Profilbild von carmensbuecherkabinett

carmensbuecherkabinett

Lesejury Star
offline

carmensbuecherkabinett ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit carmensbuecherkabinett über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2025

Wer hat das Beben verursacht?

Valdombra (Bd. 1)
0

Isa lebt im dunklen Tal Valdombra. Nur wenige Sonnenstunden sind diesem Tal zu eigen und Isa liebt es daher, ihre Tante auf den sonnigeren Hügeln besuchen zu können. Doch dann bebt die Erde und Valdombra ...

Isa lebt im dunklen Tal Valdombra. Nur wenige Sonnenstunden sind diesem Tal zu eigen und Isa liebt es daher, ihre Tante auf den sonnigeren Hügeln besuchen zu können. Doch dann bebt die Erde und Valdombra wird nahezu zerstört, auch die Bienen, von denen Isas Tante lebt, sind nach dem Beben verschwunden. Isa und ihr Bruder Teo begeben sich auf eine gefährliche Reise, denn eine Legende offenbart den Grund für die Erdbeben und offensichtlich hängen diese mit Isas Schicksal zusammen.

Das Buch ist sehr schön gestaltet. Neben schwarz-weiß Illustrationen gibt es ein farbiges Reisetagebuch in der Mitte, anhand dessen man die Reise von Isa und Teo nachverfolgen kann. Die Geschichte ist sehr spannend, vieles ist zunächst unklar und es kommen immer weitere Rätsel hinzu, so dass man gar nicht merkt, wie schnell die Seiten verfliegen.

Die Geschichte ist gut ausgearbeitet und in sich abgeschlossen, jedoch bietet sie Potenzial für eine Fortsetzung. Mir hat sie gut gefallen und ich hatte mich schnell mit Isa, Teo und dem Postboten Anselmo angefreundet, litt, lachte und fieberte mit ihnen mit.

Fazit:
Ich bin gespannt, ob und wie es weitergehen wird. Bis dahin kann ich das Buch jedem ans Herzen legen, der sich für starke Kinderfantasy interssiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2025

Die Wiener Zornnatter

Die Schlange von Sirmione
0

Edwina Teufel aus Wien, ist zur Erholung am Gardasee. Abstand bekommen von ihrem stressigen Alltag als Chefinspektorin in Wien. Doch nur die Füße hochlegen und die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, ...

Edwina Teufel aus Wien, ist zur Erholung am Gardasee. Abstand bekommen von ihrem stressigen Alltag als Chefinspektorin in Wien. Doch nur die Füße hochlegen und die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, das kann Edwina nicht und schon bald hilft sie ehrenamtlich im örtlichen Fundbüro mit.
Als dann ein recht verwirrt wirkender Mann mit einer Schlange ins Fundbüro stolpert, denkt sich Edwina noch nichts dabei. Auch wenn die Sache mit der Schlange schon merkwürdig war. Als dann aber kurz danach der Mann tot aufgefunden wird, schrillen Edwinas Alarmglocken.
Edwina schmuggelt sich auf den Tatort und wird dort nicht gerade freundlich empfangen, überhaupt scheint Commissario Adriano Alceste ihre Einmischung nicht sonderlich zu begrüßen. Als sich dann aber herausstellt, dass Edwina mit ihrem Mordverdacht recht hat, wendet sich das Blatt.

Edwina Teufel ist war nicht der Teufel, aber zumindest eine Zornnatter, die sich irgendwo festbeißt. Dieses Bild verfolgte mich in dem Krimi, in dem Schlangen eine größere Rolle einnehmen. Die Ankunft in der Geschichte wurde mir leicht gemacht, der Schreibstil ist angenehm, bildhaft und fesselnd. Recht schnell hatte ich mich Edwina angefreundet und blickte ihr über die Schulter.

