Profilbild von dieBUCHRUECKER

dieBUCHRUECKER

Lesejury Star
offline

dieBUCHRUECKER ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit dieBUCHRUECKER über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2018

Magische Geschichte

Eiskalter Atem
0

Emma und ihre beiden Cousnen Gretchen und Penelope haben keine Lust, an einem Ball nach dem anderen teilzunehmen, um einen geeigneten Heiratskandidaten zu finden. Bis eines Tages ein unheimlicher Mord ...

Emma und ihre beiden Cousnen Gretchen und Penelope haben keine Lust, an einem Ball nach dem anderen teilzunehmen, um einen geeigneten Heiratskandidaten zu finden. Bis eines Tages ein unheimlicher Mord auf einem dieser Bälle geschieht und der Verdacht schnell auf Emma fällt, da diese das junge Mädchen tot aufgefunden hat. Allerdings ist schnell klar, dass es sich bei diesem Mordfall um Magie gehandelt hat. Schon bald findet Emma heraus, dass sie einer Familie von Hexen entstammt und demnach selbst eine ist. Und nachdem sie Cormac Fairfaix einen Kuss gestohlen hat, verhält sich dieser ziemlich sonderbar. Er gehört zu den Bewahrern, welche dafür sorgen, dass sich Hexen an gewisse Regeln halten. Eine davon ist die Wirkung gefährlicher Zauber, wie ihn Emmas Mutter getan hat. Seitdem ist diese allerdings ziemlich wirr und kann Emma nicht helfen, hinter das Geheimnis ihrer Familie zu kommen. Wird sie es dennoch herausfinden?

Ich war zunächst doch etwas verhalten, nachdem ich den Klappentext gelesen habe. London im 19. Jahrhundert klingt erstmal wie ein historischer Roman und diese mag ich eher weniger. Der Autorin ist hier der Mix, insbesondere mit Fantasyaspekten, so gut gelungen, dass es einfach gepasst hat. Ich war durchweg begeistert von der Authentizität, die die Geschichte versprüht hat.

Emma ist eine wirklich gelungene Protagonistin. Sie war mir von Anfang an sympatisch und allein ihre Einstellung zu den ganzen Bällen und der Gesellschaft, die sie auch mit ihren Cousinen teilt, brachten sie mir gleich etwas näher. Die Dialoge sind ziemlich witzig und auch die Liebesgeschichte gefiel mir sehr. Cormac sieht man nach und nach immer als denjenigen, der er eigentlich ist und die Entwicklung, die die Geschichte von ihm und Emma macht, war sehr interessant.

Auch wenn der Schwerpunkt hier auf das Familiengeheimnis gerichtet wurde, gibt es doch unglaublich viel zu entdecken und weitere Rätsel zu lösen. Und obwohl der Beginn etwas holprig war, war ich durchweg fasziniert und konnte vor lauter Spannung das Buch kaum aus der Hand legen. Es ist voller Magie, Rätsel und einer wirklich beeindrucken Romanze im viktorianischen Zeitalter. Für mich ein Grund, auch den nächsten Band zu lesen. Sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 30.10.2018

Sehr zäh zwischendruch

Book of Lies
0

Nach der Gelöscht-Trilogie wollte ich unbedingt noch mehr von der Autorin lesen. Begonnen habe ich mit Book of Lies und bemerkte gleich zu Beginn, dass dieser Einstieg etwas gebraucht hat, bis ich voll ...

Nach der Gelöscht-Trilogie wollte ich unbedingt noch mehr von der Autorin lesen. Begonnen habe ich mit Book of Lies und bemerkte gleich zu Beginn, dass dieser Einstieg etwas gebraucht hat, bis ich voll und ganz in der Story drin war.

Quinn wächst bei ihrer Großmutter auf und erfährt über einen Zeitungsartikel vom Tod ihrer Mutter, welche eher unregelmäßig bei ihr zu Besuch auftauchte. Auf der Trauerfeier trifft sie dann auf ein Mädchen, welches ihr wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Piper hat – im Gegensatz zu ihr – mit ihrer Mutter und dem Vater zusammengelebt und ein behütetes Leben gehabt. Bis die beiden sich auf die Spuren ihrer Vergangenheit begeben. Eine der Schwestern soll die Gute sein und eine die Schlechte, aber welche ist welche?

Diese Frage war für mich eigentlich schon ziemlich schnell klar. Immerhin musste es ja einen Grund haben, warum Quinn so abgeschieden aufwachsen musste. Sie ist noch sehr unsicher, lässt sich vieles von Piper gefallen, lernt die Welt aber auch erst ab dem Tag ihres Aufeinandertreffens so richtig kennen. Piper hingegen hat alles, was sie braucht und bekommt auch immer ihren Willen. Sie ist sehr neugierig und will dem dunklen Familiengeheimnis unbedingt auf die Schliche kommen.

