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Veröffentlicht am 04.09.2019

Neues aus Zamonien

Der Bücherdrache
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Mal wieder ein Appetithappen aus Zamonien und ein kurzes Wiedersehen mit Hildegunst von Mythenmetz und den Buchlingen. Wie immer wunderbar illustriert - ich konnte mich an dem Bücherdrachen kaum satt sehen. ...

Mal wieder ein Appetithappen aus Zamonien und ein kurzes Wiedersehen mit Hildegunst von Mythenmetz und den Buchlingen. Wie immer wunderbar illustriert - ich konnte mich an dem Bücherdrachen kaum satt sehen. Die Geschichte kommt sehr bekannt vor, wenn man mehr als ein Werk aus Zamonien von Walter Moers gelesen hat. Der größte Teil besteht aus einem über dies und das schwadronierenden Drachen, bei dem man merkt, dass er nicht allzu häufig besuch bekommt. Hier zeigt sich wieder einmal Moers' Liebe zur Sprache (ich habe mir mal wieder einige schöne Wörter und Zitate notiert). Besonders interessant waren die Ausführungen des Drachens zum Thema Fluch und Segen des Schriftstellerdaseins, wobei der Fokus eher auf dem ersten Aspekt liegt. Wohin mit all den Ideen, Figuren, Motiven? Was wenn das Orm (die Inspiration) fehlt? Ob da nicht einiges auf Moers selbst gemünzt ist? Wie auch immer, ich mochte sehr, dass auch im Roman diesmal Comic-Seiten (in der Rahmenhandlung) integriert waren. Mythenmetz als Comic kommt einfach immer wieder bombastisch rüber. Ich hoffe, dass sich dieser Trend in weiteren Romanen fortsetzt.
Obwohl die Geschichte an sich nicht besonders lang oder besonders tiefgründig war, hatte ich eine Menge Spaß mit der Geschichte und habe sie sehr gerne gelesen. Bei Zamonienbüchern bin ich einfach auch sehr leicht zufriedenzustellen. Ich nehme alles, was ich kriegen kann! Der Schluss verheißt ja fast überdeutlich eine Fortsetzung. Ob man das alles wirklich so ernst nehmen kann, steht dann aber auf einem anderen Blatt...

Veröffentlicht am 04.09.2019

Sprachlos

Der Märchenerzähler
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Was soll man zu diesem Buch sagen? Die einzige Moral, die ich daraus ziehen kann: Nur weil man toxische Werte "poetisch" umschreibt und mit Metaphern und Symbolen so um sich wirft, macht das die höchst ...

Was soll man zu diesem Buch sagen? Die einzige Moral, die ich daraus ziehen kann: Nur weil man toxische Werte "poetisch" umschreibt und mit Metaphern und Symbolen so um sich wirft, macht das die höchst problematische Handlung nicht besser oder legitimiert sie gar! Ich finde es super befremdlich, wie in diesem Jugend(!)buch Vergewaltigung, Suizid, Missbrauch, Mord und selbstverletzendes Verhalten romantisiert werden. Ich sehe so etwas viel zu oft in älteren (und zu ab und an auch in neuen) Jugendbüchern und es bereitet mir immer wieder Gänsehaut. Das Buch ist von 2011 und ich denke, heute würde so ein Buch nicht mehr so einfach in einem Publikumsverlag verlegt werden - hoffe ich. Ich will mich hier gar nicht groß aufregen. Kurz gesagt war die Handlung von vorne bis hinten unrealistisch. Die Charaktere waren so weit von authentisch handelnden Menschen entfernt, wie es nur sein kann. Am anstrengendsten fand ich die Protagonistin, die sich alles hat gefallen lassen und mit "Liebe" gerechtfertigt hat. Dieser Typ hat ihr an keiner Stelle etwas zurückgegeben. Das ist nicht romantisch, das ist höchst schädlich. Wieso wird es in diesem Buch so dargestellt? Denkt die Autorin, Liebe macht per se alles gut? Das Buch zeigt für mich eher, dass Liebe (in Annas Fall eher blinde Verliebtheit) großen Schaden anrichten kann.
Naja, und dann waren da noch Abels nervige kleine Schwester, die auch noch dazu genutzt wurde, seine Taten zu legitimieren. Eine kleine Schwester zu haben, um die du dich kümmerst, macht dich nicht direkt zu einem guten Menschen, so wie es niemanden nicht homophob macht, wenn man mit einen queeren Menschen im Freundeskreis hat. Gut, die Sprache und Erzählweise mit diesen ach so poetischen Märchen, die Abel erzählt, die wie ein Abziehbild von Antoine de Saint-Exupéry, wirken, haben mich auch nur mit den Augen rollen lassen.
Ich wusste, dass das Buch umstritten ist, ich habe es mir, als es aktuell war, aus Neugierde gekauft, danach hat es jahrelang auf meinem Sub geschlummert. Heutzutage hätte ich es mir nie zugelegt. Immerhin dafür, dass es so furchtbar zu lesen war, habe ich mich aber nicht durchquälen müssen. Flüssig zu lesen war es immerhin. Mein Problem ist jetzt, dass ich noch "Niemand liebt November" von Antonia Michaelis in meinem Regal habe. Was ich damit mache, weiß ich noch nicht...

Veröffentlicht am 03.09.2019

Zu schön, um wahr zu sein

The Belles 1: Schönheit regiert
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-Rezensionsexemplar-
Dieses Buch konnte mich sehr überraschen! Der Einstieg ist mir nämich sehr schwer gefallen. Die ganzen detaillierten Beschreibungen von Make-up, Kleidern, Einrichtung, Blumen etc. ...

