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Veröffentlicht am 17.12.2016

Zurück in die Siebziger ...

Der Träume blauer Schlussakkord
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Im inzwischen vierten Teil der Reihe um Dorfpolizist Frank Liebknecht entführt uns Autorin Brigitte Pons in die Welt der Musikcastingshows. Im beschaulichen Vielbrunn hat sich die Crew im Parkhotel einquartiert, ...

Im inzwischen vierten Teil der Reihe um Dorfpolizist Frank Liebknecht entführt uns Autorin Brigitte Pons in die Welt der Musikcastingshows. Im beschaulichen Vielbrunn hat sich die Crew im Parkhotel einquartiert, das quasi eine Reise zurück in die Siebzigerjahre darstellt: die ganze Einrichtung ist originalgetreu aus dieser Zeit.

Das ganze Showgeplänkel inklusive gefakten Reaktionen, Rivalitäten unter Kandidaten, aber auch unter den Juroren und was sonst noch so alles dazugehört wird sehr realitätsnah geschildert. Das war wahrscheinlich auch eins der kleinen Probleme, die ich mit der Geschichte hatte: ich hab einfach keine sympathischen Charaktere entdecken können, mit denen ich hätte mitfiebern können.
Alle wirken irgendwie abgehoben, falsch, nervig. Wäre nicht die altbekannte Truppe mit Frank, Marcel, Bruni & Co., dann wäre mir das Lesen manchmal etwas schwergefallen. Naja, Lichtblicke sind natürlich auch noch zwei Vierbeiner: Frodo und Trinity.

Die Story selbst ist sehr spannend aufgebaut und vor allem extrem undurchsichtig. Man kann rätseln wie man will, aber auf die Lösung kommt man kaum. Einen Teil der Erklärung fand ich zwar nicht ganz glaubwürdig, aber insgesamt wurde alles gut aufgelöst.

Aufgrund der wenig sympathischen Showleute, die leider einen Großteil der Geschichte einnehmen, empfand ich diesen Teil als den bisher schwächsten der Reihe. Aber ich freue mich sehr auf eine hoffentlich baldige Fortsetzung, in der dann wieder die liebgewonnen Charaktere die Hauptrolle spielen dürfen!
Der Schreibstil von Brigitte Pons ist nämlich wirklich toll und sehr atmosphärisch, so dass man immer mitten im Geschehen ist und das macht ihre Krimis echt fesselnd und spannend.
Die Reihe kann ich deshalb nur empfehlen, rate aber unbedingt dazu, sie komplett zu lesen, da man nur so die Entwicklung der Charaktere vollständig erleben kann - und das lohnt sich!
Frank Liebknecht und auch seine Mitstreiter sind wirklich sympathische Protagonisten, die man schnell ins Leserherz schließt und deren Abenteuer man gerne mitverfolgt.

Veröffentlicht am 09.12.2016

Ein wundervolles Buch!

Ein Mann namens Ove
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So lange steht dieses Buch schon ungelesen im Regal und jetzt frage ich mich ernsthaft: Wieso ... und wie viele solcher Schätze schlummern dort noch unbeachtet? :O

Dieses Buch hat einfach alles, das man ...

So lange steht dieses Buch schon ungelesen im Regal und jetzt frage ich mich ernsthaft: Wieso ... und wie viele solcher Schätze schlummern dort noch unbeachtet? :O

Dieses Buch hat einfach alles, das man sich wünschen kann: sympathische, glaubhafte Charaktere, eine toll durchdachte Story, viel (schwarzer) Humor und ein extrem berührendes Ende.

Ove ist zunächst ein echter "Stinkstiefel", doch seine neuen (und auch alten) Nachbarn sorgen Stück für Stück dafür, dass Ove "auftaut" - genau wie die Katze, die sie ihm unterjubeln.
Ove ist 59, wurde in Zwangsrente geschickt und trauert um seine kürzlich verstorbene Frau ... eigentlich hat er nur noch einen Wunsch: endlich zu sterben und wieder mit seiner geliebten Sonja vereint sein.
Doch seine Pläne werden immer wieder durchkreuzt und es kommt zu vielen lustigen Szenen. Vor allem auch die Momente mit der Katze beschreibt der Autor mit so viel Witz, dass man wirklich lachen muss beim Lesen. Genial!

