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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

SF-Thriller

Der Jesus-Deal
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Der Jesus-Deal ist zehn Jahre nach dem Jesus-Video geschrieben worden und zählt als Fortsetzung, aber gleichzeitig auch als Vorgeschichte des Jesus-Videos.
Ich kenne den ersten Band bisher noch nicht, ...

Der Jesus-Deal ist zehn Jahre nach dem Jesus-Video geschrieben worden und zählt als Fortsetzung, aber gleichzeitig auch als Vorgeschichte des Jesus-Videos.
Ich kenne den ersten Band bisher noch nicht, kam aber fast problemlos in den Folgeband hinein. Als Vorkenntnis fehlt einem eigentlich nur, welche Personen bereits im Video dabei waren und welche Rollen sie gespielt haben. Teilweise wird einem dies im Laufe des 700 Seiten Thrillers klar.
Thriller? Oder doch SF? Auf jeden Fall ein Buch mit sehr vielen religiösen Kapiteln, die einem schon zu viel werden können, sodass man das eine oder andere nur querlesen möchte. Aber viele Kleinigkeiten sind Puzzlestücke, die zum Schluß eine fast schlüssige Geschichte ausmachen. Allerdings bleiben auch am Ende viele Fragen offen, die man als Leser sich selbst erklären kann, oder man hofft, dass es vielleicht noch einen dritten Band geben wird.
Andreas Eschbach hat einen flüssigen Schreibstil, der einen auch mitreißt, wenn einen das Thema mal gerade nicht interessiert.
Samuel Barron, der reichste Mann der Welt, der sein Vermögen gemacht hat, weil er 'Insiderwissen' hatte. Wissen aus der Zukunft. Seit dem und seit das Jesus-Video gefunden wurde bzw. die Kamera aus der Zukunft ausgegraben wurde hat er den Willen, eine Zeitreise zu organisieren. Mit seinen finanziellen Mitteln, den richtigen Wissenschaftler an seiner Seite und seinem starken Glauben kann er es bewerkstelligen. Sein Sohn Issak soll ein dem Zeitreise-Team dabei sein. Aber dieser entzweit sich mit seinem Vater und so rückt der zweite Sohn Michael nach. Sieben Jahre Vorbereitung (es müssen alte Sprachen gelernt werden, die Kleidung sollte stimmen usw.)und dann startet das Team endlich. Es soll in das Jahr, in dem Jesus gekreuzigt wird und aufersteht reisen. Und dann soll es Jesus entführen und die Neuzeit mitbringen.

Ob das alles klappt? Kommen alle lebend zurück?

Mir hat dieser SF-Thriller gut gefallen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

gelungener Thriller

Das zerbrochene Fenster
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Das zerbrochene Fenster von Zoë Beck spielt überwiegend in Schottland. In Edinburgh und der Halbinsel Fife. Zur besseren Orientierung sind vorne zwei Landkarten abgedruckt. Es handelt aber auch in Plymouth(Devon) ...

Das zerbrochene Fenster von Zoë Beck spielt überwiegend in Schottland. In Edinburgh und der Halbinsel Fife. Zur besseren Orientierung sind vorne zwei Landkarten abgedruckt. Es handelt aber auch in Plymouth(Devon) und der Schweiz.
Man erlebt die Geschichte einerseits aus dem Tagebuch der Pippa (Philippa) Murray, die mit diesem begonnen hat, als ihr Freund und Lebensgefährte Sean plötzlich spurlos verschwindet. Ein Streit zwischen den beiden war voran gegangen, bei dem ein Türfenster zerbrochen ist. Ist er verschwunden aus Wut oder ist ihm etwas passiert? Pippa ist total verzweifelt und klammert sich im Laufe der Jahre immer wieder an den kleinsten Hinweis. Das Tagebuch beginnt im Dezember 2003 und wird in lockeren Abständen von ihr geführt.

Da es in einer anderen Schrift gedruckt wurde, als die übrige Handlung, kann man die beiden Stränge sehr gut verfolgen. Trotzdem sollte man gut auf die Daten achten.

Andererseits spielt die Geschichte Ende November 2010. Ein kalter, schneereicher Winter (in ganz Europa). Cedric Darney erhält einen mysteriösen Anruf seiner Stiefmutter Lillian. Diese sagt nur ein Wort: Sean. Daraufhin fährt Cedric zu ihrem Landhaus und findet sie tot (erschlagen) vor. Sein 1 ½ jähriger Halbbruder William ist zwar unverletzt, aber reagiert gar nicht auf Cedrics Ansprache und auch nicht auf das, durch den Sturm zerbrechende Fenster. Erst jetzt stellt Cedric fest, dass William taub ist.

