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Veröffentlicht am 28.12.2016

Möge diese Reihe niemals enden...

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 1: Das Erwachen (Bände 1-3)
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Eigentlich bin ich ja eher im Genre Thriller zuhause, aber als ich dieses Cover sah, musste ich mir einfach die Leseprobe durchlesen. Zu sehen ist eine Hand, über der ein Feuerball schwebt und dieses Mystische ...

Eigentlich bin ich ja eher im Genre Thriller zuhause, aber als ich dieses Cover sah, musste ich mir einfach die Leseprobe durchlesen. Zu sehen ist eine Hand, über der ein Feuerball schwebt und dieses Mystische hat mich sofort angesprochen. Es handelt sich hierbei um eine ebook-Reihe und in diesem Hardcover sind die ersten drei Bände vereint. Als ich es dann endlich in meinen Händen hielt und zu Lesen beginnen konnte, war’s um mich geschehen.

Gleich zu Anfang lernen wir Alex kennen. Ein ganz normaler junger Mann, der seine Mutter und seinen kleinen Bruder unterstützen möchte. Doch schlagartig ändert sich alles, als ein grünes Licht in ihn fährt, das sogenannte Sigil und von diesem Moment an wird sein Leben im wahrsten Sinne des Wortes magisch. Denn von nun an gehört er zu einer Reihe Magier, die ihn in ihren Kreisen aufnehmen und ihm beibringen, was es heißt, ein Lichtkämpfer zu sein und nun auch die „andere Seite“ der Welt zu sehen. Doch ebenso schnell lernt er, dass es nicht nur die guten Zauberer gibt, nein, auch Schattenkämpfer existieren, die alles daran setzen, denn Wall zu zerstören, der die magische Welt vor den Nimags (Nichtmagiern) verborgen hält… und auch eine rätselhafte Schattenfrau taucht immer wieder auf, deren wahres Ziel erstmal wohl nur sie selbst kennt und deren Gesicht für die Lichtkämpfer ein Geheimnis darstellt.

Schon lange hatte ich bei keinem Buch mehr diesen „Wow-Effekt“, den dieses Buch in mir ausgelöst hat! Schon die ersten Seiten haben komplett gefesselt und ich musste mich richtig zwingen, es auch mal wieder aus der Hand zu legen und mich meiner Family zu widmen Die Spannung war von der ersten Seite an da und wich keiner einzigen Zeile. Einfach unglaublich, was für eine Welt der Autor Andreas Suchanek in seinem Buch erschaffen hat! Der Schreibstil ist grandios, flüssig und ebenso witzig und schlägt einen sofort in den Bann. Die Charaktere sind meisterhaft gezeichnet und ich fühlte mich sofort wohl mit Alex, Jen, Kevin, Chris, Max, Chloe und Clara und auch die Unsterblichen habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sehr schön, dass man auf diese Weise Größen der Menschheitsgeschichte wie Leonardo Da Vinci, Johanna von Orléans und Einstein wieder trifft! Einfach eine geniale Idee, diese Charaktere in der magischen Welt einzubinden. Nicht nur einmal musste ich laut auflachen, denn manche Situationen sind einfach wunderbar witzig geschrieben und man kann sich unglaublich gut in die Szenen hineinversetzen. Freundschaft, Liebe, Verrat, Magie, überraschende Wendungen… alles ist zwischen den zwei Buchdeckeln wunderbar vereint und lässt den Leser manchmal auch nachdenklich zurück. Im Grunde könnte ich noch seitenweise von diesem Werk schwärmen, aber nachdem ich natürlich nicht spoilern möchte, hier alles kurz noch auf den Punkt gebracht: Welt, lies dieses Buch! Für mich ein absolutes Meisterwerk und ich freu mich sehr auf alle weiteren Bände, die folgen werden! DANKE Andreas Suchanek!

Veröffentlicht am 14.12.2016

Leichte Kost zwischen den ganzen Weihnachtsplätzchen

Hasen feiern kein Weihnachten
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„Hasen feiern keine Weihnachten“… als ich diesen Titel gelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Jedes Jahr um die Weihnachtszeit lese ich einen Weihnachtsroman und da kam ...

