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Veröffentlicht am 25.12.2022

Volksfest in Wulzendorf

Volksfest
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Rezension zum Hörbuch !!!


In Wulzendorf ist Volksfest. Suchanek kommt nach jahrelanger Heimatflucht nach Hause. Er soll das Haus seiner Eltern samt Hund hüten, die für ein paar Tage an den Bodensee gereist ...

Rezension zum Hörbuch !!!


In Wulzendorf ist Volksfest. Suchanek kommt nach jahrelanger Heimatflucht nach Hause. Er soll das Haus seiner Eltern samt Hund hüten, die für ein paar Tage an den Bodensee gereist sind. Zum Glück kann er sich beim „Grasl“ was zum Rauchen besorgen und so steht er bereits in der Nacht bekifft auf dem Balkon und wird Zeuge einer Brandstiftung. Wie sich später herausstellt, mit Todesfall. Die Frau des Geschädigten und Feuerwehrhauptmanns wurde unter den Trümmern gefunden. Beliebt war sie ja nicht die ‚heilige Johanna‘. Es bleibt allerdings nicht bei der einen Toten, es gibt eine weitere Leiche.

Ich mag den österreichischen Dialekt ja sehr und habe keine Schwierigkeiten damit, ihn zu verstehen. Trotzdem empfand ich den Sprecher als etwas zu schnell. Es fiel mir schwer der Handlung zu folgen. Das lag vor allem an den vielen kaum zu unterscheidenden Personen und an deren Nummerierung. Da gab einen 5er, einen 6er, einen 9er… Das war für mich sehr verwirrend. Da war es auch nicht unbedingt hilfreich, dass gleich zu Anfang ein Personenregister vorgelesen wurde. Der dörfliche Charakter kam allerdings sehr gut rüber und ich musste über manche Situation heftigst Schmunzeln. Ich kann mir vorstellen, dass das „Volksfest“ als Print sicherlich große Klasse ist. Man kann im Personenregister nachschlagen. So schwarz auf weiß entgeht einem auch nicht so viel von der Handlung.


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Veröffentlicht am 24.12.2022

Pflanzenbasierte Ernährung – ein Plus für die Gesundheit

Deliciously Ella. How To Go Plant-Based
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Ella Mills war mir bisher nicht bekannt, aber sie ist wohl auf Social-Media gut vertreten als bekannte Food-Influencerin und auch auf Instagram ist sie ein Star. Sie hat eine Plattform für pflanzenbasierte ...



Ella Mills war mir bisher nicht bekannt, aber sie ist wohl auf Social-Media gut vertreten als bekannte Food-Influencerin und auch auf Instagram ist sie ein Star. Sie hat eine Plattform für pflanzenbasierte Ernährung und Gesundheit gegründet, die darüber informiert, wie man ganzheitlich sein Wohlbefinden verbessern kann.

In dem Buch verrät uns Elle wie sie zu der pflanzenbasierten Ernährungsweise gekommen ist und wie gut diese unserem Körper und unserem Wohlbefinden tut. Unterstützt wird sie in dem Buch von Pflanzenexperten, darunter Ärzte und Ernährungswissenschaftler.

Ganz besonders beeindruckt hat mich der Teil in dem sie erklärt, wie es gelingt, die Ernährungsumstellung durchzuziehen. Da geht es darum Selbstzweifel zu überwinden, um Selbstfürsorge. Dass wir mit uns sprechen sollten, wie mit einem geliebten Menschen, wenn es schwierig ist und uns nicht niedermachen. Wir sollten darauf achten, welche Botschaften wir an uns senden. Auch eine 10-minütige Schreibübung empfiehlt sie uns, um unsere Motivation zu stärken. Ihr Motto ist: Vertraue dir selbst mehr als deinen Plan.

Nach dem Ratgeberteil folgt der Rezeptteil: Die Rezepte sind einfach und schnell zu bewerkstelligen. Durch die die pfiffige Rezeptauswahl ist definitiv für jeden Geschmack was zu finden. Ich mochte vor allem die Knusper-Kichererbsen oder das Knoblauch-Tahin-Dressing. Aber meine absoluten Favoriten sind der Walnuss Parmesan, die Orzo-Bohnen-Pfanne und das Perlgraupen-Sellerie-Taboule.

