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Veröffentlicht am 13.10.2023

Welt im Wandel

Botschafterin des Friedens
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Wien, 1873: Die verarmte Bertha, Gräfin von Kinsky, tritt eine Stelle als Gouvernante im Haus von Suttner an. Aber dann verliebt sie sich in den jüngsten Sohn der Familie und Berthe wird gekündigt. Bei ...

Wien, 1873: Die verarmte Bertha, Gräfin von Kinsky, tritt eine Stelle als Gouvernante im Haus von Suttner an. Aber dann verliebt sie sich in den jüngsten Sohn der Familie und Berthe wird gekündigt. Bei ihrer Suche nach einer neuen Anstellung, stößt sie auf eine Anzeige von Alfred Nobel. Er sucht eine Sekretärin. Bertha sieht ihre Chance, auf ein ruhiges Leben fernab ihres Liebeskummers. Noch ahnt Bertha nicht, dass sich eine tiefe Freundschaft zu Alfred Nobel entwickeln wird, dem Chemiker, der an Dynamit forscht und eigentlich nur Frieden haben möchte.
Bertha nimmt sich dieser Aufgabe an. Sie kämpft für den Frieden, die Abrüstung, die Gründung einer Stiftung und nicht zuletzt für ihre ganz große Liebe.


Das Buch, welches sich für den bronzenen HOMER Literaturpreis qualifiziert hat, fiel mir durch seine besondere Stilart auf. Historische Romane haben immer einen Anspruch auf Authentizität und Genauigkeit, wollen sich in das gewählt Zeitalter einbetten und durch Nennung von historisch belegbaren Persönlichkeiten mich als Leserin locken. In den meisten Fällen bleiben die historisch belegbaren Personen aber eher im Hintergrund, haben Nebenrollen oder treten in einer Gastrolle kurz auf. Nicht so in diesem Buch. Die Geschichte dreht sich um eine historisch belegbare Persönlichkeit, die den meisten Leser:innen vielleicht nicht gleich bekannt sein dürfte, vielen aber doch im Nachgang etwas sagen könnte.

Das Buch zeichnet sich durch den besonderen Stil einer Romanbiografie aus, welche nicht einfach zu schreiben ist. Doch Eva Grübl ist dies gelungen. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend. Es ist großartig geschrieben und sehr authentisch. Die Geschichte wird sehr liebevoll erzählt. Die Figuren im Roman sind plastisch und charakteristisch, haben Tiefe und wurden mit viel Herzblut zum Leben erweckt.

Die Lebensgeschichte, die diese Romanbiografie zu Grunde liegt, wurde nicht nur spannend erzählt, sie lies mich regelrecht eintauchen und teilhaben lassen an einem Leben, in dem viele Kämpfe ausgetragen werden mussten. Das Buch und seine Geschichte hallen noch lange nach und ließen mich lange nicht los.

Fazit:
Eine spannende Geschichte mit vielen Facetten über eine Frau, die ihren Weg geht, der bis heute nachwirkt.

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Rückkehr nach Nimmerland

Der Panfluch
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Für die Raluka Taja gibt es keine schöneren Geschichten als die von Peter Pan. Peter Pan ist ihr Held und auch der der anderen Ralukas. Einen Helden, den Nimmerland gerade jetzt dringend benötigt, denn ...

Für die Raluka Taja gibt es keine schöneren Geschichten als die von Peter Pan. Peter Pan ist ihr Held und auch der der anderen Ralukas. Einen Helden, den Nimmerland gerade jetzt dringend benötigt, denn Schatten ziehen in Nimmerland ein. Die Sonne haben die kleinen Wesen schon sehr lange nicht mehr gesehen und es wird in Nimmerland immer gefährlicher. Doch wo steckt Peter Pan? Lange Zeit wurde er nicht mehr gesehen?
Taja beschließt, sich auf die Suche nach Peter Pan zu machen. Doch das ist gar nicht so einfach. Neben den ganzen Gefahren, lauert noch eine angeborene Gefahr auf sie. Ralukas sind aus Sonnentropfen geborene Wesen. Sie können nur bei Sonnenlicht überleben. Sehen sie den Mond und sein Licht trifft sie, lösen sie sich auf. Daher muss Taja bei Sonnenuntergang immer ein überdachtes Versteck finden.

