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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2021

Neues Rollenmodell für Trans- Menschen

Felix Ever After
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Felix war noch nie verliebt. Und gleichzeitig fühlt er sich auch nicht geliebt. Er ist sich auch unsicher über seine Identität. Und als trans und queerer und PoC hat er es besonders schwer. Derzeit befindet ...

Felix war noch nie verliebt. Und gleichzeitig fühlt er sich auch nicht geliebt. Er ist sich auch unsicher über seine Identität. Und als trans und queerer und PoC hat er es besonders schwer. Derzeit befindet er sich auf einer Sommerschule um seine Bewerbung für das College zu verbessern. Und dort wird er schnell bloß gestellt mit seinem Deadname. Sofort sinnt er auf Rache und ist sich auch sicher, wer es war...

Was für ein tolles Buch. Ein richtiges Highlight dieses Jahr. Man kann als Leser so gut die Verwirrung und die Hoffnungen von Felix nachvollziehen. Und bekommt somit einen Einblick in die Probleme, die man als Außenstehender normal eben nicht mitbekommt. Und gleichzeitig hat Felix eben den Wunsch sich zu verlieben, mit dem man sich gut identifizieren kann.

Auch die Nebenfiguren sind interessant und man würde oft gerne mehr erfahren. Und das ist auch der einzige Wehmutstropfen für mich, dass es kein (Happy) End für eine einsame Figur gab. Und irgendwie habe ich ihn schon sehr ins Herz geschlossen.

Das Cover erschließt sich gegen Ende und ich finde es sehr schön.

Und toll, finde ich, die Intention des Buchs. Hier wird wirklich ein Rollenmodell geschaffen, mit dem sich Trans und nicht trans identifizieren können.

Veröffentlicht am 01.11.2021

Wichtige Themen

Identitti
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Ein Skandal: die Professorin für Postcolonial Studies ist weiß. Ihre beste Studentin Nivedita kann das nicht glauben. Sie selbst sucht ihre Identität und betreibt darüber einen Blog.

Das Buch liest sich ...

Ein Skandal: die Professorin für Postcolonial Studies ist weiß. Ihre beste Studentin Nivedita kann das nicht glauben. Sie selbst sucht ihre Identität und betreibt darüber einen Blog.

Das Buch liest sich nicht schnell weg. Gerade zu Beginn des Buches musste ich immer wieder eine Pause machen. Doch irgendwann war ich fasziniert von der Geschichte. Die Göttin, die Professorin, die sich für eine Göttin hält und Nivedita, die das alles verstehen möchte. Es gibt immer weitere Entwicklungen und gleichzeitig auch Input zum Thema Identitäten.

Toll finde ich, dass echte Zitate eingebunden wurden. Das hatte ich überhaupt nicht erwartet und hat mich am Ende überrascht.

Einziger Kritikpunkt ist für mich Priti. Hauptsächlich störte mich ihre Sprache im Lesefluss. Und dann wäre einerseits mehr Potential in dem Charakter gewesen. Letztendlich verlaufen dann alle Erzählstränge von ihr im Nichts.

Das Cover passt perfekt zum Inhalt des Buches.

Ich würde das Buch aber nicht für Jedermann empfehlen, denn die Sprache ist eher literarisch oder universitär. Aber es liefert neue Impulse in einem wichtigen gesellschaftlichen Diskurs.

Veröffentlicht am 30.10.2021

Spannende Fortsetzung

Die Wanderhure und der orientalische Arzt
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Marie und Michel machen sich auf den Weg zu ihrem Freund und hoffen auf eine ruhige gemeinsame Zeit. Doch es wird sehr aufregend und gefährlich, da sie in Intrigen und Nachbarschaftsstreitigkeiten geraten. ...

Marie und Michel machen sich auf den Weg zu ihrem Freund und hoffen auf eine ruhige gemeinsame Zeit. Doch es wird sehr aufregend und gefährlich, da sie in Intrigen und Nachbarschaftsstreitigkeiten geraten. Sie müssen einen kühlen Kopf behalten, um die kleinen Hinweise zu erkennen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Anfangs war es etwas anstrengend zu lesen. Manche erklärenden Sätze sind lang und ich musste nochmal nachlesen, um zu verstehen. Dann aber liest es sich sehr gut, ist spannend bis zum Schluss und es fiel mir schwer das Buch aus der Hand zu legen, weil ich wissen wollte, wie es weiter geht.

Ich glaube, man kann dieses Buch auch ohne die vorherigen lesen. Die Handlung ist eigenständig, es gibt Verweise auf frühere Erlebnisse, wenn Marie Erinnerungen kommen.

