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Veröffentlicht am 04.11.2017

Habe den Mut, Deinen Traum zu verwirklichen

Die Lichter von Paris
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Vom wunderschönen Cover und der Beschreibung auf dem Klappentext angezogen, wurde ich hinsichtlich der Handlung nicht enttäuscht.

In zwei verschiedenen Handlungssträngen lernen wir Madeleine und ihre ...

Vom wunderschönen Cover und der Beschreibung auf dem Klappentext angezogen, wurde ich hinsichtlich der Handlung nicht enttäuscht.

In zwei verschiedenen Handlungssträngen lernen wir Madeleine und ihre Großmutter Margaret/ Margie kennen und begleiten sie in Lebenssituationen, die durch einen Umbruch gekennzeichnet sind. Während Madeleine´s Leben um die 2000er geschrieben wird, reisen wir mit Margie in das Paris der 20er Jahre.

Madeleine hat einen erfolgreichen Mann, der aus einer sehr reichen Familie stammt, und könnte ihr Leben als reiches Anhänsel ihres Mannes genießen, da sie weder arbeiten, sich um Kinder kümmern, noch den Haushalt führen muß. Doch sie leidet (still).

Ihr Mann bevormundet sie in allen Belangen- er bestimmt über ihre Nahrungsaufnahme, Kleidung, Hobbies, die Einrichtung der gemeinsamen Wohnung, gesellschaftliche Einladungen- kurzum, ER bestimmt allein, was sie tun darf.
Und sie läßt es sich gefallen!!

Ihre Träume hat sie längst begraben, so scheint es zumindestens. Malerin wollte sie werden und sie hatte durchaus Talent. Von ihren Eltern wurde sie darin nicht bestärkt, sodaß sie einen anderen Bildungsweg einschlug bis zu ihrer Heirat mit Phillip.

Als sie ihre Mutter besucht, erfährt sie, daß diese das Elternhaus veräußern will und infolge dessen entdeckt Madeleine auf dem Dachboden die Tagebücher ihrer Großmutter.

Fasziniert liest sie von einer jungen, mutigen Frau, die so gar nichts mit der gestrengen älteren Dame zu tun hat, die sie kennenlernte. Und während Madeleine ihrer Familiengeschichte näherkommt, lernt sie sich auch endlich selbst kennen. Ihre Wünsche, Sehnsüchte, Träume. Und endlich hinterfragt sie ihr Leben.


Margie fühlt sich in ihrem recht strengen Elternhaus mißverstanden, die ihre Leidenschaft für Literatur weder verstehen noch akzeptieren wollen. Sie möchte vor der von ihren Eltern arrangierten Ehe flüchten- umso glücklicher ist sie, als sie ihre Cousine auf eine große Reise durch Europa begleiten darf. Eigentlich soll sie für diese die Aufpasserin geben, doch plötzlich ist sie auf sich allein gestellt. Und all ihre Träume werden wahr.

Sie arbeitet und lebt in Paris, schreibt dort viele Geschichten, lernt jeden Tag Neues kennen, eine fremde Sprache wird zu der ihren, Fremde zu Freunden und sie taucht ein in die Kunstszene- feiert mit Malern und Musikern, schaut selbstgedrehte Filme und genießt es sehr. Darüber hinaus ist ihr die Endlichkeit ihrer Zeit dort mehr als bewußt, ebenso wie die Tatsache, daß sie knapp mit dem verdienten Geld auskommt.

Die Tatsache, daß sie sich in einen jungen, charismatischen und äußerst attraktiven Maler verliebt, der ihre Verliebtheit erwidert, zeigt, wie sehr sie sich verändert hat.
Dennoch kann sie diesen Traum nicht weiterleben.

Der Schreibstil ist mehr als flüssig und sehr gelungen. Die Handlungsstränge werden abwechselnd erzählt, aber immer so, daß man sich im Lesefluß nicht gestört fühlt.
Beide Hauptcharaktere werden einem sehr nahegebracht, man empfindet tiefe Sympathie für beide Frauen. Die Nebenprotagonisten werden auch detailliert dargestellt, aber nicht alle verdienen meinen Respekt oder meine Sympathie. Aber das brauchte dieser Roman wohl, um die Spannung beizubehalten.

