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Veröffentlicht am 03.02.2024

Die Weihnachtsgeschichte für die Kleinsten - schönes Bilderbuch mit Klappen und dicken Seiten

Meine Aufklapp-Bibel Weihnachten
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„Meine Aufklapp-Bibel Weihnachten“ ist ein schön gestaltetes Bilderbuch mit dicken Seiten zum Vorlesen für Kinder zwischen 1 ½ und 4 Jahren. Der besondere Clou sind die großen Klappen auf jeder Doppelseite, ...

„Meine Aufklapp-Bibel Weihnachten“ ist ein schön gestaltetes Bilderbuch mit dicken Seiten zum Vorlesen für Kinder zwischen 1 ½ und 4 Jahren. Der besondere Clou sind die großen Klappen auf jeder Doppelseite, die aus zwei Seiten drei machen und die Geschichte weitererzählen.

Das Buch ist sehr liebevoll gestaltet und überzeugt durch ansprechende Bilder, die genau richtig sind – bunt, aber nicht zu knallig. Auf jeder Seite sind viele Tiere zu sehen. Im Mittelpunkt stehen aber die Menschen, die die biblische Weihnachtsgeschichte erleben: Maria, Josef, die Hirten, die Weisen und natürlich auch die Engel.

Der Text ist auf das Wesentliche reduziert und kindgerecht, enthält aber die wichtigsten Aspekte. Das hat mir gut gefallen. Es wird allerdings so dargestellt, als wären Weisen und Hirten in derselben Nacht gekommen. Das ist historisch gesehen natürlich nicht korrekt, entspricht aber den gängigen Weihnachtsstücken, die hierzulande überall aufgeführt werden. Hier hätte ich mir eine andere Erzähllinie gewünscht. Da es sich aber um eine Übersetzung aus dem Dänischen handelt, blieb dem Verlag da wohl nicht viel Spielraum.

Fazit: „Meine Aufklapp-Bibel Weihnachten“ ist perfekt für Eltern und Erzieher, die mit den Jüngsten über die Weihnachtsgeschichte staunen möchten. Mit diesem schön gestalteten Bilderbuch macht das Vorlesen und Entdecken viel Spaß! Die dicken Pappseiten sind kindgerecht und lassen sich auch mal schnell abwischen, falls die kleinen Hände etwas klebrig sind.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Schöne Geschichte für Grundschulkinder mit viel Bezug zur Natur

Fanny und Leo
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„Fanny und Leo“, die Geschichte über zwei Kinder, ihre Freunde und Entdeckungen über die Natur und das Leben, hat meinem neunjährigen Sohn und mir viele schöne Lesestunden beschert. Er fand das Buch spannender ...

„Fanny und Leo“, die Geschichte über zwei Kinder, ihre Freunde und Entdeckungen über die Natur und das Leben, hat meinem neunjährigen Sohn und mir viele schöne Lesestunden beschert. Er fand das Buch spannender als ich – aber für ihn ist es ja auch gedacht.

Eine Bude im Wald wird gebaut, ein Rätsel um einen geheimnisvollen Brief muss gelöst werden und mehr als einmal stehen die Kinder vor kniffligen Entscheidungen. All das erzählt die Autorin kindgerecht und unaufgeregt. Das Erzähltempo ist eher gemächlich, aber für Kinder im Grundschulalter genau richtig. Die Geschichte ist nah an der Lebenswelt der Kinder, das Thema Umwelt- und Tierschutz spielt eine wichtige Rolle. Es werden immer wieder spannende Fakten über Insekten (Fannys Leidenschaft!) eingeflochten, und auch das Thema Versöhnung kommt zur Sprache.

Da am Ende eine Frage nicht aufgelöst wird (gewinnen die Kinder den Wettbewerb?) und ich die Handlung an ein paar Stellen etwas langatmig fand, vergeben mein Junge und ich einstimmig 4 Sterne. Naturinteressierte Kinder kommen bei „Fanny und Leo“ garantiert auf ihre Kosten!

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Hochwertig, herausfordernd, Mut machend, horizonterweiternd

Glaubenskraft
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„Glaubenskraft“ ist das neueste Andachtsbuch von Gerrid Setzer und in Aufmachung und Stil seinen Vorgängern „Christusliebe“ und „Hoffnungsfreude“ sehr ähnlich. Es enthält 75 Andachten, die mal kurz, mal ...

„Glaubenskraft“ ist das neueste Andachtsbuch von Gerrid Setzer und in Aufmachung und Stil seinen Vorgängern „Christusliebe“ und „Hoffnungsfreude“ sehr ähnlich. Es enthält 75 Andachten, die mal kurz, mal länger sind und alle von Bibelstellen eingeleitet werden. Außerdem ist jeder Andacht ein passendes, aussagekräftiges Zitat vorangestellt, das von der Illustratorin Sonja Faschinger mit einem ansprechenden Bild versehen wurde.

Die Andachten in „Glaubenskraft“ decken eine breite Palette an Themen und biblischen Geschichten ab. Hier findet jeder Leser etwas, das ihn anspricht. Gekonnt übersetzt Gerrid Setzer die Ereignisse der Bibel durch seine Auslegung ins Heute. Dabei schreibt er oft mahnend und herausfordernd, aber auch anspornend und Mut machend und vor allem alltagsnah. Der Fokus liegt hierbei immer darauf, den Glauben zu stärken, ganz dem Titel des Buches entsprechend. Insgesamt ist es wieder eine gelungene Mischung geworden, auch wenn mich thematisch die Vorgänger etwas mehr angesprochen haben. Am meisten gefielen mir beim Lesen die längeren Andachten, die teilweise schon fast einer Bibelarbeit ähneln.

