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Veröffentlicht am 23.10.2022

Du hast mir die Sterne im Himmel geschenkt

Winterküsse unterm Nordstern
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Was passiert, wenn man vor seinem Leben davonläuft? Richtig, es holt einen auch am Polarkreis ein. So passiert es Charlotte, die nach einer gescheiterten Beziehung eine Stelle als Weihnachtselfe im finnischen ...

Was passiert, wenn man vor seinem Leben davonläuft? Richtig, es holt einen auch am Polarkreis ein. So passiert es Charlotte, die nach einer gescheiterten Beziehung eine Stelle als Weihnachtselfe im finnischen Weihnachtsdorf annimmt. Sie lernt nach und nach, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Das wird sehr authentisch und nachvollziehbar beschrieben. Auch Eljas, ein einheimischer Rentierzüchter, hat einiges aufzuarbeiten. Zum Teil hilft ihm Charlotte dabei, zum Teil macht er es mit sich selbst aus. Auch diese Entwicklung hat mir gut gefallen. Sie war nicht zu schnell und nicht zu langsam, sondern gerade richtig.

Ich habe mich während der gesamten Lektüre sehr gut mitgenommen gefühlt. Alle Handlungen sind nachvollziehbar, wirken ungestelzt und bauen logisch aufeinander auf.

Die Charaktere sind zum Verlieben. Nicht nur die beiden Protagonisten sind so sympathisch, weil unperfekt menschlich gezeichnet, auch die Nebenfiguren sind fantastisch. Gerade Eljas kleine Tochter nimmt entscheidenden Anteil am Verlauf der Geschichte.

Auch wenn es ein paar traurige Momente gibt, handelt es sich um ein absolutes Wohlfühl-Buch. Daß man so viele Emotionen in ein Buch packen kann, ohne kitschig zu wirken, verdient Respekt.

Ich kann diese wunderbare Geschichte nur empfehlen, ebenso wie die anderen Werke der Autorin.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Seelenheimat

Mittsommernachtsküsse
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Wer träumt sich nicht gerne an wunderschöne Küstenorte? Mara hat schon einmal auf Shetland gelebt. Vor 14 Jahren hat sie in einem B&B gejobbt, sich in einen Einheimischen verliebt und ist schließlich mit ...

Wer träumt sich nicht gerne an wunderschöne Küstenorte? Mara hat schon einmal auf Shetland gelebt. Vor 14 Jahren hat sie in einem B&B gejobbt, sich in einen Einheimischen verliebt und ist schließlich mit gebrochenem Herzen wieder abgereist. Als sie genau diese Frühstückspension erbt, nimmt sie Urlaub und reist zurück auf die Insel. Dort muss sie sich nicht nur der Renovierung des B&B, sondern auch der Begegnung mit Gavin stellen, jenem jungen Mann vor 14 Jahren…
Klar, Frau erbt kleines Hotel auf grüner Insel klingt zunächst mal ziemlich nach Klischeekiste, aber das ist dann auch schon das einzige. Mara kommt aus dem Hotelfach und nimmt die Planung ziemlich fachmännisch in die Hand. Sie ist auch keine 20 mehr, sondern kann einiges an Berufserfahrung vorweisen. In München arbeitet sie in leitender Position. Deswegen kommt es ihr natürlich erstmal nicht in den Sinn, auf Shetland zu bleiben.
Aufgrund ihrer geistigen Reife hat mir Mara als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie darf Emotionen zeigen, und zwar auf einem Niveau, auf dem es für mich glaubhaft war. Sie darf zweifeln, hoffen, glücklich und traurig, unsicher und tatkräftig sein. Sie darf Ideen entwickeln, an deren Verwirklichung arbeiten und auch mal scheitern. Ihr insgesamt positiver Charakter ist mir schnell ans Herz gewachsen.
Der Protagonist, Gavin, ist ein ehrlicher Mann, der Dinge nicht gerne totschweigt und für seine Ziele kämpft. Er hat ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein und setzt sich für seine Insel ein, ohne wie ein kopfloser Umweltaktivist zu wirken. Er agiert eher im Stillen. Auch Gavin hat mir ausgesprochen gut gefallen. Unaufgeregt, aber vielschichtig und tiefgründig, humorvoll, ideenreich, stark und in sich ruhend, das Gespräch suchend.
Es gibt noch viele tolle Nebencharaktere, die ich gar nicht alle aufzählen will. Sie kommen sicher noch in den Folgebänden vor.
Die gesamte Komposition der Geschichte hat mir unheimlich gut gefallen: gute Dynamik, keine Klischees, fein ausgearbeitete Charaktere, wundervolle Landschaftsbilder, kurzweilig ausgedachte und erzählte Geschichte inklusive Hintergrundinformationen. Und ein kleines Geheimnis bleibt noch erhalten. Was will man mehr?

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Danke, daß du mir die Sterne gezeigt hast

Herbstzeitleuchten
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Schaue hinter die Fassade jedes Menschen, auch wenn er noch so oberflächlich wirkt. Zum Glück macht das Kenneth, als er mit Jasmin eine Eselswanderung unternimmt. Jasmin ist eine erfolgreiche Influenzerin, ...