Nicht nur zwischendurch, sondern vor allem am Ende wird es dann sehr emotional und für viele der Charaktere gibt es ein tolles Happy End im Epilog.

Das Buch kann ich nur empfehlen, es hat mich bestens unterhalten!

Veröffentlicht am 08.12.2016

Mafia meets Mystik

Der fremde Bretone
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Die Geschichte:
Vier Ukrainer machen sich auf den Weg in ein besseres Leben, so hoffen sie zumindest anfangs. Doch schon auf der Fahrt nach Europa gibt es einen tragischen Zwischenfall mit den Schleusern, ...

Die Geschichte:
Vier Ukrainer machen sich auf den Weg in ein besseres Leben, so hoffen sie zumindest anfangs. Doch schon auf der Fahrt nach Europa gibt es einen tragischen Zwischenfall mit den Schleusern, der mit einem gestohlenen LKW und einer Leiche endet. Den vier Flüchtlingen ist klar, dass sie sich nun gut verstecken müssen, denn die rumänische Mafia ist ihnen auf den Fersen.
Marko entscheidet sich für eine kleine bretonische Insel, auf der er Arbeit als Fischer findet – und das, obwohl er seekrank ist. Doch nicht nur dieser offensichtliche Umstand macht ihn sofort zum Objekt von Hass und Spott: die Einwohner misstrauen dem Fremden und verstehen auch nicht, warum keiner der ihren den Job bekommen hat.
Keine guten Voraussetzungen für Marko, vor allem, als auch noch ein Mann brutal ermordet wird …

Meine Meinung:
Erst einmal möchte ich den lebendigen Schreibstil von Emmanuel Grand loben, der sich flüssig und sehr atmosphärisch liest. Schon nach wenigen Seiten hatte mich die Story gepackt und gefesselt.
Das ist nicht nur den gut ausgearbeiteten Charakteren geschuldet, sondern auch dem actionreichen Einstieg. Es treten gleich allerhand zwielichtige Gestalten auf, die nicht gerade zimperlich sind, aber das ist auch kein Wunder, wenn man es mit der Mafia zu tun bekommt. Diese Szenen wirkten stellenweise wie aus einem Tarantino-Film – so unnötig blutig und brutal, dass es schon wieder gut ist.
Als Marko, den ich als Protagonisten sehr gern mochte, dann schließlich auf seiner kleinen Insel ankommt, geht die Geschichte weniger actionreich weiter. Es überwiegen plötzlich Schilderungen über Glauben, Aberglauben, Hexen und den Satan. Hier flachte für mich das Buch leider kurzzeitig etwas ab, denn das wurde mir etwas zu viel in der Ausführlichkeit. Ich habe mir an diesen Stellen endlich wieder einen Schwenk zum zweiten Handlungsstrang gewünscht, in dem wir den Mafiakiller auf seinem blutigen Weg begleiten dürfen.
Trotzdem konnte mich das Ende wieder überzeugen, wenngleich es etwas unrealistisch rüberkam. Einige humorvolle Stellen finden sich übrigens auch in der Geschichte, wenn auch ziemlich schwarzer Art.
Das Gesamtpaket hat mich auf jeden Fall prima unterhalten und für einen ersten Roman ist das Buch echt toll gelungen!

Fazit:
Ein sehr unterhaltsames Buch mit vielen actionreichen Szenen, aber auch mit viel Aberglauben und fast mystischen Elementen … absolut gelungenes Debüt!

Bewertung:
4,5 Sterne

Veröffentlicht am 30.11.2016

Ziemlich realistisch ...

ZERO - Sie wissen, was du tust
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Die Geschichte:
Aus unserer global vernetzten Welt ist die moderne (Kommunikations-)Technik nicht mehr wegzudenken. Doch welche Gefahren birgt diese ständige Überwachung durch Kameras, Internet und alle ...