Es war ein sehr aufwühlendes Erlebnis, diese beiden Frauen zu begleiten.
Für jeden Leser bleibt zu Abschluß die Frage, wie sehr beugt man sich den gesellschaftlichen oder familiären Zwängen oder verwirklicht man seine Träume- wenn ja, zu welchem Preis?
Ein berührendes Buch, das ich absolut empfehlen kann.

Veröffentlicht am 17.10.2017

Seelenverwandte?

Ivy und Abe
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Voller Emotionen und mit einem leichten Schreibstil begeistert die Autorin mit ihren Liebesgeschichten über Ivy und Abe, denn diese Buch bietet mehr als nur eine Geschichte.
Ivy und Abe begegnen einander ...

Voller Emotionen und mit einem leichten Schreibstil begeistert die Autorin mit ihren Liebesgeschichten über Ivy und Abe, denn diese Buch bietet mehr als nur eine Geschichte.
Ivy und Abe begegnen einander immer wieder, zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlichen Abschnitten ihres Lebens. Mal sind sie befreundete Kinder, mal Geliebte, ein Ehepaar oder sie lernen einander nicht so gut kennen, um sich anzunähern.
Mir gefiel diese Art der Erzählung sehr gut. Es ist keine durchgängige Handlung, sondern viel mehr stellt sich die Frage: was wäre, wenn...?
Und damit hat die Autorin meinen Geschmack getroffen und konnte somit dieses Buch spannend und unterhaltsam gestalten.
Beide Protagonisten, ebenso wie die Nebenfiguren, werden sehr sympathisch gezeichnet- charakterliche Schwächen verzeiht man ihnen gern- im Gegenteil, sie machen sie erst authentisch und umso liebenswerter.
Der Antwort aber auf die Frage, ob es diesen einen Moment für die/den Richtige/n gibt oder ob Liebe immer ein Zufall ist, der bin ich nach diesen Begegnungen mit Ivy und Abe immer noch nicht näher gekommen :)

Veröffentlicht am 17.10.2017

Ein (Lese-)Vergnügen für Buchliebhaber

Ich treffe dich zwischen den Zeilen
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Sehr emotional und mit einem verzaubernden lyrischen Schreibstil begeistert die Autorin mit ihrer Geschichte über Loveday und Nathan.
Beide Protagonisten, ebenso wie die Nebenfiguren, werden sehr sympathisch ...

Sehr emotional und mit einem verzaubernden lyrischen Schreibstil begeistert die Autorin mit ihrer Geschichte über Loveday und Nathan.
Beide Protagonisten, ebenso wie die Nebenfiguren, werden sehr sympathisch gezeichnet- charakterliche Schwächen verzeiht man ihnen gern- im Gegenteil, sie machen sie erst authentisch und umso liebenswerter.
Besonders macht diesen Roman, daß neben der zu erwartetenden, mit Schwierigkeiten behafteten, Liebesgeschichte, auch Poetry Slam-Texte beider Hauptakteure zu finden sind. Da ich gern bei diesen Dichterwettbewerben zugegen bin und sie auch gern im TV oder auf youtube verfolge, war dieses Buch für mich doppelt wertvoll.
Daß Loveday neben ihrer Bibliophilie auch noch in einer Buchhandlung/ Antiquariat arbeitet ist wohl ein Traum für viele von uns (Lesebegeisterten)- auch dort findet sie Möglichkeiten, sich ihre eigene Welt zu erschaffen und sich von den Menschen abzuschotten. Das ist etwas, was ich auch nachvollziehen kann.
Wenn es dann zur Auflösung kommt, wächst das Verständnis für ihr Verhalten umso mehr. Auch, daß sie durch die Umstände reift und sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt finde ich einen spannenden Umstand.
Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der ähnlich wie ich Bücher und/ oder Poetry Slams mag.

Veröffentlicht am 28.09.2017

toller, da ganz ungewöhnlicher Krimi

Fiona
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Laut dem Autoren Harry Bingham beruht „Fiona- Als ich tot war“ auf einer wahren Begebenheit.

Erschreckend detailliert und überaus spannend erzählt der Autor die Geschichte der jungen Polizistin Fiona ...

