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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2025

Ein vergessenes Kapitel der Borkumer Geschichte soll Aufklärung erfahren ...

Der Sommer am Ende der Welt
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Die Journalistin Hanna hat sich ein schweres Thema auf die Fahne geschrieben. Endlich, endlich sollen die Missstände ans Licht gebracht werden, die damals – leider nicht nur – auf Borkum herrschten. Die ...

Die Journalistin Hanna hat sich ein schweres Thema auf die Fahne geschrieben. Endlich, endlich sollen die Missstände ans Licht gebracht werden, die damals – leider nicht nur – auf Borkum herrschten. Die Eltern meinten ihren Kindern etwas Gutes zu tun, indem sie sie als sogenannte „Verschickungskinder“ in Kur schickten, doch die Realität sah meist anders aus. Viel frische Luft, Bewegung und gutes, nahrhaftes Essen? In den meisten Fällen Pusteblume. Strenge Züchtigung und Einheitsbrei entsprachen eher der Realität. Wird Hanna es schaffen, gemeinsam mit ihrer Tochter, die Öffentlichkeit mit ihrem Artikel wachzurütteln?

So weit so gut, so weit so spannend … dachte ich. Doch schnell merkte ich, dass die eigentliche Geschichte um die Verschickungskinder schnell in den Hintergrund gedrängt wurde und die Liebesgeschichten von Mutter und Tochter bald einen sehr viel größeren Raum für sich beanspruchten. Getoppt mit inselfamiliären Intrigen und Machenschaften begann der Roman ins Triviale abzugleiten, was ich von der wunderbaren Autorin Eva Völler gar nicht gewöhnt bin. Ich habe alle ihre Romane rund um die Dorfschullehrerin und den Ruhrpott gelesen und war immer begeistert. Auch der erste Teil ihres historischen Kriminalromans mit Kommissar Carl Bruns war für mich ein Erfolg. Umso enttäuschter war ich von „Der Sommer am Ende der Welt“ für den ich leider nur gutgemeinte drei von fünf Sternen vergeben kann. Schade.

Veröffentlicht am 10.10.2025

Sehr empfehlenswert!

Das Echo der Gezeiten
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Auf die Autorin Rebekka Frank bin ich durch ihr Buch „Stromlinien“ aufmerksam geworden, welches mit so gut gefallen hatte, dass es nahe lag, nach weiteren Büchern dieser Autorin Ausschau zu halten. Schnell ...

Auf die Autorin Rebekka Frank bin ich durch ihr Buch „Stromlinien“ aufmerksam geworden, welches mit so gut gefallen hatte, dass es nahe lag, nach weiteren Büchern dieser Autorin Ausschau zu halten. Schnell wurde ich fündig und „Das Echo der Gezeiten“ landete auf meinem Buch- als auch Hörbuchstapel (habe immer etappenweise gelesen und gehört).

Der Roman dreht sich um zwei starke und dennoch sehr unterschiedliche Frauen, nicht zuletzt unterschiedlich, weil gute dreihundert Jahre ihre beiden Leben trennen.

Im Jahr 1633 stoße ich auf Nes, die die Vergangenheit hinter sich lassen möchte und gemeinsam mit ihrer Mutter Zuflucht in einem Beginenkonvent sucht. Doch weder die Nonnen noch die übrigen Einwohner der Insel trauen ihnen über den Weg. Schlimmer noch, bald wird den Beiden unterstellt mit dem mysteriösen Verschwinden einiger Kinder zu tun zu haben und schnell steht ihr eigenes Leben auf dem Spiel …

Drei Jahrhunderte später, genauer gesagt in den fünfziger Jahren des 20ten Jahrhunderts lerne ich Tilla kennen, die – angesteckt durch ihres Vaters Liebe zum Tauchen – unter Wasser ein Schiffswrack entdeckt, das sie nicht mehr ruhen lässt. Mit ihrem Forschersinn verbunden mit ihrem Wunsch, Unterwasserarchäologie studieren zu dürfen, erkämpft sie sich einen Studienplatz an der Hamburger Universität. Damals war dies noch eine absolute Seltenheit und so war sie weder bei den männlichen Kommilitonen noch bei ihrem Professor sonderlich beliebt. Aber sie gibt nicht auf und stößt schließlich auf eine Geschichte, die alle den Atem anhalten lässt …

