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Veröffentlicht am 20.02.2024

Der perfekte Klang

Die perfekte Klangschale kaufen
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Einmal im Monat, zur Vollmondzeit, gönne ich mir ein Klangerlebnis in einer Klangpyramide. Es ist jedes Mal wieder einer Wohltat für Körper und Geist und ich möchte diese Klangerlebnisse nicht mehr missen. ...

Einmal im Monat, zur Vollmondzeit, gönne ich mir ein Klangerlebnis in einer Klangpyramide. Es ist jedes Mal wieder einer Wohltat für Körper und Geist und ich möchte diese Klangerlebnisse nicht mehr missen. Die Tiefenwirkung der Klänge ist noch tagelang zu spüren. Man fühlt sich wieder mit sich und seiner Welt im Einklang. Die Schwingungen lösen Stress, Verspannungen und emotionale Blockaden und bringen innere Ruhe. Es passiert so unglaublich viel im Körper. Und ja es weckt auch Glücksfühle. Deshalb habe ich schon öfters mit dem Gedanken gespielt mir eine eigene Klangschale anzuschaffen. Aber worauf muss ich achten, welche Schale ist perfekt für mich? Darauf gibt uns der Autor und Klangexperte Maurice Singh in seinem Ratgeber ‚Die perfekte Klangschale kaufen‘ Auskunft Im Buch erfahren wir viel über die Herstellung der Schalen und deren Beschaffenheit. Die Frage ist: Gegossen oder handgefertigt? Das ist nicht zuletzt eine Frage des Geldbeutels, denn nach oben hin gibt es kaum eine Grenze. Das Buch bietet viel an Information. Dazu gehört auch ein Ausflug in die Historie. Außerdem habe ich Einblick in die Chakren erhalten.

Fazit: Ein hilfreicher und umfassender Ratgeber für alle die sich über Klangschalen informieren möchten.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Ein ganz normales Fischerleben

Morgen und Abend
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Jon Fosse, der norwegische Literatur-Nobelpreisträger 2023, hat Morgen und Abend bereits im Jahre 2003 herausgebracht. Ich muss gestehen, ich kannte den Autor bislang noch nicht, umso mehr war ich gespannt ...


Jon Fosse, der norwegische Literatur-Nobelpreisträger 2023, hat Morgen und Abend bereits im Jahre 2003 herausgebracht. Ich muss gestehen, ich kannte den Autor bislang noch nicht, umso mehr war ich gespannt auf diese Erzählung.

In ‚Morgen und Abend‘ geht es um Geburt und Sterben des Fischers Johannes. Im Abschnitt über die Geburt befinden wir uns in einer Fischerkate, erleben wir seinen Vater, der die Geburt seines Sohnes mit vielen Ängsten durchlebt. Er betet, dass Frau und Kind die Geburt überleben mögen. In dieser Zeit sind viele Frauen daran gestorben und seine Frau ist ja auch nicht mehr die Jüngste. Auf ihr zweites Kind hatten beide lange warten müssen und eigentlich schon die Hoffnung aufgegeben. Johannes erhält den Namen seines Großvaters. Damit ist sein Lebensweg bereits vorgezeichnet. Er wird die Fischertradition der Familie fortsetzen.

Der zweite Teil ist wesentlich ausführlicher. Johannes ist gestorben und wird erleben in Rückblicken Ausschnitte seines harten und einfachen und dennoch erfüllten Lebens. Gewöhnungsbedürftig ist die Schreibweise. Jon Fosse benutzt keinen Punkt. Und gerade dieser Schreibkniff lässt uns die schroffe norwegische Landschaft und das karge Leben des Fischers umso deutlicher vor Augen erstehen. Fosse schreibt in klaren Worten, ohne Schnörkel, eher sparsam und dennoch voller Zauber.

Es ist ein trauriges Buch, aber zugleich tröstlich. Das Thema Sterben wird gefühlvoll und unverkrampft angesprochen.

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Veröffentlicht am 09.02.2024

Nichts ist echt

Die Insel des Zorns
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Zitat: Das Leben ist eine einzige Performance. Nichts ist echt. Das Leben ist nicht von Dauer und nichts, was wir machen ist von Bedeutung.