Schaue hinter die Fassade jedes Menschen, auch wenn er noch so oberflächlich wirkt. Zum Glück macht das Kenneth, als er mit Jasmin eine Eselswanderung unternimmt. Jasmin ist eine erfolgreiche Influenzerin, die anfangs ziemlich oberflächlich wirkt. Hätte sie im Buch nicht so eine krasse Wandlung durchgemacht, wäre ich mit ihr bis zum Schluss nicht warmgeworden. Aber zum Glück nutzt sie die Auszeit in der Natur zur inneren Einkehr. Zum Teil ist daran der eher introvertierte Kenneth Schuld. Die beiden führen gute Gespräche und kommen sich dabei näher.
Die Naturbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen, weil sie so greifbar und echt wirken. Dazu braucht es nicht mal ein exotisches Ziel, denn auch bei uns gibt es so viele schöne und erwähnenswerte Orte.
Die Idee, die Protagonisten in Begleitung einer Eselin wandern zu lassen, ist klasse. Momo ist eine ganz besonders liebenswerte und intelligente Eseldame, der selbstverständlich alle meine Sympathien zufliegen. Sie und Jasmin und Kenneth bilden eine so schöne Einheit.
Es gibt aber noch mehr wunderbarer Charaktere, die gut zur Geschichte passen und auch wichtig sind.
Ein Buch voller schöner Momente. Deswegen gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Die Liebe zu Finnland

Nordlicht-Liebeszauber
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Einen Roadtrip der besonderen Art erwartet die freie Reisejournalistin Louisa, als sie in Helsinki auf den Fotografen Miro trifft und der ihr eröffnet, daß sämtliche Flüge nach Lappland einem Streik zum ...

Einen Roadtrip der besonderen Art erwartet die freie Reisejournalistin Louisa, als sie in Helsinki auf den Fotografen Miro trifft und der ihr eröffnet, daß sämtliche Flüge nach Lappland einem Streik zum Opfer fallen. Da Louisa bereits die ganze Reise geplant hat, zeigt sie sich wenig begeistert, mit Miros Wohn-Van in den Norden fahren zu müssen, kann sie doch mit diesem kalten und dunklen Land viel weniger anfangen als mit ihrem Traumziel Bali, das anschließend auf sie wartet.
So sträubt sich Louisa eine ganze Weile gegen dieses wunderbare Land. Und genau das hat mich an ihr gestört. Als weltenbummelnde Reisejournalistin hätte ich da mehr Enthusiasmus erwartet. Mit ihrer teils zickigen Art ist sie bei mir nicht immer gut angekommen. Miro dagegen versucht fast schon verzweifelt, ihr die Schönheit seines Landes näherzubringen.
Und damit sind wir schon beim ersten Highlight des Buches. Eine Ode an die Schönheit Finnlands. Wie wunderbar beschreibt die ortskundige Autorin dieses Land im hohen Norden. Selbst die Jahreszeit mit den wenigen Sonnenstunden macht sie mir mit stimmungsvollen Lichtern, familiären Teestunden, zuckersüßen Hunderassen, heimeligen Blockhütten und kuscheligen Saunen schmackhaft. Ich beginne zu verstehen, warum die Finnen das glücklichste Volk sind. Miro verkörpert all das. Er liebt und lebt für sein Land und seine Familie. Das hat mir sehr gut gefallen.
Die Liebesgeschichte an sich ist wunderschön eingebettet und entwickelt sich in genau richtigem Tempo. Aber auch hier bin ich nicht in allen Punkten mit Louisa einer Meinung. Das Ende entschädigt mich dann allerdings dafür. Alles fügt sich, wie es sein soll und wie ich es mir gewünscht habe.
Die Autorin hat einen tollen und witzigen Schreibstil. Ich mag es, wenn ich zwischendrin herzhaft lachen kann. Zum Beispiel als Miro sich wundert, daß Louisa es draußen kalt findet. Es habe doch schließlich Plusgrade. Aber auch einige sehr wahre und romanische Sätze sind mir im Gedächtnis geblieben. „Weil es wichtiger war, dass Erlebnisse das Herz berührten.“ und „Wo das Herz am freiesten ist und die Seele atmen kann.“ Einfach toll, und im Kontext so passend.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Das Schicksal, das Universum oder doch der Weihnachtsmann?

Auf tapsigen Pfoten ins Glück
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Ich habe schon mehrere Romane der Autorin gelesen, und bisher haben mir alle gefallen. Der vorliegende gehört in die Reihe Weihnachtsroman mit Hund. Die Hunde kommen durch ihre Gedanken auch immer zu Wort. ...

Ich habe schon mehrere Romane der Autorin gelesen, und bisher haben mir alle gefallen. Der vorliegende gehört in die Reihe Weihnachtsroman mit Hund. Die Hunde kommen durch ihre Gedanken auch immer zu Wort. Das ist sehr witzig und überhaupt nicht albern. Die Autorin fängt die Charaktere der Vierbeiner immer sehr gut ein. Man erkennt, daß sie Erfahrungen hat und aus dem Leben schreibt.

Bordeauxdogge Scottie und Herrchen Oliver nehmen einen detektivischen Einsatz bei Glaskünstlerin Jana an. Bei ihr wurde eingebrochen, und sie erhält verstörende Drohbriefe.

Im Rahmen der Ermittlungen kommen sich die beiden Protagonisten näher. Mir hat das sehr gut gefallen, weil es schön beschrieben war: nicht zu schnell, nicht zu langsam und ganz ohne die gängigen Klischees. Petra Schier zeigt, daß man 350 Buchseiten ohne künstliches und unglaubwürdiges Drama füllen und den Leser trotzdem bei der Stange halten kann.

Ganz besonders gelungen finde die authentischen und ungekünstelten Dialoge.

Ein durch und durch gelungener Wohlfühlroman mit vielen schönen Momenten, wunderbar!

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