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Veröffentlicht am 15.07.2018

Emotional brutal - der zweite Fall für Smoky Barrett

Der Todeskünstler
1

Allgemeines

Titel: Der Todeskünstler
Autor/in: Cody McFadyen
ISBN: 978-3-404-16273-4
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Thriller
Seitenzahl: 560
Preis: 10,90€


Klappentext

Das Grauen ist hier…
Smoky Barrett ...

Allgemeines



Titel: Der Todeskünstler
Autor/in: Cody McFadyen
ISBN: 978-3-404-16273-4
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Thriller
Seitenzahl: 560
Preis: 10,90€


Klappentext



Das Grauen ist hier…
Smoky Barrett riecht den Tod, als sie die Tür öffnet. Der Boden und die Wände sind mit Blut getränkt. Auf dem Bett liegen zwei tote Körper – geschändet, entstellt, ausgeweidet. Neben ihnen kauert ein Mädchen. Der Todeskünstler hat sie besucht. Seit Jahren zerstört er ihr Leben, tötet jeden, der ihr lieb ist. Er will sie in den Wahnsinn treiben und nach seinem Bild neu erschaffen. Er wird wieder zu ihr kommen…


Meine Gedanken zum Buch



Ihr Lieben, was soll ich sagen? Mir war bereits nach „Die Blutlinie“ klar, dass Cody McFadyen in den Olymp meiner liebsten Autoren aufsteigen wird. Aber mit „Der Todeskünstler“ hat er mir nochmal ganz klar bewiesen, dass er in diesen Olymp hingehört. Dieses Buch gehört zu den besten Thrillern, die ich je gelesen habe und wieso das so ist, könnt ihr jetzt erfahren…

Sarah ist ein junges Mädchen von 16 Jahren, welches bereits viel zu viel mitgemacht hat. Im Alter von 6 Jahren begann der Horror, der ihr ganzen Leben bestimmen sollte: Jemand, den sie den „Künstler“ nennt, hat ihre Eltern brutal ermordet. Daraufhin wuchs sie in Heimen und bei Pflegeeltern auf, ihr Leben war bestimmt von Gewalt und Missbrauch. Doch es gab auch Momente der Liebe und der Geborgenheit… doch genau darauf hat der Künstler gewartet. Denn sein Ziel ist es, Sarah alles zu nehmen was sie liebt und jeden zu nehmen, der sie liebt. Nur eine kann ihr noch helfen: Smoky Barrett. Und die Sachen, die dabei an den Tag kommen, erinnern Smoky nicht nur an den Verlust ihrer eigenen Familie, sondern es zieht sie in eine Spirale der Dunkelheit – das was Sarah ihr Leben nennt.

Ich möchte in dieser Rezension zunächst auf den Inhalt eingehen, denn jener hat mich bis ins Mark erschüttert und das, obwohl ich hauptsächlich nur Thriller lese. McFadyen beginnt in diesem Thriller sehr ruhig: Man wird erneut in die Charaktere und deren aktuelle Lebenssituation eingeführt. Besonderes Augenmerkmal liegt dabei auf Bonnie, Smokys Adoptivtochter und auf Smoky selbst. Beide verloren ihre Familie und versuchen nun zusammen ihr Leben neu zu strukturieren. Alles wirkte, wie eine heilere Welt – etwas ungewöhnlich für McFadyen. Aber nur kurze Zeit begann der Horror, der den Leser auf die Probe stellen soll. Smoky wird zu dem Haus von Sarahs Adoptiveltern gerufen, die brutal ermordet worden. Dieser Mord war zwar brutal, aber wer vorab „Die Blutlinie“ gelesen hat, ist etwas abgeschreckt und so habe ich nicht viel dabei empfunden. Sodass ich tatsächlich erst gedacht habe, dass mir dieses Buch vielleicht weniger gefallen könnte. Ich habe ABSOLUT FALSCH gedacht.

Von den zunächst etwas ruhigeren Szenen kommt der Leser nun also in ein Verwirrspiel, das beinahe nicht lösbar zu sein schien. Auch hier spielt Smokys Team um Alan, Callie und James wieder eine große Rolle. Wie ich bereits bei „Die Blutlinie“ erwähnt habe, hat man das Gefühl, man sei selbst ein Teil des Teams und man kann die Ermittlungen hautnah mitverfolgen. So wurde dieses Verwirrspiel und die Ermittlungsarbeiten darum nie langweilig. Und trotz vieler Erkenntnisse zu diesem Täter, habe ich bis zum Ende nicht gewusst, wer der Täter war. Natürlich hatte ich einige Ideen, wobei eine tatsächlich zugetroffen hat, aber McFadyen wirft so viele Möglichkeiten mit hinein, dass man sich nie sicher sein kann, wer es nun wirklich ist. Vorhersehbar? Auf keinen Fall!

