Platzhalter für Profilbild

ckbe

Lesejury Star
offline

ckbe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ckbe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2021

Sachbuch mit leichter Kriminote

Montecrypto
0

Da Kryptowährungen momentan in aller Munde sind und ich mich dafür interessiere, hat mich dieses Buch neugierig gemacht. Dazu noch das Versprechen, eines „raffinierten literarischen Thrillers über die ...

Da Kryptowährungen momentan in aller Munde sind und ich mich dafür interessiere, hat mich dieses Buch neugierig gemacht. Dazu noch das Versprechen, eines „raffinierten literarischen Thrillers über die neue internationale Finanzwirtschaft“.

Dante, als Ex-Banker in der letzten Krise gerade noch davongekommen, verdient seine Brötchen nun als Privatermittler in Finanzangelegenheiten. Irgendwie kommt er ziemlich abgehalftert rüber, mit seinem Alkoholkonsum und Weltbild, so als hätten klassische Exemplare aus dunklen Hinterzimmern als Vorbild gedient. Wirklich viel Ermittlungsarbeit leistet er in meinen Augen auch nicht. Die Hauptarbeit machen andere, u. a. die Bloggerin Mercy oder andere „Zufalls-“Bekanntschaften auf seiner Schnitzeljagd.

Auch wenn diese ihn um die halbe Welt führt, so kommt sie an Exemplare z. B. aus der Feder eines Dan Brown nicht heran. Es fehlen klar die andauernde Spannung, überraschende Wendungen, Tempo. Statt Nervenkitzel und Mitfiebern gibt es einen ziemlich geradlinigen Kriminalfall. Dass am Ende versucht wird, das mit einem großen Actionspektakel wettzumachen, wirkt dann nur deplatziert.

Daneben steckt in dem Buch viel Fachwissen über die Kryptoszene, die Finanzwelt und globale Zusammenhänge. Da Dante auch ein No-Coiner ist, werden diesen Themen auch für Laien verständlich vermittelt. Allerdings reißt dadurch öfter der Lesefluss, da ich mich dabei ertappt habe, noch mehr zu einzelnen Aspekten zu recherchieren, als weiter beim Buch zu bleiben.
Fürs Lesen eines „Thrillers“, kombiniert mit Sachbuch, hätte ich mir von der Sprache mehr Niveau erhofft. Sie kommt oftmals sehr flapsig daher (z. B. zig Wiederholungen von „was auch immer“ oder „wer auch immer“) und wirkt unpassend.

Dass dann am Ende auch noch einige Stränge offen bleiben, sorgt zusätzlich dafür, dass meine Erwartungen ans Buch nicht erfüllt wurden. So nur 3,5*, gestützt durch den Sachbuchteil.

Veröffentlicht am 20.06.2021

Beziehungsratgeber einmal anders

Bin gleich wieder für dich da
0

Der Einstieg mit den zwei Sichtweisen hat mich etwas irritiert, denn ich wusste nicht, was danach kommen würde. Was schließlich folgte, war eine leichte, stellenweise humorvolle Geschichte über einen Mann, ...

Der Einstieg mit den zwei Sichtweisen hat mich etwas irritiert, denn ich wusste nicht, was danach kommen würde. Was schließlich folgte, war eine leichte, stellenweise humorvolle Geschichte über einen Mann, der gegen die Probleme in seiner Beziehung Hilfe bei einem Meister sucht. Dieser hilft dem Protagonisten durch gezielte Ratschläge kleine Veränderungen bei sich vorzunehmen und so auch der Beziehung zu helfen.
Die Tipps, zum Schluss nochmals übersichtlich zusammengefasst, sind gut anwendbar. Ein jede/r kann sich in dem Protagonisten wiederfinden.

Veröffentlicht am 13.06.2021

Was ist aus Josefine geworden?

Josefine und die dunkle Seite des Sommers
0

Das Cover ist ein Hingucker, so sommerlich bunt und ganz im Kontrast zum Titel. Auch steht der Einstieg mittels eines Prologs, der so gar nicht im Lenny-Stil geschrieben ist, im Kontrast zu Josefines vorherigen ...

Das Cover ist ein Hingucker, so sommerlich bunt und ganz im Kontrast zum Titel. Auch steht der Einstieg mittels eines Prologs, der so gar nicht im Lenny-Stil geschrieben ist, im Kontrast zu Josefines vorherigen Ermittlungen.

Ein ominöser Zettel erregt ihre Aufmerksamkeit und schnell legt sie los mit Mutmaßungen und Ermittlungen. Ihr Mieter, der pensionierte Polizist Adalbert Abendscheu, hält sich diesmal etwas zurück und lässt sie wieder mehr auf eigene Faust agieren. Dennoch unterschätzt er auch diesmal wieder ihre Fähigkeiten.
Dafür bekommen die Geschwister Peißen einen größeren Auftritt und führen Josefine auf seltsame Pfade. Denn ihre Entwicklungen und Handlungen sind äußerst erstaunlich und wollen so gar nicht mehr zur bislang bekannten Josefine passen.
Dabei gerät sie an einen jungen Mann, der schnell zum Hauptverdächtigen wird, und eine Gefahr für sie darstellt.

Mangels alternativer Verdächtiger und falscher Fährten fehlt dem Buch leider die gewisse Spannung. Lediglich das Motiv des Täters bleibt länger im Dunklen. Leider trübt mein Lesevergnügen auch, dass Josefine in ihren Handlungen kaum wiederzuerkennen ist.

Veröffentlicht am 20.05.2021

Besser als Band 1

Wir sind der Sturm
0

Der 2. Teil der Dilogie schließt nahtlos an den Cliffhanger des Vorgängerbandes an. Da man die Bücher nicht unabhängig voneinander lesen kann, sind die Wiederholungen von bereits Geschehenem oder Gesagtem ...

Der 2. Teil der Dilogie schließt nahtlos an den Cliffhanger des Vorgängerbandes an. Da man die Bücher nicht unabhängig voneinander lesen kann, sind die Wiederholungen von bereits Geschehenem oder Gesagtem dann jedoch überflüssig oder hätten, wenn unbedingt als nötig erachtet, kürzer ausfallen können.
Natürlich geht es auch hier wieder um das Hin und Her zwischen Louisa und Paul. Eine klassische toxische Beziehung, in der sie nicht mit-, aber auch nicht ohne einander können. Beide versuchen, ihre Vergangenheit stückchenweise aufzuarbeiten, wodurch dieser Teil ernster und reifer rüberkommt. Gefühlt steht hier Paul mehr im Vordergrund, und es zeigt sich durch die Schilderungen zu seinen Gedanken und Hintergründen, was wirklich in ihm steckt. Durch diese ganz eigene Tragik ist dieses Buch für mich emotionaler und fesselnder als Band 1.
Die Nebencharaktere sind auch hier wieder gut gelungen und bringen durch Wendungen in ihrem Leben die Geschichte voran.
Der Schreibstil und die Wortgewandtheit der Autorin sind auch hier auf hohem Niveau. Allerdings wiederholen sich Schilderungen nicht mehr so häufig und fallen weniger überbordend aus als in Band 1. Dadurch lässt sich dieses Buch für mich besser lesen. Dennoch gibt es auch hier wieder viele Querverweise auf Bücher und Serien, mit denen bestimmt nicht jeder Leser etwas anfangen kann.
Insgesamt ein runder Abschluss der Reihe. Diese ist genre-typisch zwar ohne großen Tiefgang, ist aber trotzdem gut für eine nette Zwischendurch-Lektüre.

Veröffentlicht am 20.05.2021

Nett für zwischendurch

Wir sind das Feuer
0

Der Auftakt zur Dilogie reiht sich ein in eine Vielzahl von New-Adult-Romanen. Da etwas Neues hineinzubringen, ist schwierig. Und auch hier will es nicht so recht gelingen. Denn obwohl die Idee zur Story, ...

Der Auftakt zur Dilogie reiht sich ein in eine Vielzahl von New-Adult-Romanen. Da etwas Neues hineinzubringen, ist schwierig. Und auch hier will es nicht so recht gelingen. Denn obwohl die Idee zur Story, deren Zusammenhang sich erst richtig am Ende in Form eines fiesen Cliffhangers offenbart, Potential hat, wird dieses nicht genutzt.
Bis dahin ist es in klassischer Genre-Manier ein ständiges Hin und Her zwischen beiden Protagonisten. Paul, der ein Bad Boy sein soll, aber Philosophie studiert, und sonst nicht mehr bad ist als Alkohol und Zigaretten zu konsumieren und auf dem College nichts anbrennen zu lassen. Louisa, die zwar schüchtern sein soll, aber in Gegenwart Pauls und seiner Clique eher die Toughe ist. Das will nicht so recht zusammenpassen, wodurch sich meine Sympathie für beide in Grenzen hält. Diese verteilt sich eher an die Clique um Trish und Aiden, die das ganze Geschehen auflockert. So eine Clique hätte wohl jeder gern.
Beide kämpfen mit den Dämonen und Wunden der Vergangenheit, die Nähe zu anderen behindern. Aus wechselnder Perspektive von Louisa und Paul erfährt man als Leser detailliert darüber, und wie sich das alles auf das gegenwärtige Mit- und Gegeneinander auswirkt.
Der Schreibstil und die Wortgewandtheit sind sicher dem Germanistik-Studium der Autorin geschuldet. Sie meint es vermutlich auch nur gut, doch irgendwann war es mir dann einfach zu viel mit den ausführlichen Schilderungen und Wiederholungen zum Himmel, den Bernsteinaugen oder Tattoos etc. Auch die vielen Anspielungen auf Feuer oder Querverweise auf Bücher und Serien waren mir zu viel des Guten. Wer sich da nicht auskennt, dem entgeht vielleicht mancher Subtext dieses Buches.
Insgesamt hätte das Buch ruhig etwas gestrafft werden können, ist aber sonst ein netter Zeitvertreib.