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Veröffentlicht am 03.12.2018

Annäherung

Ein Winter in Paris
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Das Cover ist wunderschön und paßt zu der Beschreibung des Hauptakteurs- jedenfalls wie er in meiner Vorstellung existiert. 

Victor, 19, kommt aus der Provinz zum Studium nach Paris.  
Aus einfachen Verhältnissen ...

Das Cover ist wunderschön und paßt zu der Beschreibung des Hauptakteurs- jedenfalls wie er in meiner Vorstellung existiert. 

Victor, 19, kommt aus der Provinz zum Studium nach Paris.  
Aus einfachen Verhältnissen stammend sieht er sich dem Druck des Colleges hilflos gegenüber.  
Die unmenschlichen Bedingungen der elitären Vorbereitungsklassen, der zwischen den Studenten bestehenden gnadenlosen Wettbewerb und selbstverliebte, sadistische Lehrer- all das trifft ihn hart und läßt ihn einsam, fast unsichtbar werden. 
Da trifft er auf Mathieu, eine Klasse unter ihm und ebenso scheu, raucht hin und wieder eine Zigarette mit ihm. 

Als Mathieu in den Tod springt, verändert sich für Victor alles.  
Nun steht er, der einzige Freund des Opfers, im Fokus.  
Seine Kommilitonen interessieren sich nun für ihn  
und er baut zu Mathieus Vater eine Beziehung auf,  
wie er sie zu seinen eigenen Eltern nie hatte.

Der Sprachstil in seiner leichten, doch klaren Schlichtheit und die dazu im Kontrast stehende erdrückende Dramatik der Handlung haben mich ab der ersten Seite sehr berührt. Ganz großes Kino!

Veröffentlicht am 03.12.2018

ein Leben gegen ein anderes

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Hauptprotagonist Ilja wird nach sieben Jahren Straflager in die Freiheit entlassen. 
Daheim angekommen erfährt er vom Tod seiner Mutter, die Wohnung ausgeraubt und verwüstet vor. 
Ein wenig Trost findet ...

Hauptprotagonist Ilja wird nach sieben Jahren Straflager in die Freiheit entlassen. 
Daheim angekommen erfährt er vom Tod seiner Mutter, die Wohnung ausgeraubt und verwüstet vor. 
Ein wenig Trost findet Ilja im stetigen Konsum vom Alkohol. Einsam und verlassen sucht er einen Schuldigen. 

So macht er sich auf die Suche nach dem Drogen-Fahnder Petja, der ihn vor sieben Jahren unschuldig verhaften ließ. Er tötet Petja und nimmt dessen neues I-phone an sich, das für alles steht, das Ilja nicht hat. 
Und dann erwacht es zum Leben und brummt und summt und fordert von Ilja eine Entscheidung. 
Als er mit Petjas Angehörigen kommuniziert nimmt er Petjas Platz an. 

Die Idee und auch die Umsetzung des Romans ist brillant. Autor Dmitry Glukhovsky zeigt auf, welchen Stellenwert mittlerweile die Smartphones in unserem Leben haben. Wie verrückt dieses Parallelleben zu unserem realen ist. 

Dennoch wird hier vor allem das Thema von Schuld und Sühne äußerst spannend dargestellt und auch der Schreibstil hatte eine überraschende Tiefe und vor allem (russisch-typisch) eine Dunkelheit an sich.  

Wer sich vor Melancholie, Tristesse, Moralfragen und Thrill nicht scheut ist hier genau richtig. 

Veröffentlicht am 03.12.2018

keine Weihnachtsgeschichte

Ich, Santa
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Titel und Cover ließen auf eine Weihnachtsgeschichte hoffen, doch der Inhalt soll eine magische Fantasyerzählung sein. 

Der Roman "Ich, Santa" von Jay Kay beginnt recht traurig. Der Ich-Erzähler, 16jährig, ...

Titel und Cover ließen auf eine Weihnachtsgeschichte hoffen, doch der Inhalt soll eine magische Fantasyerzählung sein. 

