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Veröffentlicht am 28.12.2017

spannender Auftakt

Die perfekte Gefährtin
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"Die perfekte Gefährtin" von Helen Fields stellt den Auftakt einer neuen Thrillerreihe um Detective Luc Callanach und seine Kollegin Ava Turner dar.

Der ungewöhnliche Plot der Autorin fesselte mich bereits ...

"Die perfekte Gefährtin" von Helen Fields stellt den Auftakt einer neuen Thrillerreihe um Detective Luc Callanach und seine Kollegin Ava Turner dar.

Der ungewöhnliche Plot der Autorin fesselte mich bereits nach wenigen Seiten. So lernt der Leser den Täter und seine Gefühlswelt schon sehr früh kennen und kann sich somit ein Bild aus verschiedenen Blickwinkeln machen. Dennoch konnte durchgehend ein hohes Spannungsniveau gehalten werden.

Dr. Reginald Kind sucht die perfekte Gefährtin- sie soll in jeglicher Hinsicht perfekt, erfolgreich und intelligent sein. Er selbst ist Universitätsangestellter, eher unscheinbar, jedoch tief psychopatisch.

DI Luc Callanach, neu im Team und von Frankreich nach England übergesiedelt, übernimmt die Ermittlungen im Fall der verschwundenen Anwältin Elaine Buxton. Relativ schnell sucht das Team dann nach dem brutalen Mörder, gibt es doch klare Tathinweise und eine Leiche. Zudem verschwindet noch eine weitere Frau.

Perfide spielt der strategisch gut planende King mit Callanach, der sich zudem mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen muß, und scheint diesem immer einen Schritt voraus zu sein. Dabei versteht es die Autorin geschickt, den Leser durch kreative Ideen immer wieder zu überraschen. Zugleich gibt es Einblicke in die Handlungen und Motive des Täters durch die wechselnden Handlungsstränge.

Es gibt jedoch nicht nur verschiedene Sichtweisen, sondern auch mehrere Geschichten innerhalb dieses Thrillers- Ava sucht in ihrem aktuellen Fall die Mütter der im Park abgelegten Säuglinge, zwischen Ava und Luc besteht eine gewisse Anziehung, Luc verbirgt seine Vergangenheit, handelt z.T. eigenmächtig und auch suspekt- all das wird jedoch treffend aufgelöst.

Der Schreibstil war flüssig, die Akteure und Handlungen detailliert beschrieben, sodaß man das Gefühl hatte, mitten im Geschehen zu sein und die Personen zu kennen.

Dieser Thriller ist überraschend anders und sehr fesselnd geschrieben, deshalb empfehle ich ihn uneingeschränkt- nicht nur für Genre-Liebhaber.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Originalität
Veröffentlicht am 18.12.2017

Wohlfühlbuch mit der Magie der "Goldenen Stadt"

Wintersterne
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Megan, Hope und Sophie reisen aus unterschiedlichen Gründen nach Prag und lernen sich dort an der Hotelbar kennen. Während Hope sich von ihrem Mann trennte und nun ihre 1. Reise mit ihren Freund Charlie ...

Megan, Hope und Sophie reisen aus unterschiedlichen Gründen nach Prag und lernen sich dort an der Hotelbar kennen. Während Hope sich von ihrem Mann trennte und nun ihre 1. Reise mit ihren Freund Charlie unternimmt, begleitet Megan ihren Kumpel Ollie nur, um ein paar Fotos zu machen, die sie für ihre 1.Ausstellung nutzen möchte. Sophie hingegen wartet auf ihren Verlobten Robin, der in ein paar Tagen nachkommen will.

Das Cover fiel mir gleich auf, passt es doch prima in die winterliche Zeit und verströmt den Zauber der Gemütlichkeit.

Einfühlsam und doch spannend beschreibt Isabelle Broom wie sich die Protagonisten nicht nur besser kennenlernen, sondern auch die Stadt erkunden. Oftmals hatte ich das Gefühl, ebenfalls im winterlichen Prag zu sein und selbst erneut die Sehenswürdigkeiten und speziellen Leckerbissen zu genießen.