Laut dem Autoren Harry Bingham beruht „Fiona- Als ich tot war“ auf einer wahren Begebenheit.

Erschreckend detailliert und überaus spannend erzählt der Autor die Geschichte der jungen Polizistin Fiona Griffith, die als verdeckte Ermittlerin versucht, einen großen Versicherungsbetrug aufzudecken. Das wäre vielleicht nicht ganz so dramatisch, doch Fiona leidet unter dem Cotard-Syndrom: es beinhaltet eine Selbstwahrnehmungsstörung- die Betroffenen empfinden sich als tot.
Durch ihren Undercoverjob, durch den sie bis zu 3 verschiedene Personen sein muß, kommt es zur emotionalen Verwirrung und Störung ihrer Gefühlswelt.
Ähnlich schwer fällt es ihr, ihre Emotionen zu benennen oder zu erkennen, sowie darauf angemessen zu reagieren. Ein wenig komisch, daß ihr Verlobter (ebenfalls Polizist) das gar nicht zu bemerken scheint bzw. scheint es ihn nicht zu stören.

Als Fiona Grey wird sie in die Betrügergruppe eingeschleust. Aus der ehrgeizigen und toughen Polizistin wird eine zurückhaltende, devote Büroangestellte.
Doch sie spielt ihre Rolle so gut, daß sie das Vertrauen aller gewinnt- und sich selbst in ihren Rollen verliert.

Dabei bleibt die Handlung über die Gesamtheit des Buches hochspannend. Die Hauptakteurin Fiona ist trotz all ihrer Probleme sympathisch und detailliert gezeichnet, daß sie sehr offen, direkt und sarkastisch ist macht sie mir noch sympathischer.

Man fiebert die gesamte Lesezeit mit, ob Fiona ihr Ziel erreicht und die Täter dingfest machen kann- gleichzeitig schwebt auch immer die Angst mit, daß sie total ausflippt, eben weil sie das Cotard-Syndrom hat.

Ich bin jedenfalls noch ganz gefesselt von dieser Geschichte und weiß schon, daß dies nicht mein letztes Buch von Harry Bingham war!

Veröffentlicht am 28.09.2017

Abenteuer mit Aristoteles

Wer fragt schon einen Kater?
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Kater Aristoteles erzählt seinen großen und kleinen Lesern seine eigene Geschichte und seine Abenteuer, als er seine Familie verließ... warum er das tat?

Seit einem Jahr lebt er bei Anna und deren Familie- ...

Kater Aristoteles erzählt seinen großen und kleinen Lesern seine eigene Geschichte und seine Abenteuer, als er seine Familie verließ... warum er das tat?

Seit einem Jahr lebt er bei Anna und deren Familie- damals bekam Anna ihn als Überraschungsgeschenk zu ihrem 8. Geburtstag.
Nun ist bald wieder Annas Geburtstag, aber zu seinem Schrecken wünscht sich Anna nun einen Hund! Einen von diesen kläffenden Kötern! Wie soll er, Aristoteles, mit soetwas unter einem Dach zusammenleben? Das kommt gar nicht in Frage!
So heckt er einen perfiden Plan aus: Er verschwindet für ein paar Tage, Anna wird ihn vermissen, suchen und auf den Hund verzichten- und Ari könnte endlich in Annas Zimmer und Bett schlafen statt im nach Äpfeln müffelndem Keller.

Die Geschichte, aus Sicht des egozentrischen Katers erzählt, ist schon sehr unterhaltsam.
Der Schreibstil ist locker und leicht, sodaß auch Kinder ab 8 diese Geschichte allein lesen können. Ari erzählt von seinen Menschen, den Fritzewskis, Anna und deren besten Freundin sowie seinem Alltags-Leben bei ihnen.
Aber auch von seinen Abenteuern, die er erlebt, als er das Zuhause verläßt. Wer selbst Katzen/ Kater als Mitbewohner hat wird vieles wiedererkennen! :)

Das Buch lädt mit dieser Geschichte zum Schmunzeln ein, zum Entdecken durch z.B. die liebevollen, farbigen Zeichnungen, aber auch zum Nachdenken, wie Haustiere bei uns leben (müssen).

Ein tolles Buch, auf den hoffentlich noch weitere Geschichten mit/ von Ari folgen werden! -