Die Idee der Geschichte gefiel mir sehr, der Schreibstil war angenehm flüssig und die Kapitel schön kurz, so wie ich es mag. Dennoch zogen sich manche Stellen ziemlich lang hin und ein wirklich großer Knall blieb zum Ende irgendwie aus. Ich hätte einfach bei der ganzen Aktion und wie alles aufgebauscht wurde, zum Ende nochmal so einen richtigen Aufhänger gebraucht. Wer zwischen Wahrheit und Lüge erkennen kann, dem wird es ein Leichtes sein, die wahrhaft böse Schwester zu erkennen. Und obwohl kein großer Spannungsbogen vorhanden war, wurde ich hier gut unterhalten. Auch wenn es nicht ganz so zufriedenstellend ist, kann ich damit leben, muss dadurch aber allerdings auch ein paar Punkte abziehen. Für Fans der Bücher von Teri Terry dennoch zu empfehlen.

Veröffentlicht am 30.10.2018

Idee genial - Ende eher mangelhaft

Mind Games
0

In Lunas Welt spielt sich das komplette Leben der Menschen in der virtuellen Welt ab. Keine Verletzungen mehr, keine Krankheiten. Was zunächst recht positiv klingt, ist aber eigentlich ziemlich erschreckend. ...

In Lunas Welt spielt sich das komplette Leben der Menschen in der virtuellen Welt ab. Keine Verletzungen mehr, keine Krankheiten. Was zunächst recht positiv klingt, ist aber eigentlich ziemlich erschreckend. Was passiert mit der echten Welt, wenn sich niemand mehr außerhalb seiner virtuellen Welt trifft? Wie können Menschen so Erfahrungen sammeln? Kann man so überhaupt einen Menschen wirklich fühlen und Gefühle für ihn entwickeln?

Luna als Verweigerin bekommt natürlich hautnah mit, wie sich ihr Umfeld abschottet, wie die Menschen eine Lüge leben. Sie selbst möchte keinen Chip, um in dieser virtuellen Welt zu leben. Auch ihre Großmutter rät ihr davon ab. Aber warum?

Dies gilt es eigentlich während der ganzen Geschichte herauszufinden. Warum reagiert Lunas Körper so aggressiv auf die virtuelle Welt? Warum kann Luna Dinge sehn, die andere nicht sehen? Was hat das alles mir ihrer Mutter zu tun?

Ich finde es einerseits erschreckend, wie real das Ganze gehalten wurde. Dass Eltern tatsächlich begeistert davon sind, dass Kinder nicht mehr rausgehen, um Erfahrungen zu sammeln, dass Menschen sich nicht mehr draußen verabreden, sondern nur noch virtuell. Wie soll die Menschheit da bestehen bleiben?

Mir wurde hier ziemlich Eindrucksvoll gezeigt, dass nicht jedes bisschen Modernisierung gut ist. Ich muss mich nicht von der virtuellen Welt so sehr beeinflussen lassen, sondern lieber die Echte Welt erleben und wahrnehmen. Wie viel Technik tut dem Menschen auf Dauer gut? Und sollte man jede Erneuerung mit Kusshand hinnehmen, oder lieber auch mal Dinge hinterfragen?

Mind Games regte sehr zum Denken an. Allerdings fühlte sich der komplette Text sehr kalt und Gefühllos an. Emotionen kamen überhaupt nicht bei mir an. Lunas Bewunderung für Gecko war mir nicht klar genug. Trotz angenehm einfachem Schreibstil, waren manche Sätze sehr abgehakt.

Wie auch schon bei Book of Lies wirkte auch hier das Ende, wie schnell mal Salopp hingeschrieben. Keinerlei Emotionen, viel zu hohes Tempo, keinerlei Kreativität obwohl die komplette Grundlage der Idee so unglaublich viel hergegeben hätte. Meiner Meinung nach, wurde gerade bei der Lösung der gesamten Geschichte unheimlich viel Potential verschenkt.

Die geschaffene Atmosphäre ist sehr beklemmend und düster gehalten und gibt eine angenehme Grundstimmung vor, die durchaus zur Idee und dem gewählten Setting passt, nur ist das auf Dauer einfach zu kalt für den kompletten Inhalt. Vor allem, wenn hier auch von Familienbande, Freundschaft und auch Liebe innerhalb und außerhalb der Virtuellen Welt berichtet wird.

