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Veröffentlicht am 05.01.2022

Liebe, eine ungeplante Ehe und Frauenrechte

Die Rebellinnen von Oxford - Furchtlos
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Hattie fiel zwischen den anderen Suffragetten schon auf, weil ihr Wunsch nach Veränderung nicht so dringend ist wie bei manchen anderen. Trotzdem ist sie froh, in Oxford Kunstkurse besuchen zu können und ...

Hattie fiel zwischen den anderen Suffragetten schon auf, weil ihr Wunsch nach Veränderung nicht so dringend ist wie bei manchen anderen. Trotzdem ist sie froh, in Oxford Kunstkurse besuchen zu können und interessiert sich auch sehr für Frauenrechte. Sie ist auch reich aufgewachsen und träumt davon, eine gute Partie zu machen, Kinder zu haben und glücklich zu werden - bis Lucian ihr einen Strich durch die Rechnung macht und sie gezwungen ist, einen Mann zu heiraten, den sie kaum kennt.

Es gibt Kapitel aus den Perspektiven beider Protagonisten, aber die von Hattie dominieren schon, sodass es mir am Anfang noch etwas schwerfiel, Lucian richtig einzuschätzen. Er verleiht Geld, um es zum schlechtesten Zeitpunkt zurückzufordern und die Lords damit in Schwierigkeiten zu bringen, und sein Umgang mit Hattie ist zwar freundlich, könnte aber noch respektvoller sein, auch wenn er sich wirklich bemüht. Es gibt die typischen Missverständnisse, aber ich empfand schon Mitgefühl für Hatties Situation, während Lucian eher unnahbar war.

Am Anfang geht es nur um Hattie, Lucian und ihre holprige Beziehung, aber nach und nach kommen dann auch die feministischen und anderweitig politischen Themen hinzu. Mit Feminismus hat Lucian wenig am Hut, dafür liegt ihm aber das Wohl der Arbeiter in den Kohleminen am Herzen, also stehen diesmal auch besonders die schlechten Arbeitsbedingungen sowie die fehlenden Rechte der Arbeiterfrauen im Vordergrund. Wegen Lucians Interesse an Investitionen in neue Technik geht es nebenbei auch mal um Elektrizität und technischen Fortschritt, während Hattie sich für Kunst und Fotografie begeistern kann.

Auch wenn die Hochzeit überstürzt war und nicht gerade mit Hatties Einverständnis, fügt die junge Dame sich ihrem Schicksal, gegen das sie als Frau ohne Rechte auch kaum etwas tun kann. Natürlich ist sie alles andere als begeistert, aber da ist auch eine gewisse Anziehung zwischen den Protagonisten. Doch bevor sie dieser nachgeben kann, muss sie Lucian erstmal vertrauen können. Das Ende hat mir nicht so gut gefallen, aber abgesehen davon war es schon eine spannende Liebesgeschichte.

Fazit
"Die Rebellinnen von Oxford - Furchtlos" zeigt, wie eine wohlhabende junge Frau einfach in eine Ehe gedrängt werden konnte und die spannende Liebesgeschichte hat mir fast so gut gefallen wie die beiden Vorgänger, auch wenn das Ende nicht ganz nach meinem Geschmack war.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Seelenpartner wider Willen

Everlasting Love - Gefährliches Schicksal
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Eigentlich agiert die Agentur "Everlasting Love" im Hintergrund und bringt unauffällig Seelenpartner zusammen, aber Lilas Match ist so ungewöhnlich, dass sie von der Dating-Agentur kontaktiert wird, ohne ...

Eigentlich agiert die Agentur "Everlasting Love" im Hintergrund und bringt unauffällig Seelenpartner zusammen, aber Lilas Match ist so ungewöhnlich, dass sie von der Dating-Agentur kontaktiert wird, ohne sich da jemals angemeldet zu haben. Ihr Seelenverwandter ist Liebesgott Cupid selbst, der schon vor lange Zeit zu einem gefährlichen Rebell geworden ist und nun an Lilas Schule kommt, um sie kennenzulernen. Doch die wichtigste Regel für die unsterblichen Cupids ist, dass sie sich niemals auf ein Match einlassen dürfen. Wenn nötig, bringt man sie mit Gewalt auseinander ...

Lila ist bereits in einer Beziehung und glaubt nicht daran, dass es ihr Schicksal ist, den Liebesgott zu lieben und hat auch nicht vor, sich darauf einzulassen. Trotzdem kommt auch Cal mit an ihre Schule, um Lila vor Cupids Charme zu beschützen und darauf zu achten, dass die Regeln der Cupids nicht gebrochen werden.