Smokys Ermittlungen treten etwas auf der Stelle, doch Sarah hat ein Tagebuch geschrieben, dass viele Erkenntnisse liefern wird. Auch hier muss ich nochmals auf „Die Blutlinie“ zurückkommen. Denn hier habe ich vor allem die extreme körperliche Gewalt angesprochen. Hier ist das weniger der Fall, doch was wir in „Der Todeskünstler“ haben ist vor allem eine enorme emotionale Brutalität, die mich erschüttert hat. Sarah beschreibt ihr glückliches Leben mit ihrer Familie, um später dann zu erläutern, wie ihr Leben von Grund auf zerstört wurde. Der Leser liest dieses Tagebuch nicht aus Smokys Sicht, sondern wirklich als Tagebuch. Und mich hat das so ergriffen, dass die ein oder andere Träne geflossen ist. Ich hatte noch nie ein Buch in der Hand, wo ich wirklich Angst hatte, die Seiten umzuschlagen, weil ich nicht wusste, ob ich wieder so erschüttert wurde.

Ich finde es absolut beeindruckend zu sehen, was ein Buch alles in einem auslösen, was es bewirken kann. Ich war einfach nur noch aufgewühlt. Deshalb muss ich ganz klar sagen, dass Thriller-Anfänger nicht unbedingt zu einem McFadyen greifen sollten. !Trigger-Warnung! Auch sollten Personen dieses Buch nicht lesen, wenn sie von sexuellen Missbrauch, Gewalt, Depressionen oder Suizid betroffen waren oder sind. Das sind alles empfindliche Themen, die hier mehr als deutlich beschrieben werden.

Alles in allem war dieses Buch furchtbar gut. Furchtbar durch diese Geschichte, die von emotionaler Brutalität nur so strotze. Gut, aufgrund des flüssigen, schnellen Schreibstils, der extremen Spannung, den puren Emotionen und den wundervollen Ende, das ich wirklich als Happy-End bezeichnen würde und mich letztlich sehr glücklich gemacht und das Buch abgerundet hat.

Veröffentlicht am 12.07.2018

Der erste Fall für Sunday Night

Blutschatten
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Allgemeines

Titel: Blutschatten
Autor/in: Kathy Reichs
ISBN: 978-3-89667-621-4
Verlag: Blessing
Genre: Thriller
Seitenzahl: 400
Preis: 20,00€


Klappentext

Kann eine Frau mit einer gefährlichen Vergangenheit ...

Allgemeines



Titel: Blutschatten
Autor/in: Kathy Reichs
ISBN: 978-3-89667-621-4
Verlag: Blessing
Genre: Thriller
Seitenzahl: 400
Preis: 20,00€


Klappentext



Kann eine Frau mit einer gefährlichen Vergangenheit ein Mädchen ohne Zukunft retten? Sunday Night ist eine Frau mit körperlichen Narben, seelischen Wunden – und Killerinstinkt. Jahrelang lief sie vor ihrer Vergangenheit davon und suchte sich ein Leben, in dem sie niemanden brauchte und nichts spürte. Als ein Mädchen im Chaos einer Bombenexplosion verschwindet, bittet dessen Familie Sunday um Hilfe. Und Sundays Gerechtigkeitssinn und Rachedurst werden geweckt. Ist das Mädchen tot? Hat sie jemand entführt? Falls sie noch lebt, warum kann die Polizei sie nicht aufspüren? Wenn Sunday zurück ins Leben und das verschwundene Mädchen finden will, muss sie sich jetzt endlich ihren eigenen Dämonen stellen.


Meine Gedanken zum Buch



Ein Bombenanschlag, ein vermisstes Mädchen und eine zerbrochene Frau, die die Einzige zu sein scheint, die das Mädchen retten kann... Sunday Night ist keine gewöhnliche Frau, sie wird von ihrer Vergangenheit verfolgt und versucht erfolglos davor zu fliehen. Als sie den Auftrag bekommt, die verschwundene Stella Bright zu suchen, zieht sie der Fall sofort an. Das liegt auch an den ähnlichen Lebensgeschichten der beiden, diese Lebensgeschichten sind mit einem Wort gut zu beschreiben: Fanatismus. Gelingt es Sunday ihre Dämonen zu bekämpfen? Kann sie Stella finden und retten?