„Hasen feiern keine Weihnachten“… als ich diesen Titel gelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Jedes Jahr um die Weihnachtszeit lese ich einen Weihnachtsroman und da kam dieses Werk gerade passend

Doch was geht es in diesem Buch, wo schon der Titel so unglaublich verlockend klingt? Tessa hat es wahrlich nicht leicht, sie liebt Weihnachten im Grunde über alles, aber ihren Traummann Ole liebt sie noch mehr und nachdem er ein regelrechter Weihnachtshasser ist, verbringt sie mit ihm die magischste Zeit im Jahr in Thailand. Doch als sie von der Betriebsweihnachtsfeier früher als erwartet nach Hause kommt, erwischt sie ihren Freund flagranti mit einer Stewardess und wirft ihn in hohem Bogen raus. Um nicht komplett in ihrem Elend unterzugehen, flüchtet sie zu ihrer Familie nach Kappeln… einem beschaulichem Örtchen in Norddeutschland. Dort wird sie aufgefangen von ihren liebevollen, aber auch sehr schrägen Eltern und auch ihre Schwestern Maren und Susanne sind samt Anhang für die Weihnachtsfeiertage wieder in den Heimatort zurückgekehrt. Doch ganz so ruhig und gemütlich wie zuerst erwartet wird es dann doch nicht für Tessa… die zauberhafte Weihnachtszeit bringt auch so manche Emotionen an den Tag, die das ganze Jahr über unterdrückt wurden. Und da gibt es auch noch Sven, ehemalig pummeliger Mitschüler Tessas und mittlerweile ein attraktiver Mann, der gut dazu beiträgt, Tessas Gefühle durcheinander zu bringen. Gekrönt wird das noch von Ole, der Tessa unbedingt zurück will. Und plötzlich geschieht aber ein Schicksalsschlag, der alles auf den Kopf stellt und Tessa und ihre Familie zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben zurück führt…

Dieses Werk ist wahrlich mal leichte Kost für die Weihnachtstage und bringt den Leser definitiv in Weihnachtsstimmung. Die Charaktere sind herrlich menschlich dargestellt, mit all den Facetten, denen man tagtäglich begegnet und auch selbst an sich wahrnimmt. Tessa wirkt sehr sympathisch, manchmal aber auch naiv, wenn man bedenkt, was sie sich jahrelang von Ole gefallen ließ. Ihre Familie ist wunderbar chaotisch gezeichnet und man schließt Tessas Eltern sofort ins Herz. Der Schreibstil ist locker und leicht, lässt sich flüssig lesen und ist somit absolut das richtige für einen Weihnachtsroman. Dennoch habe ich zwei Punkte der Kritik. Zum einen ist dieses Buch gespickt mit Klischees… da haben wir die versnobten Münchner in Form von Tessas Schwester Maren und ihrem Freund Ben, das überlastete Familienmitglied Susanne, die als einzige der Schwestern im Ort blieb und alle Bürden auf sich lasten fühlt, den Mitschüler Sven, früher pummelig und mit grausigen Wollpullovern bekleidet, der sich aber nun zu einem sehr attraktiven Mann gemausert hat, nur um jetzt ein paar zu nennen. Das war mir zeitweise viel zu viel an Klischees… viel zu viel an Vorhersehbarkeit, was ich etwas schade fand. Darüber hinaus wurden Probleme in den Beziehungen angesprochen, die meiner Meinung nach viel mehr Raum verdient hätten. Denn auch in der Beziehung von Tessas Eltern lief nicht immer alles gut und auch ihre Schwestern haben zu kämpfen. Ebenso fand ich es schade, dass man nicht noch mehr über Tessas Tante Theresa erfuhr. Die tieferen Geschichten in der Familie wurden meist nur angedeutet und verloren sich dann wieder. Natürlich hätte eine Vertiefung der Familienprobleme dazu geführt, dass die Leichtigkeit dieses Weihnachtsromans etwas verloren gegangen wäre, dennoch finde ich, entweder man schneidet ein Thema an und befasst sich dann auch mehr damit oder man lässt die Thematik aus der Geschichte raus. Irgendwie war das in diesem Roman nichts halbes und nichts ganzes. Gut vorstellen könnte ich mir jedoch eine Fortsetzung, in der vielleicht ein anderes Familienmitglied in den Vordergrund gestellt wird. Ebenso sind manche Szenen so köstlich, dass ich mir wünschen würde, es gäbe eine Verfilmung zu diesem Werk. Alles in allem ein kurzweiliger Weihnachtsroman für die besinnliche Zeit und für „Weihnachtsgenießer“ absolut zu empfehlen.