Fazit: Die Story war grandios, verwirrend, aber auf seine Weise durchaus Spannend, auch ohne große Action geladene Szenen. Hier wird ein sehr komplexes Konstrukt aufgebaut und erklärt, bei dem man als Leser immer voll dabei sein muss, um auch die vielen aufkommenden Wendungen zu begreifen. Trotz kleiner Mängel auf emotionaler Ebene, wartet Mind Games mit einem Fingerzeig auf seine Leser. Man soll sich Gedanken machen über die eigene Zukunft. Dies ist ihr gelungen.

Veröffentlicht am 30.10.2018

Tolle Atmosphäre

Infiziert (Bd.1)
0

Shay hat eine Art photografisches Gedächtnis und erkennt auf einer Vermisstenanzeige die kleine Callie, die sie vor einem Jahr getroffen hat. Sie nimmt Kontakt zum Bruder der Kleinen auf und beide machen ...

Shay hat eine Art photografisches Gedächtnis und erkennt auf einer Vermisstenanzeige die kleine Callie, die sie vor einem Jahr getroffen hat. Sie nimmt Kontakt zum Bruder der Kleinen auf und beide machen sich gemeinsam auf die Suche nach ihr. Jedoch ist Callie nicht mehr das, was sie einmal war. Irgendjemand hat Experimente an ihr durchgeführt und diese sind eskaliert. Nun droht ein Virus innerhalb Schottlands auf der ganzen Welt auszubrechen.

Durch den wieder einmal grandiosen Schreibstil der Autorin, kam ich super schnell ins Buch. Die Stimmung ist angespannt und die Atmosphäre ziemlich unheilvoll. Perfekt.

Man erlebt die Kapitel abwechselnd aus der Sicht der beiden Mädchen, kann so tiefer in ihre Gefühlswelt eintauchen und das komplette Geschehen aus beiden Sichtweisen hautnah miterleben. Tod. Trauer. Schmerz. Aber auch Liebe. Die Länge der Kapitel war zwar immer unterschiedlich, aber angenehm kurz, wie ich es von der Autorin gewöhnt bin und mag.

Die integrierte Liebesgeschichte drängt sich nicht all zu sehr in den Vordergrund und fügt sich harmonisch in das Gesamtszenario ein. Das Setting ist grandios gewählt und teilweise so gut beschrieben, dass ich selbst das Gefühl hatte, auf der Flucht zu sein.

Das Ende war fies und gefällt mir persönlich eher nicht so. Trotzdem macht es natürlich neugierig auf den weiteren Verlauf der Trilogie. Sehr vielversprechend! Und definitiv zu empfehlen!

Veröffentlicht am 30.10.2018

Spannender Auftakt

Flawed – Wie perfekt willst du sein?
0

Eigentlich ist es eine Schande, dass dieses Buch ein Jahr lang auf meinem SuB gelegen hat. Ich liebe Dystopien, aber gerade diese hat mich besonders überrascht.

Die eigene Moral der Menschen, unterdrückt ...

Eigentlich ist es eine Schande, dass dieses Buch ein Jahr lang auf meinem SuB gelegen hat. Ich liebe Dystopien, aber gerade diese hat mich besonders überrascht.

Die eigene Moral der Menschen, unterdrückt die Bewohner in dieser Welt. Sie haben Angst davor, menschlich zu sein und schauen lieber weg, weil sie sonst Fehlerhaft sein könnten. Die Idee, den Menschen Werte vorzugeben, nach denen sie leben können, ist eigentlich gut, aber hier entwickelt sich schnell etwas anderes daraus und das fand ich einfach nur faszinierend. Wer einen Makel hat, wird an diversen Körperstellen mit einem F gebrandmarkt und vor der gesamten Gesellschaft zur Schau gestellt und ausgegrenzt.

Celestine lebt als Perfekte in dieser Welt. Sie ignoriert die Fehlerhaften und redet im Prinzip alles nach, was ihrer Meinung nach von ihr verlang wird. Aber sie ist auch ein menschliches Wesen und diese machen bekanntlich Fehler. Ihrer war ihre Menschlichkeit. Mitleid. Mitgefühl.

Celestine auf ihren Leidensweg zu begleiten, die alltäglichen Probleme einer Fehlerhaften aus ihrer Haut zu erleben, dies wurde hier mit erschreckender Realitätsnähe beschrieben. Ihr Stärke ist bemerkenswert. Auch, dass sie Momente hat, in denen sie Schwächen zeigt, den falschen Menschen vertraut und Gefühle zulässt.

Das gewählte Setting ist grandios, die Protagonistin sehr authentisch und die Idee einfach nur optimal umgesetzt. In keiner Sekunde wollte ich dieses Buch aus der Hand legen und habe jede Seite genossen. Band zwei wartet bereits darauf, gelesen zu werden. Der Erste dieser Dystopie konnte bei mir auf voller Länge punkten. Sehr zu empfehlen!