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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2022

Ein schöner Abschluss einer "süßen" Trilogie ...

Die Schokoladenvilla – Zeit des Schicksals
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Mit „Zeit des Schicksals“ bringt die mir inzwischen persönlich bekannte Autorin Maria Nikolai ihre Trilogie rund um die Schokoladenvilla zum Ende. Inzwischen sind wir zeitlich in den 30ern Jahren angekommen ...

Mit „Zeit des Schicksals“ bringt die mir inzwischen persönlich bekannte Autorin Maria Nikolai ihre Trilogie rund um die Schokoladenvilla zum Ende. Inzwischen sind wir zeitlich in den 30ern Jahren angekommen und wieder steht die Familie Rothmann, diesmal hauptsächlich vertreten von der Tochter Viktoria und Mutter Judith, im Mittelpunkt. Wie ich als Leserin natürlich längst weiß, sind die Zeiten im Begriff sich zu ändern, das geht auch den Rothmanns und ihrem Schokoladenimperium nicht spurlos vorbei. Hilfe scheint in Form eines amerikanischen Investors zu nahen, doch können die Frauen ihm trauen?

Wieder einmal setzt die Sprecherin Beate Himmelstoß das Hörbuch gekonnt in Szene und so komme ich auch diesmal in den Genuss vielen „süßer“ Stunden Hörgenuss. Mir hat gefallen, dass das Buch, obwohl es genau in die schrecklich braune Zeit fällt, ihren Fokus stets auf die Familie und ihren Betrieb legt und nur am Rande den Naziterror zum Thema macht. Es hat wieder mal wieder Spaß gemacht in die Welt der Rothmanns einzutauchen und die Geschichte gemeinsam zu einem gelungenen Abschluss zu bringen. Ich vergebe vier von fünf Sternen und freue mich schon auf die nächste Reise mit Maria Nikolai. Diesmal soll es an den Bodensee gehen … ich bin gespannt!

Veröffentlicht am 12.08.2022

Hallig bedeutet Salzland, da gibt es keine Deiche ...

Die Farbe des Nordwinds
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So richtig zu Hause war Ellen dank ihrer „wanderlustigen“ Mutter nie irgendwo und so fällt es ihr zunächst schwer nach einer gescheiterten Beziehung gekoppelt mit dem Verlust ihres Jobs einen Neustart ...

So richtig zu Hause war Ellen dank ihrer „wanderlustigen“ Mutter nie irgendwo und so fällt es ihr zunächst schwer nach einer gescheiterten Beziehung gekoppelt mit dem Verlust ihres Jobs einen Neustart zu wagen. Doch dann traut sie sich an einen Ort ihrer Kindheit zurückzukehren, der ihr zugleich Ruhe aber auch ein Gefühl des Nachhausekommens vermitteln soll. Angekommen auf der Hallig versucht sie dort anzuknüpfen, wo sie vor Jahren gezwungen war, aufzuhören. Doch ihre einstige "Schwester" Liske macht es ihr nicht gerade leicht …

Auch zweihundert Jahre zuvor haderten die Menschen mit dem Leben auf der Hallig. „Halliglüd“ sind eigenbrötlerisch und stur und so tut sich der studierte Arjen schwer als er sich Gehör verschaffen zu versucht. Er will die Hallig und das Leben darauf retten, doch keiner hört ihm zu bis zu jenem ereignisschweren Tag, als es fast zu spät ist …

Mir gefiel der Schreibstil, das schnörkellose, das ohne Kitsch auskommt, denn dafür ist kein Platz auf einer Hallig. Doch gleichzeitig merkte ich, dass mich das Buch, je länger ich darin las, fast selbst ein wenig deprimiert machte. Kennt ihr das? Auf der einen Seite könnt ihr kaum aufhören zu lesen und auf der anderen Seite seid ihr froh, wenn die letzte Seite gelesen ist? Alles in allem jedoch hat es mir gut gefallen, denn Klara Jahn, auch bekannt unter ihrem richtigen Namen Julia Kröhn, schafft es ganz wunderbar und authentisch die Stimmung rüberzubringen, die auf einer Hallig herrschen muss. Ich bin mal wieder neugierig geworden auf einen eigenen Besuch auf einem dieser eigenwilligen Fleckchen Erde. Vielleicht werde ich mir diesen Traum ja eines Tages mal erfüllen. Von mir gibt es vier von fünf Sternen verbunden mit einer Leseempfehlung, denn bei mir hat definitiv die Sogwirkung überwogen …

Veröffentlicht am 12.08.2022

Zwischen Gut und Böse gibt es auch eine Grauzone ...

Nahrs letzter Tanz
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Puh … „Nahrs letzter Tanz“ ist definitiv keine leichte Lektüre mal eben für zwischendurch. Abwechselnd vom „Würfel“, wie die Hochsicherheitszelle im Gefängnis genannt wird, und direkt aus der Vergangenheit ...

Puh … „Nahrs letzter Tanz“ ist definitiv keine leichte Lektüre mal eben für zwischendurch. Abwechselnd vom „Würfel“, wie die Hochsicherheitszelle im Gefängnis genannt wird, und direkt aus der Vergangenheit begleitet man Nahr durch ein turbulentes Leben, das ihr nicht immer leicht gemacht wurde. Obwohl sie erst Mitte dreißig ist, liest sich ihr Rückblick als hätte sie bereits hundert Leben durchlebt. Immer wieder will sie an ihre Heimat glauben, liebt ihre palästinensischen Mitbürger und doch wird sie ständig wieder zur Flucht gezwungen, die sie mehr als einmal fast das Leben kostet.

