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Veröffentlicht am 29.09.2023

Emotional erzählte Geschichte

Wie ein Stern in mondloser Nacht
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Klappentext:
Immer größer wird die Schere zwischen Arm und Reich im Berlin der 50er-Jahre. Das sieht auch die Hebamme Henni Bartholdy mit wachsender Sorge. Wie kann es sein, dass im Deutschland des Wirtschaftswunders ...

Klappentext:
Immer größer wird die Schere zwischen Arm und Reich im Berlin der 50er-Jahre. Das sieht auch die Hebamme Henni Bartholdy mit wachsender Sorge. Wie kann es sein, dass im Deutschland des Wirtschaftswunders verzweifelte Mütter ihre ungewollten Babys aus Scham und schierer Not aussetzen oder gar töten? Als auch Hennis große Liebe, der Arzt Ed von Rothenburg, keine Antwort weiß, handelt sie. Kurzerhand stellt sie eine Apfelsinenkiste in den Hinterhof ihres Geburtsraumes auf. Bis tatsächlich das erste Findelkind in der Klappe liegt– und lebt!

„Wie ein Stern in mondloser Nacht“ von Marie Sand ist eine emotional erzählte Geschichte einer heimlichen Heldin.

Im Mittelpunkt steht die Hebamme Henni Bartholdy.
Berlin 1947Jahre, die Nachwirkungen des Kriegs sind noch deutlich zu spüren. Es herrscht immer noch Armut.
Auch Henni lebt mit ihrem Bruder und ihrer Mutter in einer Kellerwohnung.
Die Mutter hält die Familie mit Putzstellen über Wasser.
Als Henni für ihre Mutter einspringt und das Putzen bei der Familie von Rothenburg übernimmt trifft sie auf Eduard, den Sohn der Familie.
Beide fühlen sich einander magisch angezogen. Doch der Sohn einer reichen Familie und die Tochter der Putzfrau, dass geht gar nicht.
Das Schicksal trennt die beiden jungen Leute.
Henni der das Wohl von Kindern, gerade in dieser schweren zeit besonders m herzen liegt lässt sich im Krankenhaus Waldfriede zur Hebamme ausbilden.
Immer wieder erfährt Henni, dass verzweifelte Frauen ihr Kind aussetzen oder gar töten.
Ihr kommt die Idee eine Kiste in den Hinterhof zu stellen. Eines Tages liegt wirklich ein Baby darin. Ein Baby das die Chance hat zu überleben.
Dass war der beginn der Babyklappe, die vielen Babys ein überleben oder gar eine liebende Familie beschert hat.

Es gibt noch einen zweiten Handlungsstrang. Der führt die Leser*innen in das Jahr 2000.
Die 45jährige Journalistin Liv, die selbst adoptiert wurde interessiert sich für die Babyklappe. Hierbei stößt sie auf das Krankenhaus Waldfriede und auf die Hebamme Henni Bartholdy.

Marie Sand erzählt die Geschichte einer heimlichen Heldin.
Es gibt viele Stellen im Buch die mich sehr berührt haben.
Die Nachkriegszeit wird sehr authentisch aufgegriffen. Die Armut die zu dieser Zeit noch vielerorts herrschte, obwohl immer vom Wirtschaftswunder die Rede ist wird gut vermittelt.
An Hand der Liebe zwischen Henni und Eduard von Rothenburg wird die Schere zwischen Arm und Reich, die sehr weit auseinanderklafft verdeutlicht.
Der Schreibstil von Marie Sand ist gut verständlich und flüssig. Die Autorin vermittelt eine emotionale Stimmung.
Nach wenigen Seiten konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

„Wie ein Stern in mondloser Nacht“ ist die emotionale Geschichten einer stillen Heldin, die mich sehr berührt hat.

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Spannender Schweden-Krimi

Tief im Schatten
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In Schweden sind Sportferien. Ganz Åre ist voll mit Touristen.
Da wird die Leiche eines Mannes gefunden.
Der Mann wurde schwer misshandelt und dann getötet.
Wenn man seiner Ehefrau und seinen Freunden ...