Einziger Kritikpunkt ist für mich der Titel. Hätte man da nicht einen deutschen Titel finden können?

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Leuchtende Jahre

Die Suche nach Heimat
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Indra Maria Janos hat dieses großartige Roman-Portrait über die grandiose Dichterin Mascha Kaléko unter Pseudonym geschrieben. Mir war Mascha Kaléko bereits von ihren wunderbaren Gedichten her bekannt. ...



Indra Maria Janos hat dieses großartige Roman-Portrait über die grandiose Dichterin Mascha Kaléko unter Pseudonym geschrieben. Mir war Mascha Kaléko bereits von ihren wunderbaren Gedichten her bekannt. Über ihr Schicksal hingegen wusste ich nichts.

Im Prolog befinden wir uns im Jahr 1956. Mascha ist in ihr einst geliebtes Berlin zurückgekehrt und weint.

Wir erleben die junge Mascha, die mit einundzwanzig Jahren den 9 Jahre älteren Hebräischlehrer Saul Kaléko heiratet, die Gedichte schreibt und die unbedingt im Romanischen Café ins Schwimmerbecken kommen möchte, dort wo die wichtigen Leute der Literaturszene sitzen. Noch sitzt sie im Nichtschwimmerbecken, aber das soll sich ändern. Bald schon veröffentlicht sie regelmäßig Gedichte in Zeitungen und gehört sie zum inneren Kreis der schöpferischen Boheme. Wir erfahren über ihren Familienhintergrund, der Flucht mit ihrer Familie aus Galizien. Und wir erleben den erstarkenden Nationalsozialismus und deren Auswirkungen auf die Arbeit jüdischer Literaten und Künstler. Und dennoch bezeichnete Mascha Kaléko die Zeit vom 1933-1938 als ihre leuchtenden Jahre.

Der Autorin gelingt es, dank hervorragender Recherchearbeit, die Stimmung im damaligen Berlin und in der Literaturszene sehr gut einzufangen. Ich fühlte mich in diese Zeit versetzt. Eingestreut in den Text finden sich immer wieder Gedicht von Mascha Kaléko. Indra Maria Janos nähert sich der Protagonistin mit viel Einfühlungsvermögen. Genauso stelle ich mir Mascha Kaléko vor. Selbstbewusst, ein bisschen burschikos, mit wachem, beobachtendem Blick. Mascha war nicht nur eine grandiose Dichterin, sie war auch eine faszinierende und für ihre Zeit sehr emanzipierte Frau.

Fazit: Unbedingt lesen! Eine wunderbare Roman-Biographie.

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Veröffentlicht am 18.12.2022

Harte Kost

Das letzte Versprechen
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Die Bestseller-Autorin Hera Lind hat mit ‚Das letzte Versprechen‘ erneut einen zutiefst berührenden Tatsachenroman geschrieben. Die Autorin hat nach eigener Aussage, lange gezögert, diesen Stoff zu verarbeiten. ...



Die Bestseller-Autorin Hera Lind hat mit ‚Das letzte Versprechen‘ erneut einen zutiefst berührenden Tatsachenroman geschrieben. Die Autorin hat nach eigener Aussage, lange gezögert, diesen Stoff zu verarbeiten. Zu grauenhaft sind die Erinnerungen der Anni Eckhart, die sie selbst in Tagebüchern niedergeschrieben hatte und die als Grundlage zu diesem Roman dienten. Über sieben Jahre lag das goldene Tagebuch bei Hera Lind im Schreibtisch, bevor sie Anni persönlich kennenlernte und die Autorin die traumatisierten Erinnerungen dieser Frau zu einem Roman verwandte.

Die 5jährige Anni wächst behütet als Kind einer Donauschwäbischen Minderheit im Banat auf. Und doch befindet sich Europa in Krieg. Weihnachten 1944 bricht in dem kleinen Dorf die Hölle los. Die Familie wird jäh auseinandergerissen. Annis Mutter verschleppt man mit anderen Frauen in ein sibirisches Straflager. Das kleine Mädchen wird den Großeltern entrissen und in ein jugoslawisches Kinderheim abtransportiert. Doch Annis Großmutter Barbara hat der Mutter versprochen auf Anni aufzupassen, so lässt sie die 5-Jährige unter Einsatz ihres Lebens nicht allein. Heimlich fährt sie mit. Gleichzeitig wird der Großvater in einem Gefangenenlager in Rudolfsgnad interniert. Dort versucht man sich der Menschen durch Aushungern zu entledigen. Was folgt sind einfach unvorstellbare Vorkommnisse und Gräuel, für die einem die Worte fehlen. Leider bleibt auch nach dem Krieg Anni in ihrem Leben nichts erspart.