An den Namen "Cupid" habe ich mich schon recht schnell gewöhnt, aber ich fand es auch nicht so schlau, dass die Liebesboten, die für die Agentur arbeiten, ebenfalls als Cupids bezeichnet werden. Bei dem Klappentext habe ich nicht sehr viel erwartet und wurde auch nicht enttäuscht, eigentlich ist es schon genau das, was man auch erwarten würde. Die Geschichte ist meistens sehr vorhersehbar, aber locker und gut zu lesen. Lila, Cal und Cupid haben mich schon gut unterhalten, die Nebencharaktere konnten mich aber nicht unbedingt überzeugen. Die scheinbare Dating-Agentur hätte man auch etwas anders gestalten können und ich fand die magischen Pfeile sowie die Simulationen, die zum Training benutzt werden, nicht so ganz überzeugend.

Fazit
"Everlasting Love - Gefährliches Schicksal" bietet eine nette und teilweise sogar spannende Liebesgeschichte zwischen Seelenpartnern, die sich aber nicht auf diese Liebe einlassen dürfen.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Angst, Unsicherheit und alkoholbetriebene Kräfte

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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Wenn sie trinkt, fühlt Tycho sich stark. Alkohol verleiht ihr übermenschliche Kräfte und dann zieht sie oft los, um als "Captain Wodka" gefährliche Typen zu bestrafen, die auch immer betrunken genug sind, ...

Wenn sie trinkt, fühlt Tycho sich stark. Alkohol verleiht ihr übermenschliche Kräfte und dann zieht sie oft los, um als "Captain Wodka" gefährliche Typen zu bestrafen, die auch immer betrunken genug sind, um sich nicht an ihr Gesicht zu erinnern. Sie wird dann so viel selbstbewusster, dass sie den nüchternen Zustand kaum ertragen kann, denn dann fühlt sie sich unsicher und angreifbar. Seit dem brutalen Tod ihrer Eltern hat sie zwei große Ängste und nur Alkohol hilft ihr bei beiden, daher hat sie schon lange die Kontrolle über ihren Alkoholkonsum verloren.

Leider fand ich Tycho manchmal schon etwas nervig, weil sie nüchtern und betrunken schon zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten hatte, die beide auf ihre eigene Art anstrengend waren. Die eine ängstlich und einsam, aber wenn sie sich erstmal flüssigen Mut angetrunken hat, wird sie richtig arrogant, während man als Leser schon fühlt, wie wenig sie weiß. Ich hatte schon Mitleid mit ihrer Situation, aber so richtig sympathisch wurde sie mir nicht.

Tychos ständige Angst, erwischt zu werden, sowie die vielen Mysterien um ihre Kräfte erzeugen die Erwartung, das jederzeit etwas Schlimmes passieren wird und mich konnten diese Entwicklungen dann oft nicht mehr so überraschen. Außerdem verrät der Klappentext wirklich sehr, sehr viel. Zu meinem Glück hatte ich ihn nicht so im Kopf und habe ihn vor der Lektüre nicht noch mal gelesen, da ich Bücher oft auch lesen möchte, wenn sie von bestimmten Autoren sind, die ich mag, ohne die Inhaltsangabe zu genau zu lesen. Ich wusste nur noch, dass Tychos Kräfte durch Alkohol aktiviert werden, hätte ich alles aus dem Klappentext gewusst, hätte ich das Buch vermutlich schlechter bewertet, da dort wirklich viel vorweggenommen wird. Außerdem unterscheiden sich die Inhaltsangaben auf dem Buch und online leicht voneinander, wobei ich die auf dem Buch schon deutlich besser finde und deshalb auch diese für meinen Blog abgetippt habe.

Abgesehen davon fand ich die Geschichte aber schon spannend und auch wenn ich Tycho und auch die meisten anderen Charaktere nicht wirklich sympathisch fand, fand ich sie doch interessant gestaltet und die Welt der Food-Universe-Reihe hat noch Potenzial, das hier meiner Meinung nach schon ein bisschen verschwendet wurde. Ich bin auch kein Fan davon, dass es am Ende mehrere Zeitsprünge gibt.

Damit auch wirklich jedem klar ist, dass Alkoholmissbrauch und Selbstjustiz nicht gut sind, und dass hier nichts verherrlicht wird, gibt es diese Radio-Show, in der viel über "Captain Wodka" berichtet wird, aber auch vor Nachahmungen gewarnt wird. Ich finde es zwar schon wichtig, das Thema zu behandeln, aber es ist alles andere als subtil.

Fazit
Ich habe in meiner Rezension schon einiges an Kritik geäußert, aber trotzdem fand ich "Hard Liquor - Der Geschmack der Nacht" spannend - solange man sich die Geschichte nicht durch die Inhaltsangabe ruinieren lässt - und in sich stimmig. Zwar fand ich Tycho nicht besonders sympathisch, aber ihre Unsicherheit gepaart mit der Macht durch den Alkoholkonsum waren schon clever miteinander verwoben und haben sie authentisch gemacht.