Commissario Adriano Alceste ist zunächst von Edwinas Präsenz überfordert, jedoch lässt er sich dann doch auf Edwina als Beraterin in dem Fall ein, was die Ermittlungen vorantreibt. Der ganze Fall ist recht verzwickt und verschachtelt, so dass ich als Leserin nicht nur miträtseln konnte, sondern auch immer wieder am Fäden sortieren war. Viele Zusammenhänge und Verbindungen offenbaren sich erst nach und nach, was mir sehr gut gefallen hat.

Fazit:
Ein spannender Krimi mit lokalem Flair und einem Touch Wiener Mundschlag, der mich begeistern, unterhalten und mit ein wenig Urlaubsfeeling zu einem spannenden Fall führte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.04.2025

Idee noch nicht ganz ausgereift

Europa-Park - Ein Park in Bildern
0

Der Bildband über den Europa-Park aus dem Parkscout Verlag legt seinen Fokus bewusst auf die Perspektiven und Sichtachsen in den darin abgedruckten Bildern. Auf 240 Seiten konnte ich visuell durch 19 von ...

Der Bildband über den Europa-Park aus dem Parkscout Verlag legt seinen Fokus bewusst auf die Perspektiven und Sichtachsen in den darin abgedruckten Bildern. Auf 240 Seiten konnte ich visuell durch 19 von 20 Themenbereichen reisen. Der 20. Themenbereich stellt das Abenteuerland dar, welchem aktuell lediglich das Restaurant Spices-Küchen der Welt sowie ein Wasserspielplatz zugeordnet sind.

Den Europa-Park besuchte ich im Jahr 2000 das erste Mal, es sollte 18 Jahre dauern, ehe ich mich wieder auf den Weg dorthin machte und seither gehört er zu einem regelmäßigen Ausflugsziel mit vielen Besuchen. Von daher war ich natürlich neugierig auf den Inhalt des Buches, die Bilder und auch die angekündigten Tipps und Empfehlungen von fünf Content Creator.

Die ersten Seiten lasen sich schon mal vielversprechend, wurden doch einige Fakten zur Entstehung des Parks wiedergegeben, hinterlegt mit ansprechendem Bildmaterial. Dann ging es direkt mit dem deutschen Themenbereich los. Die Startseite mit der Auflistung der Attraktionen, sowie deren Eröffnungsjahr, finde ich sehr gelungen. Das Layout ist gelungen, da ohnehin kein langer Erklärtext angekündigt wurde, ist der vorhandene völlig ausreichend.

Danach kamen für mich jedoch auch Schattenseiten in dem Buch. Das ausgewählte Bildmaterial kann mich stellenweise nicht überzeugen. Hier hätte es deutlich mehr Möglichkeiten gegeben. Perspektiven, Helligkeit, Motive wurden manchmal nicht optimal gewählt und auch die Platzierung ist teilweise nicht die Beste, da der Seitenwechsel gerne das Motiv zerreißt. Eigentlich schade für so ein ansonsten sehr wertig wirkender Bildband.

Hinzukommen viele weiße Flächen, die störend und unfertig wirken. Gehe ich jetzt davon aus, dass man den Text kurz halten wollte, frage ich mich, wieso hat man den Stellen nicht noch das eine oder andere Bild zur Ergänzung abgedruckt, sondern lieber einen Großteil der Seite weiß gelassen? Die Worttrennungen sind zwar korrekt, aber machen den Text nicht nur unansehnlich, sondern auch schwer lesbar.

Einige Fehler finden sich bei den Angaben. So wurde zum Beispiel der Jungfrau-Gletscherflieger nicht 1999 wie es im Buch steht eröffnet, sondern bereits 10 Jahre zuvor. Der Vindjammer dagegen wurde laut Park erst 1993 eröffnet und nicht schon 1991. Auch bei den Stationen der Monorail, dem EP Express und der Panoramabahn gibt es Abweichungen zu den Informationen von der Parkseite. Umgestaltungen wurden erwähnt, jedoch auch hier nicht konsistent. Geht man davon aus, dass Umgestaltungen, bei denen kein Namenswechsel erfolgte, nur im Text erwähnt werden, fehlt die Umgestaltung der Kolumbusjolle von 2015 und von Queen´s Diamonds Laser Maze (2020). Bei den Umgestaltungen mit Namenswechsel fehlt mir der Wechsel von Whale Adventures-Splash Touren (2010) zu Whale Adventures – Northern Lights (2015).