Da man nicht nur aus Maries Sicht gelesen hat, sondern auch die Gedanken der anderen kannte, wusste man z.B. von Otfrieds Plänen und Handlungen, trotzdem war es weiterhin spannend. Otfried blieb sich treu. Marie, die sich mit ihren Erfahrungen in Heilkunst, Hinweise erkennen und die Schlüsse daraus ziehen, einbringt; kurz verzweifelt, dann aber wieder zuversichtlich anpackt. Die Männer, die sich erstmal kampfbereit machen, dann aber auch auf friedlichem Weg probieren. Falko und Hilbrecht, die als junge Männer ihren Tatendrang zeigen, aber auch hilfsbereit und besonnen handeln. Die zuküftigen Burgherren, die anfangs nur Schlechtes von den anderen erwarten und ihre eigene Macht im Blick haben.

Fazit: Eine spannende Fortsetzung, die ich kaum aus den Händen legen wollte.

Veröffentlicht am 23.10.2021

Urlaubsfeeling

Inselliebe und Meer
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Liz braucht dringend Geld, um ihren Laden zu retten. Da kommt die Bitte ihres Großonkels nach dessen Finca auf Mallorca zu sehen, genau richtig. Mit dessen Geld hofft sie den Laden retten zu können. Auf ...

Liz braucht dringend Geld, um ihren Laden zu retten. Da kommt die Bitte ihres Großonkels nach dessen Finca auf Mallorca zu sehen, genau richtig. Mit dessen Geld hofft sie den Laden retten zu können. Auf der Insel schließt die schnell Freundschaften und auch der Verwalter der Finca, Cristian, gefällt ihr sehr gut.

Ich liebe die Einstiege in die Bücher der Autorin. Man hat schon nach wenigen Sätzen ein Urlaubsfeeling und fühlt sich Liz nahe. Das ist einfach bezaubernd gelöst und ich bin begeistert.

Liz fand ich nett und interessant. Aber mir fehlt etwas die Tiefe und Selbstreflexion. Sie möchte das Geld, um den Laden zu retten. Gleichzeitig hat man aber nicht das Gefühl, dass sie etwas dafür tut. Also sich beispielsweise Gedanken macht. Nach weiteren Produkten in der Gegend sucht. Das fehlte mir dann in ihrer Entwicklung.

Die anderen Figuren fand ich auch sehr spannend und ich bin schon sehr gespannt, was Josy erleben wird.

Nicht gefallen hat mir das Ende. Warum konnten sie nicht wenigstens etwas miteinander reden? Diese Nähe, die sie gespürt haben während einer Extremsituation, muss doch nicht dauerhaft vorhanden sein. Ich empfand es schade, dass sie nicht gemeinsam einen Plan entwickelt haben. Nein, er steht mit seiner Lösung parat und ihre Reaktion ist küssen. Leider hat mich das Ende so enttäuscht, dass ich einen Stern abziehe.

Fazit: Sommer und Sonne auf Mallorca. Hier bekommt man schönes Urlaubsfeeling. Das Buch bleibt etwas zu sehr an der Oberfläche für meinen Geschmack.

Veröffentlicht am 19.10.2021

Schöne Idee eines Interviews

Briefe an mein jüngeres Ich
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Berühmte Persönlichkeiten erzählen etwas ihrem jüngeren Ich. Was will man sich selbst sagen mit 16 Jahren, wenn man auf das Leben zurück blickt? Das Ergebnis ist ganz unterschiedlich. Die Frage wurde sehr ...

Berühmte Persönlichkeiten erzählen etwas ihrem jüngeren Ich. Was will man sich selbst sagen mit 16 Jahren, wenn man auf das Leben zurück blickt? Das Ergebnis ist ganz unterschiedlich. Die Frage wurde sehr verschieden beantwortet.

Hauptsächlich findet man Geschichten von englischsprachigen Stars, aber auch einige Briefe von Deutschen findet man.
Es ist kein Buch, dass man flüssig wegliest. Ich empfand es eher schön, mir immer wieder einen Star vorzunehmen und seinen Teil zu lesen. Allerdings muss man den Star schon etwas kennen. Einige kannte ich gar nicht und mit deren Briefen konnte ich auch wenig anfangen.
Die Idee finde ich sehr schön und ich kann mir gut vorstellen, dass die Seite in der Zeitung immer gut ankam. Es ist einfach etwas anderes und sehr privat teilweise.

Fazit: Eine schöne Idee gibt Tiefe Einblicke in das Leben der Stars in kompakter Form. Leider kannte ich einzige davon überhaupt nicht und konnte mit deren Geschichten nichts anfangen.