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Veröffentlicht am 19.06.2019

Welch ein glückliches Ende für Pferdinand!

Der Esel Pferdinand - Abrakadabra, einmal grauer Esel! - Band 6
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Endlich wieder Ferien und Emmi ist bei Oma und Opa Hoppe und ihrem geliebten Esel Pferdinand, der kleine Esel, der sich so sehr bemüht wie ein Pferd zu sein. Dabei ist er doch viel besser als ein Pferd! ...

Endlich wieder Ferien und Emmi ist bei Oma und Opa Hoppe und ihrem geliebten Esel Pferdinand, der kleine Esel, der sich so sehr bemüht wie ein Pferd zu sein. Dabei ist er doch viel besser als ein Pferd! Vor allem viel besser als der eingebildete Pitt, der seinem Reiter Lenni und Emmis guter Freund, das Leben schwer macht mit seinen Launen. Doch Lennis Geburtstag steht unmittelbar bevor und diesmal soll es eine Überraschung geben. Da kann nichts seine gute Laune verderben. Im Dorf gibt es seit neuestem einen Zauberer und der soll auf seiner Party auftreten! Emmi glaubt ja nicht, daß Herr Rabzack wirklich zaubern kann und meint, daß das alles nur Tricks seien. Doch als Pferdinand sieht, wie der Zauberer weiße Mäuse aus dem Hut zaubert, sieht er seine große Chance gekommen! So ein Magier kann ihn doch sicher auch in ein Pferd verwandeln!

Meine Töchter lieben den Esel Pferdinand so wie er ist! Voller lustiger Ideen, abenteuerfreudig und ein loyaler Freund. Seine Freunde wollen ihn auch genauso so haben und wissen nicht so richtig, wie sie ihn von seinem Plan abbringen sollen, nicht daß er genauso wird wie Pferd Pitt!

In diesem Abschlußband der Reihe geht es darum, was wirklich zählt im Leben. Ist es wirklich die Erfüllung von vermeintlichen Schönheitsidealen, oder doch etwas ganz anderes? Warum sind einige wie Pitt oder Eselsbruder Zottel so fies? Sind sie wirklich gemein, oder steckt doch was ganz anderes dahinter? Diese Fragen beleuchtet der 6. Band und kommt für den kleinen Esel zu ganz erstaunlichen Ergebnissen! Aber natürlich ist das hier keine langweilige Moralpredigt, sondern wie immer ein echtes Abenteuer voller Überraschungen und Hindernissen. Dabei treffen die Freunde vom Klausen- und Hoppehof auf alte Freunde und lernen neue kennen. Klar sie sind ja offen und haben ein großes Herz, was machen da schon Größenunterschiede aus.
Suza Kolb erzählt ganz liebevoll eine Geschichte über ungleiche Freunde, die nichts trennen kann, da sie sich einfach verstehen. Ja, auch Emmi und Lenni wissen einfach, was ihnen die Tiere sagen wollen, selbst Kater TomTom und Hahn Bernd. Die Kombination der Tiere, deren Freundschaft jeden erdenklichen Rahmen sprengt, ist einfach witzig und ermutigt Kinder, doch einfach mal ungewöhnlich zu denken. Der absolute Liebling meiner Jüngsten ist übrigens der kleine Ziegenbock Paule, der beste Freund des grauen Träumers. Den findet sie viel niedlicher auf den Bildern und meistens ist er auch der vorsichtigere von den beiden, dabei sind sie eigentlich nur gemeinsam so richtig mutig. Freundschaft macht halt stark und Einsamkeit mies gelaunt und muffelig.
Die Schriftgröße ist für sehr junge Leser ab Klasse 2 noch angenehm groß. Die Sprache ist gut verständlich und gut lesbar. Die Kapitel haben eine überschaubare Länge und mit rund 140 Seiten können die kleinen Leser stolz auf sich sein, ohne sich jedoch vom Umfang erschlagen zu fühlen. Ein echtes Buch um Spaß am Lesen zu bekommen.

Dabei wird diese Geschichte mit den wunderbaren, farbenfrohen Illustrationen von Carola Sieverding verschönert. Ganz zu Beginn der Geschichte gibt es im Einband sogar ein Bild von den tierischen Bewohnern von Opa und Oma Hoppes Garten, mit Namen. Das macht es Neueinsteigern leichter und weckt bei den Kennern der Reihe schöne Erinnerungen.