Der Roman "Ich, Santa" von Jay Kay beginnt recht traurig. Der Ich-Erzähler, 16jährig, steht am Grab seiner Mutter und fühlt sich absolut verlassen. Als er von seinem Onkel aufgenommen wird, muß er sich in dessen Familie erst intergrieren, in der Geheimnisse, merkwürdigen Verpflichtungen und Vorkommnisse Alltag sind. 

Sein großes Idol wird der Motorradkünstler Jules, den er auf einem Jahrmarkt kennenlernt. Durch ihn lernt er eine ihm völlig fremde Welt kennen. 

Die Geschichte beginnt sehr vielversprechend, der Einstieg war äußerst spannend. 

Jedoch schafft der Autor es nicht, diese Spannung weiterhin zu halten. 
Die Erzählung wurde zum Teil zäh, langatmig und auch verwirrend. 
Einige Protagonisten blieben zum Teil recht blaß und ihre jeweiligen Handlungen bzw. Gedanken waren häufig nicht nachvollziehbar. 

Fazit: Super Idee, Umsetzung jedoch unbefriedigend. Schade. 

Veröffentlicht am 03.12.2018

Weiden... eine Kleinstadt wie viele andere (?)

Wie ich fälschte, log und Gutes tat
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Das Cover und der Titel deuteten schon darauf hin- hier wird der schöne Schein in einer ganz normalen Kleinstadt und seiner Bewohner unter die Lupe genommen.  

Und was man dabei alles zutage befördert- ...

Das Cover und der Titel deuteten schon darauf hin- hier wird der schöne Schein in einer ganz normalen Kleinstadt und seiner Bewohner unter die Lupe genommen.  

Und was man dabei alles zutage befördert- die Tennismannschaft des hiesigen Gymnasiums, die praktisch dauerbreit vom Feiern ist, dennoch aber von Anti-Drogen-Plakaten herablächeln darf. 
Ein Lehrer, angeblich mit Krebs im Endstadium, der einfach nicht abtritt und weiterhin die Schüler schikaniert. 
Eine Direktorin, die ein wenig mauschelt, innovative Rundmails an die Eltern verfaßt und dennoch von ihren Schülern geachtet wird (gibt's das??? ^^)... 
Dazu noch Crystal-Mäx und der Butterhof... und mittendrin der 16jährige Teenie Benedikt, der Ich-Erzähler, der seine Zensuren frisiert. 

Eine kurzweilige Offensive auf die Lachmuskeln mit einem wunderbarem schwarzen Humor getoppt vom Jugendslang.  

Veröffentlicht am 03.12.2018

College-Romanze

Ethan & Claire - A San Francisco College Romance (College-WG-Reihe 1)
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Das Cover ist genretypisch und passend zum Inhalt gewählt.

Mit "Cole & Autumn" legt die Autorin Christiane Bößel den zweiten Teil ihrer „College-WG-Reihe“ vor,
den man aber auch komplikationslos eigenständig ...

Das Cover ist genretypisch und passend zum Inhalt gewählt.

Mit "Cole & Autumn" legt die Autorin Christiane Bößel den zweiten Teil ihrer „College-WG-Reihe“ vor,
den man aber auch komplikationslos eigenständig lesen kann. Ich kannte vorab Teil 1 nicht und kam sehr gut mit den Beschreibungen der Beziehungsgefügen zurecht.

Ich mochte bereits die Leseprobe und war neugierig, welche Geheimnisse Autumn und Cole verstecken, was zwischen ihnen passieren wird und wie sie die typischen Irrungen und Wirrungen überstehen.

Beide Charaktere wirkten sehr authentisch und ich konnte mich sehr gut in sie hineinfühlen. 
Der Perspektivwechsel sorgte für Klarheit und auch Spannung. Zudem verfügte das Buch über einen guten Humor, überraschende Wendungen und auch die Emotionen fehlten nicht.

Der Showdown war mir persönlich etwas zuviel- ich glaube nicht, daß eine so verletzte/-liche Person wie Autumn Cole noch eine Chance gegeben hätte. Dennoch ist es eine schöne (Liebes-)Geschichte und ich habe mich bereits ertappt, daß ich auch gern die vorliegenden anderen Teile lesen würde ;)

3,5 Sterne- es reicht nicht ganz für ein "sehr gut".