In Schweden sind Sportferien. Ganz Åre ist voll mit Touristen.
Da wird die Leiche eines Mannes gefunden.
Der Mann wurde schwer misshandelt und dann getötet.
Wenn man seiner Ehefrau und seinen Freunden glauben schenkt, dann war das Opfer voller Lebensfreude und überall beliebt.
Hanna Ahlander und Daniel Lindskog ermitteln unter Hochdruck ohne einen Verdächtigen zu finden.
Dann wird noch die Frau eines freikirchlichen Pastors vermisst.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Vermissten und dem Opfer?

„Tief im Schatten“ ist der zweite Band der Pollar-Krimireihe von Viveca Sten.

Die Protagonisten sind gut getroffen.
Hanna Ahlander ist Polizistin mit Leib und Seele.
Sie setzt sich für Frauen denen Gewalt angetan wird ein.
Sie kann einfach nicht wegsehen. Auch nicht bei einem Kollegen.
Dafür legte ihr Vorgesetzter ihr nahe den Dienst in Stockholm zu quittieren und sich eine andere Dienststelle zu suchen.
In Åre hat sie bei der Polizei einen befristeten Vertrag bekommen und fühlt sich dort sehr wohl.

Auch Daniel Lindskog geht in seinem Beruf als Polizist auf.
Er übernimmt die Ermittlungen im Fall des Mordopfers.
Die Ermittlungen sind aufreibend und Daniel fühlt sich hin und hergerissen zwischen seiner kleinen Familie und seinem Job.
Zuhause wartet Frau und Kind auf ihn. Er ist erst vor ein paar Monaten Vater geworden und hat sich geschworen ein besserer Vater zu sein als es seiner war.
Seit er den Fall übernommen hat kommt er immer erst spät am Abend müde nach Hause.
Wie schon im ersten Fall fühlt sich auch hier seine Frau wieder zurückgesetzt und mit dem Baby alleine gelassen.
Daniel muss alle Kraft aufwenden um sein hitziges Temperament unter Kontrolle zu bekommen.

Schon gleich zu Beginn wird die Männerleiche gefunden. Man ist also sofort mittendrin.
Es ist spannend den Ermittlungen zu folgen. Die Autorin hat so einige Wendungen in ihrer Geschichte eingeflochten.
Ich hatte verschiedene Verdächtige, doch das Ende war schon eine Überraschung.
Zwischendrin gibt es immer wieder Kapitel die aus dem Leben von Rebecka und ihrer unglücklichen Ehe mit einem Pastor erzählen, die ich mit Spannung verfolgt habe.
Die Verbindung zu der eigentlichen Geschichte wird allerdings erst später klar.

Viveca Sten erzählt den Krimi sehr atmosphärisch. Die Kälte und die Dunkelheit sind auf jeder Seite spürbar.
Ihr Schreibstil ist sehr fesselnd. Die Protagonisten sympathisch und der Fall ist spannend.
Durch die relativ kurzen Kapitel und die Ortswechsel wird man dazu verleitet immer weiter zu lesen.

„Tief im Schatten“ ist ein spannender Band der neuen Krimireihe.
Wer die Sandhamn Krimis mag wird die Polarkreis Krimis lieben.

Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band der Polarkreis Reihe

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Hier bekommt man Reisefieber

Ein kleiner Skorpion im Bett bringt dich nicht um
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In ihrem Buch „Ein kleiner Skorpion im Bett bringt dich nicht um“ erzählt Gerda Greschke-Begemann von ihren Reisen.
Das Buch gibt authentische Einblicke in die jeweiligen Reiseländer, die kein Reiseführer ...