Mit diesem Band erhält die Reihe ein würdiges Ende, in sich schlüssig, rundet es alles richtig ab und vermittelt Kindern vor allem eins: Akzeptanz als Zauberwort!

Wem dieses Buch gefällt, kann neben den übrigen 5 Bänden der Reihe auch noch die erfolgreiche Ponyreihe „Die Haferhorde“ von Suza Kolb entdecken.

Eine sehr empfehlenswerte Reihe für junge Leser ab Klasse 2, die aber meine Töchter, obwohl schon deutlich älter, immer noch lieben.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Originelles Mauerabenteuer - vor der Wende

Das Mauerschweinchen
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Deutschland in den 80er Jahren, Berlin ist eine geteilte Stadt. Eine Mauer zerschneidet sie in zwei Teile Ost (DDR) und West (BRD) und damit auch mitten durch Straßenzüge wie z.B. die Sonnenallee, die ...

Deutschland in den 80er Jahren, Berlin ist eine geteilte Stadt. Eine Mauer zerschneidet sie in zwei Teile Ost (DDR) und West (BRD) und damit auch mitten durch Straßenzüge wie z.B. die Sonnenallee, die Schwedter Straße oder die Wolliner Straße. Das macht auch heute noch das Navigieren durch Berlin schwierig, aber damals war die Mauer zwischen den 2 politischen Systemen schier unüberwindbar. In der Wolliner Str. 54 lebt Aron vorübergehend. Seine Eltern sind als linientreue Genossen zu einem Forschungsaufenthalt in Moskau, so daß Aron, ein leidenschaftlicher Drachen- und Flugzeugkonstrukteur zu seiner Oma zieht. Die ist nicht ganz so linientreu, aber Rentnerin und wohnt in einem der Mauerhäuser. Während sie mal wieder einem ihrer Ausflüge in den Westteil der Stadt macht, was Rentner durften, bleibt Aron zurück. Und nicht nur er, auch Meerschweinchen Bommel von den Müllers, die in einer Nacht- und Nebelaktion ausgereist, oder geflüchtet sind. Wer weiß das schon. Die Nachbarn wollen Bommel grillen und verspeisen, das kann Aron nicht zulassen, aber bei Oma kann er auch nicht leben, wegen der Katze, die frisst bestimmt Meerschweinchen. Also muß Aron Bommel aus den Klauen der gierigen Metzgersfamilie befreien und in Sicherheit bringen.
Auf der anderen Seite der Mauer lebt Nora, in der Wolliner Straße 45. Sie wünscht sich nichts so sehr wie ein Meerschweinchen, doch ihre Eltern wollen keine Haustiere, noch nicht mal ein kleines Meerschweinchen. Darum drückt sich Nora auch immer in der Zoohandlung um die Ecke herum, um bei den Tieren sein zu können, so oft, daß sie mit Antonio, dem geistig zurückgebliebenen Sohn der Eigentümerin sogar schon befreundet ist. Als ihre beste Freundin nun auch dem „Vier-Pfoten-Club“ der Oberklassenzicke beitritt und zu einer Geburtstagsparty einlädt, zu der man nur mit seinem Haustier darf, hat Nora ein echtes Problem. Ob sie sich ein Meerschweinchen aus dem Zooladen ausleihen darf, oder woher soll sie ein Tier nehmen?

Es empfiehlt sich mit der CD von Arons Geschichte zu beginnen, da diese zeitlich zuerst beginnt. Dies ist nicht vermerkt, aber sinnvoll finde ich, nicht jedoch zwingend. Es ist eine Wendegeschichte, obwohl die Wende in der Politik sich noch nicht bemerkbar machte, die Teilung aber allzeit gegenwärtig in den Köpfen der Bewohner Berlins. Doch die Kinder heute können sich das gar nicht mehr vorstellen und es ist auch nicht mehr so viel davon zu sehen, außer daß es an einigen Stellen schwierig ist, die vom Mauerpark geteilten Straßen mit dem Auto zu durchqueren. Wie soll man also Kinder das begreiflich machen, was es damals bedeutete in Berlin zu wohnen, während heute die Problematik bezahlbarer Mieten im Vordergrund steht? Am Besten mit einer Geschichte, einer Geschichte, die in Ost und West spiel, aus der Sicht von Kindern, Junge und Mädchen, damit sich alle angesprochen fühlen. Und wofür brennen alle Kinder, meist vergeblich? Klar für Haustiere! Doch diese Geschichte hier basiert tatsächlich auf wahren Begebenheiten, das fliegende Meerschweinchen hat es gegeben, ebenso wie Aron und Nora, die aber wohl anders hießen, und natürlich die Plastiktüte.
Ich hatte befürchtet, es könnte langweilig sein, weil Arons und Noras Geschichten zu viele Überschneidungen hätten, aber es reizte mich, da das Buch ein Wendebuch ist, das man von zwei Seiten, aus verschiedenen Perspektiven lesen kann, dann dreht man es um und fängt wieder an. Wie soll das denn bitte schön, bei einem Hörbuch funktionieren? Es funktioniert sogar sehr gut! Als ich das Hörbuch auspackte, mußte ich grinsen. Solch eine Hülle hatte ich ja noch nie gesehen, sie lässt sich von vorne und hinten öffnen! Es gibt kein CD 1 oder CD 2, weil es kein vorne und kein hinten, kein richtig und kein falsch gibt. Es sind zwei unabhängige Geschichten, die sich am Ende bzw. in der Mitte bei der Rettung des Mauerschweinchens Bommel treffen, als Happy End sozusagen hat Bommel fliegend die Teilung der Stadt überwunden.
Stefan Kaminski ist selbst Ostberliner und hat auch schon zuvor „Das Labyrinth der Lügen“ einen Jugendkrimi zur Teilung der Stadt gelesen. Er liest Arons Geschichte sehr nachlebbar. Seine Unsicherheit, als seine Oma plötzlich auch weg ist, nachdem sie mal wieder rüber in den Westen ist, seine Verzweiflung, als Bommel gegrillt werden soll und seine Entschlossenheit ihn zu retten, all das hört man seiner Stimme an. Dabei schließen Aron und sein neuer Zufallsfreund einen kühnen Plan. Der ist nicht ganz ohne, denn in der DDR mußte man stets auf der Hut sein, vor Spitzeln, vor allen möglichen Gefahren und zu vertrauen konnte gefährlich sein. Doch für Bommel, wagt Aron es. Das Zögern, das Zweifeln, der Mut der Verzweiflung, all das kann man Aron, alias Stefan Kaminski sehr gut anhören und somit mitfühlen. Besonders das Bespitzelungsgefühl ist sehr gut gelungen, denn eigentlich sollte man sich ja als Kind mit diesem Gefühl nie auseinander gesetzt haben. Fast schon agentenmäßig spannend!
Die Westberlinerin Nana Spier spricht hingegen Nora (das Buchstabenspiel der Vornamen Aron und Nora von der Autorin finde ich schon klasse). Ebenfalls verzweifelt, weil sie ein echtes Problem hat. Sie wünscht sich sehnlichst ein Meerschweinchen zu Weihnachten und bekommt einen Zauberkasten! Außerdem hat sie Streit mit ihrer besten Freundin und die Klassenzicke, hackt auf ihr rum! Diesen Mädchenkonflikt kann man Nana Spier genau anhören, auch diese Biestigkeit von der Nora sich bedroht und verunsichert fühlt. Dennoch ist auch dieser Handlungsstrang, auch jungstauglich, denn sie ist ziemlich gewitzt und keine Tussi. Dilemmamäßig spannend!

Ein Hoch auf die wahrscheinlich tierliebste Plastiktüte der Literaturgeschichte.

Eine sehr außergewöhnliche Geschichte über den Alltag und seine Tücken in der damals geteilten Stadt. Deutsch-deutsche Geschichte wird so auch für Kinder ab 9 Jahren hör- und fühlbar!

Veröffentlicht am 13.06.2019

Spannende Zeitreisen, mit tollen Einblicken

Die Zeitdetektive Sammelbox
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Diese Entdeckerbox enthält die 3 Einzelbände
Marco Polo und der Geheimbund
Francis Drake, Pirat der Königin
Der Fluch der Wikinger

Die Zeitdetektive sind die Freunde Kim, immer schlagfertig und mit ihren ...

Diese Entdeckerbox enthält die 3 Einzelbände
Marco Polo und der Geheimbund
Francis Drake, Pirat der Königin
Der Fluch der Wikinger

Die Zeitdetektive sind die Freunde Kim, immer schlagfertig und mit ihren langen blonden Haaren bisweilen sehr auffällig, der belesene Julian, der sportliche Leon und die ägyptische Katze Kija, die einen guten Riecher für Gefahren und Lösungen hat und die sie seit ihrem ersten Abenteuer in Ägypten begleitet. Durch Julian besitzen sie einen Schlüssel zur Bibliothek des Benediktinerklosters St. Bartholomäus. In dieser gibt es den geheimen Raum Tempus, von dem aus man in die Vergangenheit, an verschiedene Orte reisen kann. Von dieser Möglichkeit machen die Freunde gerne und häufig Gebrauch, wenn ihnen eine Frage zum Leben in der Vergangenheit auf den Nägeln brennt.

Im Schulunterricht lernen die Kinder von Marco Polo und seinen Reisen, die er lebendig aufschrieb und die noch heute als die Mutter aller Reiseberichte gilt. Eine Klassenkameradin behauptet jedoch, daß dies alles erfunden sei, Marco Polo sei nie auf der Seidenstraße gereist. Dem wollen die Freunde natürlich nachgehen und reisen ins Jahr 1275, als der siebzehnjährige Marco sich in Begleitung seines Vaters und seines Onkels in die Mongolei begab. Sie brachten Safran im Tausch gegen Edelsteine und wurden von zwei Mönchen begleitet, um die der Kublai Khan ausdrücklich gebeten hatte. Der Enkel des Dschingis Khan war fasziniert vom Christentum und wollte mehr darüber erfahren. Die Reise war damals gefährlich und abenteuerlich, da stets mit Überfällen zu rechnen war. In diesem Abenteuer werden die Freunde Zeugen von gefährlichen Vorfällen und einem Giftanschlag auf den jungen Marco.

Dieser Band widmet sich vor allem dem wenig bekannten Aspekt, daß Marco Polo die Bibel nach Osten brachte und die Angst der Buddhistischen Völker vor der fremden Religion und dem Verlust von Macht und Einfluss ihrer Anführer. Dieser Band gefiel meiner Tochter am besten. So war der Einblick in die Karawanserei für sie spannend und auch die Organisation der Jambs, ähnlich der Poststationen im wilden Westen, wo die Boten frische Pferde, Nahrung und eine Schlafstätte er hielten. Mir gefiel besonders gut, die für Kinder nicht ganz so einfache argumentative Diskussion, zu Beginn in der Schule. War Marco Polo ein Hochstapler oder nicht? Was spricht dafür und was dagegen? Sprachlich ist das ein tolles Vorbild.

Auf dem Baggersee werden die Freunde in eine Bootsschlacht mit miesen Typen aus der Schule verwickelt, doch mit List können sie dem Angriff entkommen. So ein Piratenleben war auch früher gefährlich und die meisten starben noch jung. Anders der legendäre Sir Francis Drake, der sogar für seine Verdienste von Königin Elisabeth I im Jahre 1581 zum Ritter geschlagen wurde. Die spanische Seemacht verfügte über die Macht über die Meere und untersagte den Engländern den Handel mit den Niederlanden und auch den Sklavenhandel. Das ließ Drake sich nicht bieten und fügte mit seinen Schiffe der spanischen Armada immer wieder großen Schaden zu. Dieses Abenteuer führt die Freunde ins Jahr 1579, als Francis Drake sein größer Sieg dank einer List gelang: er kaperte das mit Schätzen beladene und schwerbewaffnete Schiff Cacafuego. Die Schätze nahm er sich, ließ die Mannschaft aber am Leben.

Man mag sich zwar bisweilen wundern, daß die Kinder immer wieder Unterschlupf finden und ausgerechnet Kinder so eine tragende Rolle spielen, aber gerade bei diesem Abenteuer wird ihr großer Vorteil offensichtlich: Kinder sind stets nüchtern und können daher immer klar denken, auch wenn fast alle anderen um sie herum, vom Rum benebelt sind! Dabei wird aber auch klar gestellt, daß die Piraten nicht allzeit betrunken waren, sondern die Rumfässer den Feiern nach erfolgreichen Aktionen vorbehalten waren. Die spanische Armada ist zwar ein Begriff, aber die wirkliche Bedeutung der einstigen Weltmacht Spanien, wird heute gerne mal verkannt. Hier kann man wirklich hören, wie mächtig und gefürchtet die Spanier damals zu See waren.

Nachdem die Freunde das Kino nach dem neuesten Wicki-Film verlassen, grübeln sie über die bedeutendsten Wikinger nach. Sie haben ja nicht nur Amerika entdeckt, sondern auch Grönland besiedelt. Wie war das eigentlich? Wieder schleichen sich die Freunde vor Ort als angebliche Waisenkinder auf der Suche nach Arbeit und Unterkunft ein und werden Zeuge der Intrigen bei der Besiedlung einer fischreichen Bucht durch 700 hungrige Wikinger. Doch es wird schnell klar, daß auch die Feinde, diese große Aufgabe nur miteinander schaffen können.

Dieser Band ist sehr geprägt von Kämpfen, was meiner Tochter weniger gefiel. Mir war Kim wieder sehr sympathisch, die befürchtete, es gäbe bei den Wikingern wieder nur Fisch zu essen. Dabei bekommt sie diesmal auch Getreidebrei mit Hammelfleisch, denn zur Besiedlung von Grönland wurden nicht nur ganze Hausstände, sondern auch Tierherden mitgenommen. So lernt man nebenbei auch immer wieder Details aus dem Alltagsleben der Wikinger, auch dass sie ganz schön früh morgens aufgestanden sind! Sehr gut gefiel mir, daß sie abends um eine Transfunzel herumsaßen, ein Begriff, über den ich mir bis dato nie Gedanken gemacht habe, der aber durch die Wal fangenden Wikinger klar wird.

Jede CD dauert etwas über 70 Minuten und widmet sich einem kurzen Augenblick im Leben der großen Entdecker, der dafür dann aber um so intensiver und spannender erlebt wird. Für einen besseren Überblick über das große Ganze gibt es das Booklet, daß jeweils auf zwei Doppelseiten das Leben des jeweiligen Entdeckers zusammenfasst und um ein Glossar mit den unbekannten Begriffen ergänzt wird. Zu Beginn des Booklets wird dann für Neueinsteiger der Rahmen der Reihe zusammengefasst, damit auch jeder versteht, wer die Vier sind und was es mit ihren Zeitreisen auf sich hat. Manche Gebiete sind so spannend, daß es die Freunde dort mehrfach zu verschieden Zeiten hin verschlägt. Meiner Tochter gefällt, daß sich die Geschichten je auf ein Abenteuer beschränken und man dann ja weiteres nachlesen kann, im Glossar, oder auch ein anderes Abenteuer hört. Sie bekommt dadurch regelmäßig Lust, mehr über die jeweilige Zeit und die Länder zu erfahren. Durch das miterlebte Abenteuer bleiben bei ihr auch die vermittelten Fakten gut haften. Denn sie hört sie immer mal wieder und frischt so ihr Gedächtnis auf. Sie hört Stephan Schad gerne zu, der lebendig und z.T. geheimnisvoll spricht, ohne je zu übertreiben. Seine Stimme ist angenehm und gut verständlich und schafft es Geschichte zum Leben zu erwecken.

Fabian Lenk liebt es Kindern historische Erlebnisse in Krimiform zu präsentieren und sie über die Spannung an das Abenteuer der Historie heranzuführen. Was interessiert bleibt haften und seine Abenteuer sind spannend, gleichermaßen für Jungen und Mädchen ab 8 Jahren.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Es geht spannend weiter!

Die geheime Drachenschule - Der Drache mit den silbernen Hörnern
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Henry hat sich inzwischen auf der geheimen Drachenreiterschule sieben Feuer gut eingelebt. Seine Verbindung zu seinem Jungdrachen Phoenix wird immer stärker und während er morgens seinen Drachen besucht, ...

Henry hat sich inzwischen auf der geheimen Drachenreiterschule sieben Feuer gut eingelebt. Seine Verbindung zu seinem Jungdrachen Phoenix wird immer stärker und während er morgens seinen Drachen besucht, macht er eine merkwürdige Entdeckung: Drei ältere Schüler machen früh morgens seltsame Übungen auf ihren Drachen. Sie trainieren für den gefährlichen Drachenball-Sport. Henry ist sofort fasziniert und darf sogar mit üben. Fortan ist er in Gedanken nur noch beim Drachenballtraining und passt in der Schule nicht auf. Wie gut, daß seine Freunde seine Wissenslücken bei Bedarf schließen können, denn in Drachenkunde hat er wohl alles verpasst. Das hätte nicht passieren dürfen. Denn Nacht für Nacht hat er den gleichen Traum: ein fremder junger Drache mit versilberten Hörnern, einer angeblich ausgestorbenen Art, ruft nach ihm und bittet ihn, ihn aus seinem Verlies zu befreien. Das ist äußerst merkwürdig, denn eigentlich kann jeder Drachenreiter nur eine Verbindung zu einem einzigen Drachen aufbauen und was ist das überhaupt für eine seltsame Art? Er erfährt, daß es die Drachen Art des verbotenen 7. Clans war und nun lässt den ersten Jahrgang dieses Geheimnis nicht mehr los!


Das Buch ist wieder ausgesprochen liebevoll aufgemacht. Die Schüler des ersten Jahres werden im Einband mit ihrem Wappen, ihrem Clan, ihrem Wahlspruch, ihrer Gabe, ihrer Pflanze und ihrem Drachen vorgestellt. Zudem gibt es im Anhang tolle Drachenrätsel und einen Test, der einem verrät zu welchem Drachenreiterclan man selbst gehört. Das hat meiner Tochter unglaublich großen Spaß gemacht. Im Text begleitet man Mistress Leonella in Drachenkunde. Dort ist auch ein doppelseitiges Schaubild zur Drachenanatomie mit dem praktischen Hausschatz der Drachenheilkunde. Genau dem Unterrichtsstoff, den Henry verträumt hat, auf den es aber im Laufe des Abenteuers immer wieder ankommen wird. Wir haben immer gerne mitgerätselt, wie es wohl weitergehen mag und dazu diese Seite aufgeschlagen, weil wir auch bisweilen die Wirkung von Drachentränen, Drachenspucke etc. verwechselt haben. Die wenigen schwarz-weiß Illustrationen von Pascal Nöldner sind sehr plastisch und eindrucksvoll, wobei die Gesichter der jungen Helden stets freundlich und sympathisch wirken, das hat uns sehr gut gefallen.

Als Drachenball eingeführt wurde, wurde ich unangenehm an Quidditch erinnert, doch es ist viel unkomplizierter in den Regeln und hat vor allem die Funktion die Bedeutung von Teamgeist zu betonen und die verschiedenen Stärken der einzelnen Erstklässler herauszuarbeiten. Auf jeden Einzelnen kommt es an. Gerade der unsportliche Arthur macht sich unverzichtbar und wird zur Geheimwaffe seines Teams. Das ist toll, um jeden einzelnen besser kennen zu lernen und sie entwickeln Fähigkeiten, die sie später dem ihrem geheimen und schlecht durchdachten Drachenbefreiungsplan unbedingt brauchen. Es gibt keine langatmigen, seitenlangen Spielbeschreibungen. Meine Tochter war von der Geschichte richtig gefangen und hat mich durch das Buch gejagt, was ich gerne mit mir machen ließ, weil ich auch unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Am Ende des Buches steht Henry nun vor einer neuen Aufgabe, die gar nicht so einfach sein wird. Wir sind sehr gespannt, wie es weitergehen wird und hoffen, daß wir auf den nächsten Band nicht wieder ein Jahr warten müssen.


Die Schrift ist angenehm groß. Sprachlich ist es für junge Leser gut verständlich und durch die frischen Dialoge sehr lebendig. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und zwischendrin sind immer mal wieder einige Illustrationen eingestreut. Die Geschichte spricht gleichermaßen Jungen und Mädchen an. Mit Lucy und Chloe sind der Autorin zwei wirklich unterschiedliche und doch gleichermaßen sympathische weibliche Identifikationsfiguren gelungen.

Eine richtig tolle Reihe für junge Leserinnen und Leser.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Zum Entdecken, Lernen und Spielen

Weltenfänger: Heute reise ich um die Welt
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Ein Entdeckerbuch rund um die Welt zum Entdecken, Gestalten und Selbermachen für Kinder ab 6 Jahren.

Die neue Weltenfänger-Reihe des Duden Verlages richtet sich an Kinder, die ihre Welt und ihre Stärken ...

Ein Entdeckerbuch rund um die Welt zum Entdecken, Gestalten und Selbermachen für Kinder ab 6 Jahren.

Die neue Weltenfänger-Reihe des Duden Verlages richtet sich an Kinder, die ihre Welt und ihre Stärken entdecken und Talente zu entfalten. Daher bieten Anregung und Raum für eigene Kreativität und das natürlich fröhlich bunt! In 10 Stationen geht es rund um den Globus, mit Spielen, Rätseln, Basteln, Knobeln, Malen.... für ganz verschiedene Interessen und mehr als eine Schulklasse. Da es sich an Grundschüler richtet, sind die Texte kurz und knapp, einige Wörter sind aber natürlich schwierig, wie Ägypten oder Dot Painting, oder die japanische Winkekatze Maneki-Neko. Das bringt das Thema nun mal so mit sich, daher ist es gut, die Kinder zu animieren einfach Fragen zu stellen, wenn ein Wort zu schwierig ist.


Besonders gut haben meiner Jüngsten das Katzen-Origami und das Blini-Rezept gefallen! Klar gehört Origami zu Japan und so wird nicht nur Schritt für Schritt die Falt-Anleitung kindgerecht erklärt, es gibt noch kleine Infos über die Bedeutung von Katzen für Japaner. Auch bei den russischen Blinis gibt es mehr als nur ein Rezept, es gibt auch noch eine mehrschrittige bebilderte Anleitung. Da es sich um Hefe-Pfannkuchen handelt, kann man nicht sofort loslegen, sondern benötigt zwischendurch schon noch etwas Geduld, bis der Teig gegangen ist. Dabei ist Geduld ja nicht die größte Stärke von Kindern. Aber die Wartezeit lässt sich gut mit anderen Angeboten des Heftes überbrücken. So kann man im Stile der Aborigines (gesprochen „Aboritschinis“) eine Schildkröte mit Punkten ausmalen, für das Nix-Vergessen-Spiel schon mal die Teile ausschneiden, die man dann auch an den australischen Strand legen kann.... Immer wieder werden die Kinder, zum Malen, schneiden, schreiben aufgefordert. Dabei müssen die Texte nicht lang sein, im ersten Schuljahr geht ja noch nicht so viel, aber alles was man ausschneidet findet nachher seinen Platz in der wunderbaren Krimskrams-Tasche am Ende des Heftes oder Gedanken im Reisetagebuch, vorne im Heft. Dort kann man einkreisen, ankreuzen, malen, kleben, schreiben, ganz nach Lust und Laune und Fähigkeiten. Die vorgestellten Länder und Kontinente machen dabei neugierig und laden ein weitere Fragen zu stellen. Es gibt schon mal einen ersten Blick über den eigenen Tellerrand und zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Dabei bekommen Kinder durch die Übersichtskarten einen ersten Eindruck von Entfernungen und der Lage der Länder.

Die Gestaltung ist sehr ansprechend, so daß sich meine Tochter auch mit fast 10 Jahren noch darauf gestürzt hat. Sie kann aber auch alles eigenständig lesen und braucht keine Hilfe. Aber das Buch wächst halt mit den Kindern mit. So gibt es Aktivitäten, die sich mehr an 6 Jährige richten und solche, die auch noch für ältere Kinder spannend sind, oder die sie gemeinsam mit ihren Eltern probieren können. Es ist eine bunte Mischung, in der für jeden was dabei ist, aber natürlich nicht alle Seiten für jeden gleich spannend ist. Da es altersgemischt ist, werden die meisten Kinder nicht alles super spannend finden. Ich persönlich würde es für ab den Ferien nach der 1. Klasse empfehlen, weil die meisten Kinder erst dann halbwegs lesen können.

Toll für die Ferienzeit, um sich auf den Urlaub vorzubereiten, sich an schöne Momente zu erinnern, sich die Zeit auf der Reise mit Rätseln und Malen zu verkürzen, oder einfach nur zu schmökern.

Sehr bunt, sehr fröhlich, macht es Lust auf die Welt, andere Länder und Abenteuer.