Der besondere, locker-leichte Schreibstil der Autorin sorgt für ein excellentes Gleichgewicht zwischen Emotionalität, Humor, Spannung und (nie kitschigen!) Romantik. Wie berührend einige Schicksale waren bemerkt man vor allem zum Ende der Geschichte, man hat die Figuren so ins Herz geschlossen, daß man sich fühlt, als müsse man von guten Freunden Abschied nehmen.

Ein absolutes Wohlfühlbuch- zu dieser Jahreszeit passend und mit der einen oder anderen Tasse Tee verspricht es einige zauberhafte und behagliche Lesestunden.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Schneewittchen mal anders

Gestatten, Erkül Bwaroo, Elfendetektiv
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"Gestatten, Erkül Bwaroo- Elfendetektiv" ist der 1. Fall der Elfendetektiv-Reihe von Ruth M. Fuchs, in dieser Ausgabe gesprochen von Anastasia Milor.

Wir alle kennen das Märchen von Schneewittchen: "Es ...

"Gestatten, Erkül Bwaroo- Elfendetektiv" ist der 1. Fall der Elfendetektiv-Reihe von Ruth M. Fuchs, in dieser Ausgabe gesprochen von Anastasia Milor.

Wir alle kennen das Märchen von Schneewittchen: "Es war einmal... hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen..."
Hier wird der Todesfall der Prinzessin, der die 7 Zwerge in tiefste Trauer stürzt aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet. Dazu wird der bekannte Elfendetektiv Erkül Bwaroo konsultiert, der sogleich mit den Ermittlungen beginnt.
Er ist sich sicher, es war Mord! Nur wer ist der Täter? Verdächtige gibt es einige- neben der bösen Stiefmutter, den Zwergen, dem Prinzen auch einige weitere, die er in akribischer Arbeit alle nacheinander, einige auch mehrfach befragt.

Obwohl ich die Sprachmelodie und Betonung der Sprecherin nicht mochte, da dadurch eine dauerhaft hohe Konzentration auf den Text erforderlich war, fesselte mich die Geschichte recht schnell. Diese ist nicht nur spannend geschrieben, auch die Figuren wurden liebevoll und detailliert dargestellt, sodaß man das Gefühl hatte, man wäre mitten im Geschehen.

Erkül Bwaroo mit seinem französischen Akzent (der natürlich an Hercule Poirot erinnnern soll), ist schon sehr eitel, aber eben auch findig und gewitzt. Die sieben Zwerge- ihre Namen erinnern an die Figuren aus „Herr der Ringe“- waren mir persönlich zu naiv dargestellt, was u.U. oftmals an der Sprechweise lag. Es ist ist z.B. schwer zu glauben, daß ein Zwerg, der neue Gebrauchsgegenstände erfindet, so (debil-langsam) sprechen würde.
Die Kräuterhexe Elsie, die mein Favorit war, die schöne und geheimnisvolle Königin, aber auch die vielen Nebenfiguren, die den Namen märchenhaft oftmals verdienten...

Dieses Hörbuch war ein spannendes Erlebnis, das gekonnt Märchen, Fantasy und Krimi miteinander verband. Es gibt einiges zum Schmunzeln und das Mitraten macht ebenso viel Spaß wie Erkül bei seiner Arbeit zu begleiten.
Da meiner Meinung nach die Sprecherin den sehr guten Eindruck des Textes durch ihre Arbeit schmälert, werde ich noch weitere Bücher dieser Reihe direkt lesen- und ziehe bedauernd 1 Stern ab.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Phantastisches Abenteuer

His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
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Das Cover gefällt mir sehr gut- es wirkt dynamisch und hat eine tolle Farbgestaltung. Ebenso besonders ist die Perspektive auf das Motiv. Von oben betrachtet erkennt man einen Jungen, der mit seinem Daemon ...

Das Cover gefällt mir sehr gut- es wirkt dynamisch und hat eine tolle Farbgestaltung. Ebenso besonders ist die Perspektive auf das Motiv. Von oben betrachtet erkennt man einen Jungen, der mit seinem Daemon in einem Kanu auf der Themse fährt.