In ihrem Buch „Ein kleiner Skorpion im Bett bringt dich nicht um“ erzählt Gerda Greschke-Begemann von ihren Reisen.
Das Buch gibt authentische Einblicke in die jeweiligen Reiseländer, die kein Reiseführer bieten kann.
Man spürt beim Lesen, dass die Autorin die Länder selbst besucht hat und aus ihrer eigenen Erfahrung erzählt.
So reist man mit Gerda Greschke-Begemann nach Borneo, Schweden, Israel, Mexiko, Sowjetunion, Lettland, Ukraine, Südrussland, Südfrankreich, Färöer, Tunesien, Peru, Ägypten, Libyen, Australien, Tirol, Gambia, Sardinien, China, Thailand, Shetland Inseln und die Türkei
Außerdem geht es in den Kaukasus, man ist mit Hurtigruten im Nordmeer und man erlebt eine wegen Hochwasser abgebrochenen Donau Kreuzfahrt.

Gerda Greschke-Begemann beschreibt Flora und Fauna der jeweiligen Länder und bringt den Leserinnen fremde Kulturen näher. Auch an ihren eigenen Reiseerlebnissen lässt die Autorin die Leserinnen teilhaben.
All diese Reisen werden auf eine nette und sehr unterhaltsame Art erzählt.
Unterstützt werden die Geschichten durch schöne Fotos.

Mich haben die Geschichten sehr gut unterhalten und auch manchmal schmunzeln lassen.
Ich habe richtig Fernweh bekommen.

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Spannender Krimi aus Dänemark

Glutspur
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Klappentext:
Der Selbstmord eines Häftlings auf Freigang, der Tod einer Museumsangestellten und ein dreieinhalb Jahre zurückliegender Mord an einem Journalisten, diese Fälle können keine Gemeinsamkeit ...

Klappentext:
Der Selbstmord eines Häftlings auf Freigang, der Tod einer Museumsangestellten und ein dreieinhalb Jahre zurückliegender Mord an einem Journalisten, diese Fälle können keine Gemeinsamkeit haben. Oder doch? Die ehemalige Polizistin Liv Jensen, die sich gerade als Privatdetektivin in Kopenhagen selbstständig gemacht hat, versucht genau das herauszufinden. Unterstützung erhält sie dabei von Hannah Leon, einer Krisenpsychologin, die gerade selbst einen Schicksalsschlag erlitten hat, und Nima Ansari, einem iranischen Automechaniker, der in einem der Fälle unter Mordverdacht gerät. Gemeinsam stoßen sie auf eine dunkle Vergangenheit, die jemand unbedingt geheim halten will. Mit allen Mitteln …

„Glutspur - Die Wurzeln des Schmerzes“ ist der erste Band der Liv-Jensen-Reihe von Katrine Engberg.

Es ist der erste Fall für die ehemalige Polizistin Liv Jensen, die sich als Privatdetektivin selbstständig gemacht hat. Liv wird von einem Freund, der bei der Polizei in Kopenhagen arbeitet in die Ermittlungen eines Mordes an einem Journalist, der Jahre zurück liegt hinzugezogen.
Bei den Ermittlungen trifft Liv auf den Automechaniker Nima Ansari.
Der stand schon einmal unter Mordverdacht an einer Museumsangestellten.
Eine von Liv’s Nachbarinnen ist die Krisenpsychologin Hannah Leon, ihr Bruder hat bei einem Freigang Selbstmord begangen. Wenn es den Selbstmord war.

Bei ihren Ermittlungen kommt Liv der Verdacht auf, dass alle drei Taten zusammenhängen. Von der Krisenpsychologin Hannah und dem Automechaniker Nima unterstütze taucht sie tiefer in die Fälle ein.

Das Team aus den drei Ermittelnden gefällt mir gut.
Sie haben alle ihre Ecken und Kanten und auch ein schweres Päckchen zu tragen.

Katrine Engberg versteht es Spannung aufzubauen und sie auch über weite Strecken zuhalten.
Die Autorin schreibt sehr lebendig. Die Beschreibung ihrer Charaktere sehr.
Auch die Handlungsorte werden gut beschrieben.
Man kann sich alles sehr gut vorstellen, hat schnell ein Bild im Kopf.