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Kurzweilige Liebesgeschichte ohne große Überraschungen

Hold me forever
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Aria möchte in Florida die Sonne und das Meer genießen und sich etwas erholen, aber Tristan macht ihr da einen Strich durch die Rechnung. Sie ist als Housesitter dort und um sie nicht zu verscheuchen behauptet ...

Aria möchte in Florida die Sonne und das Meer genießen und sich etwas erholen, aber Tristan macht ihr da einen Strich durch die Rechnung. Sie ist als Housesitter dort und um sie nicht zu verscheuchen behauptet Tristan, ebenfalls Housesitter zu sein, aber eigentlich ist es seine eigene Luxusvilla, in der sie nun zusammen wohnen.

Aria hat keine Ahnung, wer Tristan ist, weil sie sich weder für Filme noch für Klatsch interessiert. Genau das findet Tristan so faszinierend an ihr, denn die Menschen in seinem Leben wollen immer irgendwas von dem berühmten Schauspieler. Seine Filmpartnerin und Ex-Freundin Skye versucht, ihn zu einer Beziehung zu drängen und die ganze Aktion stresst ihn sehr, da ist Arias Unwissenheit Balsam für seine Seele. Eigentlich ist es auch das, was er an ihr zunächst so anziehend findet, abgesehen von ihrer lieben und charmanten Art.

Ich fand die Geschichte klischeehaft und komplett vorhersehbar, aber auch nicht schlecht, sondern einfach nur durchschnittlich. Durch den angenehmen Schreibstil und die wenigen Seiten kommt man schnell durch das Buch, daher ist es ganz nett für Zwischendurch, aber mehr auch nicht.

Fazit
"Hold me forever" bietet eine kurzweilige Liebesgeschichte ohne große Überraschungen. Man bekommt genau das, was der Klappentext auch verspricht.

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Lebensechte Androiden, spannende Kämpfe und große Geheimnisse

Das Babel Projekt – Lifelike
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Eve hat achtmal in Folge bei Roboterkämpfen gewonnen, aber diesmal läuft es nicht so gut - bis ihr Gegner auf mysteriöse Weise außer Betrieb gesetzt wird. Das rettet zwar Eves Leben, bringt sie aber aufs ...

Eve hat achtmal in Folge bei Roboterkämpfen gewonnen, aber diesmal läuft es nicht so gut - bis ihr Gegner auf mysteriöse Weise außer Betrieb gesetzt wird. Das rettet zwar Eves Leben, bringt sie aber aufs Radar einer ziemlich gefährlichen Organisation. Und kurz darauf findet sie auf einem Schrottplatz einen Lifelike - ein Androidenmodell, das verboten wurde, weil es sich den drei Direktiven widersetzen konnte: sie sind Roboter, die Menschen töten können.

Eve weiß nicht mehr, was sie glauben soll. Erst diese seltsame Kraft, die den Roboter ausgeschaltet hat, dann der Lifelike namens Ezekiel, der sie kennt, und dann hat sie auch noch Visionen, die sie sich nicht erklären kann. Sie muss herausfinden, was es mit den mörderischen Lifelikes wirklich auf sich hat, und dabei einige Vertrauenskrisen überwinden.

Ich mochte die starke und intelligente Eve und auch einige der Nebencharaktere, egal ob Freund oder Feind: Der treue Lifelike Ezekiel mit all seinen unglaublichen Fähigkeiten, den frechen und liebenswürdigen Roboter Cricket mit seiner künstlichen Intelligenz, und auch die anderen komplexen und vielschichtigen Roboter. Eves beste Freundin Lemon Fresh - eine der vielen Charaktere mit eigener Perspektive - ist mir leider nicht so ans Herz gewachsen, ich fand sie eher nervig.

In der Handlung hat eine ziemlich wichtige Sache meiner Meinung nach nicht wirklich Sinn ergeben, was mir ein komisches Gefühl gegeben hat, aber ich mochte diese dystopische oder auch post-apokalyptische Welt, wie sie die Charaktere manchmal nennen, und fand die Geschichte eigentlich durchgehend spannend und die Elemente clever verwoben. Ich fand aber schon, dass die Charaktere etwas zu viele große Geheimnisse hatten. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es weitergeht, weil ich nicht wirklich einschätzen kann, wie der Autor dieses Abenteuer fortführen wird, und hoffe, die Fortsetzung lässt nicht zu lange auf sich warten!

Fazit
"Lifelike" bietet eine interessante dystopische Welt mit sympathischen Charakteren und faszinierenden Robotern, dazu spannende Kämpfe und ein gelungenes Abenteuer, in dem es um Freundschaft, Vertrauen und Rache geht.

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