Dies ist auch eine der Aufgaben des Hauptprotagonisten- Malcolm, 11jährig.
Als Sohn eines Gastwirts ist er sehr fleißig, bescheiden und auch wissbegierig. Er arbeitet bei seinen Eltern in der Schenke, unterstützt jedoch auch die benachbarten Nonnen und erledigt Hilfsdienste. Als überraschend ihm fremde Männer auftauchen, von denen einer der Lordkanzler ist, wie ihm sein Vater später erklärt und Fragen über die Nonnen stellen, verhält sich Malcolm höflich, aber loyal den Nonnen gegenüber.
Und so verwundert es auch auch nicht, daß er ebenso loyal dem neuen Gast der Nonnen gegenüber ist- einem Baby namens Lyra Belaqua, das sein Leben verändern wird.

P. Pullman schreibt sehr flüssig und vor allem bildgewaltig. So war ich sehr schnell in der Handlung und konnte mir die Umgebung, Handlungen sowie die einzelnen Charaktere sehr gut vorstellen.

Die Erzählweise ist wiederum wie beim "Goldenen Kompass" die eines Erzählers, der sich hauptsächlich auf die Figur Malcolm bezieht. Dennoch kommen auch die weiteren Protagonisten nicht zu kurz, so wie z.B. Alice, die mir in der Geschichte besonders gefiel.

Ich war sehr gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte, die ja eigentlich die Vorgeschichte ist, die neben der Spannung, der phantastischen Geschichte auch eine wundervolle Erzählweise auszeichnet.
Ein unvergesslich spannendes Leseerlebnis, das man allen Fantasyfans nur wärmstens empfehlen kann. Nicht nur für Jugendliche ;)

Veröffentlicht am 03.12.2017

anders sein ist gut

Die verkehrte Stadt
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Ich habe dieses Buch gemeinsam mit meiner Tochter bei einer Leserunde gewonnen und gelesen.

Als wir das Buch in den Händen hielten waren wir fasziniert von der liebevollen Gestaltung. Die Farbigkeit und ...

Ich habe dieses Buch gemeinsam mit meiner Tochter bei einer Leserunde gewonnen und gelesen.

Als wir das Buch in den Händen hielten waren wir fasziniert von der liebevollen Gestaltung. Die Farbigkeit und Haptik waren "en nature" noch eindrucksvoller, der Innenteil des Umschlages zeigt schwarz-weiß eine Kartenübersicht von Quiver Town.

Uns gefiel sehr gut, daß die Kapitel recht übersichtlich gehalten wurden und zu Beginn jeweils eine kleine Zeichnung steht.
Der Schreibstil ist recht verständlich, zeitweise gab es einige Sprünge, die besser mit einigen Sätzen zusätzlich erklärt werden hätten können, um die Geschichte runder wirken zu lassen.

Das Buch beginnt mit:
"Für diejenigen, die fürchten, anders zu sein. Und für diejenigen, die glauben, sie seien normal."
Es handelt sich bei dieser "wahrscheinlich seltsamsten Geschichte, die du (man) je gelesen hat", um die Geschichte des Waisen Grimsly, der anders ist als alle in der ihm bekannten Welt. Doch muß das nicht schlecht sein. Dies erfährt er auf seiner Reise, die er antritt, um seine Stadt, sein Zuhause und damit seine Welt zu retten. Dabei geht es nicht nur spannend zu, zeitweise ist es auch recht gruselig, sodaß wir das Buch eher für Leser/-innen ab 12 sehen.

Grimsly lernt bei seinen Abenteuern nicht nur viel über sich selbst, sondern auch über Zusammenhalt und Vertrauen. Daß er sich dabei auf alte und neue Freunde verlassen kann verstärkt das Fazit:
" Es ist seltsam, nicht seltsam zu sein" - John Lennon

Ein tolles Leseabenteuer für Jugendliche ab 12- und sehr gut als Familienbuch zu lesen.