Was mit Sean passiert ist und wer Lillian erschlagen hat erfährt man auf den nächsten 350 Seiten.

Zwei Oberschichtsdynastien. Eigentlich haben sie nichts gemeinsam. Aber doch sind sie öfter miteinander verwoben. In beiden Familien und im Umfeld gibt es viele kranke Charaktere. Manchmal sucht man als Leser nach einer ‚normalen’ Person, die mit beiden Füßen im Leben steht.

Manche Personen tauchten bereits in anderen Büchern von Zoë Beck auf. Allerdings kann man die Handlung in diesem Buch komplett verfolgen und verstehen, ohn die Vorgängerbücher zu kennen. Denn die Autorin beschreibt die Charaktere und Verbindungen ausreichend, ohne die jetzige Handlung damit zu zerstören.

Ein lesenswerter Thriller.

Veröffentlicht am 15.09.2016

heiterer Roman

Leg dich nicht mit Mutti an
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Annabell Wingenfeld ist Witwe, 45 Jahre alt und alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Zwei im Übergang zum Erwachsenenleben und ein Kindergartenkind. Da ist der Alltag nicht einfach. Sie ist berufstätig ...

Annabell Wingenfeld ist Witwe, 45 Jahre alt und alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Zwei im Übergang zum Erwachsenenleben und ein Kindergartenkind. Da ist der Alltag nicht einfach. Sie ist berufstätig (Journalistin) und die ganze Familie wohnt in einem stark renovierungsbedürftigen Haus. Dieses hatte sie von Onkel und Tante geerbt; bei diesen war sie großgeworden, nachdem ihre Mutter lieber in der Weltgeschichte rumgegondelt ist. Die Renovierungsarbeiten kann Annabell aber nicht von ihrem Gehalt stemmen. Also beschließt sie eines Tages, bei der Bank nach einem Kredit zu fragen.
Gesagt, getan.
Mit der Kreditvergabe sieht es wohl nicht so rosig aus. Sie wird erst einmal vertröstet, dass darüber nachgedacht wird. Aber dann geschieht es. Beim Verlassen der Bank gerät Annabell in einen Banküberfall. Und der Räuber kommt ihr sehr bekannt vor, hatte sie ihn nicht eben noch in einem Cafe an einem Nebentisch sitzen sehen? Da wird sie auch schon angeschossen.
Im Krankenhaus wird sie ausführlich von Tobias Anders(Poilzei) wegen des Überfalls befragt. Aber sie kann nur immer wieder sagen, dass ihr der Täter bekannt vor kam und wie ein Frettchen aussieht.
Als die 'Heldin' groß in der Zeitung gefeiert wird, wird, oh Wunder, der Kredit bewilligt. Und ihre Mutter kommt extra aus Südamerika angereist, um ihrer Tochter zu helfen. Aber eine Hilfe ist sie wahrlich nicht.
Die taucht erst später in Form ihrer Schwiegermutter auf. Eine Frau die anpacken kann.
Zusätzlich zu den ganzen Renovierungsarbeiten (die ja jetzt endlich beginnen können)und deren Pleiten, muß sich Annabell nun mit zwei Müttern auseinander setzen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Außerdem mit zwei pubertierenden Kindern, die jeden Mann, der sich ihrer Mutter nähert, schon von weitem mit Blicken durchbohren. Und warum bricht ihr kleiner Sohn dauernd, wenn von seiner Einschulung die Rede ist.
Und das Klassentreffen soll sie auch noch organisieren. Und dann noch ihr widerlicher Chef.

Es geht sehr turbulent zu in diesem heiteren Roman und zum Schluß können alle zu frieden sein.
Der Leser mit diesem tollen Roman. Die Autorin mit ihrem Werk und die Familie Wingenfeld mit ihrem, nun beschaulicherem Leben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Pia Korittki

Ostseetod
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Es handelt sich hier um eine Krimireihe, die an der Ostsee im Bereich Lübeck beheimat ist. Dieses ist der elfte Fall, in dem Pia Korittki ermittelt. Da es sich immer um, in sich abgeschlossene Fälle handelt, ...