Der Aufbau bei den Achterbahnen ist leider auch nicht konsistent. Wenn man schon Fakten zu den Achterbahnen einbaut, dann bitte konsequent bei allen die gleichen Daten. So wird bei den meisten Bahnen die Streckenlänge Höhe, Geschwindigkeit und die theoretische Kapazität angegeben. Bei dem Ba-a-a Express fehlt dagegen die Angabe zur Geschwindigkeit, Alpenexpress dann schon Höhe und Länge. Bei Wodan Timburcoaster fehlen diese Angaben und man erfährt nur im Infotext die Höhe. Pegasus fehlt sogar komplett. In der Länderübersicht noch erwähnt, folgt weder ein Bild noch eine Info im Kapitel.

Die versprochenen Tipps und Empfehlungen der fünf Content Creator sind für mich zu spärlich gesät und größtenteils nichts aussagend. An der Stelle hätte ich mir deutlich mehr Input erhofft, sollten sie den Park doch sehr gut kennen und auch kleine Special-Tipps auf Lager haben. Ein guter Hinweis, den ich zwar schon kannte, viele aber gewiss nicht, ist jener von Mike Vester zum Café Benedetto. Davon hätte ich mir mehr gewünscht und gibt der Park auch her.

Fazit:
Abschließend kann ich sagen, dass ich doch etwas enttäuscht bin. Ich liebe Bildbände, jedoch erfüllte dieser Band meine Erwartungen nicht. Das Layout wirkt teilweise auf mich, als wären mehrere Personen damit betraut worden, da ich kein einheitliches Design entdecken konnte. Auch die Qualität des Bildmaterials schwankt deutlich. Die Informationen sind wenige, was aber in Ordnung ist, da es so angekündigt wurde. Jedoch sollten diese dann auch stimmen. Auch der Input der Content Creator hätte durchaus mehr und informativer sein können. Eine grundsätzlich tolle Idee, die jedoch nicht zur Gänze ausgereift war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2025

Lehrreicher Kinderkrimi

Der Schrazelschatz
0

Bene versteht die Welt nicht mehr. Eben hatte er den tollen Brieföffner von seiner Mutter noch gehabt und jetzt ist er plötzlich verschwunden? Auch die anderen Bewohner im Ort vermissen zusehends Dinge, ...

Bene versteht die Welt nicht mehr. Eben hatte er den tollen Brieföffner von seiner Mutter noch gehabt und jetzt ist er plötzlich verschwunden? Auch die anderen Bewohner im Ort vermissen zusehends Dinge, die vor allem glänzen.

Bene und seine beste Freundin Leni machen sich auf Suche nach dem Dieb. Unterstützt werden sie von Benes super schlauem Bruder Anton und der Dohle Corax.

Das Buch ist ein recht dünnes Kinderbuch für Kinder ab 9 Jahren. Die Sätze sind sehr einfach gehalten und einzig die bayrisch eingestreuten Wörter könnten den Kindern in dem Alter etwas Probleme bereiten, sollten sie nicht zufällig aus Bayern stammen. An diesen Stellen können jedoch die Erwachsenen etwas unterstützen und so war es auch bei meiner 9jährigen, die mir dann einfach das Stolperwort zeigte und ich es ihr dann erklärte.

In Anbetracht der Schreibweise könnte ich mir auch vorstellen, dass bereits jüngere Kinder als Vorlesebuch oder ein Buch, das man zusammen liest geeignet ist.

Die Geschichte ist sehr flach gehalten, so dass die Kinder gut damit zurechtkommen. Einzig die ganzen Personen müssen zunächst sortiert werden. Hat man diese Hürde überwunden, so wartet ein spannender und vor allem lehrreicher Kinderkrimi auf die Leserin oder den Leser.

