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Veröffentlicht am 25.04.2019

Packender Polit-Thriller vor der Kulisse des ungarischen Volksaufstandes von 1956

Sojus
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Mit diesem Buch legt der Autor Martin von Arndt seinen bereits dritten Roman mit dem ehemaligen Polizisten Andreas Eckart vor und liefert dabei wieder eine gelungene Mischung aus Thriller und historischen ...

Mit diesem Buch legt der Autor Martin von Arndt seinen bereits dritten Roman mit dem ehemaligen Polizisten Andreas Eckart vor und liefert dabei wieder eine gelungene Mischung aus Thriller und historischen Roman ab, der diesmal vor dem Hintergrund des Ungarischen Volksaufstandes von 1956 spielt.
Man kann das Buch aber auch ohne Kenntnisse aus den ersten beiden Büchern mit Andreas Eckart problemlos lesen und nachvollziehen, da die erforderlichen Informationen zur Vergangeheit der Akteure gut in die laufende Handlung eingeflochten werden, ohne dabei den Lesefluß zu stören.

Sein letzter Einsatz an der Seite von Daniele "Dan" Vanuzzi hat Andreas Eckardt einige Jahre der Gefangenschaft in einer psychiatrischen Anstalt in Amerika eingebracht, von der er sich nur schwer erholt hat. Und so ist er zunächst wenig begeistert, als ihm Vanuzzi Jahre später erneut einen gemeinsamen Einsatz schmackhaft machen will. Doch sein ehemaliger Mitstreiter hat diesmal ein As im Ärmel, das es Eckart unmöglich macht, das Angebot abzulehnen. Und so steckt er schnell wieder in einer undurchsichtigen Geheimdienstoperation mitten im brodelnden Hexenkessel von Budapest.

Auch in diesem Buch gelingt es dem Autoren nicht nur, eine spannende und gut aufgebaute Geschichte zu erzählen, mit seinem packenden Schreibstil fängt er zudem die Atmosphäre der damaligen Zeit auch sehr gut ein. Mit einer bildhaften Sprache, die das Kopfkino beim Lesen mächtig ankurbelt, und der äußerst gelungenen Charakterisierung der Protagonisten, die durchgehend ausgesprochen vielschichtig angelegt sind, entwickelt sich eine komplexe Geschichte, die mit jeder Seite eine immer größere Sogwirkung entwickelt.
Definitiv kein Buch für zwischendurch, hier muss man schon aufmerksam lesen, um den Überblick über das Geschehen mit seinen zahlreichen politischen Verwicklungen und Ränkelspielen im Hintergrund nicht zu verlieren.

Der Ungarische Volksaufstand von 1956 war mir vor der Lektüre nur wenig bekannt, so das mir das Buch neben spannender Unterhaltung auch noch einige interessante Informationen und Einblicke in dieses eher dunkle Kapitel der europäischen Geschichte bieten konnte, dessen Auswirkungen bis in die heutige Zeit spürbar sind.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Gelungener und historisch genauer Auftakt einer Prequel-Reihe zur "Geheimakte"-Reihe

Die Falkenburg Chroniken / Die Falkenburg-Chroniken: Der Ägyptologe
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Nach inzwischen sieben Bänden der "Geheimakte"-Reihe rund um den Archäologen Max Falkenburg startet der Autor Andre Milewski mit diesem Buch eine neue Prequel-Reihe, in der die Geschichte von Carl Falkenburg, ...

Nach inzwischen sieben Bänden der "Geheimakte"-Reihe rund um den Archäologen Max Falkenburg startet der Autor Andre Milewski mit diesem Buch eine neue Prequel-Reihe, in der die Geschichte von Carl Falkenburg, dem Vater von Max, erzählt wird.
Im Gegensatz zu den doch ziemlich actionreichen "Geheimakte"-Geschichten wählt er hier aber einer deutlich ruhigeren Erzählansatz und hält sich zudem sehr eng an die tatsächlichen historischen Begebenheiten der Jahre 1922 bis 1924.

Der angehende Ägyptologe Carl Falkenburg erhält im Jahre 1922 die einmalige Chance Teil des Teams um Howard Carter zu werden und somit an den Ausgrabungen am Grab des Pharao Tutanchamun teilnehmen zu können.
Dabei gerät er auch schnell in die Machenschaften und Intrigen interessierter Kreise, die selber die Kontrolle über die Ausgrabungen erlangen wollen und vor nichts zurückschrecken, um dieses Ziel zu erreichen.