Ihr Lieben, wie ihr schon am Klappentext oder an meiner Kurzbeschreibung sehen könnt, scheint das Buch zunächst eine absolute Spannungsbombe zu sein. Aber nicht nur deshalb hatte ich große Erwartungen an dieses Buch, sondern auch dadurch, dass Kathy Reichs die Autorin ist. Gerade durch ihre Temperance Brennan-Reihe ist sie weltbekannt geworden; wer ihre Buchreihe nicht kennt, wird aber vermutlich die Serie „Bones“ kennen, die auf den Büchern basiert. Ich bin ein riesiger Bones-Fan, deshalb hatte ich hohe Erwartungen an Kathy Reichs, die sie aber leider nicht erfüllen konnte. Wieso das so ist, werde ich euch nun im folgenden genauer erläutern.

Kommen wir zunächst zu der Geschichte an sich. Denn sie hatte prinzipiell viel potential gehabt, da ich einer solchen Geschichte in einem Thriller noch nicht begegnet bin. Ich möchte dazu eigentlich nicht viele Worte verlieren, denn das wäre ein zu großer Spoiler. Jedoch haben zwei Punkte besonders stark gestört, die die Story insgesamt beeinträchtigt haben. Zum einem ist es das Detailreichtum. Details sind gut, aber manchmal hatte man ellenlange Beschreibungen von stundenlangen Observierungen, Straßen, Restaurant und Mahlzeiten. Das hat die Spannung enorm herausgenommen. Zum anderen hat mich der Schreibstil gestört. Ich kann das gar nicht genau benennen, aber er war sehr nüchtern und ich musste Sätze häufiger zweimal lesen. Mir kam es so vor, als ob Kathy Reichs die Privatermittlungen von Sunday besonders real aussehen lassen wollte. Vielleicht liegt das auch an Reichs eigenen Erfahrungen mit Ermittlungen, aber dadurch hatte man nirgends wirklich Spannung oder überhaupt Thrillelemente. Es gab auch eher nur wenige Überraschungsmomente.

Auch mit der Protagonistin Sunday bin ich nicht wirklich warm geworden. Zu Beginn des Buches dachte ich, dass sie vielleicht ähnliche Charakterzüge hat, wie Smoky Barrett aus der gleichnamigen Reihe von Cody McFadyen, da auch sie von ihrer Vergangenheit gezeichnet ist. Doch im Gegensatz zu Smoky ist Sunday sehr stur, aggressiv und nicht willig sich in irgendeiner Weise helfen zu lassen. Durch dieses Verhalten wurde auch, meiner Meinung nach, der Leser von ihr weggestoßen.

Was mir aber sehr gut gefallen hat, ist, dass es eine zweite erzählende Perspektive gibt. Zunächst dachte ich, dass es sich dabei um Stella Bright handelt, das Mädchen, dass nach dem Bombenanschlag verschwunden ist. Doch es handelt sich nicht um sie und das war wirklich eine Überraschung für mich. Mehr möchte ich dazu aber auch nicht sagen, weil das ebenfalls zu viel Spoiler wäre. Das Ende der Geschichte hat sie zwar abgerundet, war aber ebenfalls keine wirkliche Überraschung für mich.

Alles in allem würde ich dem Buch drei Sterne geben. Drei, weil die Geschichte sehr originell ist, aber die Umsetzung leider gar nicht mein Fall war. Ich bin aber dennoch gespannt, wie und wann diese Reihe fortgesetzt wird und ob die nächsten Teile mich eher überraschen können.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Die Vorgeschichte des berüchtigten Serienmörders Francis Ackerman Jr.

Racheopfer
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Allgemeines

Titel: Racheopfer
Autor/in: Ethan Cross
ISBN: 978-3-404-17739-4
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Thriller
Seitenzahl: 160
Preis: 10,00€


Klappentext

Francis Ackerman jr. blickte dem Wolf in die ...

Allgemeines



Titel: Racheopfer
Autor/in: Ethan Cross
ISBN: 978-3-404-17739-4
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Thriller
Seitenzahl: 160
Preis: 10,00€


Klappentext



Francis Ackerman jr. blickte dem Wolf in die Augen. Er empfand eine merkwürdige Verwandtschaft zu dem Tier. Sie beide waren in eine Welt geboren, in der es ihnen bestimmt war, die Bösen zu sein, und keiner von ihnen konnte etwas dagegen tun. Keiner konnte sein Wesen ändern. Es war bedeutungslos, ob Ackerman mehr sein wollte, als er war. Die Welt hatte ihm seine Rolle zugewiesen, und die Menschen hatten bestimmte Erwartungen an ihn. Nun denn: Er würde den Zuschauern geben, wonach sie verlangten.