Ich fand diese Rückkehr nach Nimmerland sehr interessant. Nicht nur die Welt, auch viele der bereits bekannten Protagonisten aus der ursprünglichen Geschichte, konnte ich in diesem Buch wiedertreffen. An der Seite von Taja erlebte ich nicht nur Abenteuer, sondern auch Gefahren und gemeinsam versuchten wir das Geheimnis der Schatten und des Verfalls von Nimmerland herauszufinden und zu lösen.

Der Schreibstil ist angenehm, die Geschichte sehr spannend und facettenreich. Es wird gekämpft, gelacht und getrauert. Es herrscht aber auch Angst und Hoffnung, ein wenig Magie und Liebe darf natürlich auch nicht fehlen, so dass mich das Buch emotional in allen Bereichen abholte.

Fazit:
Ich finde diese Fortsetzung der Geschichte um Nimmerland und Peter Pan sehr gelungen und auch wenn die Geschichte in sich abgeschlossen ist, hätte ich nicht gegen eine Rückkehr zu Taja und ihren Freunden und ein Wiedersehen mit Nimmerland.


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Veröffentlicht am 01.10.2023

Du strebst eine Karriere als Wikinger an?

Wikinger
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Der Titel machte mich schon sehr neugierig. Ein ultumativer Karriereführer für Wikinger? Nach einem normalen Sachbuch klang das schon mal nicht.
In der Tat wurde ich vom Autor John Haywood an die Hand ...

Der Titel machte mich schon sehr neugierig. Ein ultumativer Karriereführer für Wikinger? Nach einem normalen Sachbuch klang das schon mal nicht.
In der Tat wurde ich vom Autor John Haywood an die Hand genommen. Natürlich vermittelt der Autor viel Fachwissen in dem Bich, doch er macht es auf eine ganz besondere, wie ich finde, ansprechende Art.
Die Fakten werden nicht etwa trocken aneinander gereiht, stupide aufgezählt und mit Trockenheit serviert- Vielmehr nimmt der Autor den oder die Leser:in an die Hand, spricht ihn oder sie direkt an und hat sogar manches Mal ein leichtes Zwinkern im Auge.
Das macht nicht nur das Lesen der einzelnen Kapitel leichter, auch regt es wunderbar zum Weiterlesen an.
Der Autor geht auf sehr viele Bereiche ein. Zunächst muss geklärt werden, warum man denn überhaupt Wikinger werden möchte. Dies bekommt man anhand der Vorzüge des Wikingertums mit Skizzen und Abbildungen erklärt.
Überhaupt finden sich im Buch immer wieder Bilder, Skizzen und Abbildungen in schwarz/weiß. Nachdem die Motivation geklärt wurde, geht es weiter mit dem Anmustern, der Vorstellung großer Anführer, Waffen und Taktiken, Seefahrt und dem Kampf. Zuletzt dürfen auch die Schattenseiten nicht verborgen bleiben, doch Walhalla wartet auf einen tapferen Wikinger.

Fazit:
Ich habe schon einige Sachbücher gelesen, aber bisher noch keins, das mich vom Schreibstil so dermaßen lebendig angesprochen hat. Das Wissen ist da, aber der Autor versteht es zudem, es ansprechend zu transportieren und die Neugierde und Leselust bei seinen Lesern zu wecken und erhalten. Von meiner Seite aus eine Empfehlung für alle, die sich mit dem Gedanken tragen, eine Karriere als Wikinger anzustreben.

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Gegensätze und Freundschaften

Die Völker von Calvaria
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Calvaria, das Land der Piratenvölker. Vier Völker soll es geben, die sich zu Piraten berufen fühlen. Das fünfte Volk wurde nach einem Verrat verbannt und doch schicken diese Anwärter zur Piratenprüfung. ...

Calvaria, das Land der Piratenvölker. Vier Völker soll es geben, die sich zu Piraten berufen fühlen. Das fünfte Volk wurde nach einem Verrat verbannt und doch schicken diese Anwärter zur Piratenprüfung. Die Geschwister Arius und Saria Vane sind auch unter den Prüflingen und müssen nicht nur den Kodex auswendig lernen, sondern ihn auch anwenden und in Prüfungen beweisen, dass sie ihn beherrschen und umsetzen können.
Doch was ist mit den Zwillingen aus dem verräterischen Volk? Kann man denen trauen? Können die Kinder alle die Prüfung bestehen und dennoch Freunde werden?