Dieser Roman ist für mich ein sehr gelungenes Werk, das fundierte Recherchearbeiten mit einem Händchen für eine gelungene Geschichte verbindet und den Leser bzw. Hörer mühelos bei der Stange hält. Beide Erzählstränge sind für mich gleich stark und jeder auf seine eigene Weise spannend und unterhaltsam. Nicht nur Tauchfreudige kommen hier auf ihre Kosten, sondern auch Landratten wie ich eine bin. Von mir bekommt dieses Buch mit dem sehr passenden Titel „Das Echo der Gezeiten“ mit fünf Sternen die Bestnote und eine von Herzen kommende Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 06.10.2025

Entdecke deine Liebe zu New York ...

Im Rausch der Freiheit
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Mit seinen 1.150 Seiten hat der bekannte Autor Edward Rutherfurd ein Werk über die Stadt New York erschaffen, das Seinesgleichen sucht. Mr. Rutherford ist bekannt für seine Bücher epischen Ausmaßes und ...

Mit seinen 1.150 Seiten hat der bekannte Autor Edward Rutherfurd ein Werk über die Stadt New York erschaffen, das Seinesgleichen sucht. Mr. Rutherford ist bekannt für seine Bücher epischen Ausmaßes und hat bereits die Städte Dublin, Paris, Sarum (Salisbury) und London, sowie die Länder China und Russland in Buchform porträtiert. Mit „Im Rausch der Freiheit“ widmet er sich New York, welches in den Anfängen noch als New Amsterdam bekannt war. Während er selbstverständlich viele Fakten und geschichtliches Wissen einfließen lässt, versäumt er es nicht, diverse Familien in einem fiktionalen Teil zu begleiten, der das Buch weniger sperrig wirken lässt und ihm den berühmten „roten Faden“ beschert. Ich bin der Überzeugung, man sollte vor dem Genuss des Buchs ein gewisses Wissen über die USA mitbringen, ja vielleicht sogar eine gewisse Liebe dem Land gegenüber. Wer wie ich schon das Glück hatte, diese einmalige Stadt besuchen zu dürfen, wird besonders im späteren Teil des Buchs vieles wiedererkennen und vielleicht nun vieles besser verstehen. Während ich nach den ersten 100 Seiten eigentlich schon aufgeben wollte, freue ich mich doch sehr, dass ich mich selbst zum Weitermachen überreden konnte. Belohnt wurde ich mit einer fantastisch recherchierten und super fundierten Geschichte, deren Ende mir tatsächlich eine Gänsehaut verursachte und das mich sehr bewegt hat. Ich vergebe hier sehr gerne vier von fünf Sternen verbunden mit einer Leseempfehlung an alle New York Liebhaber und die, dies noch werden wollen. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass der Autor das Buch – wie schon bei der Dublin Saga – auf zwei Teile aufgeteilt hätte. So hat es mich doch fast ein wenig erschlagen. Wenn ich noch einen Wunsch frei hätte, würde ich mir ein Buch über Berlin aus der Feder des Autors wünschen habe jedoch Bedenken, dass sich Mr. Rutherfurd mit seinen inzwischen 77 Jahren nochmals zu solch einem Werk berufen fühlen möge. Ich bleibe gespannt!

Veröffentlicht am 05.10.2025

Ein starker Reihenauftakt mit ein wenig Luft nach oben ...

Dunkle Sühne
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Wer Karin Slaughter liest, weiß, dass er normalerweise einen spannenden Thriller erwarten kann. Leider hat mich „Dunkle Sühne“ diesmal ein wenig enttäuscht, was den Nervenkitzel betrifft, dennoch legt ...

