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Veröffentlicht am 06.01.2024

Hochspannendes Jugend/Jungen-Buch ab ca. 11 Jahre für alle, die TKKG mögen

Noah und der verlassene Leuchtturm
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„Noah und der verlassene Leuchtturm“ ist ein Spin-Off der „Windvögel“-Reihe von Stefanie Kloft, jedoch gut ohne Vorkenntnisse lesbar und richtet sich außerdem an ältere Leser ab ca. 11 Jahren.

Im Mittelpunkt ...

„Noah und der verlassene Leuchtturm“ ist ein Spin-Off der „Windvögel“-Reihe von Stefanie Kloft, jedoch gut ohne Vorkenntnisse lesbar und richtet sich außerdem an ältere Leser ab ca. 11 Jahren.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht diesmal Noah, dessen Vater bei der Kripo arbeitet. Schon im ersten Kapitel geht es zur Sache: Sein Vater erhält eine Morddrohung, woraufhin dieser Noah kurzerhand an die Nordsee in den Urlaub schickt. Gemeinsam mit seinen Freunden Hannes und Ella (und deren Vater) versucht Noah dort etwas abzuschalten, aber finstere Männer aus Berlin sind ihnen auf den Fersen. Als sie merken, in welcher Gefahr sie schweben, ist es schon zu spät …

Klingt spannend? Ist spannend! So spannend, dass ich dieses Buch meinem 9-jährigen Jungen bisher nicht vorgelesen habe. Tatsächlich ist es von der Schriftgröße her auch eher ein Buch, das Kinder in der 5. oder 6. Klasse gut selbst lesen können. Meinem Empfinden nach kann es auf jeden Fall mit den bekannten TKKG-Büchern mithalten und ist dabei, z. B. was den Gebrauch moderner Technik in der Geschichte angeht, topaktuell. Wie in den „Windvögel“-Büchern kommt der Glaube an Gott vor, aber es wirkt nicht aufgesetzt oder erzwungen, sondern passt gut in den Kontext.

Mir als erwachsener Leserin hat „Noah und der verlassene Leuchtturm“ sehr gut gefallen und ich werde es in 1-2 Jahren sicher meinem Sohn zu lesen geben. Wer ein spannendes Buch für Pre-Teens oder älter sucht, insbesondere auch für Jungen, ist bei Stefanie Kloft einfach an der richtigen Adresse. Große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Tolles Buch für alle, die ab und zu oder auch öfter mal scheitern bzw. Krisen erleben ...

Immer besser scheitern
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Priska Lachmann ist derzeit wegen ihres autobiografischen Romans „Aufwärts fallen“ in aller Munde, doch kurz davor ist ein anderes Buch von ihr erschienen, das ich wärmstens empfehlen kann.

Aufmerksam ...

Priska Lachmann ist derzeit wegen ihres autobiografischen Romans „Aufwärts fallen“ in aller Munde, doch kurz davor ist ein anderes Buch von ihr erschienen, das ich wärmstens empfehlen kann.

Aufmerksam geworden auf „Immer besser scheitern“ bin ich durch den gleichnamigen Podcast, den die Autorin für ERF Jess produziert hat. Ich hatte einige Folgen gehört und erwartet, dass sich in dem Buch eine Art Zusammenfassung der Podcasts findet, doch weit gefehlt – es ist viel mehr als das!

Priska arbeitet sich in rund 30 Kapiteln, die mal kurz, mal länger ausfallen, durch alle möglichen Arten von Scheitern. Dabei erzählt sie viel von sich und ihrem Leben. Toll fand ich beim Lesen die Abwechslung – mal schreibt sie ernst, mal hintersinnig, mal humorig, mal tief berührend. Es ist ein tolles Buch für die heutige Zeit, weil es eben NICHT ein langweiliges Sachbuch ist, das Scheitern und Versagen in 5 Hauptkapitel und 10 Unterkapitel verpackt. Es liest sich eher wie ein Gespräch, das immer wieder zum Innehalten einlädt. Trotzdem liest es sich gut weg, weil einfach der Schreibstil sehr gut lesbar und nahbar ist.

Vieles in dem Buch ist nicht neu, aber es ist vor allem zwei Dinge: tröstlich und Mut machend. Priska zeigt auf, dass wir in unserem Scheitern nicht allein sind und dass Krisen manchmal einfach besch… sind, manchmal auch gut, um daran zu wachsen. Dabei lässt sie immer wieder auch den Glauben einfließen, jedoch auf eine so schöne Weise, dass sich das Buch auch gut für Menschen eignet, die damit nichts anfangen können.

Für mich war „Immer besser scheitern“ eines meiner Lesehighlights im Jahr 2023 – ich empfehle es wärmstens allen, die gelegentlich oder auch öfter mal scheitern, besonders auch Menschen mit Verantwortung oder solchen, die in Lebenskrisen stecken.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Überraschend vielfältig - ein Buch über Täter, Opfer und neue Perspektiven

Wo Zukunft wachsen kann
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Schon vor Jahren hatte ich vom „Seehaus“ gehört, dem Verein, der jugendlichen Straftätern eine zweite Chance ermöglicht. Entsprechend neugierig war ich auf dieses Buch, zumal ich auch die beiden Autoren ...

Schon vor Jahren hatte ich vom „Seehaus“ gehört, dem Verein, der jugendlichen Straftätern eine zweite Chance ermöglicht. Entsprechend neugierig war ich auf dieses Buch, zumal ich auch die beiden Autoren sehr schätze.

