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Veröffentlicht am 19.11.2020

Spannende neue Welt, aber zu abruptes Ende

Talus
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Dieses Buch lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Als erstes die vielen positiven Aspekte. Der Handlungsort ist großartig gewählt. Auch wenn ich selbst noch nie in Edinburgh war, habe ich nach dem Lesen ...

Dieses Buch lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Als erstes die vielen positiven Aspekte. Der Handlungsort ist großartig gewählt. Auch wenn ich selbst noch nie in Edinburgh war, habe ich nach dem Lesen das Gefühl, dass mir die Stadt sehr viel nähersteht und ich habe richtig Lust sie zu besuchen. Dass die Autorin die Stadt sehr mag, merkt man bei jeden einzelnen Zeilen in dem Roman. Sie hat sehr unterschiedliche Charaktere geschaffen. Erin, eine „normale“ junge Frau, die gerne zaubern könnte. Lu, eine Hexe, die gerne in andere Kräfte hätte. Noah, ein Schattenleser, der aus dem Schatten seines Vaters treten möchte und schließlich Kaito, der Kartenleger, der scheinbar als einziger keine egoistischen Ziele verfolgt. Vereinen tut sie die Suche nach dem Talus Würfel, der Wünsche erfüllt. Und Wünsche erfüllen ist gefährlich, was man seit Aladins Lampe.
Alle 4 Protagonisten erhalten eigene Handlungsstränge und diese werden aus ihrer Sicht erzählt, weshalb ich am Anfang einige Zeit brauchte, um mich in die Geschichte hineinzufinden. Es war schwierig, sich die neue Welt der Magie vorzustellen, erst nach und nach stellte sich bei mir ein Bild ein. Auch die Protagonisten machten es mir nicht einfach. Bis auf Kaito waren sie mir wenig sympathisch. Erin und Lu handeln oft ohne Gedanken an die Konsequenzen, ihre Entscheidungen waren für mich nicht immer nachvollziehbar. Aber immer mehr nahm der Spannungsbogen zu bis es schließlich auf den Höhepunkt zulief. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und dann plötzlich hörte es auf. Mit Cliffhanger und völlig offenen Ende. Kein Handlungsstrang wurde zu Ende geführt. Also entweder ist das der erste Teil einer Reihe oder die Autorin hat eine sehr merkwürdige Art ihre Bücher zu beenden. Jedenfalls ließ mich das Buch mehr als unbefriedigt zurück.
Insgesamt ist die Idee des Buches sehr gut, auch die geschaffene Parallelwelt hat die Autorin gut beschrieben. Die oft etwas dunkle und gruselige Atmosphäre ist ihr sehr gelungen. Es hat Freude gemacht das Buch zu lesen. Aber das Ende oder besser gesagt das nicht vorhandene Ende hat dann alles wieder zunichte gemacht. Offene Enden können auch interessant sein, aber hier wurde ja wirklich kein einziger Handlungsstrang zu Ende geführt, keine Fragen beantwortet. Gerade als ich Licht in dem Knäuel der vergangenen und jetzigen Ereignisse sah, war die letzte Seite des Buches da. Ich bin sehr gespannt, ob die Geschichte weitergeführt wird oder man als Leser jetzt hier stehen gelassen wird.

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Veröffentlicht am 18.11.2020

Wunderbares Buch nicht nur für Islandfreunde

Das Wörterbuch des Windes
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Nina Blazon habe ich durch ihre bekannten Jugendbücher kennengelernt. Ich mochte ihre Bücher, die mich in ganz andere Welten entführt haben. Deshalb war ich sehr gespannt, als sie angefangen hat in einem ...