Die Geschichte:
Aus unserer global vernetzten Welt ist die moderne (Kommunikations-)Technik nicht mehr wegzudenken. Doch welche Gefahren birgt diese ständige Überwachung durch Kameras, Internet und alle möglichen Datengeräte, wie beispielsweise Cyberbrillen?
Die Journalistin Cynthia Bonsant erlebt die negativen Auswirkungen dieser Entwicklung am eigenen Leib. Durch den Tod eines Bekannten wird sie auf die Internetplattform “Freemee” aufmerksam, die ihren Nutzern unter anderem durch sogenannte “ActApps” mehr Erfolg, ein besseres Leben und durch die Sammlung und den Verkauf eigener Daten sogar noch einen Zusatzverdienst verspricht. Selbst Cyns eigene Tochter Viola nutzt diese Apps und hat sich in den letzten Monaten sehr verändert.
Der Internetaktivist ZERO wird indes nicht müde, mittels aufrüttelnder Videos und anderer Maßnahmen auf die Gefahren von “Freemee” und ähnlichen Datensammlern aufmerksam zu machen. Als auch Cyn genauer recherchiert und auf erschreckende Dinge stößt, wird sie – genau wie Zero – zur Gesuchten. Und sie stellt schnell fest, dass man sich heutzutage kaum noch irgendwo verstecken kann: die Jagd ist eröffnet und es geht um Leben oder Tod …

Meine Meinung:
Wieder einmal nimmt uns Marc Elsberg mit in eine Welt, die durchaus im Bereich des Möglichen liegt und im Fall von “Zero” gar nicht mal mehr so weit in der Zukunft. Eigentlich ist sogar heute schon alles real, bis auf wenige Ausnahmen, wie eine internationale Rankingseite für alle Menschen. Die “ActApps” sind in Zeiten von Fitnessarmbändern und entsprechenden Apps eigentlich bereits teilweise in unser tägliches Leben eingezogen.

Abgesehen von dem nicht wirklich futuristischen, dafür umso realistischeren Szenario dreht sich in dem Buch fast alles um Cynthia Bonsant, mit der ich mich aber nicht so recht anfreunden konnte. Warum das so war, kann ich gar nicht wirklich sagen. Es gab irgendwie überhaupt keinen richtigen Sympathieträger in der Story, was ich etwas schade fand.
Cyn sorgt sich sehr um ihre Tochter und legt dabei viel Misstrauen an den Tag, was angesichts ihrer späteren Lage wohl absolut berechtigt ist. Trotzdem fand ich ihr Handeln manchmal komisch.

Stellenweise zieht sich die Geschichte durch gefühlte Wiederholungen und manche Sprüche konnte ich irgendwann nicht mehr hören. Trotzdem liest sich das Buch noch recht gut und insgesamt interessant. Kleine Überraschungen und zwei actionreiche Verfolgungsjagden bringen etwas Auflockerung.

Fazit:
Nicht so gut wie “Blackout”, aber durch die recht realistische Szenerie interessant und unterhaltsam.

Bewertung:
3,5 Sterne

Veröffentlicht am 29.11.2016

Einfach toll!

Zorn - Wie du mir
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Der inzwischen schon sechste Teil der Zorn-Reihe hat mir wieder super gefallen.
Wer die Vorgänger nicht kennt, dem würde ich unbedingt dazu raten, diese erst zu lesen, denn sonst könnte man vielleicht ...

Der inzwischen schon sechste Teil der Zorn-Reihe hat mir wieder super gefallen.
Wer die Vorgänger nicht kennt, dem würde ich unbedingt dazu raten, diese erst zu lesen, denn sonst könnte man vielleicht enttäuscht werden, denn das Privatleben von Zorn nimmt schon einen Großteil der Story ein. Und es wird oft richtig emotional und fast schon zu harmonisch für einen typischen "Zorn". :)
Außerdem werden die Charaktere nicht mehr großartig vorgestellt, so dass ein wenig Hintergrundwissen auf jeden Fall von Vorteil ist.

Der Kriminalfall ist verzwickt, super durchdacht und leider wird es diesmal sehr persönlich für den mürrischen Kommissar.
So fügt sich diesmal alles sehr gut zusammen, denn auch nebenbei dreht sich alles um Zorn und sein Familienleben bzw. um seinen Sohn. Wundervolle Szenen mit Zorn, Schröder und dem Kleinen haben mich absolut begeistert, manchmal wird es schon fast zu schön. Das übliche Gestänkere zwischen den Kollegen lockert aber alles wieder auf.

Das Buch bietet also alles, was man sich als Fan der Reihe nur wünschen kann: Spannung, Überraschungen, Emotionen und ein stimmiges Ende. Freu mich schon auf den nächsten Teil!