Sieben Menschen befinden sich auf der kleinen griechischen ...


Zitat: Das Leben ist eine einzige Performance. Nichts ist echt. Das Leben ist nicht von Dauer und nichts, was wir machen ist von Bedeutung.


Sieben Menschen befinden sich auf der kleinen griechischen Insel Aura. Der berühmte und umschwärmte Ex-Hollywood-Star Lana Farrar hatte zu einem Kurzurlaub eingeladen. Ihr gehört die Insel. Einst erhielt sie diese von ihrem ersten Gatten, einem prominenten Filmproduzenten, zum Geschenk. Sie wollte dem englischen Wetter entfliehen und Sonne tanken. Nachts zieht ein Sturm auf. Die Bewohner sind vom Festland abgeschnitten. Ein Wind, der von den Einheimischen „Zorn“ genannt wird.

Alex Michaelides Die Insel des Zorns ist ein wendungsreicher Thriller, der dem Leser viele Rätsel aufgibt. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Elliot Chase erzählt, einem Freund von Lana Farrer. Nur komisch, dass ausgerechnet der Erzähler bei mir keine Sympathien hervorruft. Außerdem nerven mich seine Auslassungen. Ich halte ihn für einen ziemlich aufgeblasenen Kerl, der sich gerne im Schein der Promis bewegt. In seiner Vergangenheit lebte er mit der ältlichen, aber berühmten Schriftstellerin Barbara West zusammen, dafür nahm er sogar Demütigungen in Kauf. Lanas Ehemann ist auch nicht über den Weg zu trauen, genauso wenig wie ihrer Freundin. Mit ‚Zorn‘ ist nicht nur der Wind gemeint, er symbolisiert ebenso den Zorn in den Köpfen. Denn jeder der Protagonisten trägt einen Zorn in sich. Die Beschreibung der einzelnen Charaktere ist dem Autor gut gelungen. Auch die Atmosphäre auf der Insel lässt Bilder im Kopf entstehen, die Spannungen zwischen den Protagonisten ist spürbar.

Eine gelungene Mischung aus Drama, Psychologie und Spannung, auch wenn ich mir von letzterem etwas mehr gewünscht hätte.

Fazit: Mir hat ein bisschen die Spannung gefehlt, Aber insgesamt ein gut lesbarer Thriller

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Geniale und preiswerte Kochideen

Köstlich kochen, clever sparen
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“Köstlich kochen, clever sparen” ist ein praktisches Kochbuch aus dem Verlag Das Beste GmbH. Es bietet preiswerte Gerichte für den Alltag und zeigt, wie man gesund, leicht zuzubereiten und gleichzeitig ...


“Köstlich kochen, clever sparen” ist ein praktisches Kochbuch aus dem Verlag Das Beste GmbH. Es bietet preiswerte Gerichte für den Alltag und zeigt, wie man gesund, leicht zuzubereiten und gleichzeitig günstig kochen kann. Denn gutes Essen muss nicht teuer sein. Es gibt Tipps wie man beim Kochen Energie sparen kann, in dem man Kleingeräte einsetzt und wie man übriggebliebene Essensreste weiterverwendet und daraus leckere Speisen zubereitet.

Wir finden geniale und doch preiswerte Kochideen. Die Rezepte sind sehr gut beschrieben und durchweg mit wunderschönen Fotos illustriert, die zum Nachkochen verführen. Die meisten Rezepte sind tatsächlich ohne großen Aufwand zu bewerkstelligen. Auch ungeübte Köch:innen werden mit den klaren Anweisungen zurechtkommen.

Das Buch ist ideal für alle, die abwechslungsreiche und gesunde Ernährung für wenig Geld suchen.

Fazit: Guten Appetit und viel Spaß beim Kochen!

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Reisepass für Rita

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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»Vielleicht, dachte Labensky, war die Wahrheit überschätzt. Vielleicht war er ja doch nicht der Einzige, der sich gelegentlich in Einbildungen oder Geschichten rettete. Vielleicht hatte ja jeder so seine ...