Beim Lesen habe ich mich oft gefragt, wie viele autobiografische Anteile in dem Buch stecken, denn Susan Albulhawa wuchs wie Nahr als Kind palästinensischer Flüchtlinge in Kuwait, Jordanien und Jerusalem auf. Man kann die Autorin verstehen, dass sie ihre Protagonistin hassen lässt, aber manchmal wurde mir das ein bisschen zu viel. Diese abgrundtiefe Abscheu verpasste mir Bilder im Kopf, die mich fast am Einschlafen hinderten. Für mich kommt dieses Buch nicht an „Während die Welt schlief“ ran, das mich vor Jahren tief berührte. Dennoch ist es wohl wichtig, über den nicht enden wollenden schwelenden Kampf Palästinas zu schreiben. Mir war der Roman einseitig, zu schwarz-weiß gemalt weshalb ich ein Sternchen abziehe.

Veröffentlicht am 12.08.2022

Schwierige Zeiten brechen an ...

Palais Heiligendamm - Tage der Entscheidung
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Und wieder gibt es von mir eine glatte Eins und somit die Bestnote für diesen dritten aber hoffentlich nicht letzten Teil der wunderbaren „Palais Heiligendamm“ Reihe und das wirklich wohlverdient! Nachdem ...

Und wieder gibt es von mir eine glatte Eins und somit die Bestnote für diesen dritten aber hoffentlich nicht letzten Teil der wunderbaren „Palais Heiligendamm“ Reihe und das wirklich wohlverdient! Nachdem Elisabeth, Julius, Julia, Paul, Luise und all die anderen liebenswerten Charaktere sich in den ersten beiden Bänden in mein Herz gezaubert hatten, geht es auch in diesem Teil drei fesselnd weiter. Der zweite Weltkrieg wirft seine langen Schatten voraus und macht das Leben schwer, besonders wenn man – wie Johanna zum Judentum konvertiert ist oder wie für Paul, dessen Herz für das gleiche Geschlecht schlägt. Doch auch andere Gruppen werden zur Zielscheibe der braunen Brut und bald schon weiß man nicht mehr, wem man noch vertrauen kann. Auch die junge Julia muss um Glück kämpfen und mehr als einmal dachte ich beim Lesen: „Wie gut, dass das der alte Herr Kuhlmann das alles nicht mehr erleben musste!“

Die Autorin Michaela Grünig hat mir auch diesmal wieder die Hand gereicht und mich eingeladen auf eine Reise in die Vergangenheit, die lebhafter kaum hätte sein können. Geschickt verknüpft sie Realität und Fiktion und spinnt daraus einen spannenden Roman, der mich in Atem hielt. Heute wissen wir, was die Kuhlmanns damals noch nicht wissen konnten und dennoch machte das die Geschichte nicht eine Minute langweilig. Das Ende, das auch diesmal wieder viel zu schnell kam, lässt noch viele Fragen ungeklärt und so hoffe ich doch sehr, dass es weitergehen wird mit den fünf Geschwistern und ihrer Entourage. Ich für meinen Teil bin noch nicht bereit loszulassen … ;)

Veröffentlicht am 28.07.2022

Anne und Willi auf unbekannten Pfaden ...

Wir sehen uns zu Hause
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Ein Albtraum wird für Anne zur Wirklichkeit. Ihr geliebter Mann Peter stirbt ganz plötzlich und unvorbereitet und nun steht sie alleine da mit Haus, Garten, vor allem aber mit ihrer Trauer und dem geliebten ...

Ein Albtraum wird für Anne zur Wirklichkeit. Ihr geliebter Mann Peter stirbt ganz plötzlich und unvorbereitet und nun steht sie alleine da mit Haus, Garten, vor allem aber mit ihrer Trauer und dem geliebten Wohnmobil Willi, das viele Jahre ihr und Peters „home away from home“ war. Nachdem alle Formalitäten geregelt sind und die schreckliche Leere eintritt, entschließt sich Anne eine ganz besondere Reise, nämlich in die Vergangenheit, anzutreten.

Auch ihre Tochter Alina hat mit Veränderungen zu kämpfen und als dann schließlich noch ein Brief vom Notar ins Haus flattert, steht das Leben gänzlich auf dem Kopf ….

Mit „Wir sehen uns zu Hause“ hat die talentierte Autorin Christiane Wünsche mal wieder voll ins Schwarze getroffen. Gleich zu Anfang waren mir die Charaktere des Romans, allen voran Anne, ans Herz gewachsen. Während diese mir manchmal ein wenig naiv erschien, tat das meiner Sympathie keinen Abbruch. Es war spannend mitzuerleben, wie Anne nach und nach die Schichten der bis dahin im Verborgenen gelegenen Vergangenheit freilegt, um schließlich einen ganz neuen Mann zu entdecken und endlich die Wahrheit zu kennen. Auch Tochter Alina und der zunächst unbekannte Ronny bekommen immer wieder ihre eigenen Abschnitte, so dass sich das Buch so fesselnd liest, dass ich nur so durch die Seiten flog. Fast fiel es mir schwer, immer wieder kleine Pausen für die Leserunde einzulegen. Ich vergebe verdiente fünf von fünf Sternen und spreche eine Empfehlung aus. Sichert euch das Buch für die eigene nächste Urlaubsreise, ihr werdet es nicht bereuen.

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