„Glutspur - Die Wurzeln des Schmerzes“ ist, auch wenn der erste Band manchmal ein paar Längen hatte, ein vielversprechender Auftakt einer neuen Krimireihe.

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Wie immer spannende Unterhaltung der Extraklasse

Unheilvolle Provence
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Der Herbst kommt über die Provence und die Weinernte steht an.
Doch in einem Weingut brennen die Weinstöcke und mittendrin kommt ein Mensch im Feuer uns Leben. Ermittler Castel und Theroux ermitteln.
Als ...

Der Herbst kommt über die Provence und die Weinernte steht an.
Doch in einem Weingut brennen die Weinstöcke und mittendrin kommt ein Mensch im Feuer uns Leben. Ermittler Castel und Theroux ermitteln.
Als Albin Leclerc von seinem Freund Matteo, dem Besitzer des Café du Midi erfährt, dass er seit kurzem Teilhaber an dem betroffenen Weingut ist wird klinkt sich der Ex- Commissaire in die Ermittlungen ein.
Doch es bleibt nicht bei diesem einen Opfer.
Zwischen den Opfern können die Ermittler keinen Zusammenhang finden. Doch alle sind auf brutale weiße nach mittelalterlichen Ritualen getötet worden.
Der Weg führt zum ehemaligen Papstpalast von Avignon. Dort findet eine Ausstellung mit apokryphen Schriften statt.
Und zu einem geheimnisvollen Buch, das seit Jahrhunderten als verschollen gilt.

„Unheilvolle Provence“ ist bereit der 9. Band der Reihe mit Commissaire Leclerc
von Pierre Lagrange.

Der Autor lässt seine Leser*innen wieder in die Provence reisen.
Er beschreibt die Orte und die Liebe der Menschen zu ihrer Heimat sehr stimmungsvoll.

Commissaire Leclerc ist mittlerweile im Ruhestand, kann aber das Jagen nicht lassen. So drängt er sich seinen ehemaligen Kollegen mehr oder weniger als Berater auf.
Seine Kollegen, vor allem Castel und Theroux wissen aber was sie an Leclerc haben.
Seine Erfahrung, seine Hartnäckigkeit und seine Kombinationsgabe lassen ihn auch oft seinen Kollegen einen Schritt voraus sein. Dabei riskiert er nicht selten sein Leben.

Ich finde Albin Leclerc einen tollen Charakter. Er ist etwas kauzig aber durchaus sympathisch und liebenswert auch wenn er Gefühle nicht offen zeigen kann.
Wenn er Zwiegespräche mit seinem Mops Tyson hält muss ich immer schmunzeln.

Auch die eigentlichen Ermittler gefallen mir gut. Die Polizisten Theroux und Castel, bei Theroux kommt es einen immer so vor als stehe er auf der Leitung.
Es ist zum schmunzeln wenn die beiden genervt die Anrufe von Leclerc ignorieren und dieser immer wieder einen Weg findet um an Informationen aus erster Hand zu kommen.

Der Fall ist äußerst spannend.
Für die Ermittler ist es schwer eine Verbindung zu den Opfern herzustellen.
Hier ist Leclerc ihnen mal wieder eine Nasenlänge voraus.
Ich hatte im Laufe der Geschichte verschiedene Täter im Visier.
Doch es gibt immer wieder Wendungen und alles sieht anders aus.

Zwischendurch gibt es Kapitel die weit ins Mittelalter führen und man kann den Weg eines geheimen Buches verfolgen.
Doch was hat das Buch aus dem Mittelalter mit den heutigen Mordfällen zu tun?

Pierre Lagrange erzählt sehr lebendig, sein Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Der Spannungsbogen zieht sich über das gesamte Buch. Das Ende ist dann noch einmal sehr aufregend und überraschend.
Ich freue mich jetzt schon auf den 10. Fall mit dem sympathischen Ex Commissaire Leclerc.

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