Neben einem lockeren, aber dennoch jederzeit packenden Schreibstil überzeugt das Buch vor allem durch seine historisch genauen Beschreibungen, die von einer sehr sorgfältigen Recherchearbeit zeugen. Zudem sind die Charaktere durchgehend überzeugend und vielschichtig gezeichnet. Seine Spannung bezieht die Geschichte dann auch in erster Linie aus diesen Figuren und ihrer Interaktion, auf große Actionmomente wird hier weitestgehend verzichtet.
Kenner der "Geheimakte"-Reihe werden darüber hinaus noch auf ein paar Anspielungen und Figuren stoßen, die auch in der Hauptserie eine wichtige Rolle spielen.
Die Erklärungen im Nachwort runden die Geschichte dann noch hervorragend ab und liefern zusätzliche Erklärungen darüber, was hier Dichtung und was Wahrheit ist.

Ein packender Abenteuerroman, der mich trotz der eher ruhigen Erzählform auf ganzer Linie überzeugen und bestens unterhalten konnte.
Auf die bereits angekündigte Fortsetzung bin ich schon mehr als gespannt.

Veröffentlicht am 18.04.2019

Spannender Thriller, der mich trotz einiger Längen am Ende doch überzeugen konnte

So nah der Tod
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Mit diesem Buch legt die Autorin Thea Falken ihr Thriller-Debüt vor, das mich trotz einiger Schwächen am Ende doch überzeugen konnte. Als Auftakt einer neuen Reihe um den Ermittler Eric Weinsheim läst ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Thea Falken ihr Thriller-Debüt vor, das mich trotz einiger Schwächen am Ende doch überzeugen konnte. Als Auftakt einer neuen Reihe um den Ermittler Eric Weinsheim läst das Buch aber auch noch deutlich Luft nach oben.

Annika Ritter, die vor einem knappen Jahr ihren Mann durch einen Verkehrsunfall verloren hat, erlebt den Alptraum einer jeden Mutter. Ihre Tochter Janina wird entführt und der Täter hinterlässt neben einem blutigen Handabdruck ein Rätsel, das Annika lösen muss, um das Leben von Janina zu retten. Verzweifelt bittet Annika ihren besten Freund Sebastian um Hilfe.
Zeitgleich ermittelt Hauptkommissar Eric Weinsheim mit seinem Team in einem brutalen Mordfall und entdeckt am Tatort den Bibliotheksausweis von Sebastian.
Der Beginn einer Hetzjagd durch Berlin, die alle Beteiligten an ihre Grenzen und sogar ein Stück darüber hinaus führen wird.

Die Autorin erzählt ihre Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Annika und Eric, zudem werden immer wieder kurze verstörende Passagen aus der Perspektive des Täters eingestreut. So ergibt sich ein hohes Erzähltempo und ein vielschichtiges Bild auf die Ereignisse, die in knapp 24 Stunden ablaufen und schlußendlich in einem furiosen Finale münden.
Nach einem verheißungsvollen Auftakt weist die Story im Mittelteil dann aber ein paar Längen auf, bevor sie im Schlußabschnitt doch noch einmal die Kurve bekommt und in Sachen Spannung und Dramatik wieder deutlich anziehen kann.
Das die Autorin neben dem Erzählen einer spannenden Geschichte auch noch die Grundlagen für weitere Bände um Eric und sein Team schaffen und dadurch eine ganze Reihe von Protagonisten einführen und ein paar zukünftige Konflikte andeuten muss, nimmt an der einen oder anderen Stelle auch ein wenig zu sehr das Tempo aus der Geschichte. Hier wäre vielleicht etwas weniger doch deutlich mehr gewesen.

Trotz dieser leichten Schwächen fällt mein Fazit am Ende aber dennoch positiv aus. Die Geschichte bietet reichlich Spannung und weist einen packenden Schreibstil und ein paar überraschende Wendungen auf, zudem deuten die Figuren ausreichend Potential für weitere Auftritte an.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 18.04.2019

Überzeugender Steampunk-Krimi mit zahlreichen Westernbezügen und -figuren

Stadt der Asche (Der Hüter: Steampunk-Krimi Band 2)
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Mit diesem Buch legt die Autorin Jasmin Jülicher den zweiten Band ihrer Steampunk-Krimi-Reihe "Der Hüter" vor, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band problemlos lesen und verstehen kann.

Nach ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Jasmin Jülicher den zweiten Band ihrer Steampunk-Krimi-Reihe "Der Hüter" vor, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band problemlos lesen und verstehen kann.