Meine Gedanken zum Buch



Ihr Lieben, wenn ihr uns schon länger auf Bookstagram verfolgt, wisst ihr, dass ich (Josi) ein riesiger Fan von Ethan Cross‘ Büchern bin. Vor allem von seiner Shepherd-Reihe rund um den Agenten Marcus Williams und den berüchtigten Serienmörder Francis Ackerman Jr. Ich liiiiebe Francis! Das ist vielleicht etwas merkwürdig für diejenigen, die diese Reihe noch nicht gelesen haben, aber Francis ist mit Abstand mein liebster Buchcharakter überhaupt. Er macht in der Shepherd-Reihe eine total tolle Entwicklung durch, ist charmant und humorvoll – was will man mehr? Und deshalb habe ich mich extrem auf die Vorgeschichte zu Francis gefreut und was soll ich sagen… ich wurde nicht enttäuscht!

In der Regel fange ich meine Rezensionen mit dem Schreibstil der Autoren an, heute gehe ich zunächst auf die inhaltliche Ebene eine, da der Klappentext euch auch nicht so viel verraten hat und ich es so erstmal etwas verständlicher machen möchte.

Als ich das Buch erhalten habe, dachte ich, dass es hier hauptsächlich um Francis geht, da es ja seine Vorgeschichte sein soll. Dabei dachte ich zunächst an zwei Szenarien. (Vorsicht! Das könnten Spoiler zum ersten Band der Shepherd-Reihe sein!) Zum einen habe ich gedacht, dass dieses Buch vielleicht bei Francis Jugend beginnt, wo er von seinem Vater Francis Ackerman Sr. gefangen gehalten und gefoltert wurde, da dieser beweisen wollte, dass man Serienmörder selbst herstellen kann. Zum anderen hätte ich gedacht, dass diese Vorgeschichte in der Zeit beginnt, wo Francis in einem Hochsicherheitsgefängnis untergebracht wurde. Denn in „Ich bin die Nacht“ ist er kurz vorher daraus ausgebrochen. Nichts davon ist jedoch der Fall. Deshalb würde ich vorab nicht von Francis‘ Vorgeschichte sprechen, sondern von einer Episode aus seinem Leben. Hier geht es nämlich nicht nur um Francis, hier geht es vor allem um eine Frau namens Jennifer, die Rache an Francis verüben will. Sie arbeitet in einer psychiatrischen Anstalt, wo man versucht, Serientäter zu rehabilitieren. Das nutzt sie als Vorwand, um Francis in die Klinik zu bekommen. Sie hat jedoch nicht mit dem Genie von Francis gerechnet und verursacht mit ihrem Vorhaben eine riesige Katastrophe. Auf Grund dieser Geschichte ist es für mich eben nur eine Episode aus seinem Leben, was mich aber nicht gestört hat. Das lag vor allem daran, da Francis hier sehr authentisch dargestellt wurde und er mir in keinem Moment gefehlt hat. Durch die konstruierte Geschichte wurde es nie langweilig und die Spannung war konstant da. Obwohl man ja durch die Bände der Shepherd-Reihe weiß, dass Francis da unbeschadet rauskommen muss, hatte man häufiger Zweifel daran und ich in meinem Fall Angst, dass Francis etwas zustößt. Das schafft nur Ethan Cross!

Viele Leser waren erschrocken, dass dieser Thriller nur 160 Seiten hat. Das kann ich verstehen, aber ich kann jedem nur versichern, dass es der Geschichte an nichts gemangelt hat. Es wirkte überhaupt nicht abgespeckt, sondern vielmehr so, als würde ich ein Buch von 400 Seiten lesen. Das soll nicht heißen, dass es total langatmig war, weil es das definitiv nicht war, sondern, dass die Geschichte von vorne bis hinten extrem gut durchdacht war und eben nichts fehlte.

Kommen wir nun nochmal kurz zu dem Schreibstil von Ethan Cross. Ethan Cross ist für mich der König des rasanten Schreibstils. Kurze Kapitel, flüssiger Stil und konstante Spannung beschleunigen die Handlung mühelos.

Für mich als großer Fan von Ethan Cross war es ein großes Vergnügen dieses Buch zu lesen. Deshalb kann ich es jedem von euch nur ans Herz legen, wenn ihr Ethan Cross und seine Bücher genauso liebt, wie ich. Aber jetzt bedeutet es warten. Der 6. Band der Shepherd-Reihe „Ich bin die Rache“ ist zwar bereits angekündigt, aber wir müssen uns leider noch bis zu dem 28.02.2019 gedulden. Hoffentlich vergeht die Zeit bis dahin schnell!