Lehrreich ist das Buch in vielfacher Hinsicht. So lernt man die Sage von Schrazellöchern kennen, aber auch, dass nicht immer alles so ist wie es scheint. Zudem werden Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, Gottvertrauen, Mut und den Umgang mit Vorurteilen und Klischees angesprochen. Kindgerecht verpackt, regt der Text zum Nachdenken an. Passend zum Text finden sich einige SW-Illustrationen von Fiona Westermeier.

Fazit:

Wir haben das Buch beide gelesen, meine kleine Tochter, wie auch ich. Wir beide fanden es, jeder auf seine Art, spannend und interessant und würden uns sehr freuen, wenn die drei Kinder einen neuen Fall im schönen Oberauf bekommen würden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2025

Wir sind die Herren der See!

Die Herren der See
0

Danzig/England 1471: zwischen der Hanse und England tobt ein erbitterter Seekrieg, in dem sich vor allem ein Mann hervorgetan hat: Paul Beneke. Manche nennen ihn auch The Devil oder Seeheld, aber Paul ...

Danzig/England 1471: zwischen der Hanse und England tobt ein erbitterter Seekrieg, in dem sich vor allem ein Mann hervorgetan hat: Paul Beneke. Manche nennen ihn auch The Devil oder Seeheld, aber Paul Beneke sieht sich einfach nur als Kaperfahrer der Hanse, der von seinen Dämonen getrieben wird.
Till Landers ist ein junger Kaufmannsgeselle, der sich in London zu beweisen versucht. Gelingt es ihm, das Geschäft erfolgreich abzuschließen, winkt ihm nicht nur die Aufnahme als Kaufmann, auch bekommt er die Tochter seines Herrn zur Frau. Doch dann wird die Hansestation in London überfallen und Landers gerät in Gefangenschaft. Ihm gelingt zwar die Flucht, doch er steht mit leeren Händen dar. Wie soll es mit ihm weitergehen? Dann begegnet er Paul Beneke.

Axel S. Meyer nahm mich mit auf große Fahrt. Zunächst lernte ich Till Landers kennen und Paul Beneke fürchten. Als die beiden sich aber dann über den Weg liegen und ihn gemeinsam weiter beschritten, wurde auch ich Teil der Mannschaft. Das Buch gliedert sich in drei große Teilbereiche, die aber letztlich zusammenhängen.
Die Geschichte ist spannend geschrieben und zeigt nicht nur die politische Situation auf, sondern gibt auch Einblicke in Seefahrt und menschliche Abgründe. So konnte ich nicht nur Landers, sondern auch Bernt Pawest, einem Mann, der Paul Beneke Rache geschworen hat und dem Florentiner Tommaso Portinari über die Schultern blicken.
Das Leben an Bord und auf hoher See wird sehr anschaulich beschrieben, wie auch die Schlachten, in denen Landers hineingerät. Dank einer Karte zu Beginn des Buches, konnte ich mich besser orientieren und die Wege der Schiffe leichter verfolgen.
Einzig eine Darstellung der im Buch vorkommenden Schiffstypen wäre noch praktisch gewesen oder ein Personenglossar. Aber letztlich fand ich mich zurecht und konnte der Geschichte problemlos folgen.
Das Nachwort gibt spannende Einblicke über Wahrheit und Fiktion der Geschichte und ich frage mich, wie es wohl mit Paul Beneke und Till Landers weitergegangen ist. Eine Fortsetzung sehe ich allerdings nicht, für mich das Buch abgeschlossen.
Fazit:
Ein spannendes Seeabenteuer zu einer unruhigen Zeit, bei der persönliche Gefühle mit eine Rolle spielen und so manche Entscheidung beeinflussen. Vor einem historisch-belegbaren Gerüst zudem noch informativ und mitreißend geschrieben, so dass ich selbst an mancher Stelle den Schlachtruf „Wir sind die Herren der See“ fühlte.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere