“ beschäftigt den Leser unentwegt.

Veröffentlicht am 03.07.2017

Kranker Geist

Der Näher
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Marin Abel, Fallanalytiker beim LKA in Stuttgart, ermittelt in der Nähe von Köln in zwei Fällen, in denen schwangere Frauen verschwunden sind. Und dann werden auch noch die Leichen einer Frau und ihres ...

Marin Abel, Fallanalytiker beim LKA in Stuttgart, ermittelt in der Nähe von Köln in zwei Fällen, in denen schwangere Frauen verschwunden sind. Und dann werden auch noch die Leichen einer Frau und ihres neugeborenen Kindes gefunden. Diese Frau war schon sehr viel früher verschwunden. Können diese Morde in Zusammenhang mit den kürzlich verschwundenen Frauen stehen? Abel stürzt sich in die Arbeit und muss feststellen, dass die Polizei vor Ort nicht soviel Enthusiasmus an den Tag legt…
Der Thriller „Der Näher“ von Rainer Löffler ist der dritte Band der Reihe um den Fallanalytiker Martin Abel. Doch auch, wenn man die ersten beiden Bände nicht gelesen hat, kann man diesen problemlos verstehen. Abel ist ein engagierter, mitfühlender Ermittler, der niemals aufgibt, wenn es noch eine Chance gibt, ein vermeintliches Opfer zu retten. Ein sehr einnehmender Wesenszug, wie ich finde. Auch seine Frau Hannah wirkt sympathisch. Zu den anderen Charakteren in diesem Buch hatte ich eher ein zwiespältiges „Verhältnis“. Die Geschichte dieses Buches ist originell und ziemlich grausam, manchmal fast etwas bizarr. Als Leser leidet man jedenfalls mit den Opfern. Die Spannung im Buch wird gut aufgebaut und auch recht gut über die 439 Seiten gehalten, wobei sie zum überraschenden Schluss nochmals richtig gesteigert wird.
Das Cover und der Titel passen perfekt zueinander und zum Buch. Die etwas erhabene Schrift in Form einer Naht fällt auf und macht neugierig. Die Buchklappe, die über den Buchschnitt reicht, macht das Cover besonders interessant.

Veröffentlicht am 15.06.2017

Verwirrspiel

Totenengel
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Detective Eve Clay ermittelt in Liverpool in einem spektakulären Mordfall. Ein greiser Kunstprofessor wurde grausam ermordet, von einem Speer durchbohrt und wie ein Stück Vieh aufgehängt. Seine Tochter ...

Detective Eve Clay ermittelt in Liverpool in einem spektakulären Mordfall. Ein greiser Kunstprofessor wurde grausam ermordet, von einem Speer durchbohrt und wie ein Stück Vieh aufgehängt. Seine Tochter bricht, nachdem sie ihren Vater so vorgefunden hat, zusammen. Was steckt hinter diesem bizarren „Kunstwerk“? Bei ihren Ermittlungen stößt Clay auf mehrere Motive, religiöser Fanatismus ist nur eines von ihnen.
Der Autor Mark Roberts hat mit „Totenengel“ einen rasanten, actionreichen Thriller geschrieben. Es ist die Fortsetzung von „Totenprediger“, dem ersten Band der Reihe um Eve Clay. Man kann dieses Buch aber unabhängig davon lesen, ob man „Totenprediger“ gelesen hat, nur die Hintergründe von Eve Clays Vergangenheit werden nicht ganz klar. Nachdem es im Prolog einige Andeutungen auf eine schwierige Kindheit gab, erfährt man nicht wirklich, wie Eve aufgewachsen ist – leider. Der Schreibstil in „Totenengel“ ist klar und flüssig. Das Buch ist in viele kurze Kapitel unterteilt, was mir persönlich sehr gut gefällt, so hat man immer das Gefühl, es passiert gleich was Neues, man muss schnell weiter lesen. Für den Leser sind anfangs die relativ vielen Namen eine Herausforderung, gerade, weil manchmal der Vorname, manchmal aber auch der Nachname genannt wird. Vielleicht erschien das aber auch nur mir mit meinem mangelnden Namensgedächtnis so… Thematisch empfinde ich das Buch als etwas überladen, etwas weniger wäre hier für meinen Geschmack mehr gewesen. Nichtsdestotrotz ist es ein spannendes Buch, das die Bezeichnung „Thriller“ verdient, besonders auch, weil die Auflösung des Falls mich völlig überrascht hat.
Das Cover lässt keinen Zweifel daran, dass es sich hier um einen Thriller handelt: Schwarz und der Titel als Kreuz arrangiert, das gefällt mir sehr gut. Und der Titel? Ja, der passt auch, und macht neugierig auf dieses Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 04.06.2017

Abenteuer im Schloss

Lilo auf Löwenstein - Ab ins Schloss
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Lilo zieht mit ihren Eltern und ihrem Bruder Ben endlich in die dringend benötigte größere Wohnung und diese entpuppt sich als Teil eines Schlosses! Das ist die richtige Umgebung für die Abenteuerin Lilo, ...