Nina Blazon habe ich durch ihre bekannten Jugendbücher kennengelernt. Ich mochte ihre Bücher, die mich in ganz andere Welten entführt haben. Deshalb war ich sehr gespannt, als sie angefangen hat in einem neuen Genre zu schreiben. Bereits in ihrem Buch „Liebten wir“ zeigte sich ihre Liebe zu ungewöhnlichen, manchmal etwas schrulligen Charakteren und ihre Liebe zu nordischen Ländern. War es in dem früheren Roman Finnland, entführt sie mich hier nach Island.
Protagonistin dieses Romans ist Swea, die mit ihrem Mann Urlaub in Island macht. Kurz vor der Abreise, erkennt sie, dass er sie betrügt und lässt ihn bei einem Ausflug stehen. Unterschlupf findet sie durch Zufall bei Einar. Dessen Haus in der einsamen Natur Islands liegt wunderschön, aber trägt auch ein Geheimnis.
Sweas Entwicklung zu einer selbstbewussten, eigeneständigen Frau steht im Zentrum des Romans. Besonders wurde der Roman für mich durch die Beschreibungen des Landes Island. Nicht nur die Natur findet hier viel Raum, sondern auch die Menschen, ihre Kultur, aber auch ihre wirtschaftliche Entwicklung. Die einzelnen Charaktere sind wunderbar gezeichnet. Sie sind sympathisch, haben aber auch ihre Ecken und Kanten.
Den Roman zu lesen ist einfach entspannend, ohne kitschig zu sein. Nina Blazon hat mich an die Hand genommen und mich durch dieses raue und doch wunderschöne Land geführt. Selten konnte mich ein Roman so aus der Realität entführen und mich als Teil einer Geschichte fühlen. Am Ende des Romans war ich sehr traurig meine Freunde verabschieden zu müssen.
Fazit: einfach ein sehr gut geschriebener Roman, der mich träumen ließ.

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Interessante Fälle, die etwas zu kurz kommen

ZEIT Verbrechen
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Dieses Hörbuch ist aus einen Podcast Der Zeit entstanden. Verschiedene Folgen der Podcastsendung wurden hier auf dem Hörbuch vereint. Ich selbst kenne den Podcast nicht, weshalb ich jetzt nichts dazu sagen ...

Dieses Hörbuch ist aus einen Podcast Der Zeit entstanden. Verschiedene Folgen der Podcastsendung wurden hier auf dem Hörbuch vereint. Ich selbst kenne den Podcast nicht, weshalb ich jetzt nichts dazu sagen kann, inwieweit Kürzungen vorgenommen oder anderweitig verändert wurden. Das Hörbuch besteht aus sehr unterschiedlichen Berichten über wahre Verbrechen und es wurden verschiedene bekannte Hörbuchsprecherinnen ausgewählt. Viele der Sprecherinnen kannte ich aus anderen Hörbüchern. Sie wurden sehr gut ausgewählt und machen einen sehr guten Job.
Die Berichte über die Verbrechen empfand ich quantitativ und qualitativ als sehr unterschiedlich. Einige wenige Geschichten habe mich gefesselt und ich konnte richtig mitfiebern. Andere Berichte haben nur an der Oberfläche des Falls gekratzt und es blieben eigentlich nur Fragen übrig. Täter und Opfer blieben in diesen Geschichten irgendwie gesichtslos, weshalb ich auch keinen wirklichen Zugang zu dem Fall bekam und dementsprechend blieb auch die Spannung weg.
Insgesamt konnte mich diese Art des Hörbuchs nicht überzeugen. Mir wurden die Fälle zu knapp behandelt. Kaum war ich richtig drin, war es schon wieder zu Ende. Ich denke für mich ist diese Form einfach nichts. Ich bleibe dann doch lieber bei dem Fernseh- oder Zeitschriftenformat, was die Berichte von wahren Verbrechen angeht. Und höre mir dann lieber Krimi- oder Thrillerhörbücher an. Das Hörbuch hat mich aber auch neugierig auf den Podcast gemacht, in dem ich jetzt sicher mal reinhören werde.

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Veröffentlicht am 14.10.2020

Etwas mehr Tiefgang wäre schön gewesen

Das Erbe
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Nachdem mich bereits „Der Verrat“ der Autorin als Hörbuch genossen hatte, freute ich mich sehr über ihren neuen Roman. Die Geschichte ist wieder sehr mehrschichtig. Protagonistin ist Mona, die sich von ...