Veröffentlicht am 22.11.2016

Wieder ein Meisterwerk aus Slaughters Feder

Blutige Fesseln
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Blutige Fesseln! Ich konnte es kaum erwarten, bis dieser neue Will Trent-Thriller veröffentlicht wird. Und schon der Start verspricht eine spannnende Geschichte! Will und Sara werden an einen Tatort gerufen. ...

Blutige Fesseln! Ich konnte es kaum erwarten, bis dieser neue Will Trent-Thriller veröffentlicht wird. Und schon der Start verspricht eine spannnende Geschichte! Will und Sara werden an einen Tatort gerufen. Ein Polizist wurde ermordet und der Tatort ist voll von Blut, das nicht nur vom Opfer stammt. Als dann eine Pistole gefunden wird, die ausgerechnet auf Angie, Wills (noch-)Ehefrau, zugelassen ist, ist der Schock groß. Ist Angie ebenfalls tot? Was hatte sie mit dem Polizisten zu tun? Will versucht alles in seiner Macht stehende, um Angie zu finden, was natürlich aber seiner Beziehung zu Sara nicht gerade gut tut. Dennoch kann er nicht anders, zuviel verbindet ihn mit Angie. Er muss rausfinden, was mit dem Polizisten geschah und welche Rolle seine Frau dabei spielte… ein Wettlauf mit der Zeit beginnt…

Mein Eindruck zum Buch:
Ich bin schon lange absoluter Fan von Karin Slaughter und verschlinge ihre Thriller. Auch mit „Blutige Fesseln“ hat sie mich nicht enttäuscht. Ihr Schreibstil ist wie gewohnt packend, rasant und nimmt uns mit in das Grauen der menschliche Abgründe. Wie schon bei den Vorgängern konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Der Aufbau dieses Bands ist ein bißchen anders wie in den vorherigen Werken, denn wir erleben zuerst die Gegenwart und springen dann eine Woche in der Zeit zurück, was für mich bedeutete, mich vollends in dem Buch zu verlieren. Die Charaktere sind wieder fantastisch ausgearbeitet und wir treffen auf sehr menschliche und sympathische Charaktere. Will ist für mich sowiso ein absoluter Sympathieträger, trotz, oder gerade weil er nicht perfekt ist. Ich finde es sehr interessant, wie es Slaughter gelingt, Will so facettenreich darzustellen. Für mich einfach grandios. Da wäre natürlich auch noch Sara… nach außen hin eine taffe Frau, aber innen drin oftmals zerrissen und unsicher. In diesem Band lernen wir nun auch Angie, Wills Ex, besser kennen und dürfen sogar in ihre Gedankenwelt eintauchen. Diese hat es in sich, aber mehr möchte ich jetzt natürlich nicht verraten Für mich gab es in diesem Band einige Überraschungen und ich bin wirklich sehr gespannt, wie das alles in den nächsten Will Trent-Thriller eingebaut werden wird.

Mein Fazit:
Lesevergnügen und Spannung pur!  Wer die Will Trent-Reihe mag, wird auch dieses Buch lieben!

Veröffentlicht am 15.11.2016

Wenn Dracula mit UPS versendet wird...

Ich bin der Zorn
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Ethan Cross ist ein begnadeter Thriller Autor, der mit bürgerlichem Namen Aaron Brown heißt und mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Illinois, USA lebt. Schon zu Schulzeiten wollte er Bücher schreiben, ...

Ethan Cross ist ein begnadeter Thriller Autor, der mit bürgerlichem Namen Aaron Brown heißt und mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Illinois, USA lebt. Schon zu Schulzeiten wollte er Bücher schreiben, jedoch gelang ihm sein Durchbruch erst nachdem er jahrelang als Sänger und Gitarrist durch's Leben ging. 2011 wurde sein Debüt "The Shepherd" veröffentlicht, der in Deutschland zwei Jahre später unter dem Titel "Ich bin die Nacht" erschien. Mittlerweile sind vier Bände erschienen, in denen Francis Ackerman jr. und Marcus Williams die Hauptrollen spielen.

Doch um was geht es in "Ich bin der Zorn", dem vierten Teil der Shepherd-Reihe? In einem neuartigen Gefängnis in Arizona erschießt ein Gefängniswärter scheinbar wahllos Gefangene. Der Bundesermittler Marcus Williams wird mit dem Fall beauftragt und bekommt Unterstützung von seinem Bruder... das hört sich erstmal nach nichts Sonderbarem an, doch man muss wissen: Marcus' Bruder Francis Ackerman jr. ist der gefährlichste Serienkiller der Welt und ausgerechnet er soll undercover in der Strafanstalt ermitteln...

Mein Eindruck vom Buch:
Dieser Band ist meiner erstes Buch der Shepherd-Reihe und ich habe lange überlegt, ob es wirklich sinnvoll ist, mit dem vierten Band starten. Die Entscheidung, wirklich erst mit "Ich bin der Zorn" einzusteigen, habe ich dann keine Sekunde bereut. Anfangs sind es viele Charaktere auf einmal, aber man findet sehr schnell in die Geschichte und die Story hat mich sofort gepackt. Am Meisten habe ich bei den Kapiteln mitgefiebert, in denen es direkt um Ackerman geht und Ethan Cross versteht es meisterhaft, einen Serienkiller so darzustellen, dass er einem richtiggehend sympathisch wird und ich musste über seine ganz spezielle Art nicht nur einmal schmunzeln. Aber auch die "Tagebucheinträge" von Judas, der den Gefängniswärter erpresste, um den Anschlag zu verüben, ziehen einen total in den Bann und es ist faszinierend, in die Gedankenwelt des psychopathischen Killers einzutauchen. Der Charakter von Marcus Williams war für mich am schwierigsten zu packen. Zu ihm konnte ich leider am Wenigsten Bezug aufbauen, aber vielleicht kommt das einfach daher, dass ich die ersten Teile nicht kenne. Ebenso konnte Maggie, Marcus' Kollegin und auch Lebensgefährtin mein Herz nicht wirklich berühren, vielleicht liegt das ebenso daran, dass ich ihre Geschichte in den Vorgängern nicht kenne. Vielleicht wäre sie mir aber auch trotzdem nicht gerade sympathisch, wer weiß. Das tut aber meiner Begeisterung absolut keinen Abbruch! Ich finde die Protagonisten herrlich ausgearbeitet, egal ob sympathisch oder nicht, und Cross überrascht immer wieder mit Wendungen, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet habe. Mein Miträtseln und Mitfiebern schlug immer wieder neue Richtungen ein und für mich ist dieser Thriller ein wahrer Pageturner. Aber auch tiefere Fragen greift dieses Werk auf. Das Foxbury Gefängnis wird mittels "Saint Nick" geführt, einer Technik, die laut dem Gefängnisdirektor klüger und unüberwindbarer ist, als menschliche Führung es je sein könnte. Dieses Buch weist auf, welche Auswirkungen auftreten können, sollte derartige Technik missbraucht werden und das ist schon ein beängstigender Gedanke.Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, schreit jedoch nach einer Fortsetzung und ich hoffe sehr, dass diese sehr sehr sehr bald erscheinen wird und ich Francis Ackerman jr. bald wieder treffe... in sicherem Abstand versteht sich

Fazit:
Von der ersten bis zur letzten Seite war dieser Thriller total fesselnd! Ich freue mich schon sehr darauf, jetzt erstmal die ersten drei Teile nachzuholen und kann die "Shepherd-Reihe" jedem Thriller Fan wärmstens ans Herz legen! Von mir eine glasklare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Psychologie
Veröffentlicht am 11.11.2016

Wenn Blackouts zum Verhängnis werden...

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
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Die Autorin Paula Hawkins wurde 1972 in Simbabwe geboren und wuchs in Afrika auf. Um ihre Schulausbildung zu beenden, ging sie 1989 nach London und studierte im Anschluß in Oxford Politikwissenschaften ...

Die Autorin Paula Hawkins wurde 1972 in Simbabwe geboren und wuchs in Afrika auf. Um ihre Schulausbildung zu beenden, ging sie 1989 nach London und studierte im Anschluß in Oxford Politikwissenschaften und Philosophie. Mit ihrem Abschluß als Wirtschaftsjournalistin arbeitete sie bei der Times und nach 15 Jahren Berufserfahrung beschloß sie, sich dem Schreiben zu widmen. Dieses Buch wurde bereits verfilmt und läuft derzeit in den deutschen Kinos. Heute lebt die Autorin in London.

Um was geht es in „Girl on the Train“? Wir lernen Rachel kennen, die während ihren täglichen Zugfahrten über ihr Leben nachdenkt und die Häuser und Menschen beobachtet, die sie von ihrem Platz aus sehen kann. Ihre Ehe zerbrach vor Jahren an ihrem unerfüllten Kinderwunsch, der sie in die Alkoholsucht getrieben hat. Und auch ihren Job verlor sie wegen ihrem Trinken. Im Grunde gibt es gerade nichts, was sie antreibt, wofür es sich für sie zu leben lohnt, so fantasiert sie sich eine Geschichte über ein Pärchen zusammen, die sie täglich vom Zug aus sieht, wenn er am Signal hält. Sie gibt ihnen sogar Namen, „Jess“ und „Jason“ findet sie passend und Rachel beneidet die beiden um ihr Glück. Eines Tages beobachtet sie jedoch etwas, was so gar nicht in ihre vorgestellte Welt von „Jess“ und „Jason“ passt. Und es kommt noch schlimmer, „Jess“ verschwindet spurlos. Kann Rachel mit ihrer Beobachtung helfen? Schnell verwickelt sie sich in den Fall und findet sich in einem absoluten Albtraum wieder…

Mein Eindruck vom Buch:
Ich habe leider einige Zeit gebraucht, um ins Buch zu finden und habe lange drüber nachgedacht, woran das lag. Wahrscheinlich ist der Grund hierfür, dass ich normalerweise eine andere Art von Thriller lese… da geht es meist schon im Prolog zu Sache und etwas Schreckliches, Grauenhaftes passiert gleich zu Anfang. Das ist in diesem Werk nicht so, welches als Ich-Erzählung drei verschiedener Personen geschrieben ist. Anfangs lernen wir die Gedankenwelt von Rachel kennen, erfahren viel aus ihrer Vergangenheit und dann treffen wir auf Megan, die Rachel vom Zug aus beobachtet und „Jess“ nennt. Später kommt auch noch Anna hinzu, die neue Frau von Rachels Ex-Mann und die Abschnitte sind wirklich gut geschrieben. Auf den ersten 60-70 Seiten fehlte mir jedoch die Spannung, für mich war es da noch eher ein Beziehungsdrama. Dann aber nahm die Geschichte Gestalt an und die Spannung stieg. Die Charaktere finde ich klasse ausgearbeitet! Sympathisch war mir zwar keine der drei Hauptprotagonistinnen, aber es könnte gut sein, dass dies einfach von der Autorin auch gewollt war: Schwächen und die Abgründe der menschlichen Psyche darzustellen. Auf jeden Fall hat mich Rachels Geschichte sehr zum Nachdenken gebracht und wieder vor Augen geführt, wie schnell man abstürzen, wie schnell sich das Leben ändern kann. Und weißt man wirklich, mit wem man tagtäglich seine Zeit verbringt? Weiß man wirklich, dass man seinem Partner, seiner Familie, seinen Freunden, Nachbarn trauen kann? Es gab einige Wendungen im Buch, mit denen ich absolut nicht gerechnet habe und so ab der Mitte des Buches konnte ich es kaum noch aus der Hand legen und auch das Ende war für mich nicht absehbar.

Fazit:
Wer hier einen actiongeladenen, rasanten Thriller erwartet, wird dies in „Girl on the Train“ nicht finden. Es ist ein leiser, nachdenklicher Psychothriller, der einen in die dunkle Seite der Seele blicken lässt und in dem sich die Spannung nach und nach steigert. Für mich kamen die wirklich fesselnden Passagen leider erst viel zu spät, deshalb ziehe ich einen Stern ab, lesenswert ist diese Geschichte aber auf jeden Fall!