»Vielleicht, dachte Labensky, war die Wahrheit überschätzt. Vielleicht war er ja doch nicht der Einzige, der sich gelegentlich in Einbildungen oder Geschichten rettete. Vielleicht hatte ja jeder so seine Erzählungen auf Lager, um sich die Welt, die nicht leicht auszuhalten war, zurechtzubiegen. Luftschlösser brauchten keine Baugenehmigung, aber sie halfen einem, nicht die Hoffnung zu verlieren.«


Mal was ganz anderes vom Bestsellerautor Michael Tsokos, dem Rechtsmediziner und Professor an der Charite in Berlin. Bisher ging es in seinen Büchern immer um Spannung. Man kennt ihn von True-Crime und spannenden Thrillern. Hier hat er zusammen mit seiner Frau Anja Tsokos den Roman »Heinz Labensky – und seine Sicht auf die Dinge« geschrieben und ich muss gestehen, mir hat dieser Ausflug in die Geschichte der DDR sehr gefallen.

Heinz Labensky, 79 Jahre, lebt seit zehn Jahren der in einem Seniorenheim am Erfurter Stadtrand. Er selber würde sich als stinknormalen Kauz beschreiben. Den Osten Deutschlands hat er nie verlassen. Bereits in seiner Kindheit wurde er als nicht sehr Helle eingestuft, förderunfähig hieß es in der DDR. Eines Tages erreicht ihn ein Brief, von der Tochter seiner einzigen großen Liebe Rita. Rita, die blitzgescheite Rita, die ihm einst das Lesen beigebracht hatte. Auch sie war eine Außenseiterin in dem kleinen Dorf Briesen in Brandenburg gewesen. Rita verschwand vor Jahren spurlos, und nun gibt es Hinweise auf ihr Schicksal. Heinz setzt sich kurzentschlossen in einen Flixbus und macht sich auf die Reise nach Warnemünde. Er muss der Sache auf den Grund gehen. Er erzählt seinen Mitreisenden von seinem haarsträubenden, fantasievollen und abenteuerlichen Leben. Doch am Meer angekommen, muss Heinz Labensky eine Entscheidung treffen.

Ein absolut starker Roman. Mir hat es sehr viel Freude gemacht, von diesem liebenswürdigen Sonderling zu lesen. Das Ehepaar Tsokos hat mit Heinz Labensky einen außergewöhnlichen Charakter geschaffen. Er ist zwar dumm wie zehn Meter Feldweg, aber hat das Herz am rechten Fleck und sein Herz schlägt für Rita. Für Heinz gibt es keine andere. Irgendwie ist er auch ein Hans im Glück. Er wurstelt sich mit viel Phantasie und dem Glück der Dummen durchs Leben. Wir erleben als Leser einen Streifzug durch die Geschichte der DDR. Wir begegnen Wolf Biermann, dem Dreiergespann der RAF, Andreas Bader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof, wir suchen das Bernsteinzimmer, dort wo einst Carinhall, das repräsentatives Gut des Reichsmarschalls und führenden Nationalsozialisten Hermann Göring gestanden hatte und wir erleben Nazigrößen, die sich geschwind zu Kommunisten umgewandelt haben, wir lesen von Wurmlöchern im sozialistischen Schutzwall, von Spitzeln der Firma Mielke und von vielen typischen DDR-Marken und speziellen DDR-Ausdrücken. Das alles wird von den Autoren so unterhaltsam und humorvoll serviert. In Heinzis Kopfkino ist viel los. Ich habe mich selten so gut amüsiert. Gleich über den ersten Satz musste ich herzhaft lachen. ‚Gönnen Sie sich Holz zu Lebzeiten!‘ Okay, es ist eine Baumarktwerbung für Holzböden. Und noch ein Wort zum Hauptprotagonisten: So geistig eingeschränkt er auch ist, ist er doch ein aufrechter und mutiger Mann, der für die Liebe seines Lebens alles riskierte. Ein Reisepass wird zum Liebesbeweis.

Fazit: Originell, humorvoll und nachdenkenswert: Heinz Labenskys Sicht der Dinge. Ein Lese-Highlight


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