Ganz weit in die Vergangenheit...Temporeicher, packender Hamburg - Thriller!
Der Wolf von Hamburg"Der Wolf von Hamburg" von Jürgen Ehlers ist als Taschenbuch mit 320 Seiten erschienen und bildet den Auftakt der Thrillerreihe um Kommissar Bernd Kastrup und sein Team.
In Hamburgs Speicherstadt, unmittelbar ...
"Der Wolf von Hamburg" von Jürgen Ehlers ist als Taschenbuch mit 320 Seiten erschienen und bildet den Auftakt der Thrillerreihe um Kommissar Bernd Kastrup und sein Team.
In Hamburgs Speicherstadt, unmittelbar vor der Tür des Kommissars, wird eine Frauenleiche mit üblen Bisswunden gefunden. Ein Zettel in ihrer Hand mit dem Wort "Wolf" löst eine regelrechte Hetzjagd aus, doch der vermeintliche Wolf entpuppt sich als Schäferhund. Es bleibt jedoch nicht bei einer Leiche, und alles sieht nach einem Racheakt aus. Eine Bekannte aus der Vergangenheit bittet Kastrup um Hilfe und wider aller Vernunft versteckt er sie bei sich - und das bringt auch ihn in eine äußerst brenzlige Lage!
Jürgen Ehlers hat mit "Der Wolf von Hamburg" einen clever ausgeklügelten, temporeichen und überzeugenden Thriller vorgelegt, der sich zügig lesen lässt und den Spannunsbogen von Anfang bis Ende hoch hält.
Die Story ist außergewöhnlich, aber glaubhaft und ganz tief in der Vergangenheit verwurzelt.
Der Fall wird aus unterschiedlichen Erzählperspektiven beleuchtet, was das Tempo erhöht und an den Kapitelenden spannende kleine Cliffhanger erzeugt :)
Was mir teilweise nicht so sehr gefallen hat, sind die Charaktere - von Sympathie einmal abgesehen (das ist grundsätzlich nicht erforderlich, erhöht nur ggf. den Fanktor des Mitfieberns...) fand ich beispielsweise Bernd Kastrup recht leichtsinnig und auch auf eine Weise vollkommen naiv. Er konnte meiner Meinung nach so die Brisanz des Falles nicht wirklich überblicken und hat sicherlich noch andere Menschen in Gefahr gebracht. Auch Silvia, die Tochter von Gesa, fand ich extrem merkwürdig. Um nicht zu spoilern, werde ich das nicht weiter erläutern, aber ihre Handlungsweisen waren für mich nur sehr schwer nachvollziehbar.
Vincent und Alexander, Kastrups Kollegen dagegen sind klasse und meine Lieblingsfigur war definitiv Kastrups Kater Watson, der stets ein wichtiger Zuhörer war.
Insgesamt ein fesselnder, gut durchdachter Thriller mit reichlich Tempo und einem außergewöhnlichen Fall, der mich sehr gut unterhalten hat.