Es handelt sich hier um eine Krimireihe, die an der Ostsee im Bereich Lübeck beheimat ist. Dieses ist der elfte Fall, in dem Pia Korittki ermittelt. Da es sich immer um, in sich abgeschlossene Fälle handelt, findet man sich auch gleich in diesem Buch zurecht(das kann ich mit Sicherheit schreiben, da es mein erstes, aber nicht letztes Buch dieser Reihe ist). Vielleicht fehlen einem ein paar Hintergrundinformationen zu den Protagonisten, aber das stört nicht.
Die 11-jährige Lara kommt eines abends nicht nach Hause. Sie war bei einer Freundin und wollte mit dem Bus nach Hause fahren. An der Bushaltstelle verliert sich ihre Spur. Die Einwohner aus dem Dorf Grotenhagen trauen der Polizei, also Auswärtigen, nichts zu und erst Recht nicht über den Weg; sie gründen also eine Bürgerwehr und suchen die Umgebung nach Lara ab.
Keine Spur, allerdings machen sie einen anderen grausamen Fund. An einer Brücke finden sie Florian Warnke erhängt auf. Selbstmord? Mord? Er ist Antiquitätenhändler aus dem Ort und war mit viel Bargeld unterwegs. Raubmord?
Die Kommissarin Pia Korittki hat nicht nur die beiden Fälle aufzuklären, nein, im Privatleben hat sie mit ihrem Sohn zu kämpfen, der nicht in den Kindergarten möchte und im Dienst legt ihr Chef ihr pausenlos Steine in den Weg. Ein freundschaftliches Verhältnis wird daraus nicht mehr.
Als Lara ein paar Tage später wieder auftaucht und dafür Cäcilia verschwindet und später auch noch der Dorfpatron ermordet wird, sieht es fast nach einem unlöslichen Fall aus.
Eva Almstädt hat einen tollen Schreibstil: flüssig und spannend. Sodass man das Buch fast gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Und auf jeden Fall wird man auf neue Fälle gespannt warten. Bis zum Erscheinen, kann man ja die alten Fälle lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

gelungene Fortsetzung

Mörderische Wahrheiten
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01.05.2016 - 10:48
darts

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Die Wiener Totenlieder endeten damit, dass Konrad von der Beleuchterbühne fiel und Lotta Fiori immer noch nicht wußte, ob er ihr Vater ist oder nicht.
Konrad hat überlebt und ...

01.05.2016 - 10:48
darts

5

Die Wiener Totenlieder endeten damit, dass Konrad von der Beleuchterbühne fiel und Lotta Fiori immer noch nicht wußte, ob er ihr Vater ist oder nicht.
Konrad hat überlebt und lag 18 Monate im Koma. Lotta hat ihn oft besucht und sich als seine Tochter ausgegeben. Nun ist er endlich aufgewacht, aber er erinnert sich an nichts. Amnesie.
Lotta lebt seit einiger Zeit mit Hannes Fischer zusammen und die beiden sind glückliche und stolze Eltern des kleinen Konny. Lotta ist trocken und arbeitet wieder als Kaufhausdetektivin.
Zeitgleich mit dem Erwachen von Konrad passieren in Wien wieder einige Morde. Die Opfer tragen graue Sporthosen, gelbe 'Leibchen' und haben rosa Nagellack aufgetragen. Meistens sogar selbst.
So eine Mordserie gab es schon einmal. Vor 30 Jahren. Und ausgerechnet Konrad hat den Täter damals geschnappt und nach einiger Zeit sogar regelmäßig im Gefängnis besucht. Doch dieser Täter scheidet aus, denn er ist vor kurzem verstorben. Wer ist der Nachahmungstäter? Wüßte Konrad ohne seine Amnesie eventuell mehr?
Ein gelungener Krimi mit viel privatem Drumherum. Die Hauptprotagonisten haben alle ihre Macken und Schwächen, kommen aber größtenteils sehr sympathisch daher. Auch andere Weggefährten aus dem ersten Band spielen eine nicht gerade unwichtige Rolle.
Mir hat dieser Band genauso gut gefallen, wie der erste Band und ich freue mich auf weitere Fortsetzungen.
Ich verstehe aber schon, dass den Lesern dieser Band nicht gefällt, wenn er die Wiener Totenlieder nicht kennt. Es ist eigentlich eine Fortsetzungsgeschichte, wobei nur der Kriminalfall abgeschlossen wird.