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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2025

Informativ und differenziert

Berauscht der Sinne beraubt
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Dass Racha Kirakosian eine Mediävistin ist, merkt man dem Text durchaus an. Aber das ist es sicher nicht allein, was das Buch auszeichnet. Neben den sprachwissenschaftlichen Beobachtungen und den detaillierten ...

Dass Racha Kirakosian eine Mediävistin ist, merkt man dem Text durchaus an. Aber das ist es sicher nicht allein, was das Buch auszeichnet. Neben den sprachwissenschaftlichen Beobachtungen und den detaillierten Einblicken in mittelalterliche religiöse Texte, finden wir hier eine ganze Bandbreite von Informationen vor. Es geht um eine Geschichte der Ekstase und so blicken wir von der fernen Vergangenheit bis in die aktuelle Gegenwart auf historische Dokumente, literarische Textbeispiele, soziale Phänomene und ideengeschichtliche Konstrukte, die sich rund um die Begrifflichkeit ranken. Neben interessanten Einblicken in historische Realitäten, die zugleich Klarheit schaffen und wissenschaftliche Analysen in den richtigen Kontext setzen, erfahren wir auch, was alles zur Ektase dazu gehört. Über Visionen, Flow, Erkenntisformen, Sex, Tod, Leiden im religiösen Kontext, über Hexen und Hysterie, den Tanz, die Pharma-Industrie und noch vieles mehr. Besonders gefallen mir die Einblicke in religiöse und psychoanalytische Untersuchungen historischer Natur. Aufgelockert wird der Text durch Infoblöcke, die zum Teil von eigenen Erfahrungen berichten. Alles in allem ein wirklich tolles und informatives Buch, das sich dem Thema klug und differenziert nähert. Meine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 28.02.2025

Originelle Ideen

Detektivagentur Christie & Agatha 1: Ein Beweisstück verschwindet
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Die Zwillinge Agatha und Christie lösen einen Fall. Denn als auf einer Teegesellschaft plötzlich eine wichtige wissenschaftliche Entdeckung verschwindet, versuchen die beiden herauszufinden, wer dem berühmten ...

Die Zwillinge Agatha und Christie lösen einen Fall. Denn als auf einer Teegesellschaft plötzlich eine wichtige wissenschaftliche Entdeckung verschwindet, versuchen die beiden herauszufinden, wer dem berühmten Arzt Sir Alexander Fleming schaden will. Mit dabei ist auch Sir Arthur Conan Doyle, der so ganz anders ist, als Agatha erwartet hat.
Die Lesung ist mit seinen 61 Minuten Hörzeit recht kurzweilig. Anna Thalbach spricht die Stimmen sehr passend und fängt den Humor ein, der in der Erzählung steckt. Für Leseanfänger ist das sicher eine nette Geschichte. Ich fand die Idee mit dem Sandwich und die skurrilen Figuren super. Leider entwickelt sich die Geschichte in meinen Augen beziehungsweise Ohren etwas platt weiter. Besonders viel sollte man hinter der Enthüllung also nicht erwarten. Im Buch gibt es anscheinend einen kleinen Infoteil zu den historischen Figuren, der fehlt dem Hörbuch allerdings.

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Veröffentlicht am 26.02.2025

Ungewöhnlich

Death in Brachstedt
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Der 15-jährige Leo dreht zusammen mit seinem besten Freund Henri in dem heruntergekommenen Hotel von dessen Onkel einen Kurzfilm. Doch dieses Projekt ist es nicht allein, was Leo beschäftigt. Er macht ...

Der 15-jährige Leo dreht zusammen mit seinem besten Freund Henri in dem heruntergekommenen Hotel von dessen Onkel einen Kurzfilm. Doch dieses Projekt ist es nicht allein, was Leo beschäftigt. Er macht sich Sorgen um seinen Vater, der plötzlich verschwunden ist. Damit er sich darüber nicht zu sehr den Kopf zerbricht, lenkt er sich ab und schlittert dabei in viele skurrile und denkwürdige Situationen. Das Jugendbuch hat mir sehr gut gefallen. Die Kapitel sind recht kurz und auch kurzweilig. Für Lesemuffel ist das Buch daher auch geeignet. Es ist spannend und die Handlung abwechslungsreich und nicht vorhersehbar. Besonders gefallen haben mir die zwischenmenschlichen Begegnungen zwischen Leo, Henri und den anderen Freunden in ihrem Alter. Da passieren manchmal merkwürdige Dinge, wie man es eben von früher kennt. Ich fand die Gedankenwelt authentisch dargestellt. Allein das Ende ist vielleicht ein wenig sehr kurz geraten, hier wäre ein weiteres Kapitel noch schön gewesen. Ansonsten eine Lektüre wert!

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Veröffentlicht am 27.01.2025

Interessante Analyse

Digitale Diagnosen
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Laura Wiesböck untersucht ein Phänomen, das auf Social Media immer populärer wird: Digitale Diagnosen. Damit einher gehen viele Faktoren, wie die Diagnose einer psychischen Krankheit, der Umgang im Netz ...

Laura Wiesböck untersucht ein Phänomen, das auf Social Media immer populärer wird: Digitale Diagnosen. Damit einher gehen viele Faktoren, wie die Diagnose einer psychischen Krankheit, der Umgang im Netz mit solchen Erkrankungen sowie die Funktionalisierung auf wirtschaftlicher Ebene. Zudem werden die verschiedenen Seiten beleuchtet, nämlich sowohl die diagnostizierten oder sich diagnostizierenden Menschen als auch die entsprechenden Plattformen und User jener, die Trends in die Welt setzen und formen. Die promovierte Soziologin untersucht das Phänomen differenziert und kritisch. Die Argumentation ist schlüssig und präzise. Das Werk arbeitet wissenschaftlich und sprachlich genau. Dabei ist es politisch sehr korrekt und wenig provokativ. Die eher knappe Abhandlung hat mir gut gefallen, lediglich gegen Ende des Buches wiederholt sich die Autorin stellenweise. Insgesamt ein spannendes Buch, das zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 19.12.2024

Coole Bearbeitung

Der große böse Fuchs
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Erzählt wird die Geschichte vom Fuchs, der davon träumt, der Schrecken der Bauernhoftiere zu sein. Doch irgendwie.. sind alle nur von ihm genervt. Er kann sich weder Respekt verschaffen noch Beutetiere ...

Erzählt wird die Geschichte vom Fuchs, der davon träumt, der Schrecken der Bauernhoftiere zu sein. Doch irgendwie.. sind alle nur von ihm genervt. Er kann sich weder Respekt verschaffen noch Beutetiere fangen. Daher fragt er den Wolf um Rat, denn vor diesem haben alle große Angst. Fuchs und Wolf entwickeln einen Plan, doch der läuft ganz anders als geplant..
Der Comic spielt mit den aus Fabeln überlieferten Figuren von Fuchs und Wolf. Diese werden hier auf eine ganz neue Weise gestaltet. Dabei erwarten uns in der Geschichte sowohl Slapstick-Humor als auch allerlei gegenwärtige Anspielungen. Der Humor ist wirklich großartig und die Zeichnungen sind gekonnt. Der Fuchs ist mir durchaus sympathisch geworden, auch wenn er hier mehr den Tollpatsch verkörpert als schlau und listig zu sein. Der sympathische Verlierertyp wird damit zu einem einzigartigen Protagonisten. Und vielleicht verliert der Fuchs hier ja auch gar nicht so viel.. außer seine althergebrachten Überzeugungen.

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