Lilo zieht mit ihren Eltern und ihrem Bruder Ben endlich in die dringend benötigte größere Wohnung und diese entpuppt sich als Teil eines Schlosses! Das ist die richtige Umgebung für die Abenteuerin Lilo, da kann sie ihrem Forscherdrang nachgeben. Doch der Schlossherr und sein Enkel scheinen nicht so glücklich zu sein, außerdem benehmen sie sich etwas merkwürdig. Dann gibt es noch eine chaotische Familie im Haus, die Lilo nun auch kennenlernt. Und natürlich einige Abenteuer, die das Leben niemals langweilig werden lassen.
„Lilo auf Bodenstein – Ab ins Schloss“ ist das erste Buch, dass ich von der Autorin Mara Andeck gelesen habe, und es wird für mich und meine Enkel bestimmt nicht das Letzte sein. Die Autorin beschreibt sehr einfühlsam Lilos Gefühle, bzw. lässt Lilo sie in „feelies“ selber beschreiben. Lilo ist ein ganz normales und liebenswertes Kind, voller Bewegungs- und Abenteuerdrang. Dass sie in ein Schloss zieht, spricht sicher nicht nur Mädchen an, überhaupt ist es nicht unbedingt ein Mädchenbuch, eher ein Abenteuer-Kinderbuch. Die Autorin schreibt flüssig und mit einer guten Prise Humor.
Das Cover und die Illustrationen im Buch sind sehr ansprechend und liebevoll gestaltet. Die besondere Erzählart, der Dialog zwischen Lilo und X ist originell.
Das Buch kann ich für LeserInnen ab acht Jahren wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Toller Abschluss der Trilogie!

Fall
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Frank Bennett ermittelt zusammen mit seiner Partnerin Eden in einem grausamen Mordfall, in dem dem Opfer das Gesicht zerschlagen wurde. Die Tote war zu Lebzeiten jung und schön. Was treibt einen Menschen ...

Frank Bennett ermittelt zusammen mit seiner Partnerin Eden in einem grausamen Mordfall, in dem dem Opfer das Gesicht zerschlagen wurde. Die Tote war zu Lebzeiten jung und schön. Was treibt einen Menschen dazu, einen anderen so brutal zu zerstören? Und wird diese Frau das einzige Opfer sein oder folgen noch weitere? Ein schwieriger Fall für die beiden Top-Cops bei der Polizei in Sydney, zumal Eden nach dem voraus gegangenen Fall körperlich noch angeschlagen ist und trotzdem schon wieder Jagd auf gefährliche Psychopathen und Mörder macht. Frank ahnt, was sie nachts treibt und weiß nicht, wie er damit umgehen soll. Ungünstige Umstände, die bei der Polizeiarbeit nicht gerade hilfreich sind.
„Fall“ ist der letzte Teil der Trilogie um Eden, Frank und Hades von Candice Fox. Ein Buch voller Action, das den Leser nicht loslässt. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht lesbar. Auch in diesem dritten Teil gelingt es der Autorin, den Spannungsbogen bis zum unerwarteten Ende zu halten. Die handelnden Charaktere sind nicht gut oder böse, sie sind immer ein bisschen von beidem, das gefällt mir sehr gut. Die Handlungsstränge, zwischen denen man anfangs keinen Zusammenhang herstellen kann, werden nach und nach verständlich zusammen geführt.
Das Cover ist düster und passt gut zu den zwei vorherigen Bänden. Man erahnt sofort den Thriller zwischen den Buchdeckeln. Der Untertitel „Bestimmt fragt sie sich jeden Tag, ob sie mich nicht doch töten soll.“ sagt viel über die verzwickte Beziehung zwischen Frank und Eden aus.
Man kann dieses Buch sicher auch lesen, wenn man “Hades“ und „Eden“ nicht gelesen hat, ich war jedoch froh, diese Bücher zu kennen, weil sich doch ab und zu darauf bezogen wurde und man dann einfach das Gefühl hat, die Protagonisten zu kennen und ihr Handeln besser nachvollziehen kann.