Der große Vorteil dieses Andachtsbuches und seiner Vorgänger ist, dass man sie jederzeit beginnen kann. Durch die hochwertige Aufmachung (gebunden, vierfarbig, mit Lesebändchen) ist es nicht nur ansprechend fürs Auge, sondern eignet sich auch zum Verschenken an gläubige Christen.

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Veröffentlicht am 06.05.2023

Beeindruckend und mit langem Nachhall

Mein Gott kann.
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Dieses Buch hat nicht nur einen starken Titel, sondern hat es wirklich in sich. Désirée Wiktorski („Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich“) hat darin 3 sehr unterschiedliche Lebensberichte ...

Dieses Buch hat nicht nur einen starken Titel, sondern hat es wirklich in sich. Désirée Wiktorski („Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich“) hat darin 3 sehr unterschiedliche Lebensberichte versammelt, die doch alle dieselbe Botschaft haben: Gott ist nichts unmöglich – doch er wirkt Wunder oft in einem Prozess und nicht über Nacht.

Ulrike Blessing erzählt davon, wie sie einen Amoklauf überlebte und nach dem Trauma Heilung und Vergebung fand. Franziska Römer berichtet, wie sie unerwartet in einen Burnout rutschte, wie es dazu kam und wie ihre Seele gesunden durfte. Stefanie Kloft (die Autorin der „Windvögel“-Reihe) hat festgehalten, wie sie einen besonderen Menschen bis an die Schwelle des Himmels begleitete.

Man ahnt es: Diese Berichte gehen tief. Ich bin beeindruckt von dem Mut der drei Frauen, diese persönlichen Geschichten zu teilen. Mich hat besonders Franziska Römers Beitrag bewegt. Je nachdem, wo man gerade steht, wird man sich mehr in dem einen oder anderen Thema wiederfinden. Mich hat nicht jeder Beitrag angesprochen, deshalb vergebe ich keine 5 Sterne. Dennoch ist „Mein Gott kann“ ein Buch, das sich lohnt, besonders für Menschen, die selbst mit (ähnlichem) Leid konfrontiert sind, die gern Lebensberichte lesen oder andere Menschen seelsorgerlich begleiten.

Eine tolle Zugabe ist außerdem der Anhang, den Désirée Wiktorski zusammengestellt hat, mit einer Songliste für einen „Glaubensbooster“ und Bibelversen zur Gebetsunterstützung. Empfehlen würde ich das Buch eher für Menschen, die Gott kennen oder dem Glauben zumindest sehr offen gegenüberstehen.

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Poetische, tief berührende Biografie mit wenigen "Erzähl-Lücken"

Aus dem Staub erhebst du mich
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Autobiografien gibt es viele. Diese aber ist besonders.

Im Original lautet der Titel schlicht „Dirt“, was man mit „Staub“, aber auch mit „Dreck“ übersetzen kann. Mary Marantz wächst in ärmlichen Verhältnissen ...

Autobiografien gibt es viele. Diese aber ist besonders.

Im Original lautet der Titel schlicht „Dirt“, was man mit „Staub“, aber auch mit „Dreck“ übersetzen kann. Mary Marantz wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und lebt mit ihren Eltern in einem Trailer, also einem großen Wohnwagen, wie sie in den USA viele Menschen dauerhaft bewohnen. Der erste Teil ihrer Kindheit ist geprägt vom Umherstreifen in der Natur, der Liebe ihrer Eltern und Großmutter und viel, viel Staub, der sich einfach nicht aus dem Trailer heraushalten lässt. Mit poetischen Worten beschreibt sie die Schönheit eines Lebens, in dem es wenig Luxus, aber viel Abenteuer gab.

Als sie 9 Jahre alt ist, verlässt ihre Mutter die Familie, was tiefe Narben bei ihr hinterlässt. Aus dem „Mädchen im Trailer“ wird nach ihrem Highschoolabschluss „Das Mädchen nach dem Trailer“, wie die zwei großen Abschnitte des Buches heißen. Als erste in ihrer Familie macht sie einen College- und Universitätsabschluss und kämpft jahrelang mit dem Gefühl, nirgendwo dazuzugehören. Schließlich entscheidet sie sich gegen eine Karriere als Anwältin und folgt dem Ruf nach mehr …

Es gibt viele Berichte von Menschen, die keinen idealen Start im Leben hatten und „es“ trotzdem geschafft haben. „Aus dem Staub erhebst du mich“ ist jedoch viel mehr als die Erfolgsgeschichte einer Einzelperson. Es ist eine Hymne an das Leben und voller tiefer Einsichten in das, was eigentlich unser Menschsein ausmacht. Eine Geschichte über Verlust und Versöhnung, über Schmerz und Heilung. Und ja, auch über Gott. Aber er ist so sehr verwoben mit Mary Marantz´ Leben, dass es nie komisch oder aufgesetzt wirkt, wie sie über ihn schreibt.

Einige Passagen in Marys Buch haben mich tief berührt und sind noch lange in mir nachgehallt. An anderen Stellen blieben – auch durch die nicht-chronologische Erzählweise – Fragen bei mir offen. So beschreibt sie in einem Kapitel, wie sie von einem Fremden vergewaltigt wurde, thematisiert dieses Erlebnis jedoch an keiner anderen Stelle im Buch. Ich erwähne es daher hier auch als Triggerwarnung.

Mein Fazit: „Aus dem Staub erhebst du mich“ ist eine wunderschöne Geschichte über Versöhnung mit der eigenen Vergangenheit, hervorragend übersetzt von Karoline Kuhn, und sehr, sehr lesenswert, trotz mancher „Erzähl-Lücke“.

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