Nach ihrer Flucht aus Biota landen Alexander, Nic und der verletzte Oliver in Narau, das inmitten eines Vulkankraters liegt. Doch anstatt dort die erhoffte Freiheit zu finden, landen die drei Gefährten schnell in einer Zelle und werden als Slaven verkauft.
Ihre neue Besitzerin verspricht aber, sie gehen zu lassen, wenn sie ihre Tochter Jace finden, die wie auch sechs weitere Bewohner von Narau spurlos verschwunden ist.
Nic und Alexander beginnen mit ihren Ermittlungen und stoßen schnell auf ein paar dunkle Geheimnisse von Narau und seinen Bewohnern.
Als einer der Verschwundenen tot aufgefunden wird, überschlagen sich die Ereignisse förmlich.

Die Autorin entführt uns mit ihrer gut aufgebauten Geschichte in eine phantastische Welt des Jahres 1888, in der sie für diese Zeit unübliche technische Errungenschaften mit typischen Westernelementen und -figuren vermischt und so einen faszienierenden Hintergrund für die eigentliche Kriminalgeschichte erschafft.
Besonders Fans des Westerngenres werden an diesem Buch ihre helle Freude haben, wenn sie bekannte historische Figuren der damaligen Zeit, wie z. B. Jesse James, Pat Garrett und Annie Oakley, in ganz neuen Rollen erleben können und Teile von Narau nach Örtlichkeiten wie Dodge City, Fort Sumner und Deadwood benannt sind.
Aber auch der eigentliche Kriminalfall weiß zu überzeugen und bietet spannende Unterhaltung mit einigen überraschenden Wendungen und einer schlüssigen und zugleich überraschenden Auflösung.

Wer gerne spannende Geschichte vor ungewöhnlichem Hintergrund liest und sowohl dem Western- wie auch dem Steampunk-Genre aufgeschlossen gegenübersteht, wird mit diesem Buch bestens bedient und unterhalten.

Veröffentlicht am 18.04.2019

Spannender Hamburg-Krimi mit einer eigenwilligen Ermittlerin in ihrem zweiten Fall

Gefährdet
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Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Meike Dannenberg den zweiten Band ihrer Reihe um die eigenwillige BKA-Sonderermittlerin Nora Klerner vor, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band ...

Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Meike Dannenberg den zweiten Band ihrer Reihe um die eigenwillige BKA-Sonderermittlerin Nora Klerner vor, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band problemlos lesen und verstehen kann.

Ihr zweiter Fall führt Nora Klerner diesmal nach Hamburg, wo die beiden Kinder des Reeeders und Lokalpolitikers Justus Stein entführt wurden, ohne das eine Lösegeldforderung vorliegt.
Als Nora hinter die Fassade der angesehenen Hamburger Familie schaut, stößt sie auf reichlich Mißtrauen und Lebenslügen. Doch wo liegt hier das Motiv für die Entführungen ?
Und was hat die Ermordung eines russischen Ex-Zuhälters mit der ganzen Angelegenheit zu tun ?
Zum Glück kann sich Nora bei ihren schwierigen Ermittlungen wieder einmal auf ihren Kollegen Johan Helms von der Operativen Fallanalyse verlassen.

Mit Nora Klerner schickt die Autorin hier eine Figur ins Rennen, die es einem zu Beginn mit ihrer spröden und abweisenden Art nicht gerade leicht macht, sie zu mögen. Im Laufe der gut aufgebauten Geschichte bröckelt diese Fassade aber immer mehr, so das sie mir am Ende doch noch ziemlich ans Herz gewachsen ist.
Aber auch die übrigen Charaktere sind gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, die gängigen Gut-und-Böse-Klischees sucht man hier größtenteils vergebens, so das ich am Ende sogar für die Täter ein wenig Mitgefühl entwickelt habe.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte in einem eher ruhigen, aber dennoch packenden Erzählton, an den ich mich anfangs erst noch ein wenig gewöhnen musste. Ihre Spannung bezieht die Geschichte in erster Linie aus den Figuren und ihrem Zusammenspiel, auf Actioneinlagen und blutige Detail wird hier verzichtet.
Die kurzen Kapitel mit häufigen Orts- und Perspektivwechseln sorgen zudem für ein hohes Erzähltempo.
Darüber hinaus fließt auch noch ein Menge an Hamburger Lokalkolorit in das Geschehen ein und verleiht der Geschichte so eine besondere Note.

Alles in allem ein absolut stimmiger Kriminalroman, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.