Konnte mich nicht komplett überzeugen
King of New YorkIch habe im Vorhinein schon sehr viel Gutes über die Bücher von Louise Bay gehört. Da ich ein wahnsinnig großer New York Fan bin, musste ich „King of New York“ direkt mitnehmen und habe es nun endlich ...
Ich habe im Vorhinein schon sehr viel Gutes über die Bücher von Louise Bay gehört. Da ich ein wahnsinnig großer New York Fan bin, musste ich „King of New York“ direkt mitnehmen und habe es nun endlich mal in die Hand genommen und gelesen.
Der Schreibstil von Louise Bay ist sehr flüssig, weshalb ich das Buch sehr schnell weglesen konnte. Sie erzählt die Handlung abwechselnd aus der Sicht der Protagonistin Harper und dem Protagonisten May, weshalb ich in beide Sichtweisen abtauchen konnte. Ich mag es immer sehr gerne, beide Sichten zu erfahren. So kann ich mich immer in beide hineinversetzen. Auch die Handlung an sich hat mir ganz gut gefallen, auch wenn es für mich persönlich viel zu viele erotische Szenen waren und ich mir etwas mehr Handlung gewünscht hätte. Da muss ich leider sagen, dass ich mir, auch wenn ich mir der nahenden Klischees bewusst war, einfach etwas mehr qualitative Handlung gewünscht hätte und etwas enttäuscht wurde. Das Potenzial war definitiv vorhanden, aber es wurde leider nicht ausgeschöpft. Ich konnte schon recht schnell vorhersagen, was zum Ende hin passieren wird, was ich immer sehr schade finde. Die Wendungen wurden oft sehr simpel gelöst, was mir zu einfach vorkam. Das Ende war natürlich, wie nicht anders zu erwarten, sehr kitschig.
Bei den Protagonisten war ich sehr zwiegespalten. Ich mochte Max und vor allem seine Tochter wahnsinnig gerne. Der Umgang der beiden ist total süß und ich fand es toll, welchen großen Raum Max seiner Tochter gegeben hat, ohne ihr zu viel Freiraum zu lassen. Er bekommt den Spagat zwischen Arbeit und Familie sehr gut hin und obwohl er ein alleinerziehender Vater ist hatte ich nicht das Gefühl, als würde ihm alles zu viel. Ich fand ihn als Vater wirklich wunderbar, denn hier konnte ich seine gefühlvolle Seite sehen und wie er von den Frauen in seinem Leben zu seinem Glück gezwungen werden musste. Als Geschäftsmann ist er knallhart und ehrgeizig. Er hat seine klaren Ziele und er würde für sie alles tun. Manchmal war er mir zu strikt und ich hätte mir erhofft, dass er mehr an seine Angestellten denkt.
Zu Beginn mochte ich Harper noch ganz gerne. Sie machte einen netten Eindruck auf mich und ich konnte mir gut vorstellen, wie sie sich in ihrer Situation gefühlt hat. Gerade von der Uni, direkt im Berufsleben. Da fühlt man sich manchmal ziemlich klein und unbedeutend. Sie ist sehr zielstrebig und selbstbewusst, hat mir aber manchmal das Gefühl gegeben, als wüsste sie wiederum nicht was sie möchte. Sie war mir oft zu impulsiv und ich konnte ihre Gefühle überhaupt nicht nachvollziehen. Auf der einen Seite war sie super liebevoll und einfühlsam, auf der andere Seite zu emotional und ging mir zu schnell an die Decke. Sie hätte für meinen Geschmack öfter mal über dinge reden sollen, anstatt direkt etwas anzunehmen.
Die Beziehung zwischen Harper und Max ging mir zu schnell, weshalb ich mich nicht in die beiden hineinversetzen konnte und ihre Gefühle nachvollziehen konnte. Was mir mit am besten in dem Buch gefallen hat waren die Familienszenen.
Das ende ging mir wie bereits angesprochen zu schnell und war mir viel zu kitschig. Dem ganzen Buch hat etwas die Tiefe gefehlt, was ich sehr schade fand, denn das Potenzial war vorhanden0 Trotzdem bin ich gespannt auf den zweiten Band der Reihe, den ich lesen werde, da ich ihn eh bereits Zuhause habe. „King of New York“ bekommt von mir 3 Sterne.