Entgegen dem, was das Cover vermuten lässt, geht es hier nicht nur um Täter und das Seehaus, sondern auch um Opfer und um die Menschen, die im Seehaus arbeiten. Man begegnet jungen und alten Menschen, die Fehler gemacht haben. Menschen, die ihre zweite Chance genutzt haben. Anderen, die wieder rückfällig wurden. Mitarbeitern und ihren Kindern, die von dem Leben im Seehaus erzählen. Menschen, die betrogen und missbraucht wurden. Menschen, die sich zurück ins Leben gekämpft haben.

Von den 20 wahren Geschichten haben mich viele tief berührt und ich habe gestaunt, wie vielfältig die Arbeit des Seehauses ist. In zwei Zweigstellen, Leonberg und Leipzig, wird Straffälligenhilfe angeboten, an mehreren Standorten Opfer- und Traumaberatung, außerdem gibt es Präventions- und Schulungsangebote. Dem Autorenduo Zehender/Ospelkaus gelingt es, die Lebensgeschichten lebendig und nahbar werden zu lassen, vielleicht mit Ausnahme des Gründers Tobias Merckle, der ein wenig blass bleibt.

Ich kann „Wo Zukunft wachsen kann“ nur empfehlen, insbesondere allen, die auf spannende Biografien stehen. Ein tolles Buch über eine tolle Arbeit, die neue Perspektiven schenkt.

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Perfekt für Grundschulkinder!

Mein erstes Andachtsbuch
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„Mein erstes Andachtsbuch“ ist perfekt geeignet für Grundschulkinder von Klasse 1-4. Ich habe es mit meinem Viertklässler gelesen und er war sehr begeistert.

Die 32 Kurzgeschichten drehen sich um die ...

„Mein erstes Andachtsbuch“ ist perfekt geeignet für Grundschulkinder von Klasse 1-4. Ich habe es mit meinem Viertklässler gelesen und er war sehr begeistert.

Die 32 Kurzgeschichten drehen sich um die beiden Kinder Mattea und Tim, die sich in der ersten Geschichte kennenlernen und zu Freunden werden. Sie kommen beide aus Familien, in denen der Glaube an Gott eine wichtige Rolle spielt. Gemeinsam erleben sie große und kleine Abenteuer sowie lustige und schwierige Situationen, die nie länger als 3 Buchseiten und durchgehend schön bebildert sind. An jede Kurzgeschichte schließt sich ein kurzer Text mit Bezug zu den lesenden Kindern an. Den Abschluss bildet jeweils ein Bibelvers, der leicht kindgerecht umformuliert wurde.

Uns hat dieses Andachtsbuch aus der „Lies mit mir“-Reihe sehr gefallen. Wir haben es meist morgens oder mittags am Küchentisch gelesen. Bei jeder Andacht sind einige Sätze groß gedruckt, sodass auch Leseanfänger sie gut lesen können. Den restlichen Text liest dann entweder ein Erwachsener vor, oder ein Kind, das bereits sicher im Lesen ist.

Was ich besonders gut fand: Die Geschichten sind in sich abgeschlossen, aber da es immer wieder um dieselben Kinder geht, hat man das Gefühl, sie durch ihren Alltag zu begleiten. Die Autorin Wiebke Otto hat dabei ein sehr sicheres Gespür für lebensnahe Situationen und Themen, die Grundschulkinder beschäftigen. Die Illustrationen von Tanja Husmann sind sehr ansprechend und passen perfekt dazu. Außerdem sagt mir persönlich das Gottesbild, das hier vermittelt wird, sehr zu: Die Kinder erleben einen Gott, der an ihnen interessiert ist, sie liebt und durch ihren Tag begleitet.

Ich kann es nur wärmstens allen Eltern empfehlen – die Andachten passen zu jeder Tageszeit und machen Kindern viel Freude.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Auch 6 Jahre nach Erscheinen noch hochaktuell und packend geschrieben - sehr zu empfehlen!

Liebe statt Furcht
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„Liebe statt Furcht“ war für mich ein absolutes Lesehighlight. Auch 6 Jahre nach Erscheinen ist dieses Buch noch hochaktuell und hat mir die jüngere Geschichte des Irans und die Denkweise der dort lebenden ...

„Liebe statt Furcht“ war für mich ein absolutes Lesehighlight. Auch 6 Jahre nach Erscheinen ist dieses Buch noch hochaktuell und hat mir die jüngere Geschichte des Irans und die Denkweise der dort lebenden (oder von dort stammenden) Menschen sehr gut nahegebracht.

Flor Namdar (ein Pseudonym, da die Autorin sonst sich und Menschen aus ihrem Umfeld in Gefahr bringt) erzählt in diesem Buch ihre persönliche Geschichte. Wie sie die Revolution und den Sturz des Schahs erlebte, wie sie und ihre vorher reiche Familie zu Flüchtlingen würde, wie sie einer Ehe als Minderjährige zustimmte, weil sie das Gefühl hatte, ihr bliebe keine andere Wahl. Wie sie schwanger wurde, vor ihrem gewalttätigen Mann flüchtete, eine Tochter bekam und auf unwahrscheinlichstem Wege Jesus begegnete und dadurch erneut fliehen musste. Wie sie schließlich über Umwege nach Deutschland gelangte, dort über 15 Jahre lebte und arbeitete, bis sie ihre wahre Berufung fand und Pastorin einer persischsprachigen Gemeinde wurde.

All das vermittelt sie mit einem sicheren Gespür für die deutsche Kultur, erklärt an den richtigen Stellen das, was sonst befremden würde. Außerdem gibt sie Einblick in die Lebenswelt(en) und die Kultur, aus der die heutigen Flüchtlinge aus dem Iran stammen.

„Liebe statt Furcht“ ist ein klug geschriebenes, packendes und wertvolles Buch, das ich jedem empfehlen kann, der mehr über die iranisch-persisches Kultur erfahren möchte und sich für spannende Biografien interessiert.

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