-Rezensionsexemplar-
Dieses Buch konnte mich sehr überraschen! Der Einstieg ist mir nämich sehr schwer gefallen. Die ganzen detaillierten Beschreibungen von Make-up, Kleidern, Einrichtung, Blumen etc. hat mich ziemlich gelangweilt... bis es dann an die Intrigen und dunklen Machenschaften am Hof ging. So etwas kriegt mich irgendwie immer. Irgendwann habe ich dann auch großen Gefallen an der Protagonistin und gefunden und auch die zahlreichen Nebenfiguren wurden immer spannender für mich. An sich ist "The Belles" eine Jugenddystopie wie viele andere. Die Struktur ist ziemlich typisch und daher war die Geschichte alles in allem nicht wirklich überraschend. Trotzdem fand ich die einzelnen kleinen Handlungsstränge interessant und ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Erfrischend fand ich auch, dass die Liebesgeschichte weniger im Vordergrund stand als die königliche Familie. Leider wurde noch kein Release für den zweiten Teil in Deutschland bekannt gegeben. Gäbe es den 2. Teil schon, würde ich ihn mit Sicherheit lesen. Wenn ich jetzt warten muss, bin ich mir noch nicht so sicher. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich bis dahin das Interesse an der Reihe verloren haben könnte.

Veröffentlicht am 07.12.2018

Katy Evans kann sexy!

Mr. President – Macht ist sexy
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Mit diesem Buch habe ich mich ganz schön lange rumgequält… was wohl daran lag, dass es so unfassbar seicht und vorhersehbar war. Doch gerade für diese Qualitäten habe ich es auch ab und an gerne in die ...

Mit diesem Buch habe ich mich ganz schön lange rumgequält… was wohl daran lag, dass es so unfassbar seicht und vorhersehbar war. Doch gerade für diese Qualitäten habe ich es auch ab und an gerne in die Hand genommen. Es ist weniger eine New Adult als schon eher eine erotische Geschichte. Eine junge Frau ist unfassbar verschossen und angezogen von einem Präsidentschaftskandidaten (omg wird er die Wahl, auf die die ganze Zeit hingefiebert wird gewinnen? Ich wette, der Titel hat dabei nichts zu bedeuten…).
Naja und um mehr geht es im Grunde auch nicht. Sie ist in seinem Wahlkampfteam und himmelt ihn an, er findet sie auch heiß, sie haben unfassbar viel Sex, aber dürfen aus unfassbar fadenscheinigen Gründen, die sich auch ständig ändern, nicht zusammen sein. Am besten hinterfragt man die Geschichte nicht, denn dann kann man durchaus Spaß an diesem Buch haben. Es ist sehr angenehm geschrieben. Und das bezieht sich vor allen Dingen auf die erotischen Szenen, um die es im Grunde bei diesem Buch ja auch geht. Diese sind wirklich sehr abwechslungsreich und liebevoll, wenn man das so sagen kann, geschrieben. Bei anderen Erotik- und v.a. New Adult-Romanen kommt es mir nämlich oft so vor, als hätten die Autorinnen gar keine Lust, diese Szenen zu schreiben und klatschen irgendetwas hin, was sie irgendwo mal aufgeschnappt haben, wovon sie denken, dass andere das wohl heiß finden. Selber fühlen sie sich aber in den Szenen überhaupt nicht wohl. Bei Katy Evans ist das anders. Ihr Spaß, diese Szenen zu schreiben, überträgt sich und das macht doch eigentlich ein gutes Erotikbuch aus. Genretechnisch also top. Persönlich gab es für mich aber viel zu viele Logiklücken und abziehbildmäßige Charaktere, worüber ich nicht hinwegschauen kann. Wer aber nach prickelnder Erotik sucht, wird hieran Gefallen haben.

Veröffentlicht am 07.12.2018

Ein bisschen Extra-Moers schadet nie

Weihnachten auf der Lindwurmfeste
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Ich freue mich über jegliche Veröffentlichung von Walter Moers. Auch wenn es nur eine kleine Schreibübung in sehr hübschem Gewand ist, wie es hier der Fall ist.
Eigentlich ist es nur ein Brief von unserem ...

Ich freue mich über jegliche Veröffentlichung von Walter Moers. Auch wenn es nur eine kleine Schreibübung in sehr hübschem Gewand ist, wie es hier der Fall ist.
Eigentlich ist es nur ein Brief von unserem guten Hildegunst von Mythenmetz, in dem er sich über das weihnachtlich anmutende Fest auf der Lindwurmfeste, auslässt. Mutet wie eine typische Mythenmetzsche Abschweifung an. Und so wird sie auch beworben, also am besten spart man sich das Aufregen und freut sich einfach darüber, dass etwas von Moers kommt.
An sich gibt es keine Handlung, Moers hatte einfach mal wieder ein paar Ideen darüber, wie man Weihnachten auf der Lindwurmfeste so begeht und hat diese niedergeschrieben, während Lydia Rhode das ganze mal wieder sehr farbenfroh illustriert hat. An sich war es schön zu lesen, allerdings hätte ich mir doch gewünscht, dass die Illustrationen in den Text integriert gewesen wären, anstatt in eine Art Anhang verpackt. Ich kann verstehen, dass man hier mal etwas anderes ausprobieren wollte, indem man durch die Gestaltung und Typographie des Haupttextes den Anschein eines echten Briefes erhalten wollte... aber ich mochte das bewährte Prinzip doch lieber. Dieses ständige Blättern war mir dann doch zu mühsam :D
Am interessantesten und spannendsten war dennoch zweifellos die Leseprobe zu "Der Bücherdrache". Prosa über ein megalomanisches Monster aus Zamonien geschrieben von Walter Moers... dafür bin ich immer zu haben! Ich kann den Februar kaum abwarten! Klopf auf Holz