Wer Karin Slaughter liest, weiß, dass er normalerweise einen spannenden Thriller erwarten kann. Leider hat mich „Dunkle Sühne“ diesmal ein wenig enttäuscht, was den Nervenkitzel betrifft, dennoch legt die Autorin mit diesem ersten Band einer neuen Reihe eine solide Story hin. Sie entführt mich als neugierige Leserin in ihren Heimatstaat Georgia, genauer gesagt in die kleine fiktive Stadt North Falls, in der der Familienclan der Clintons seit Generationen den Ton angibt. Die Hauptpersonen, um die sich auch die erschütternden Entführungsfälle zweier junger Mädchen drehen, bestehen aus dem polizeilichen Trio Sheriff Gerald, Deputy Chief Emmy Lou and dem jungen Polizisten Cole Clinton, bei denen es sich um Großvater, Tochter und Enkel handelt. Fieberhaft versuchen die Drei die beiden vermissten Mädchen Cheyenne und Madison zu finden, immer in der Hoffnung, dass es noch nicht zu spät ist. Als schließlich zwölf Jahre später erneut ein Mädchen verschwindet, beginnt wieder ein Wettlauf gegen die Zeit, diesmal mit Unterstützung der ehemaligen FBI-Psychologin June Carter, die unerwartet in North Fall aufschlägt. Werden sie es gemeinsam schaffen den Entführer zu entlarven und Paisley lebend zu finden?

Wie bereits erwähnt, braucht die Autorin diesmal ein wenig länger, um ihre Leser zu fesseln, beschäftigt sie sich doch viel damit, den Ort und sein Bewohner vorzustellen und die Spannungen darzustellen, die in einem Ort, an dem jeder jeden kennt, nicht ausbleiben. Als ich dann jedoch zu meiner Freude feststellen durfte, dass es sich bei „Dunkle Sühne“ – im englischen Original „We are all guilty here“ – um den Auftakt zu einer neuen Reihe handelt, war ich doch schnell wieder versöhnt. Ich selbst bin ja ein großer Fan davon, die Protagonisten auch in ihrem Privatleben begleiten zu dürfen. Die Geschichte liest sich flüssig, die Aufklärung der Mordfälle ist schlüssig, lässt aber noch genug Raum für zukünftige Erwähnungen offen. Und ja, auch der Spannungsbogen steigt, je tiefer man in die Geschichte eintaucht. Ich würde nicht sagen, dass der Roman mit einem direkten Cliffhanger endet, dennoch freue ich jetzt schon riesig auf den Folgeband und bis sehr gespannt, wie es weitergehen wird. Ich vergebe für diesen gutfundierten Kriminalroman sehr gerne solide vier von fünf Sternen und empfehle ihn natürlich mit Überzeugung an alle Thriller Fans weiter. Karin Slaughter kann es einfach und ich denke, dass der nächste Teil keine Wünsche offen lassen wird!

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Veröffentlicht am 30.09.2025

Fly, Margot, fly ...up, up to the sky ...

Die Stewardessen. Eine neue Freiheit
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Der Klappentext beschreibt den Inhalt des Buchs so passend und umfänglich, dass dem wenig hinzuzufügen ist, will man nicht mit der Rezension Teile der Geschichte vorweg- und somit dem Leser die Spannung ...

Der Klappentext beschreibt den Inhalt des Buchs so passend und umfänglich, dass dem wenig hinzuzufügen ist, will man nicht mit der Rezension Teile der Geschichte vorweg- und somit dem Leser die Spannung nehmen. In diesem ersten Band der „Stewardessen Dilogie“ begleitete ich die junge Margot mit all ihren Wünschen und Träumen durch einen aufregenden Roman, der mir die Welt der deutschen Fluggeschichte anschaulich näherbringt. Als ich die Tage in den aktuellen Nachrichten hörte, dass die Lufthansa bis zum Jahr 2030 mindestens 4000 Stellen abbauen will, war ich umso beeindruckter mit diesem Buch in den frühen 50er Jahren Teil des Aufbaus derselben zu sein. Es war damals der Traum vieler junger Frauen und Männer Teil eines aufstrebenden Teams zu werden, wenn sie auch so manche Entbehrung in Kauf nehmen und so manche nicht immer leichte Prüfung meistern mussten.

Mit ihrem anschaulichen Schreibstil brachte mir die Autorin Svea Lenz, vielen vielleicht auch bekannt als Nicole Vosseler, die Welt der Fliegerei mit all ihren Sehnsüchten näher. Ich freue mich nun riesig auf Teil zwei, der wohl recht nahtlos im Jahr 1957 mit der packenden Geschichte weitermacht. Für diesen ersten Teil vergebe ich mit fünf Sternen sehr gerne die volle Punktzahl, natürlich verbunden mit einer Leseempfehlung an alle, die selbst gerne mal nach den Sternen greifen möchten!

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