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Veröffentlicht am 26.08.2018

Spannender Thriller und Reihenauftakt mit kleinem Schockdetail am Ende

Dinge, die mir gehören
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"Dinge, die mir gehören" ist ein Thriller und der Anfang einer Reihe um Protagonist Paul Simon, der 2018 mit 448 Seiten als Taschenbuch im Penguin Verlag der Random House Gruppe erschien.

Christian Kärger ...

"Dinge, die mir gehören" ist ein Thriller und der Anfang einer Reihe um Protagonist Paul Simon, der 2018 mit 448 Seiten als Taschenbuch im Penguin Verlag der Random House Gruppe erschien.

Christian Kärger schreibt sehr flüssig und gut verständlich, verwendet jedoch vereinzelte Fremdwörter, die mich nicht gestört haben ich allerdings zum Verständnis einmal nachschlagen musste. Das Buch wurde in 5 Abschnitte unterteilt und umfasst insgesamt 64 recht kurze Kapitel, die zum Ende jedes Teiles einen Spannungshöhepunkt erreichen. Die Spannung selbst gleicht einer Achterbahn. Wenn sie den ersten Berg (hier den ersten Abschnitt) erklommen hat, ist man mit einer Geschwindigkeit im Buch unterwegs, muss sich aber erstmal wieder bis zum nächsten Höhepunkt und Schwung vorarbeiten.


Wie der Klappentext (Quelle Random House: Ein gesuchter Entführer wird auf einem abgelegenen Hof am Stadtrand Münchens aufgefunden – an den Füßen aufgehängt und mit durchgeschnittener Kehle. Doch bevor Kriminalhauptkommissar Paul Simon die Spur des Killers aufnehmen kann, schlägt dieser erneut brutal zu. Die blutige Mordserie versetzt die Stadt in Angst und raubt dem Kommissar den Schlaf. Denn an den Tatorten findet er Gegenstände, die ihm gehören. Das kann nur bedeuten, dass der Täter in seiner Wohnung gewesen sein muss. Paul Simon setzt alles daran, den Killer zu stoppen. Eine gnadenlose Jagd durch die eiskalte, verschneite Stadt beginnt ...) bereits vermuten lässt, stehen in diesem Thriller die Morde eher im Hintergrund und werden nicht besonders detailliert beschrieben, sondern mehr Wert auf deren Auswirkungen gegenüber Ermittler Paul Simon und sein Privatleben gelegt.


Die beiden Protagonisten Paul Simon und Abel Lockhardt sind ein Ermittlerduo der Münchener Polizei und werden von ihren Kollegen als Simon and Garfunkel bezeichnet. Während des Lesens merkt man schnell, dass die Beiden mehr verbindet als nur der Job, sie sind auch sehr gute Freunde, die sich gegenseitig sowohl unterstützen als auch ergänzen.
Doch obwohl Paul und Abel so viele Stunden und Tage miteinander verbringen und gegenseitiges Vertrauen aufbringen, lässt ein Detail am Ende noch mal kurz nach Luft schnappen und die Frage aufkommen, wie gut man seine Mitmenschen eigentlich wirklich kennen kann.


Obwohl mich manche Handlungsverläufe nicht überrascht haben, sondern ich sie sogar schon fast vorhergesehen habe, fand ich die Umsetzung des Autors trotzdem gut und spannend, sodass ich "Dinge, die mir gehören" oftmals gar nicht aus der Hand legen wollte.
Da auf der Verlagsseite der Thriller als Band 1 betitelt wird, bin ich besonders nach dem Schock am Ende gespannt wie es im zweiten Band mit Paul Simon weitergehen wird.
Meiner Meinung nach verdient dieses Buch eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.08.2018

Nach Teil 2 keine Motivation mehr auf Teil 3

Wer du heute bist
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"Wer du heute bist" ist der zweite Teil einer Trilogie des Autors Carl Frode Tiller und erschien 2018 mit 480 Seiten als Taschenbuch im btb Verlag der Random House Gruppe.

Nachdem ich bereits von dem ...

"Wer du heute bist" ist der zweite Teil einer Trilogie des Autors Carl Frode Tiller und erschien 2018 mit 480 Seiten als Taschenbuch im btb Verlag der Random House Gruppe.

Nachdem ich bereits von dem ersten Teil (Kennen Sie diesen Mann) der Trilogie um den gedächtnislosen David enttäuscht war, es aber für lesenswert hielt, wollte ich mit Teil 2 dem Autor eine neue Chance geben mich zu überzeugen.

Dem Aufbauschema des Buches ist Carl Frode Tiller treu geblieben, sodass sich wie gewohnt drei Abschnitte ( Ole, Tom Roger und Paula) befinden, in denen abwechselnd in der Gegenwart aus dem Leben der jeweiligen Person erzählt wird und den Briefen, welche die Vergangenheit mit David schildern.

Das erste Kapitel mit Ole überraschte mich etwas, denn ich fand es vom Schreibstil und sprachlich besser als die drei Kapitel des Vorgängerbandes. Leider blieb diese Freude nicht lange bestehen, da von Abschnitt zu Abschnitt der Stil wieder schlechter wurde. Ob das mit dem Wechsel der Personen zusammenhängt ist mir nicht ganz klar, jedoch war der Abschnitt Paula für mich vom Schreibstil und sprachlich her schon fast eine Qual. Die nicht gekennzeichnte wörtliche Rede anhand von "Gänsefüßchen" (Beispielzitat S. 404 Z. 13- 16: Das kann schon sein, sage ich. Aber ich glaube nicht, dass ich deswegen anfangen werde zu tanzen, sage ich. Und warum nicht?, fragt er. Mit denen hier?, frage ich und schlage mir auf die Beine.) sorgte bei mir beim Lesen für Anstrengung, da auch nicht mit Absätzen gearbeitet wurde sondern ein Satz dem anderen nach dem Punkt folgte.

Den Titel "Wer du heute bist" bringe ich mit dem Inhalt eigentlich weniger in Zusammenhang, denn alle drei Abschnitte behandeln eigentlich die Vergangenheit bzw. Kindheit des gedächtnislosen David, welcher im Übrigen auch in diesem Roman außerhalb der Erzählungen überhaupt nicht auftritt. Ole erzählt aus der Kindheit und wie beide zusammen Indianer gespielt haben. Sie wurden immer mehr eine Familie, bis eine Tragödie die beiden trennte. Kurz danach setzt eigentlich das Kapitel von Tom Roger ein, der auf David traf, nachdem dieser nach dem Vorfall mit Ole umgezogen war. Es wird von der kriminellen Laufbahn der Beiden erzählt. Anschließend springt der Leser mit Paula wieder zurück an den Anfang, da ihre Geschichte mit der Geburt Davids beginnt, denn sie war damals Schwesternhelferin und freundete sich mit Davids Mutter an.

Das plötzlich im letzten Abschnitt durch Paula bzw. durch ihren Briefeschreiber Geheimnisse und Theorien aufgedeckt werden, die den ganzen Roman noch einmal in einem anderen Licht erscheinen lassen, damit hatte ich nicht gerechnet.


Obwohl ich den ersten Band noch als lesenswert benannt habe, kann ich mich bei Band 2 dieser Entscheidung nicht mehr anschließen. Ich hatte anhand des Titels gehofft, auch aus Davids Gegenwart Einblicke zu gewinnen, eventuelle Reaktionen auf die Briefe von Band 1 oder mehr darüber, was genau zu seinem Gedächtnisverlust geführt hat, welches Selbstbild er von sich gewinnt. Für mich steht definitv fest, Band 3 wird so schnell keine Chance von mir bekommen.