Das Buch ist kein Unterhaltungs- und Wohlfühlbuch. Ich konnte es nicht in einem Rutsch lesen, musste immer mal wieder Pause machen. Dennoch hat es mich gefesselt. Über die Protagonisten gibt es nicht viel zu sagen. Sie haben alle sehr viel Leid erlebt. Was mich jedoch an Anni beeindruckt hat, war ihr starker Wille und ihre trotz allem Leid, positive Lebenseinstellung.

Ich muss gestehen, dass war das härteste Buch, dass ich in letzter Zeit gelesen habe. Ich hatte das nicht erwartet. Es hat mich emotional sehr betroffen gemacht. Die Geschichte geht unter die Haut. Wieviel Leid ist ein Mensch imstande zu tragen?
Mein Dank gilt der Autorin Hera Lind, die sich dieses schweren Themas angenommen hat. Es ist wichtig davon zu erfahren. Mir sind einige Dinge klar geworden. Ich bin unendlich dankbar, so behütet aufgewachsen zu sein.

Fazit: Keine leichte Kost und dennoch sehr wichtig. Man darf auch heute nicht wegschauen.

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Veröffentlicht am 14.12.2022

Bestrickende Ermittlungen

Maschenmord
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Tim Wallenstein, der Ermittler aus Köln hat sich in das bayerische Hinterland in die Nähe von Murnau versetzen lassen und gleich der erste Arbeitstag fordert seinen vollen Einsatz. Er wird in das Provinzkaff ...



Tim Wallenstein, der Ermittler aus Köln hat sich in das bayerische Hinterland in die Nähe von Murnau versetzen lassen und gleich der erste Arbeitstag fordert seinen vollen Einsatz. Er wird in das Provinzkaff Madlfing berufen. Dort, gegenüber der Kirche, im „Wolllust“, soll sich ein Mord ereignet haben. Tim ist sofort alarmiert, doch das vermeintliche Puff entpuppt sich als Wollladen. Mordopfer ist Nicole, die Angestellte der Ladenbesitzerin Ariadne Schäfer. Als Mordwaffe wurde ein Laceschal benutzt.

Tim Wallenstein macht sich an die Aufklärung des Falles. Auch der MKHC, der Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub mischt kräftig mit. Hatte Nicole krumme Geschäfte laufen? Den Job im Wollladen hatte sie jedenfalls nicht nötig.

Das Buch ist liebevoll aufgemacht. Mir haben vor allem die einfallsreichen Kapitelüberschriften richtig gut gefallen. Der Schreibstil liest sich flott, zum Teil sogar amüsant, denn die Protagonisten geben schon was her. Ariadne, die Ladenbesitzerin mit isländischen Wurzeln, bringt zusätzliche geheimnisvolle Elemente in den Krimi mit ein. Man merkt der Autorin ihre Woll- und Strickbegeisterung an. Man möchte in der Wolle wühlen und sich selber gerne ein Wollpaket zusammenstellen, sich quasi der Wolllust hingeben.

Was eine Birkin Bag ist, weiß ich jetzt auch. Ich musste genau wie unser Kommissar Tim Wallenstein erst mal Tante Google befragen. Ich sage nur: OMG, Otto-Normal-Frau kann sich das nicht leisten. Gestört haben mich eigentlich nur die die Übergriffigkeiten der Gerichtsmedizinerin, die sie sich Tim gegenüber herausnahm. Das kann ich auch an Männer nicht ab.

Wer die Mordwaffe nachstricken möchte, findet am Ende des Buches die Anleitung. Übrigens ist Leonie Kramer das Pseudonym der Autorin Christine Ziegler.

Fazit: Ein leicht lesbarer, amüsanter Strickkrimi, der allerdings den Leser/innenkreis auch etwas einschränkt.

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