Das Buch ist sehr ansprechend aufgemacht. Das Cover stimmte mich schon gleich in die Geschichte ein und die Landkarte zeigte mir die Welt, in der wir uns bewegen werden. Diese ist recht überschaubar und doch ausreichend. Die ersten Seiten waren recht mühsam. Der Schreibstil musste sich erst formen und der Zugang zum Buch wurde mir dadurch erschwert. Nach und nach wurde es jedoch besser und flüssiger, so dass ich tatsächlich in die Geschichte eintauchen konnte.

Die Geschichte ist sehr komplex gestrickt und durch die Namen und Spitznamen muss man auch immer bei der Sache sein, um den Überblick über die ganzen Protagonisten nicht zu verlieren. Der Text wird durch viele s/w - Illustrationen aufgelockert und unterstrichen.

Nachdem ich den Zugang zum Buch und der Geschichte gefunden hatte, ging es Schlag auf Schlag. Die Kinder kommen aus den ganzen verschiedenen Völkern in Calvaria an. Jedes Volk hat eine besondere Gabe, die es Besonders macht. Es war interessant zu lesen, welches Volk, welche Gabe hat und wie sie diese gerade zu den Prüfungen einsetzt.

Das erste Abenteuer lässt auch nicht lange auf sich warten und der Spanungsbogen geht gleich weiter. Leider kam mir das Ende etwas zu unrund vor. Es blieben Fragen übrig, einige Dinge passten nicht ganz zusammen und doch hat mir das Buch, die Geschichte und die Welt um Calvaria gut gefallen. Ich bin gespannt, ob es ein Wiedersehen geben wird.

Fazit:
Nach dem etwas schweren Einstieg in die Geschichte, ging es flüssig und sehr spannend zur Sache. Der Piratenkodex wird bildhaft umgesetzt und gelebt.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Zwei Abenteurer, die zu Brüdern werden

An den Ufern des Orowango
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Bokkelsen, 1895: Gustav lebt notgedrungen auf dem Hof seines Onkels, nachdem sein Vater in Afrika verschollen und seine Mutter gestorben ist. Als ein Zirkus mit echten Kannibalen ins Dorf kommt, fällt ...

Bokkelsen, 1895: Gustav lebt notgedrungen auf dem Hof seines Onkels, nachdem sein Vater in Afrika verschollen und seine Mutter gestorben ist. Als ein Zirkus mit echten Kannibalen ins Dorf kommt, fällt Gustav ein Junge in seinem Alter ins Auge.

Für Gustav ist klar, er muss in den Zirkus, irgendwie. Der Zufall will es, dass er den Jungen Kulu dort nicht nur wieder trifft, sondern ihn auch verstecken muss. Ein Zwischenfall zwingt die beiden schließlich zur Flucht, doch wohin? Für beide steht schnell fest, nach Afrika, In die Heimat von Kulu.

Gustav hofft zudem, etwas über den Verbleib seines Vaters zu erfahren und vielleicht sogar zu finden. Doch der Weg ist nicht gerade einfach, vor allem, wenn man kein Geld hat.

Das Buch beginnt mit dem ersten Zusammentreffen von Gustav und Kulu. Gustav geht es nicht gut auf dem Hof seines Onkels, auf dem er nur geduldet, keineswegs willkommen ist. Schnell hatte ich mich festgelesen, denn die Sprache und der Schreibstil des Autors sind sehr plastisch und spannend.

Die Geschichte von Gustav und Kulu wirkt authentisch und doch hätte ich gerne etwas mehr über die Ausstellung von Kannibalen erfahren. Die Reise nach Afrika ist sehr abenteuerlich und zeigt auf, wie beschwerlich manche Schiffsreise war. Auch der Weg durch den Dschungel Afrikas mit seinen Gefahren ist sehr bildhaft und gut beschrieben. Einzig das Ende kam mir etwas zu dünn und zu schnell.

Das Buch ist in sich abgeschlossen und die offenen Punkte wurden geklärt und doch fiel es mir schwer, die beiden Jungen alleine zu lassen. Ich hätte gerne noch etwas mehr über das Leben von Kulu und wie sich Gustav dort integriert erfahren.

Fazit:
Eine spannende Geschichte über eine abenteuerliche Reise zweier Jungen nach Afrika, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch die besten Freunde werden.

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