Nachdem mich bereits „Der Verrat“ der Autorin als Hörbuch genossen hatte, freute ich mich sehr über ihren neuen Roman. Die Geschichte ist wieder sehr mehrschichtig. Protagonistin ist Mona, die sich von ihrem Mann trennt und überraschenderweise, von einer Tante, die sie eigentlich nur einmal richtig getroffen hat, ein imposantes Mietshaus im Herzen von München erbt. Von ihrer Mutter erfährt, dass dieses Erbe eine dunkle Geschichte umgibt. Mona, die ein starkes Helfersyndrom hat und von ihrer Familie oft als Gutmensch verspottet wird, beschäftigt sich näher mit ihrem Erbe. Der Hauskauf war nicht ganz ohne, denn dieser geschah in Zeiten des Nationalsozialismus und die Verkäufer waren Juden.
In verschiedenen Handlungssträngen wird nun die Geschichte des Hauses und auch Monas Entwicklung zu einer unabhängigen Frau erzählt. Dabei gibt es noch weitere Nebenstränge, die mir manchmal etwas zu viel waren, aber die dennoch spannend sind. Die Autorin greift hier mehrere Themen auf: die Enteignung von Juden, Flucht/Tod Zweiter Weltkrieg, Mord, Verrat, Gier. Es hätten nicht so viele Themen sein müssen, denn dadurch verlieren die einzelnen Handlungsstränge an Tiefe und sie kommen etwas zu kurz. Die Charaktere sind etwas klischeehaft gezeichnet und handeln wenig überraschend. Dennoch ist es eine sehr spannende Geschichte und ich wurde gut unterhalten. Das Buch hatte für mich keine Längen, die Spannung wurde durch die gekonnten Wechsel der Handlungsstränge gut gehalten.
Die Autorin kann sehr gut beschreiben, ohne dass es langatmig wirkt. Die Umgebung in München im Jetzt und auch in der Vergangenheit konnte ich mir sehr gut vorstellen. Gelungen ist ihr dabei die Beschreibung wie sich das Verhältnis zu den jüdischen Nachbarn langsam gewandelt hat, von normaler Nachbarschaft, zu kritisch beäugen, zu denunzieren und schließlich zu Verrat und Mord. Ich konnte richtig mitleiden. Die Geschichte in der Jetztzeit war auch spannend, da gingen mir nur die Charaktere nicht so nah, weil sie einfach zu einseitig und übertrieben gezeichnet waren.
Ich würde dennoch dieses Hörbuch empfehlen, da es sehr gut unterhält. Es beinhaltet viele Themen, Familiengeschichte, Krimi, Liebe. Auch der Sprecher ist sehr angenehm und spricht zum Glück die überzeichneten Charaktere nicht übertrieben.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Tolle Idee, aber etwas zu kurz

Mord unter Null
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Mein Lieblingsort zum Lesen ist wirklich die Badewanne, vor allem, weil es die einzige Tür ist die ich abschließen kann und meine zwei Kinder dann nicht nerven können. Dennoch kannte ich die Badewannenbücher ...

Mein Lieblingsort zum Lesen ist wirklich die Badewanne, vor allem, weil es die einzige Tür ist die ich abschließen kann und meine zwei Kinder dann nicht nerven können. Dennoch kannte ich die Badewannenbücher noch nicht. Die Idee hat mich sofort angesprochen. Kleine Gummibücher, die mich an die ersten Bücher meiner Kinder erinnerten, als sie noch auf allem rumkauten, was nicht niet- und nagelfest ist. Nur ohne bunte Bildchen, sondern mit einer Kurzgeschichte für Erwachsene.
Es wird angegeben, dass man die Geschichte in weniger als 15 Minuten liest, gut das stimmt, es ist sogar sehr viel kürzer. Ich habe ungefähr die Hälfte der Zeit gebraucht, was ich ein wenig schade finde, denn ich hätte gerne noch länger gelesen, denn in der Wanne bin ich auch länger.
Ich finde es sehr beeindruckend, dass man auf diesen wenigen Seiten eine runde Geschichte hinbekommt. Aber es passt wirklich. Die Geschichte war sogar sehr emotional.
Auch wenn ich die Idee sehr gut finde, vor allem das Design dazu, weiß ich nicht, ob ich die Bücher für mich selbst kaufen würde, dafür ist das Lesevergnügen einfach zu kurz. Aber es ist einfach eine tolle Idee als Geschenkt für Badeverrückte. Mit einem schönen Badezusatz zusammen hat man ein schönes Geschenk.

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